Hamburg. Preise für Eigentumswohnungen in einem Neubau auch 2020 weiter rasant gestiegen. Die günstigsten und teuersten Stadtteile Hamburgs.
Corona konnte den Trend nicht abschwächen: Die Angebotspreise für Neubauwohnungen in Hamburg stiegen auch 2020 ungebremst weiter – im letzten Quartal des Jahres um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Somit kostet eine 80-Quadratmeter-Eigentumswohnung in einem Neubau mittlerweile im Durchschnitt rund 490.000 Euro.
Preise für Neubauwohnungen steigen in Hamburg
Das teilte die Online-Plattform für Wohn- und Gewerbeimmobilien ImmoScout24 am Donnerstag mit. "Es gab bei vielen Marktbeobachtern die Erwartung, dass die Preissteigerungen von Immobilien mit der Corona-Krise ein Ende finden. Doch gerade bei Neubau-Eigentumswohnungen ist das Gegenteil der Fall", sagt Kristian Kehlert, Marktanalyst bei ImmoScout24.
Der Anstieg ist laut dem Immobilienportal besonders im Hamburger Stadtteil Billwerder spürbar: Anbieter verlangten Ende des vergangenen Jahres 12,3 Prozent mehr als noch 2019. In Hamm-Süd verteuerten sich die Eigentumswohnungen in Neubauten um rund 12,1 Prozent, in Hammerbrook um 11,9 Prozent.
Neubauwohnung kaufen: Die günstigsten Hamburger Stadtteile 2020
- Altengamme (241.000 Euro)
- Kirchwerder (273.000 Euro)
- Francop (290.000 Euro)
- Cranz (294.000 Euro)
- Rönneburg (294.000 Euro)
- Waltershof (296.000 Euro)
- Langenbek (316.000 Euro)
- Ochsenwerder (319.000 Euro)
- Wilstorf (331.000 Euro)
- Spadenland (333.000 Euro)
Der einzige Stadtteil, in dem sich der Angebotspreis nach unten bewegte, war Altengamme im Bezirk Bergedorf. Hier reduzierte sich der Preis im Durchschnitt um 0,6 Prozent. Damit bleibt Altengamme auch gleichzeitig der günstigste Hamburger Stadtteil: Eine Neubau-Eigentumswohnung mit 80 Quadratmetern kostet hier etwa 241.000 Euro.
Günstigste Stadtteile: Altengamme, Kirchwerder und Francop
Etwas teurer wird es im nicht weit entfernten Kirchweder. Eine Neubau-Wohnung wird hier im Durchschnitt für rund 273.000 Euro angeboten – was eine Preissteigerung von immerhin 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Unter einem Verkaufspreis von 300.000 Euro blieben außerdem die Stadtteile Francop (rund 290.000 Euro), Cranz und Rönneburg mit etwa 294.000 Euro sowie Waltershof (rund 296.000 Euro).
Ganz anders sieht es in den zentraleren Stadtteilen Hamburgs aus: Vorne im Ranking mit dem höchsten Angebotspreis liegen Neubau-Eigentumswohnungen in Harvestehude. Hier kostet eine solche Immobilie mit 80 Quadratmetern etwa das Dreifache – durchschnittlich 870.000 Euro. Auch in der Sternschanze, in Hoheluft-Ost und Eppendorf lagen die Preise im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei über 800.000 Euro.
Neubauwohnung kaufen: Die teuersten Hamburger Stadtteile 2020
- Harvestehude (874.000 Euro)
- Sternschanze (839.000 Euro)
- Hoheluft-Ost (814.000 Euro)
- Eppendorf (806.000 Euro)
- Uhlenhorst (800.000 Euro)
- Rotherbaum (799.000 Euro)
- Hoheluft-West (790.000 Euro)
- HafenCity (770.000 Euro
- Winterhude (765.000 Euro)
- Eimsbüttel (764.000 Euro)
Weiterhin hohe Nachfrage nach Immobilien
"Die fortgesetzten Preissteigerungen sind ein Indiz für die nach wie vor hohe Nachfrage und belegen, dass die Märkte noch nicht ausgereizt sind", sagt Marktanalyst Kehlert. 2019 etwa war Harvestehude noch der einzige Hamburger Stadtteil, der die Marke von 800.000 Euro überschritten hatte.
Im Vergleich zu den Neubau-Eigentumswohnungen nahm der Anstieg der Angebotspreise für Neubauhäuser innerhalb Hamburgs deutlich ab. Stiegen die Angebotskaufpreise für Neubauhäuser vom vierten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr noch um 6,4 Prozent, lag der Wert im vierten Quartal 2020 im Vergleich zu 2019 bei 0,6 Prozent, heißt es in der Mitteilung des Online-Portals. Damit verzeichnet die Stadt Hamburg den geringsten Preisanstieg verglichen zu ihren Umlandgemeinden.
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Neubauhäuser in Hamburg deutlich teurer als im Umland
Ein Neubauhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche kostete im letzten Quartal des vergangenen Jahres laut Auswertung rund 720.000 Euro. Damit ist eine solche Immobilie in Hamburg trotzdem immer noch teurer als in den umliegenden Städten und Kreisen. Im Ranking folgen mit deutlichem Abstand die Kreise Pinneberg (rund 520.000 Euro) und Stormarn (rund 500.000 Euro).
"Wer vom Eigenheim träumt und auch nach Corona die Möglichkeit hat, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, sollte sich die Preisentwicklung und das Preisniveau in weniger zentralen Wohngegenden ansehen", sagt Kehlert. Wie etwa im 65 Kilometer entfernten Neumünster: Hier kostet ein Neubau-Einfamilienhaus mit rund 360.000 Euro etwa die Hälfte des Hamburger Pendants.
Preis für Neubauhaus stieg in Lübeck um drei Prozent
Ebenfalls unter der Grenze von 400.000 Euro bleiben in Schleswig-Holstein die benachbarten Kreise Herzogtum Lauenburg (rund 362.000 Euro) und der Kreis Segeberg (rund 379.000 Euro) sowie die niedersächsischen Landkreise Stade (rund 377.000 Euro) und Lüneburg (rund 386.000 Euro).
Im Landkreis Harburg kostet ein neugebautes Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von rund 449.000 Euro schon wieder deutlich mehr. Auch in Lübeck liegt der Preis mit etwa 469.000 Euro höher – und stieg damit im Vergleich zum Umland mit drei Prozent sogar besonders deutlich an.
Hamburg: 35 Jahre mieten bevor sich ein Kauf lohnt
Aber lohnt sich der Kauf einer Immobilie überhaupt? Erst Anfang des Jahres zeigte ein Ranking zum aktuellen Kauf-Miet-Index, dass man in Städten wie Hamburg, Berlin und München eine Wohnung mehr als 35 Jahre mieten kann, bis sich ein Kauf auszahlen würde
Die Hansestadt lag in der länderübergreifenden Auswertung mit einem Index von 36,8 Jahren gemeinsam mit Berlin hinter Kitzbühel auf dem zweiten Platz. München folgt mit 35,3 Jahren auf Rang drei und Düsseldorf mit 34,6 Jahren auf Platz vier.