Hamburg. Deutschland und Österreich im Vergleich: So lange müsste eine Immobilie in der Hansestadt gemietet werden, bevor sich Kauf auszahlt.

In welchen österreichischen und deutschen Städten lohnt sich der Immobilienkauf? In Städten wie Hamburg, Berlin und München kann man eine Wohnung mehr als 35 Jahre mieten bis sich ein Kauf auszahlen würde. Im österreichischen Skiort Kitzbühel sind es im Schnitt sogar 38,8 Jahre.

Damit führt Kitzbühel das länderübergreifende Ranking zum aktuellen Kauf-Miet-Index des Immobilienportals ImmoScout24 an. Dieser berechnet, wieviele Jahre man eine Wohnung mieten kann, um den durchschnittlichen Kaufpreis von Eigentum in der Region zu erreichen – ohne Kredit-, Instandhaltungs- oder Betriebskosten, die zusätzlich anfallen.

Kauf-Miet-Index in Hamburg deutschlandweit mit am höchsten

Hamburg liegt im Ranking mit einem aktuellen Index von 36,8 Jahren gemeinsam mit Berlin hinter Kitzbühel auf dem zweiten Platz. München folgt mit 35,3 Jahren auf Rang drei und Düsseldorf mit 34,6 Jahren auf Platz vier.

Dabei weist München mit 21,1 Euro pro Quadratmeter den höchsten Mietpreis auf, Kitzbühel im Vergleich der fünf Städte mit 9251 Euro pro Quadratmeter den höchsten Wert beim Kaufpreis. Für Hamburg wurden als Durchschnittsmietpreis 13,2 Euro pro Quadratmeter und beim Kaufpreis im Durchschnitt 5838 Euro pro Quadratmeter berechnet.

Kauf-Miet-Indikator: Deutsche und österreichische Städte im Ranking

  1. Kitzbühel (Österreich): 38,8 Jahre
  2. Hamburg und Berlin (Deutschland): 36,8 Jahre
  3. München (Deutschland): 35,3 Jahre
  4. Düsseldorf (Deutschland): 34,9 Jahre
  5. Hallein im Salzburger Speckgürtel (Österreich): 34,6 Jahre
  6. Augsburg und Regensburg (Deutschland): 33,4 Jahre
  7. Frankfurt am Main (Deutschland): 32,4 Jahre
  8. Salzburg und Bregenz (Österreich): 32,1 Jahre
  9. Linz (Österreich): 31,3 Jahre
  10. Ulm (Deutschland): 31,0 Jahre

Für 72 Prozent der Deutschen ist es sehr wichtig, eine Immobilie zu besitzen. Das ergab eine Umfrage, die das Immobilienportal aktuell durchgeführt hat. Bei den Österreichern sind es sogar 75 Prozent. Lediglich fünf Prozent der befragten Personen hätten noch nie über einen Immobilienkauf nachgedacht, heißt es weiter.

Käufer sollen auf Mietkosten-Kaufpreis-Verhältnis achten

"Bei der Frage, ab wann sich kaufen mehr als mieten lohnt, spielt der Immobilienpreis eine Schlüsselrolle. Trotz der gestiegenen Kaufpreise kann sich der Immobilienerwerb lohnen, vor allem zum Vermögensaufbau und zur Altersvorsorge", sagt Ralf Weitz, Geschäftsführer von ImmoScout24. "Käufer sollten dabei genau hinschauen, ob das Verhältnis zwischen Mietkosten und Kaufpreisen stimmt."

In österreichischen Kleinstädten sind Kaufinteressenten laut dem Kauf-Miet-Indikator zurzeit besser aufgehoben als in Deutschland. "In den Kleinstädten Kapfenberg (22,3 Jahre) und St. Pölten (23,7 Jahre) weist der Kauf-Miet-Indikator noch ein sehr gutes Verhältnis auf. Die steirische Hauptstadt Graz ist mit einem Faktor von 25 Jahren ebenso wie das idyllische Steyr in Oberösterreich (26,7 Jahre) für Kaufwillige eine attraktive Option", heißt es in dem Bericht des Immobilienportals.

Niedriger Index noch in Paussau, Würzburg und Heidelberg

In Deutschland ist der Index etwa in Passau (27,2 Jahre), Würzburg (28,0 Jahre) und Heidelberg (28,6 Jahre) noch verhältnismäßig niedrig. Bei den deutschen Metropolen liegen Stuttgart und Nürnberg noch unter der Grenze von 30 Jahren.

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Für die Auswertung des Immobilienportals wurden nach eigenen Angaben rund 550.000 neue monatliche Inserate in Österreich und Deutschland im Zeitraum von Anfang Dezember 2019 bis Ende November 2020 analysiert. Dabei wurden die Durchschnittswerte für die Inserate berechnet.