Hamburg. Nur noch jeder Fünfte lernt im Klassenzimmer. Zeugnisvergabe wird unter Corona-Beschränkungen kompliziert.

Der Appell des Senats, Kinder aufgrund der Corona-Pandemie wann immer möglich zu Hause zu betreuen, hat Wirkung gezeigt: So ist die Zahl der Schüler in den Präsenzangeboten der Grundschulen erstmals seit drei Wochen nicht weiter gestiegen, sondern moderat gesunken. „In dieser Woche wurden 22,5 Prozent aller Grundschülerinnen und Grundschüler von ihren Eltern an der Schule für den Präsenzunterricht angemeldet, das sind rund zehn Prozent weniger als in der letzten Woche“, teilte die Schulbehörde mit. Aufgrund „üblicher Vorkommnisse“ wie zum Beispiel Krankheiten werde die tatsächliche Anwesenheit in dieser Woche „bei rund 20 Prozent“ liegen.

In allen anderen Schulformen sind die Zahlen weiterhin niedriger. An den Gymnasien gehen zwei Prozent aller Schüler in die Schule, an den Stadtteilschulen sieben Prozent und an den Berufsschulen nur ein Prozent. Die Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen wird derzeit von rund 17 Prozent aller Kinder genutzt.

Unkalkulierbare Gefahren durch Virus-Mutation

Während in der vergangenen letzten Woche an elf Schulen mehr als 40 Prozent der Kinder zum Unterricht in der Schule angemeldet waren, seien es in dieser Woche nur noch vier Schulen, die diesen hohen Wert erreichten, so die Behörde. 41 der 204 Hamburger Grundschulen hätten noch „sehr hohe Betreuungsquoten von 30 Prozent und mehr“.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Schulsenator Ties Rabe (SPD) zeigte sich zufrieden: „Ich möchte mich bei den Eltern, den Schulleitungen und den Lehrkräften dafür bedanken, dass wir im Dialog Schritt für Schritt die richtige Balance finden zwischen Präsenz- und Distanzunterricht. Ich weiß, dass die Corona-Pandemie gerade den Eltern von Grundschulkindern sehr viel zumutet. Aber insbesondere aufgrund der unkalkulierbaren Gefahren durch die Virus-Mutation aus England ist es wichtig, dass so viele Kinder wie nur irgendwie möglich zu Hause lernen und nicht in die Schule gehen.“

Komplizierte Zeugnisvergabe

Am Donnerstag heißt es jedoch noch einmal für viele Schüler: Ab in die Schule! Denn das Halbjahr endet, und es gibt Zeugnisse. Die Vergabe ist angesichts der Pandemie in diesem Jahr deutlich komplizierter als sonst. An manchen Schulen werden die Zeugnisse per Post versendet. Andere hingegen haben einen erheblichen Organisationsaufwand betrieben, um die persönliche Abholung der Noten möglich zu machen.

Maskenpflicht: die wichtigsten Fragen und Antworten

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Maskenpflicht im Überblick:

Welche Typen von medizinischen Masken gibt es?

  • OP-Masken: Mehrlagige Masken, die einen besseren Schutz als einfache Stoffmasken bieten.
  • FFP2-Masken: Müssen 94 Prozent aller Aerosole zurückhalten, um die Norm zu erfüllen.
  • FFP3-Masken: Müssen laut Norm 99 Prozent der Aerosole zurückhalten.
  • KN95-, N95-, P2-, D2- oder CPA-Masken: Importierte Masken, die vereinfachte Prüfverfahren durchlaufen, beim Bezug über die Apotheke aber etwa gleichwertigen Schutz wie FFP2-Masken bieten.

Kann ich die Masken mehrfach verwenden?

  • OP-Masken sind reine Wegwerfprodukte, die spätestens dann entsorgt werden sollten, wenn sie durchfeuchtet sind.
  • FFP2-Masken sind offiziell nur dann wiederverwendbar, wenn sie herstellerseitig mit einem "R" gekennzeichnet wurden. Laut Forschern der Uni Münster können aber auch Einweg-FFP-2-Masken ("NR") bis zu fünf Mal verwendet werden, wenn man sie für mindestens eine Woche an der Luft trocknet, bevor man sie wieder verwendet. Die Trocknung im Ofen ist umstritten.
  • Desinfektionsmittel zerstören die Filtereigenschaften der Maske und machen sie unbrauchbar

Was muss ich beim Kauf von Masken beachten?

  • Beim Kauf im Einzelhandel oder im Internet ist bei OP-Masken und FFP2-Masken auf das CE-Zeichen und eine vierstellige Nummer zu achten. Diese gibt die Prüfstelle an und kann im Internet überprüft werden.
  • Masken mit Ventil sind in Hamburg nicht erlaubt: Sie vereinfachen zwar das Atmen, geben die Luft aber ungefiltert an die Umwelt ab - bieten also zwar Eigen-, aber keinen Fremdschutz.

Was kosten medizinische Masken?

Mit der Einführung der erweiterten Maskenpflicht steigen auch die Preise für Masken teilweise stark an – FFP2-Masken kosten normalerweise zwischen 3 und 7 Euro pro Stück, OP-Masken sind zum Teil für deutlich weniger als einen Euro pro Stück im Paket zu bekommen. Vorsicht ist bei besonders günstigen Angeboten besonders im Internet geboten: Dahinter könnten ungeprüfte Importe oder Ausschussware stecken, die nicht denselben Schutz bieten wie eine zertifizierte Maske.

Was ist beim Tragen der Masken zu beachten?

  • OP-Masken sitzen relativ lose. Der Sitz kann verbessert werden, wenn man sie mit einer Stoffmaske kombiniert.
  • FFP2-Masken müssen eng anliegen, damit sie ihre volle Filterwirkung entfalten. Dann wird aber auch das Atmen spürbar anstrengender. Ein Vollbart verhindert den korrekten Sitz der Maske.
  • Allgemein gilt, dass Masken spätestens ausgetauscht werden müssen, wenn sie feucht sind.
  • Benutzte Masken nicht an der Filterfläche berühren: Etwaig aufgenommene Viren geraten dann an die Hände. Die Masken sollten nur an den Bändern berührt werden.

Weitere Fragen beantwortet unser großer Überblick zum Thema FFP2-Masken

So zum Beispiel die Ida-Ehre-Schule in Eimsbüttel, die Einzeltermine für die Schüler anbietet. Zu festgelegten Zeiten bekommen die Schüler die Zeugnisse vor Ort, beziehungsweise im Freien vor der Schule. „Das Abholen der Zeugnisse ist aber nur eine Möglichkeit. Die Klassenlehrer haben mit ihren Schülern abgestimmt, was für sie das beste Vorgehen ist“, betont die Schulleitung. Alternativ bietet die Schule auch an, die Zeugnisse über die Schulplattform IServ als PDF zur Verfügung zu stellen. Juristisch gesehen handle es sich bei einem PDF allerdings nicht um ein Zeugnis. „Es geht da eher darum, auch etwas in der Hand zu haben“, heißt es von der Schulleitung.

Hochrad-Gymnasium vergibt Einzeltermine

Vergleichbar hat es auch das Hochrad-Gymnasium in Othmarschen geregelt. Wie Schulleiter Ulrich Zipp-Veh mitteilte, lasse man die Kinder über die ganze Woche, nach Jahrgängen und Klassen aufgeteilt, zu Einzelterminen in die Schule, um ihre Zeugnisse abzuholen. „Eltern und Kinder wurden im Vorwege darüber informiert, wann genau sie dran sind und welchen Eingang ihr Kind benutzen soll.“ Jedem Schüler stehe ein Zeitfenster von drei Minuten zur Verfügung. Das Zeugnis werde dann vom Klassenlehrer unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in einem großen Raum übergeben.

„Wir haben uns bewusst für dieses Prozedere entschieden, weil es praktischer ist, als jedes Zeugnis einzeln per Post zu verschicken.“ Außerdem gebe es so den Vorteil, dass bei der Übergabe auch Klassenarbeiten und andere Arbeitsmaterialien ausgehändigt werden könnten. Wenn der Wunsch bestand, sei es in Einzelfällen aber auch möglich gewesen, die Zeugnisse per Post zu verschicken.

Zeugnisse zum Download

Für die Abholvariante haben sich auch beispielsweise ein Gymnasium in Harvestehude und das Gymnasium Altona entschieden. Anders am Christianeum in Othmarschen: Dort ist die geplante persönliche Zeugnisausgabe kurzfristig abgesagt worden. Die Zeugnisse sollen nun digital als Kopie verschickt werden. Später gibt es dann die Originalzeugnisse. Am Kaifu-Gymnasium bekommen die Zehntklässler die Noten per Post.

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Am Hoheluft-Gymnasium können Schüler ihre Zeugnisse vom Schulserver abrufen. Jeder von ihnen verfügt über einen eigenen passwortgeschützten Account. Die Zeugnisse liegen dort dann in digitaler Form bereit. „Dass ich mein Zeugnis nicht in den Händen halten kann, finde ich jetzt nicht so toll. Allerdings geht es gerade ja auch nicht anders, wir müssen nun mal die Abstände einhalten“, sagt eine Schülerin.

Hier gibt es Hilfe:

  • Bei Zeugnissorgen gibt es Hilfe von der Schulbehörde: Die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) haben wieder eine Hotline eingerichtet. Schulpsychologen, Sozialpädagogen und Lehrer stehen unter der Telefonnummer 040-428 99 2002 mit fachkundigem Rat bereit.
  • Sie können helfen, Ursachen für schulische Schwierigkeiten und Wege aus der Krisensituation zu finden. Die Beratung ist vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Die Telefonnummer ist von heute an bis Freitag jeweils in der Zeit von 8.30 bis 16 Uhr erreichbar.