Hamburg. Das 1962 erbaute Nikolaisperrwerk in der Altstadt wurde modernisiert und beinhaltet nun die neuste Technik sowie zwei Sperrtore.

Hamburg rüstet sich für die Sturmfluten der kommenden Jahrzehnte. Die Instandsetzung des Nikolai-Sperrwerks in der Altstadt ist nach nur einem Jahr Bauzeit abgeschlossen worden. Die Sanierung gehört zum Programm zur Erhöhung und Verstärkung des Hauptschutzdeiches durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG).

Für rund 11,6 Millionen Euro wurde das 1962 errichtete Sperrwerk im Auftrag der Umweltbehörde modernisiert. Neben dem Einbau neuer Sperrwerks­tore mit einem Gewicht von 39 Tonnen wurde auch das Betriebsgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Besserer Schutz vor Sturmfluten in Hamburg

Hinzu kommt die Erneuerung der kompletten Elektrik, Hydraulik und Steuerungstechnik. In Zukunft erfolgt die Bedienung vollautomatisch vom Leitstand in der Schaartorschleuse. Nachdem bereits die Verkehrseinschränkungen im Bereich Hohe Brücke aufgehoben wurden, wird das Nikolaisperrwerk und des Nikolaifleet nun auch wieder für die Schifffahrt freigegeben.

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) sagt zum Abschluss der Sanierung: „Ich freue mich, dass der LSBG wieder einen Baustein der Hochwasserschutz­linie ertüchtigt hat. Die Hamburger Innenstadt ist nun noch besser vor Sturmfluten geschützt.“ Direkt gegenüber der Speicherstadt sei auf dem Nikolaisperrwerk auch ein schöner Aussichtspunkt entstanden.

Senator Jens Kerstan an dem sanierten Sperrwerk.
Senator Jens Kerstan an dem sanierten Sperrwerk. © Marcelo Hernandez

Umsetzung des Bauvorhabens in kurzer Bauzeit

Auch der LSBG Geschäftsbereichsleiter für Gewässer- und Hochwasserschutz Olaf Müller ist zufrieden: „Die Grundinstandsetzung des Nikolaisperrwerks wurde in kompakter Bauzeit hervorragend umgesetzt. Wo es möglich war, wurde der Bestand erhalten, an anderen Stellen umfangreich instandgesetzt und mit neuester Technik ergänzt, ein Musterbeispiel für wirtschaftliches Bauen im Bestand.“

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Um für doppelte Sicherheit zu garantieren, so Müller weiter, setze sich das Werk aus nicht nur einem, sondern zwei Sperrtoren zusammen, die von einem Hydraulikzylinder gehoben und gesenkt werden. Das Nikolaisperrwerk ist Teil der Hamburger Hochwasserschutzlinie, die auf einer Länge von mehr als 100 Kilometern tief liegende Gebiete der Hansestadt (etwa 45 Prozent des Stadtgebiets) vor Sturmfluten schützt. Durch hinzukommende mittel- und langfristige Änderungen, wie etwa den Klimawandel, erfolge fortlaufend eine Anpassung des Hochwasserschutzes.