Hamburg. Der Überblick: Niedersachsen ändert Impf-Reihenfolge für Ärzte. Grüne und SPD wollen Hamburgs Schulen mit Massentests offenhalten.

Schulen, Kitas und Friseure öffnen bald, das Impfen ist das große Thema: Aber in der Corona-Politik in den 16 Bundesländern verliert man schnell den Überblick. In Niedersachsen öffnen die Blumenläden, in Schleswig-Holstein auch bald. In Hamburg dagegen noch lange nicht. Dafür gibt es Kritik – und auch daran, dass die Baumärkte noch dicht sind. Doch die Sorge vor den mutierten Coronaviren ist groß – nicht zuletzt deswegen wurde der Lockdown verlängert.

Unterdessen wurden in Hamburg am Sonntag 118 neue Corona-Fälle sowie weitere acht an Covid-19 verstorbene Menschen gemeldet. Die Inzidenz liegt nun bei 67,7 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 13. und 14. Februar:

Corona-Zahlen Infoblock

Schleswig-Holstein: Diffuses Zahlenbild

Die Corona-Zahlen scheinen sich in Schleswig-Holstein zu verbessern, doch an einigen Hotspots trifft das Gegenteil zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist am Wochenende unter die Marke von 60 gefallen. Am Sonnabend gab es 57,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, am Sonntag dann mit 57,8 etwas mehr. Wie das Gesundheitsministerium in Kiel mitteilte, wurden am Sonntag 122 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 stieg um 5 auf 1133.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU)
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) © dpa

Probleme meldete Flensburg. Mit 40 Fällen sei die zweithöchste Zahl an Infektionen an einem Tag seit Pandemiebeginn registriert worden. Der Höchstwert war am 20. Januar mit 42 Fällen erreicht worden. „Die hohe Zahl der Neuinfektionen, die Verteilung der Infektionsherde über das gesamte Flensburger Stadtgebiet sowie die zunehmende Zahl an Mutationen, die inzwischen weit über ein Drittel der Fälle betrifft, ist Anlass zu großer Sorge“, teilte Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) mit.

Hier lesen Sie die Corona-News im tagesaktuellen Blog für Hamburg und den Norden

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat deutliche Kritik an den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern geübt. So habe es seitens des Bundes zu wenig Vorschläge für eine Öffnungsstrategie gegeben. Das Erstellen eines Perspektivplans habe das Gremium „nicht so hinbekommen, wie viele Menschen das von uns erwartet haben“, sagte er der „Welt“. Darüber hinaus sei es nicht hilfreich gewesen, mit der Zahl von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen ein neues Ziel zu setzen. „Wenn wir ständig neue Dinge beschließen und erklären müssen, wie jetzt die Zahl 35 als neues Inzidenz-Ziel, dann irritiert das die Menschen mehr, als dass dies Perspektive schafft.“

Praxisärzte in Niedersachsen in erster Impf-Gruppe

Ist das ein Sonderweg? In Niedersachsen sollen niedergelassene Ärzte von jetzt an unter bestimmten Voraussetzungen in der ersten Gruppe gegen Covid-19 geimpft werden dürfen. Dies sehe ein Erlass aus dem Sozialministerium in Hannover vom Freitag vor, berichtete die „Ärzte Zeitung“ am Sonntag in ihrer Onlineausgabe. In einem früheren Erlass an die Impfzentren im Land hieß es noch: „Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung sind grundsätzlich nicht mit höchster Priorität impfberechtigt.“ Das hatte unter Ärzten landesweit für Empörung gesorgt.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD)
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) © Julian Stratenschulte/dpa

Zunächst hätten die Impfungen der Pflegeheimbewohner Vorrang gehabt, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Jetzt solle die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) eine Liste mit zu impfenden Ärzten für die Impfzentren zusammenstellen. In höchster Priorität geimpft werden dürfen Mediziner, wenn sie entweder regelmäßig Heimpatienten versorgen, regelmäßig Corona-Abstriche vornehmen oder in Dialysepraxen oder in onkologischen Praxen arbeiten. Auch Praxismitarbeiter mit direktem Patientenkontakt sollen demnach mit höchster Priorität geimpft werden dürfen, wie die „Ärzte Zeitung“ schreibt.

Hamburg: Diskussion um Öffnung der Schulen nimmt Fahrt auf

In einem Antrag für die Bürgerschaft fordern die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen Schnelltests für die Schulbeschäftigten. Die CDU wiederum mahnte beim rot-grünen Senat eine Strategie zur Rückkehr der Präsenzpflicht in den Schulen noch vor den Frühjahrsferien an.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD): Wie schnell und unter welchen Bedingungen wie Massentests können die Schulen und Kitas wieder öffnen?
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD): Wie schnell und unter welchen Bedingungen wie Massentests können die Schulen und Kitas wieder öffnen? © Marcelo Hernandez

Neben einer Schnellteststrategie für die Schulen fordern die Fraktionen von SPD und Grünen Senat auch auf, den Schulbeschäftigten bis zu den Sommerferien weitere drei kostenlose PCR-Test zu ermöglichen und ihnen auch weiterhin medizinische Masken zur Verfügung zu stellen. Ziel der Strategie solle es sein, „Schnelltests zu ermöglichen, die in regelmäßigen Abständen für alle Schulbeschäftigten anlass- und kostenlos zur Verfügung stehen“, heißt es in dem Antrag. Außerdem soll ein Konzept für den Einsatz von Schnelltests im Infektionsfall für alle Schulbeteiligten erstellt werden.

Die CDU-Bildungsexpertin Birgit Stöver mahnte ein Rückkehrkonzept für die Schulen aus dem Corona-Lockdown noch vor den am 1. März beginnenden Ferien an. „Pläne bezüglich einer Rückkehr zur Präsenzpflicht gibt es bislang nicht“, monierte sie. Dagegen hätten andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Niedersachsen bereits detaillierte Perspektivpläne vorgelegt. „Wertvolle Zeit darf nicht verstreichen, Pläne dürfen nicht erneut zu spärlich, zu spät entwickelt und dann nicht konsequent umgesetzt werden.“ Schulsenator Ties Rabe (SPD) müsse jetzt handeln.

89-Jähriger kollabiert auf Rückweg von Impfzentrum

Eine 89 Jahre alter Mann ist auf dem Heimweg nach einer Impfung gegen das Coronavirus in Göttingen kollabiert und kurz darauf gestorben. Das teilte die Stadt am Sonntag mit. Sowohl bei der Impfung am Sonnabend als auch bei der Nachbeobachtung habe es keinerlei Anzeichen auf eine Impfreaktion gegeben. Die Begleitperson habe sofort nach dem Zusammenbruch die Person zurück ins Impfzentrum gefahren, wo sie trotz sofort eingeleiteter Hilfsmaßnahmen starb. Wie in solchen Fällen üblich, habe die Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeordnet. Am Sonntag teilte die Polizei mit, die Rechtsmedizin habe keinen Zusammenhang zwischen Impfung und Tod festgestellt. Es habe sich bei der Todesursache um eine Vorerkrankung des Mannes gehandelt.

Der Todesfall wurde nach Angaben der Stadt außerdem vorschriftsmäßig dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldet. Dort erfolgt die Impfüberwachung für ganz Deutschland. Bis Ende Januar hatte das PEI 69 Fälle untersucht, bei denen Menschen eine Stunde bis 18 Tage nach einer Corona-Impfung starben. Ein Zusammenhang der Todesfälle mit den Impfungen wurde aber nicht festgestellt.

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Inzidenz, Infektionen, Tote: Neue Corona-Zahlen für Hamburg

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Sonntag 118 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Sonntag waren es 116 Fälle. Somit verändert sich der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag kaum und liegt nun bei 67,7 (Vortag: 67,6) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 48.991 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen 43.500 als genesen.

Coronavirus in Hamburg: Der Inzidenzwert hat sich seit einigen Tagen kaum verändert (Symbolbild).
Coronavirus in Hamburg: Der Inzidenzwert hat sich seit einigen Tagen kaum verändert (Symbolbild). © imago/ZUMA Wire

Bei den am Sonntag neu gemeldeten 118 nachgewiesenen Infektionen handelte es sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde wegen eines Softwareupdates um einen vorläufigen Wert. Gegebenenfalls fehlende Daten würden am Montag nachgetragen, hieß es.

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Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt weiter bei 328 (Stand: 12. Februar). 74 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 59 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1196 – es sind acht weitere Tote hinzugekommen (Stand: 13. Februar).

Corona-Hotspot Wesermarsch wieder mit Wert über 200

Der Landkreis Wesermarsch hat sich zum Corona-Hotspot entwickelt. Am Sonntag lag der Sieben-Tage-Wert der Infektionen pro 100.000 Einwohner in dem Gebiet zwischen Bremen und der Wesermündung bei 245,0, wie aus den Daten des Landesgesundheitsamtes in Hannover hervorgeht (Stand: Sonntag, 9.00 Uhr). Auch in der Statistik des Robert Koch-Instituts hatte der Landkreis Wesermarsch den dritthöchsten Wert von allen Kommunen in Deutschland. Wie die Verwaltung in Brake am Freitag mitgeteilt hatte, hängt ein Teil der neuen Fälle mit Erkrankungen in einem Verbrauchermarkt zusammen. Auch habe es Infektionen in einer Behinderteneinrichtung gegeben.

Den zweithöchsten Sieben-Tage-Wert verzeichnete der Landkreis Vechta mit 189,8. Dort geht der Corona-Ausbruch nach Einschätzung des niedersächsischen Krisenstabs auch auf einen erkrankten Hausarzt zurück, der trotz Symptomen weiter Patienten behandelte.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Der landesweite Sieben-Tage-Wert pro 100.000 Einwohner sank dennoch auf 62,2, nachdem sie am Vortag leicht auf 66,1 gestiegen war. Insgesamt gab es bis Sonntag 153.477 laborbestätigte Corona-Infektionen in Niedersachsen, das waren 559 mehr als am Vortag. Laut Hochrechnung sind 89,3 Prozent der Erkrankten inzwischen wieder genesen.

Nach Beginn der Corona-Pandemie viel weniger Kinder im Krankenhaus

Die Corona-Pandemie hat in Schleswig-Holstein die Gesundheitsversorgung von Minderjährigen erheblich beeinflusst. Während des ersten Lockdowns im März und April 2020 gab es laut Krankenkasse DAK 40 Prozent weniger Krankenhausbehandlungen und 42 Prozent weniger Operationen bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren. Bis Ende Juni seien die Zahlen zwar auf Normalniveau gestiegen, aber der Rückstand sei nicht wettgemacht worden.

Viele notwendige Behandlungen wurden aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus verschoben (Symbolbild).
Viele notwendige Behandlungen wurden aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus verschoben (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Die Universität Bielefeld hatte im DAK-Auftrag die Daten von mehr als 40.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Die „Corona-Delle“ sei ein deutliches Warnsignal, sagte der Leiter der DAK-Landesvertretung, Cord-Eric Lubinski. „Es darf nicht sein, dass notwendige Behandlungen aus Angst vor Ansteckungen verschoben werden.“

Besonders auffällig sei der Rückgang bei psychischen Erkrankungen um 16 Prozent, hieß es. „Dies sind meist keine geplanten Behandlungen, die einfach so verschoben werden“, sagte Lubinski. Eine gute Nachricht sei, dass es bei schweren Erkrankungen wie Krebs keine Verschiebungen der Klinikaufenthalte gegeben habe. Logische Konsequenz der Kontaktbeschränkungen sei ein Minus bei Behandlungen wegen des allgemeinen Infektionsgeschehens und wegen Sturzunfällen.

Grüne wollen Suche nach Corona-Mutanten ausweiten

Die Verbreitung der mutierten Corona-Varianten in Niedersachsen muss nach Einschätzung der Grünen dringend besser erfasst werden. Mindestens jede zehnte positive Corona-Probe müsse auf mögliche Mutanten hin untersucht werden, heißt es in einem Antrag, den die Fraktion am Mittwoch in den Landtag einbringen will.

Bisher sei über die Ausbreitung zu wenig bekannt, sagte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Meta Janssen-Kucz in Hannover. Lockerungen – etwa für Schulen, Kitas und Kultureinrichtungen – könnten jedoch nur gelingen, „wenn wir die Coronaviren stärker unter Kontrolle bekommen und Vorsorge vor steigenden Infektionen treffen“.

Die Grünen fordern deswegen auch mehr Corona-Tests, vor allem im Arbeitsumfeld und möglichst bald mit Schnelltests, die jeder ohne Arztbesuch selbst anwenden kann. Außerdem müsse der Stufenplan der Landesregierung, der abhängig von den Infektionszahlen Lockerungen oder Verschärfungen vorsieht, wissenschaftlich begleitet werden. Die Details des Antrags stellt die Fraktion am Montag (13 Uhr) vor.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 189 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Genau eine Woche zuvor waren es 282 neu gemeldete Infektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter und lag am Sonnabend bei 57,2, wie aus Daten hervorgeht, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Abend veröffentlichte. Als Zielmarke für nächste Öffnungsschritte gelten maximal 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 stieg um sieben auf 1128. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie nun 39.531 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 435 Corona-Patienten werden den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern behandelt. 85 von ihnen werden intensivmedizinisch behandelt, 56 mit Beatmung.

Mehr als 100 Corona-Fälle: Husumer Schlachthof bleibt geschlossen

Nach einem Corona-Ausbruch bleibt ein Schlachthof in Husum geschlossen. Die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter sei auf 103 gestiegen, teilte der Kreis Nordfriesland am Sonnabend mit. Bei 190 weiteren Beschäftigten sei der Test negativ ausgefallen. Die ursprünglich bis zum 14. Februar angeordnete Schließung des Schlachthofes sei bis zum 24. Februar verlängert worden, hieß es.

Der Husumer Schlachthof der Gruppe
Der Husumer Schlachthof der Gruppe "Danish Crown" (hier ein Bild vom Standort Teterow) ist von einem Corona-Ausbruch betroffen. © Imago/BildFunkeMV

Es gebe in dem Fall nach wie vor keine Hinweise auf Mutationen. Derzeit befindet sich den Angaben zufolge nahezu die gesamte Belegschaft aufgrund eines positiven Testergebnisses oder der Einordnung als Kontaktperson 1 in häuslicher Quarantäne.

Fünf Todesfälle in Seniorenzentrum nach Corona-Impfung

In einem Seniorenzentrum in Emstek (Landkreis Cloppenburg) sind fünf Bewohner im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Sie hatten die Erst- und Zweitimpfung gegen das Virus erhalten, wie am Sonnabend ein Sprecher des Landkreises sagte. Die zweite Impfung habe es am 18. und 19. Januar gegeben. Der Sprecher wies darauf hin, dass sich der vollständige Schutz gegen Covid-19 erst zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis entwickele. Eine Infektion mit dem Virus sei trotz Impfung weiterhin möglich.

Eine Seniorin bekommt eine Corona-Impfung.
Eine Seniorin bekommt eine Corona-Impfung. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Durch die Impfung solle in diesem Fall die Vermehrung der Viren reduziert und ein Ausbruch verhindert werden. „Das Immunsystem der Bewohner ist oftmals durch das Alter und eventuelle Vorerkrankungen geschwächt“, sagte der Sprecher weiter. Zuerst hatte der „Norddeutsche Rundfunk“ berichtet. Von der Senioreneinrichtung gab es zunächst keine Stellungnahme.

Am 2. Februar gab es einen Reihentest im Stammhaus mit 93 Teilnehmern. Dabei seien 3 Mitarbeiter und 15 Bewohner positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Einen Tag später, am 3. Februar, seien im Erweiterungsbau des Heimes insgesamt 79 Mitarbeiter und Bewohner getestet worden – alle Testergebnisse seien negativ gewesen.

McFit muss Outdoor-Fitnessstudio in Hamburg wieder schließen

Not macht erfinderisch: Die Fitnessstudio-Kette McFit will künftig an zehn Standorten in Deutschland Trainingsmöglichkeiten im Freien anbieten, unter anderem auch in Hamburg. In den Outdoorstudios sollen Geräte auf einer Fläche von jeweils 200 bis 300 Quadratmetern aufgestellt werden.

Jedoch haben die örtlichen Behörden und Ämter bereits vier Outdoor-Studios dichtgemacht – neben denen in Bremen, Mainz und Neunkirchen auch das in Hamburg. "Leider wurde aufgrund einer Anordnung des Ordnungsamtes unser Outdoor Gym vorerst wieder geschlossen. Wir bleiben dran für euch", heißt es auf der Website von McFit. Ob die noch offenen Studios in Berlin, Braunschweig, Magdeburg, Wiesbaden, Mannheim und Rostock also wirklich lange Gäste empfangen können, ist aktuell unklar.

Die Outdoor-Fitnessstudios von McFit.
Die Outdoor-Fitnessstudios von McFit. © RSG Group

„Nach wie vor sind wir davon überzeugt, dass Fitness für die Gesundheit der Menschen elementar wichtig ist. Nach 15 Wochen im zweiten Lockdown müssen sich die Menschen wieder bewegen und Fitness als Sportart Nummer 1 betreiben – und das in einem sicheren und verantwortungsvollen Umfeld im Umgang mit dem Virus“, begründete Rainer Schaller, Chef der RSG Group, zu der McFit gehört, zuvor die Entscheidung für die Studios im Freien.

Das Hygienekonzept für die Outdoor-Gyms wurde mit dem Hygiene-Spezialisten Klaus-Dieter Zastrow entwickelt:

  • Mitglieder können sich ausschließlich vorab und online für einen Trainings-Slot anmelden.
  • Eine Trainingseinheit ist auf 45 Minuten begrenzt.
  • Nach der Einheit werden die Geräte 15 Minuten lang desinfiziert, ehe neue Kunden kommen.

Am Sonnabend wurde mit dem Aufbau der Outdoor-Fitnessstudios begonnen. Sie sollen künftig von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends geöffnet haben.

Schulen in Hamburg: SPD und Grüne für Einsatz von Schnelltests

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen fordern Schulsenator Ties Rabe (SPD) in einem Bürgerschaftsantrag auf, eine „Gesamtstrategie zum Einsatz von Schnelltests an Schulen“ zu entwickeln. Mit Blick auf die schrittweise Öffnung der Schulen voraussichtlich nach den Frühjahrsferien Mitte März sollten Corona-Schnelltests „in regelmäßigen Abständen für alle Schulbeschäftigten anlass- und kostenlos zur Verfügung stehen“. Zudem solle ein Konzept für den Einsatz von Schnelltests für den Fall einer Infektion an Schulen für alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter erstellt werden.

Außerdem fordert Rot-Grün, das kostenlose Angebot für Lehrerinnen und Lehrer, sich bis zu dreimal mit einem PCR-Test auf das Coronavirus testen zu lassen, auf die Zeit bis zu den Sommer­ferien zu verlängern. Rabe hatte diese Möglichkeit zunächst bis zu den Herbstferien eingeführt und dann bereits zweimal verlängert. Mit einer Gesamtstrategie zu dem Einsatz von Schnelltests würden „die hohen Schutzstandards in Schulen bis zum Ende des Schuljahres verstetigt und ausgebaut“, heißt es in dem Antrag. Zudem sei es erforderlich, dass die Schulbeschäftigten weiterhin kostenlos ausreichend medizinische Masken sowie Masken nach FFP2-Standard erhalten.

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„Die Corona-Pandemie hat das Aufrechterhalten des Präsenzunterrichts eine lange Zeit deutlich erschwert und letztlich ganz verhindert. Wenn wir die Schulen öffnen wollen, brauchen wir ein umfassendes Gesamtkonzept, das auch Schnelltests berücksichtigt“, sagte Kazim Abaci, der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion. „Wir erleben hier aktuell einen großen Fortschritt bei der Entwicklung von zuverlässigen Produkten. Gerade im Schulbetrieb wäre eine leicht handhabbare Anwendung, die auch von Laien korrekt ausgeführt werden kann, von Vorteil“, sagte Abaci.

„Die Schulbeschäftigten leisten unter besonderen Anstrengungen in diesem Krisenjahr Außerordentliches für Schülerinnen und Schüler und für unsere Gesellschaft“, sagte Ivy May Müller, schulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Dabei setzten sie sich täglich, ob aktuell in der Notbetreuung oder zukünftig im Wechselunterricht oder gar in Präsenz, einem Risiko für die eigene Gesundheit aus. „Deswegen weiten wir mit unserem Antrag die Schutzmaßnahmen des letzten Jahres für die Beschäftigten an Schulen aus“, sagte Müller.

Husum: Proteste nach Corona-Ausbruch in Schlachthof

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Husum (Schleswig-Holstein) haben am Sonnabend Tierschützer vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie vor dem Betrieb versammelt und die Schließung des Schlachthofs gefordert.

„In den letzten Monaten ist es wiederholt zu Corona-Ausbrüchen bei Betrieben von Danish Crown gekommen", heißt es vonseiten des Bündnisses. "Wenn hier der Infektionsschutz weiter vernachlässigt wird und wenn die Profite über der Gesundheit der Beschäftigten und ihrer Familien stehen, kann es nur eine Möglichkeit geben: Der Betrieb muss dauerhaft geschlossen werden.“

Kunden strömen in Blumenladen – auch Gartencenter öffnen wieder

Unmittelbar vor dem Valentinstag hat Niedersachsen die Wiederöffnung von Blumenläden und Gartencentern gestattet. „Es ist gut, dass wir wieder öffnen können“, sagte am Sonnabend Michael Löschau, Geschäftsführer der Firma „Oldenburger Wohngarten“, die zwei Gartencenter und einen Blumenladen betreibt.

Vor allem der Blumenladen sei am Sonnabendmorgen gut frequentiert gewesen. „Der Valentinstag ist ein starkes Schnittblumengeschäft“, sagte er. Die Abstands- und Hygieneregeln in seinen Betrieben würden eingehalten, betonte er. „Wir haben hier sehr viel Platz und wir steuern den Zulauf auch mit den Einkaufswagen.“ Den Umsatzausfall wegen der wochenlangen coronabedingten Zwangsschließung schätzte er auf rund eine halbe Million Euro.

Landkreis Wesermarsch überschreitet Inzidenzwert von 200

Der Landkreis Wesermarsch hat am Sonnabend die Grenze von 200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Wie das Landesgesundheitsamt in Hannover mitteilte, lag dieser sogenannte Inzidenzwert bei 231,4 (Stand: Sonnabend, 09.00 Uhr). Den zweithöchsten Sieben-Tage-Wert in Niedersachsen verzeichnete demzufolge der Landkreis Vechta mit 191,9. Der landesweite Sieben-Tage-Wert stieg wieder leicht an auf 66,1, am Vortag waren es noch 65,4.

Insgesamt waren 152.918 Corona-Infektionen laborbestätigt worden, das waren 912 mehr als am Vortag. Die Zahl der Gestorbenen stieg um 36 auf 3823. 136.135 Menschen sind laut Hochrechnung genesen - das entspricht einem Anteil von 89,0 Prozent.

Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz nahezu unverändert

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am Sonnabend 178 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am vergangenen Sonnabend waren es 170 Fälle. Somit steigt der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag nur leicht an und liegt nun bei 67,6 (Vortag: 67,1) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 48.873 Covid-19-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach RKI-Schätzungen 43.100 als genesen.

In Hamburg wurden am Sonnabend ähnlich viele neue Corona-Fälle gemeldet wie in der letzten Woche (Symbolbild).
In Hamburg wurden am Sonnabend ähnlich viele neue Corona-Fälle gemeldet wie in der letzten Woche (Symbolbild). © imago/Cavan Images

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern steigt leicht an und liegt nun bei 328 (Stand: 12. Februar). 74 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 59 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1188 – es sind zehn weitere Tote hinzugekommen (Stand: 12. Februar).

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Polizei stößt auf „konspirativen“ Friseursalon im Keller

Die Polizei in Delmenhorst hat einen unerlaubten Friseursalon im Keller eines Hauses geschlossen. Die Räumlichkeit sei regelrecht „konspirativ“ eingerichtet gewesen, teilte die Polizei am Sonnabend mit. Laut den Corona-Bestimmungen dürfen Friseure erst ab dem 1. März wieder öffnen. Der 32 Jahre alte Inhaber sei aber bereits vor diesem Termin seinem Gewerbe nachgegangen, was die Polizei am Freitag untersagte. Sie leitete ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Die Beamten erfuhren außerdem nach eigenen Angaben von zwei unerlaubten privaten Treffen mit drei beziehungsweise sechs Personen aus verschiedenen Haushalten. Dies zieht nun Anzeigen nach sich. Bei einer der Feiern seien auch Drogen gefunden worden, Beamte seien beleidigt, bedroht, in einem Fall auch angespuckt worden, hieß es. Eine 22 Jahre alte Frau sei daraufhin in Gewahrsam genommen worden.

Brosda: „Verlängerung des Lockdowns ist notwendig“

Die Verlängerung des Lockdowns sei „aus Gründen des Infektionsgeschehens notwendig“, sagt Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) unmissverständlich in einer aktuellen Pressemitteilung zum Angebot des Internetportals hamburg.de. Er betont aber zugleich die schwierige Lage für Künstlerinnen, Künstler und Kultureinrichtungen: „Finanzielle Hilfen sind das eine, wir müssen aber Kultur dringend auch weiter erlebbar machen. Denn eine offene und freie Gesellschaft braucht kulturelle Intervention – gerade in einer Zeit wie dieser.“

Solange Live-Kulturerlebnisse nicht möglich sind, werden auf www.hamburg.de/kultur-digital zahlreiche digitale Angebote der lokalen Kultureinrichtungen gebündelt. Der Senator verweist auf tagesaktuelle Angebote aus allen Sparten: „Dies verschafft der Kultur die dringend notwendige Präsenz und macht Lust auf das Live-Erlebnis, wenn dies endlich wieder möglich ist.“

Wie eine Kirche in Wellingsbüttel Impfwilligen hilft

Wer zur Impfung in den Hamburger Messehallen berechtigt ist, hat deshalb noch lange keinen Termin. Und dass die Buchung dieser Termine, sei es über überlastete Hotlines oder übers Internet, den einen oder anderen vor unlösbare Probleme oder Geduldsproben stellt, hat auch die evangelische Luther-Gemeinde in Wellingsbüttel festgestellt. Deshalb bietet sie über 80 Jahre alten Gemeindemitgliedern Hilfe an und nimmt ihnen die Terminbuchung ab.

„Wir haben mithilfe unserer Mitgliederkartei alle über 80 Jahre alten Gemeindemitglieder angeschrieben“, sagt Anja Pasche von der Lutherkirche. „517 Briefe haben wir verschickt und innerhalb von zwei Wochen gut 100 Rückmeldungen bekommen.“ Noch immer trudeln Antworten ein. „Viele bedanken sich bloß, einige wollten besucht werden. Und für neun Gemeindemitglieder habe ich Impftermine gebucht“, sagt Pasche. Sie bucht online und in der Regel um kurz nach Mitternacht. „Da werden oft neue Termine eingestellt, sodass nicht alles schon belegt ist“, sagt sie.

Das Verfahren ist kompliziert. Zunächst muss die Impfberechtigung bestätigt werden. Eine Handynummer und eine E-Mail-Adresse sind zu hinterlegen. Dann kommt per SMS eine sechsstellige Nummer, die nur zehn Minuten lang gültig ist. Mit ihr muss sich der Impfberechtigte online ausweisen und bekommt dann per E-Mail zwei zwölfstellige Codes zugeschickt, mit denen er schließlich die Termine im Onlineportal buchen kann.

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Hamburgs CDU-Chef Ploß für Öffnung der Baumärkte

Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß hat sich für eine bundesweite Öffnung unter anderem von Baumärkten ausgesprochen. „Warum Blumenläden und Baumärkte, die im Wesentlichen draußen ihre Ware verkaufen können, immer noch schließen müssen, ist nicht nachvollziehbar“, sagte er. „Hier hätte ich mir jetzt schon eine bundesweit einheitliche Öffnung gewünscht. Eine solche sollte beim nächsten Gipfel unbedingt beschlossen werden.“

Die uneinheitliche Linie der Nordländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen bei der Öffnung der Blumenläden und Gartencenter hatte für Verstimmung gesorgt. Während die Nachbarn im Norden und Süden bereits Lockerungen ankündigten, bleiben die Läden in Hamburg zumindest noch bis zum 7. März dicht.

Zwar sei eine begrenzte Verlängerung des Lockdowns „derzeit unvermeidlich, um die Verbreitung des Virus angesichts der neuen, ansteckenderen Mutationen in den Griff zu bekommen“, sagte Ploß. Es fehle aber an Grundsatzentscheidungen und an einem bundesweit einheitlichen Stufenplan für Schulen, Kitas und die Wirtschaft. „Wir können uns als Gesellschaft nicht endlos von Lockdown zu Lockdown quälen“, mahnte der CDU-Landesvorsitzende. Insbesondere Kinder und Jugendliche litten massiv darunter. „Das, was Kinder und Jugendliche jetzt verpassen, können sie in ihrem Leben nie wieder nachholen.“

#link04

Neue Corona-Regeln für Niedersachsen treten in Kraft

Von Sonnabend an gelten in Niedersachsen einige kleinere Lockerungen der Corona-Auflagen. Kurz vor dem Valentinstag an diesem Sonntag ist beispielsweise der Kauf von Blumen beim Floristen oder im Gartencenter wieder möglich. Außerdem werden Kinder bis sechs Jahre bei den Kontaktbeschränkungen nicht mehr mitgerechnet. Bisher galt diese Ausnahme nur für Kleinkinder bis drei Jahre.

In Niedersachsen dürfen Blumenläden ab Sonnabend wieder öffnen (Symbolbild).
In Niedersachsen dürfen Blumenläden ab Sonnabend wieder öffnen (Symbolbild). © imago/Geisser

Bis zum nächsten professionellen Haarschnitt müssen sich die Niedersachsen dagegen noch gut zwei Wochen gedulden: Die Friseure dürfen erst am 1. März wieder zur Schere greifen. Die meisten anderen Lockdown-Regelungen wurden bis zum 7. März verlängert.

Die neuen Regeln im Überblick:

  • Die Kontaktregel, nach der sich ein Haushalt mit nur einer weiteren Person treffen darf, gilt weiter. Allerdings wird die Altersgrenze bei der Ausnahme für Kinder angehoben - von drei auf sechs Jahre.
  • Wer Kontakt zu Patienten oder Pflegebedürftigen hat, muss neuerdings eine medizinische Maske tragen - auch als Besucher. Das soll den Schutz dieser gefährdeten Gruppen erhöhen.
  • Blumenläden und Gartencenter dürfen von Samstag an wieder öffnen. Die Vize-Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, hatte den Schritt am Freitag damit begründet, dass es sich überwiegend um verderbliche Ware und saisonale Angebote handele. Für die Floristen kommt die Lockerung damit gerade noch rechtzeitig vor dem für die Branche wichtigen Valentinstag am 14. Februar.
  • Öffnen dürfen auch Auto- und Fahrradhändler wieder - allerdings nur für Probefahrten, an denen auch immer nur ein Haushalt teilnehmen darf. Die Verkaufsstellen müssen geschlossen bleiben.
  • Noch etwas Geduld brauchen die Niedersachsen für den nächsten Haarschnitt: Vom 1. März an dürfen auch die Friseure ihren Betrieb wieder aufnehmen.

211 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein – Inzidenz sinkt

In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 211 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Genau eine Woche zuvor waren es 272 neu gemeldete Infektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht weiter und lag am Freitag bei 60, wie aus Daten hervorgeht, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Freitagabend veröffentlichte. Als Zielmarke gelten weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 stieg um 20 auf 1121. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie nun 39.342 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 444 Corona-Patienten werden den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern behandelt. 84 von ihnen werden intensivmedizinisch behandelt, 57 mit Beatmung.

Tschechische Bahn stellt Züge nach Deutschland ein

Nach der Deutschen Bahn hat auch die Tschechische Staatsbahn (Ceske Drahy/CD) die vorübergehende Einstellung grenzüberschreitender Zugverbindungen angekündigt. Betroffen sind von Sonntag an der Expresszug zwischen Prag und München und die Linie R29 zwischen Cheb und Nürnberg, wie eine Sprecherin am Freitag auf Anfrage mitteilte. Die Eurocity-Linie Prag-Hamburg endet bereits im nordböhmischen Grenzbahnhof Decin.

Die Regionalbahn zwischen Decin und Rumburk über das sächsische Bad Schandau wird durch Busse ersetzt, die deutsches Gebiet weiträumig umfahren. Andere Linien wie Karlovy Vary (Karlsbad)–Johanngeorgenstadt und Cheb–Hof verkehren nur auf tschechischem Gebiet bis zum letzten Bahnhof vor der Grenze. Die Züge zwischen Domazlice und Furth im Wald in der Oberpfalz fallen ganz aus. Die Bundesregierung hatte am Freitag die Regeln für die Einreise aus mehreren EU-Staaten erneut verschärft und teilweise auch stationäre Grenzkontrollen angeordnet. Neben Tschechien und Tirol in Österreich gilt ab Sonntag auch für die Slowakei wegen der Corona-Pandemie ein Beförderungsverbot.

Corona: Mittlerweile 99 Infektionen in Husumer Schlachthof

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Husum (Schleswig-Holstein) ist die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter auf 99 gestiegen. Bei 173 weiteren Beschäftigten sei der Test negativ ausgefallen, sagte eine Sprecherin des Kreises Nordfriesland. Es stünden noch etwa fünf Prozent der Ergebnisse aus. Es gebe in dem Fall keine Hinweise auf Mutationen.

Von dem Ausbruch sind neben der Stammbelegschaft mit rund 207 Beschäftigten auch ein externes Unternehmen mit insgesamt 105 Angestellten sowie etwa 20 Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes betroffen. Nach Bekanntwerden des Falls hatte das Gesundheitsamt für alle Mitarbeiter Quarantäne angeordnet. Der Kreis hat den Schlachthof bis zum Sonntag geschlossen. Voraussichtlich am Sonnabend werde über eine mögliche Verlängerung der Schließung entschieden.

Corona-Verordnung für Schleswig-Holstein verlängert

Schleswig-Holsteins Landesregierung hat die Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie fortgeschrieben. Damit gelten die aktuellen Lockdown-Bestimmungen unverändert bis zum 21. Februar fort, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Die bisherige Verordnung läuft am Sonntag aus. In der kommenden Woche werde die Landesregierung verschiedene Änderungen umsetzen. So sollen vom 22. Februar an die Grundschulen und Kitas in den regulären Präsenzbetrieb übergehen. Zugleich können Fahrschulen wieder praktische Stunden für bestimmte Berufsgruppen geben.

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Der nächste Lockerungsschritt soll dann am 1. März folgen, mit der Öffnung von Zoos, Wildparks, Blumenläden, Gartencentern, Friseursalons und Nagelstudios. Zudem wird bestimmter Individualsport dann auch in der Halle möglich. Generell hatte die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch beschlossen, den aktuellen Lockdown bis zum 7. März zu verlängern. Die Länder können aber entsprechend der Infektionslage auch eigene Regelungen treffen.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag