Hamburg. Der Hamburger Senat stimmt dem Staatsvertrag mit Nordrhein-Westfalen zu. Bundesmittel für Forscher.

Auf dem Weg zu einem neuen Naturkundemuseum in Hamburg hat der rot-grüne Senat am Dienstag beschlossen, einen Staatsvertrag zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen über die Zusammenführung des Centrums für Naturkunde der Uni Hamburg (CeNak) mit dem Zoologischen Forschungsmuseum Alexander-Koenig in Bonn zu unterzeichnen und die geplante Finanzierung mitzutragen.

In einem nächsten Schritt muss die Bürgerschaft zustimmen, damit die beiden Einrichtungen zu einem neuen Institut in der außeruniversitären Leibniz-Gemeinschaft fusionieren können. Auch die Zustimmung des nordrhein-westfälischen Landesparlaments steht noch aus.

Aufbau eines neuen Ausstellungshauses in Hamburg

Im Juni 2020 hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern zugestimmt, das CeNak in die Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufzunehmen. Damit sollen die Hamburger Naturforscher von zusätzlichen Mitteln profitieren. Unter dem Dach des geplanten neuen Leibniz-Instituts für die Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) mit Standorten in Hamburg und Bonn wollen die Wissenschaftler untersuchen, wie sich die biologische Vielfalt durch den Einfluss des Menschen verändert.

Ein Teil der Pläne ist der Aufbau eines neuen Ausstellungshauses in Hamburg. Die naturkundlichen Sammlungen der Uni sollen in den Ausstellungen und in der Forschung des LIB eine zentrale Rolle spielen, wie der Senat erklärt.

Reibereien wegen der geplanten Führungsstruktur im LIB

Zu den Inhalten des Staatsvertrags machte der Senat am Dienstag keine Angaben. Zuletzt hatte es zwischen Bonner und Hamburger Forschern erhebliche Reibereien wegen der geplanten Führungsstruktur im LIB gegeben. CeNak-Chef Matthias Glaubrecht sah die Hamburger benachteiligt.

Davon war nun in der Mitteilung des Senats erwartungsgemäß nicht die Rede. Stattdessen erklärte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne), für Hamburg eröffneten sich durch das Leibniz-Institut „neue Möglichkeiten, von denen alle Menschen dieser Stadt profitieren werden“.

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Nach Angaben des Senats werden der Bund und die Länder das LIB gemeinsam mit mehr als sechs Millionen Euro ab 2021 fördern, aufsteigend auf rund 8,8 Millionen Euro im Jahr 2027. Der Bund übernimmt 50 Prozent der Finanzierung, Hamburg 37,5 Prozent, die Länder übernehmen 12,5 Prozent. Da­rüber hinaus will der Senat den musealen Bereich des neuen Forschungsmuseums in den Jahren 2021 und 2022 mit rund 3,7 Millionen Euro fördern.