Hamburg. Der Tag im Überblick: Neue Zahlen zur Inzidenz und den Toten in Hamburg. Corona-Ausbruch in Heimen – Bundeswehr muss helfen.
Hoch und runter – und noch kein wirklicher Trend in Sicht: Die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus befinden sich auf einer Achterbahnfahrt. In Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern greift der „scharfe Lockdown“. Kitas und Schulen sind geschlossen oder im Notbetrieb. Es gibt weiterhin viele Tote, vor allem in Pflegeheimen. In Nienburg (Niedersachsen) muss deshalb die Bundeswehr eingreifen.
Gleichzeitig steht nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung, um die Impfzentren wie das Hamburger in den Messehallen voll auszulasten. Die Hotline 116 117 bleibt ein Ärgernis, weil sie oft nicht erreichbar ist – oder weil es einfach keine Termine gibt. Die Hintergründe dazu lesen Sie hier.
Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 23. Januar:
- 477 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
- Mehr als 100 Infizierte: Corona-Ausbruch in Lübecker Sana-Kliniken
- Autokorso der Corona-Leugner in Hamburg
- Zweite Corona-Infektion auf Mutante zurückzuführen?
- Corona-Ausbruch: Bundeswehr muss helfen
- Schnee im Harz: Die Corona-Lage entspannt sich
- Hamburg: Neue Zahlen zur Inzidenz und den Toten
- Corona-Leugner im Autokorso über die A7
- Amateurfußballer: Saison wird abgebrochen
- FC St. Pauli sammelt Laptop-Spenden für Schulen
- Corona-Regeln: Lübecker ignorieren sie am häufigsten
- Hamburger zahlen Rechnungen schneller als vor Corona
- Niedersachsen hält an Prüfungsterminen fest
- Die Corona-Regeln für Hamburg im Überblick:
- Pinneberg mit beunruhigenden Corona-Zahlen
- Maskenpflicht: die wichtigsten Fragen und Antworten
- Hamburger Impfzentrum: Keine neuen Termine – aber Hoffnung
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
477 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 477 neue Corona-Fälle registriert worden. Eine Woche zuvor hatte es 375 Neuinfektionen gegeben. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg am Samstag weiter auf 96,2 (Freitag: 92,1). Das geht aus Daten hervor, die das Gesundheitsministerium in Kiel am Samstagabend veröffentlichte (Datenstand: 23.1.2021, 20.26 Uhr). Die Zahl der Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, stieg um 3 auf 744.
461 Corona-Patienten sind den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern. 77 werden intensivmedizinisch betreut - 48 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 26.500 geschätzt. Bislang gibt es in dem Bundesland 33.707 nachgewiesene Corona-Infektionen.
Lesen Sie hier den Corona-Blog für Norddeutschland vom 24. Januar
Mehr als 100 Infizierte: Corona-Ausbruch in Lübecker Sana-Kliniken
In den Lübecker Sana-Kliniken hat es einen großen Corona-Ausbruch gegeben. Bis zum Samstag seien 79 Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet worden, bestätigte eine Sprecherin am Samstag auf dpa-Anfrage. Zudem werden 41 Patienten auf den beiden Covid-Stationen versorgt, zwei weitere intensivmedizinisch. Die allermeisten dieser Patienten seien aufgrund einer Covid-19-Erkrankung von außen stationär in dem Klinikum aufgenommen worden, hieß es. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.
Gemäß den Krisen-Plänen wurde der Krankenhausbetrieb reduziert, so dass die Notfallversorgung und die Versorgung der bereits stationär behandelten Patienten zu jeder Zeit aufrechterhalten werden konnte, wie das Klinikum mitteilte. Sämtliche verschiebbaren geplanten Eingriffe seien ausgesetzt worden, um die Behandlung sicherzustellen und die Anzahl der Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Die Klinik stehe in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt.
Sowohl Patienten als auch Mitarbeiter würden alle zwei bis drei Tage auf Corona getestet. In Kernbereichen würden Mitarbeiter sogar täglich bei Dienstantritt getestet. Aufgrund umfangreicher Recherchemaßnahmen konnte nach Angaben des Klinikums mittlerweile ein symptomfreier Patient der chirurgischen Station, der bei der Aufnahme zunächst negativ getestet worden war, dessen Testergebnis dann jedoch positiv ausgefallen war, als mögliche Ursache für das Ausbruchsgeschehen identifiziert werden.
Autokorso der Corona-Leugner in Hamburg
Jetzt hat auch Hamburg seine Demonstration der Corona-Leugner aus der bundesweiten Aktion. Mit einem Autokorso fuhren am Sonnabendmittag rund 80 Teilnehmer einer Demonstration vom Heiligengeistfeld durch die Innenstadt, an die östliche Alsterseite, um die Alster herum nach Eppendorf, Eimsbüttel und weiter zum Bahnhof Altona, an die Elbe und zum Heiligengeistfeld zurück. Nach Angaben eines Polizeisprechers hat eine Privatperson den Aufzug angemeldet. Das Motto sei „Wie soll es weitergehen?“ Auf die Frage hatte die Polizei nach eigenen Angaben zunächst keine Antwort. Der Autokorso wurde vielfach auf Twitter kommentiert – nicht immer ausgewogen.
Die Demonstration von rund 60 Menschen für Kinderrechte in der Corona-Pandemie („Familien in der Krise“) auf dem Rathausmarkt sei friedlich und gemäß den Hygienebestimmungen und Abstandsregeln verlaufen, hieß es. Dasselbe gelte für eine Protestaktion von rund 200 Menschen, die am Jungfernstieg auf die Verhaftung von Putin-Kritiker Alexej Nawalny in Moskau aufmerksam machen wollten.
Zweite Corona-Infektion auf Mutante zurückzuführen?
Die zweite Corona-Infektion einer Frau in der Region Hannover innerhalb von eineinhalb Monaten könnte für eine mutierte Form des Coronavirus sprechen. Es müsse sich aber nicht unbedingt um eine gefährliche Mutation handeln, sagte Gesundheitsamtsarzt Hubert Thole der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Die infizierte Frau sei am 27. November das erste Mal positiv getestet worden, nachdem bei ihr eindeutige Krankheitssymptome aufgetreten seien. Am 11. Januar war der zweite Test, hieß es. Thole verwies auf einen Fall in Garmisch-Partenkirchen, wo sich eine Mutation beim Labortest als nicht besonders besorgniserregend erwies hatte. „Aber wir wollen hier auf keinen Fall etwas übersehen“, sagte der Arzt. Das Gesundheitsamt hatte am Freitag darüber informiert, dass bei der Frau über mehrere Schritte Verbindungen zu vier Kitas und einer Grundschule in Hannover bestehen. Es ordnete für mindestens 120 Kontaktpersonen Quarantäne an.
Corona-Ausbruch: Bundeswehr muss helfen
Der Landkreis Nienburg hat den Sieben-Tage-Wert von 200 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner überschritten. Die Inzidenz lag am Sonnabend bei 210,9. Die Zahl der Infektionen stieg um 46 auf 1827, hieß es im Lagebericht. 50 bis 60 Prozent des Infektionsgeschehens spielen sich nach Angaben eines Landkreissprechers derzeit in Pflegeheimen und bei Helios ab. Im Helios Klinikum Nienburg gab es einen Corona-Ausbruch bei Patienten und Beschäftigten. Zur Unterstützung der Pflegeheime und des Krankenhauses wurde Unterstützung der Bundeswehr sowie der Hilfsorganisationen angefordert.
Schnee im Harz: Die Corona-Lage entspannt sich
Die touristische Lage im Harz hat sich normalisiert. „Der Besucherandrang ist mächtig zurückgegangen, es ist bei weitem nicht mehr so extrem wie an den letzten Wochenenden“, sagte ein Polizeisprecher in Goslar am Sonnabend. Einige Parkplätze seien zu hundert Prozent belegt, es gebe aber auch noch Ausweichmöglichkeiten. „Die Temperaturen sind gestiegen, Schnee liegt nur noch in den Höhenlagen“, ergänzte er. Der Polizei seien keine großen Menschengruppen aufgefallen.
An den vergangenen Wochenenden war der Besucherandrang enorm gewesen. Deshalb kontrolliert die Polizei die Einhaltung der Corona-Regeln verstärkt. Allein am vergangenen Wochenende wurden 181 Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen die geltenden Corona-Regeln eingeleitet. Für die Nicht-Einhaltung der Maskenpflicht etwa auf Parkplätzen könnten bis zu 150 Euro fällig werden. Ein Verstoß gegen die bestehenden Kontaktbeschränkungen wird mit bis zu 400 Euro geahndet. Zudem kündigte die Bundespolizei an, Regionalzüge mit Harz-Ausflüglern verstärkt ins Visier zu nehmen.
Hamburg: Neue Zahlen zur Inzidenz und den Toten
In Hamburg wurden am Sonnabend 204 neue Fälle von Corona-Infizierten gemeldet. Wie die Sozialbehörde mitteilte, liege die Sieben-Tage-Inzidenz bei 90,9. Am Freitag lag der Index noch bei 100,1. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 14 auf 976 seit Beginn der Corona-Pandemie. In den Krankenhäusern Hamburgs werden 455 Patienten mit Covid-19 betreut, 101 davon intensivmedizinisch (83 aus Hamburg).
Corona-Leugner im Autokorso über die A7
Offensichtliche Corona-Leugner haben am Freitag auf der Autobahn A7 südlich von Hamburg für erhebliche Behinderungen gesorgt. Wie die Polizei des Heidekreises am Sonnabend mitteilte, sei die Aktion Teil der bundesweiten Kampagne gewesen und habe von 15.20 Uhr bis 18 Uhr gedauert. So hätten Teilnehmer eines aus 100 Fahrzeugen bestehenden Korsos Transparente dabeigehabt und seien „teilweise auffällig langsam“ über den rechten Fahrstreifen und den Standstreifen gefahren. „In mindestens zwei Fällen wurden Unbeteiligte durch Teilnehmer der versammlungsrechtlichen Aktion am Überholvorgang durch Blockade der Überholspur gehindert“, so die Polizei. An einer Raststätte habe es dann eine Versammlung gegeben, bei der Vorschriften der Corona-Verordnung missachtet worden seien. Es seien mehrere Straf- und Ordnungwidrigkeitsverfahren eingeleitet worden.
Amateurfußballer: Saison wird wohl abgebrochen
Hunderttausende Amateur-Fußballer, Trainer und Betreuer hatten gehofft – doch die Corona-Saison 2020/2021 in Hamburg wird wohl abgebrochen. Wie der Hamburger Fußball-Verband (HFV) am Sonnabend mitteilte, habe das die Videokonferenz mit 98 Vereinen ergeben. Es sei auch eine Verlängerung der Saison bis ins Jahr 2022 diskutiert, aber verworfen worden. 76 Vereine hätten sich für das Konzept von HFV-Präsident Dirk Fischer ausgesprochen, 17 dagegen. Wenn am 27./28. Februar der Spielbetrieb wieder starten soll, müsse es vorher 14 Tage Training geben. Das sei unter den absehbaren Bedingungen eines verlängerten Lockdowns nicht realistisch.
Da eine Nutzung der Plätze und Trainingsmöglichkeiten bis zum 14. Februar untersagt sei, gebe es jetzt keinen Auf- oder Abstieg. Ein „Neustart des Spielbetriebs würde mit der Staffeleinteilung aus dem Sommer letzten Jahres erfolgen“. Sollte der Lockdown für den Amateurfußball vor Ende Juni aufgehoben werden, greife ein „organisierter Freundschaftsspielbetrieb (Arbeitsbegriff Pflicht-Freundschaftsspiele) auf freiwilliger Basis“. Der Lotto-Pokal solle zu Ende gespielt werden. Weitere Infos gibt es hier.
FC St. Pauli sammelt Laptop-Spenden für Schulen
Der FC St. Pauli und der Versicherer Helden.de wollen die digitale Misere an Hamburgs Schulen nicht nur beklagen, sondern aktiv an ihrer Überwindung arbeiten. Das erklärten die beiden Partner in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie wenden sich an die Hamburger und rufen zum Spenden von gebrauchten Laptops auf. Wer mitmachen will, kann sein Gerät ab sofort an die Geschäftsstelle des FC St. Pauli am Millerntor-Stadion senden (Harald-Stender-Platz 1, 20359 Hamburg) oder dort kontaktlos abgeben (montags, dienstags und mittwochs zwischen 16 und 19 Uhr sowie freitags von 15 bis 19 Uhr).
„Obwohl finanzielle Töpfe von Bund und Stadt für die Digitalisierung und die Beschaffung von Laptops zur Verfügung stehen, hindern oftmals bürokratische Hürden die Schulen und Einrichtungen in ganz Deutschland daran, an diese Gelder zu kommen“, teilten die beiden Partner mit. „In Hamburg gibt es beispielsweise nur rund 70.000 finanzierte Schülerlaptops – das entspricht einem Gerät für vier Schüler. Distanzunterricht geht so nicht.“
Corona-Regeln: Lübecker ignorieren sie am häufigsten
Die meisten Menschen in Schleswig-Holstein halten sich an die Corona-Regeln, doch die Zahl der erlassenen Bußgeldbescheide variiert je nach Stadt durchaus, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Lübeck ist demnach Spit-zenreiter mit 578 erlassenen Bußgeldbescheiden. In Flensburg wurden nur acht Bußgeldbescheide erlassen. Viele Bescheide wurden in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster wegen Verstößen gegen das Kontaktverbot im öffentlichen Raum sowie gegen einzelne Gewerbetreibende erhoben.
Hamburger zahlen Rechnungen schneller als vor Corona
Von den Hamburger Unternehmen haben im Corona-Dezember 2020 nach Zahlen der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel 17,1 Prozent ihre Rechnungen nicht pünktlich oder gar nicht bezahlt. Der durchschnittliche Zahlungsverzug betrug 37,1 Tage, wie die Auskunftei auf Basis von Daten zum Zahlungsverhalten von bundesweit mehr als 450.000 Unternehmen mitteilte. Vor Beginn der Corona-Pandemie im Januar 2020 sah es mit der Zahlungsmoral jedoch noch schlechter aus. Damals zahlten den Angaben zufolge 19,2 Prozent der Hamburger Unternehmen ihre Rechnungen unpünktlich oder gar nicht, allerdings lag der durchschnittliche Zahlungsverzug mit 29,8 Tagen niedriger.
Bundesweit liegt Hamburg damit auf dem vorletzten Platz. Nur in Berlin ist den Angaben zufolge die Zahlungsmoral noch schlechter. Am verlässlichsten beim Begleichen der Schulden waren die Unternehmen in Thüringen, Sachsen und Bayern.
Niedersachsen hält an Prüfungsterminen fest
Obwohl der Großteil der Schüler derzeit zu Hause unterrichtet wird, will Niedersachsens Landesregierung an den Terminen für die Abschlussprüfungen in den Schulen festhalten. „Eine Absage der Prüfungen halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für falsch. Das ist eine Debatte zur Unzeit“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. „Die Schüler haben Anspruch auf eine faire Prüfung.“ Der Schulleitungsverband Niedersachsen hatte Mitte Januar gefordert, die Prüfungen abzusagen. Insbesondere bei den Lehrern stieß der Vorschlag allerdings auf Widerstand. Die Lehrer warnten vor „Notabschlüssen“, denen es bundesweit an Anerkennung mangeln könne.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
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- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Kultusminister Tonne sagte nun, eine Verschiebung der Abiturprüfungen sei „unwahrscheinlich, weil das nur wenige zusätzliche Tage bringen würde“. Er ergänzte aber: „Ob es zu Verschiebungen bei den mittleren Abschlüssen kommt, werden wir in den nächsten Wochen entscheiden.“
Die Corona-Regeln für Hamburg im Überblick:
Die aktuellen Corona-Regeln für Hamburg im Überblick
- Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 14. Februar verlängert – ein Großteil des Einzelhandels bleibt geschlossen, bestellte Waren dürfen aber abgeholt werden. "Körpernahe Dienstleistungen" wie Friseure, Nagel-, Massage- und Tattoo-Studios dürfen nicht angeboten werden. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit bleibt verboten.
- Kontaktregeln Angehörige eines Haushalts dürfen sich nur noch mit einer weiteren Person treffen. Ausnahmen für Kinder gibt es nicht.
- Die Maskenpflicht wird angepasst: Stoffmasken reichen in den meisten Fällen nicht mehr aus. Stattdessen müssen medizinische Masken (mindestens OP-Masken, auch FFP2- oder KN95-Masken sind möglich) getragen werden. Bis zum 1. Februar gilt eine Übergangsphase, danach werden Verstöße mit Bußgeldern geahndet.
- Kitas und Schulen: Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht gegeben werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden. Die Kitas wechseln in die "erweiterte Notbetreuung". Die privat organisierte Kinderbetreuung in Kleingruppen bleibt gestattet.
- Arbeitgeber sind angehalten, so weit wie möglich ein Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. Zusätzlich soll eine neue Bundesverordnung Arbeitgeber dazu verpflichten, Homeoffice anzubieten, so weit das möglich ist. Betriebskantinen dürfen nur öffnen, wenn sie für den Arbeitsablauf zwingend erforderlich sind.
- Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert über 200 steigen, müsste eine Ausgangsbeschränkung erlassen werden, die den Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort einschränkt. Wie genau diese Regel in Hamburg angewandt würde, ist noch nicht bekannt – der Senat will darüber entscheiden, sollte sich die Inzidenz dem Grenzwert annähern.
- Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit.
- Zwei-Test-Strategie bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten: Ein Corona-Test direkt nach der Einreise ist verpflichtend, die zehntägige Quarantäne kann frühestens fünf Tage nach der Einreise durch einen weiteren Test verkürzt werden. Die Kosten für die Tests werden nicht übernommen.
Pinneberg mit beunruhigenden Corona-Zahlen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Kreis Pinneberg ist erneut um mehr als 100 Fälle gestiegen. Nach 153 Neuinfektionen am Donnerstag meldete das Gesundheitsamt am Freitag 103 bestätigte Covid-19-Fälle. Damit stieg auch die Sieben-Tage-Inzidenz auf 187,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Bei 200 müssten härtere Maßnahmen ergriffen werden. Laut Kreisverwaltung sind am Freitag sieben weitere Bewohner aus Altenheimen einer Covid-19-Erkrankung erlegen. Die Zahl der Corona-Toten stieg insgesamt auf 163. Nach elf Menschen am Donnerstag mussten sich am Freitag zwölf Patienten wegen einer Covid-Erkrankung stationär behandeln lassen.
Maskenpflicht: die wichtigsten Fragen und Antworten
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Maskenpflicht im Überblick:
Welche Typen von medizinischen Masken gibt es?
- OP-Masken: Mehrlagige Masken, die einen besseren Schutz als einfache Stoffmasken bieten.
- FFP2-Masken: Müssen 94 Prozent aller Aerosole zurückhalten, um die Norm zu erfüllen.
- FFP3-Masken: Müssen laut Norm 99 Prozent der Aerosole zurückhalten.
- KN95-, N95-, P2-, D2- oder CPA-Masken: Importierte Masken, die vereinfachte Prüfverfahren durchlaufen, beim Bezug über die Apotheke aber etwa gleichwertigen Schutz wie FFP2-Masken bieten.
Kann ich die Masken mehrfach verwenden?
- OP-Masken sind reine Wegwerfprodukte, die spätestens dann entsorgt werden sollten, wenn sie durchfeuchtet sind.
- FFP2-Masken sind offiziell nur dann wiederverwendbar, wenn sie herstellerseitig mit einem "R" gekennzeichnet wurden. Laut Forschern der Uni Münster können aber auch Einweg-FFP-2-Masken ("NR") bis zu fünf Mal verwendet werden, wenn man sie für mindestens eine Woche an der Luft trocknet, bevor man sie wieder verwendet. Die Trocknung im Ofen ist umstritten.
- Desinfektionsmittel zerstören die Filtereigenschaften der Maske und machen sie unbrauchbar
Was muss ich beim Kauf von Masken beachten?
- Beim Kauf im Einzelhandel oder im Internet ist bei OP-Masken und FFP2-Masken auf das CE-Zeichen und eine vierstellige Nummer zu achten. Diese gibt die Prüfstelle an und kann im Internet überprüft werden.
- Masken mit Ventil sind in Hamburg nicht erlaubt: Sie vereinfachen zwar das Atmen, geben die Luft aber ungefiltert an die Umwelt ab - bieten also zwar Eigen-, aber keinen Fremdschutz.
Was kosten medizinische Masken?
Mit der Einführung der erweiterten Maskenpflicht steigen auch die Preise für Masken teilweise stark an – FFP2-Masken kosten normalerweise zwischen 3 und 7 Euro pro Stück, OP-Masken sind zum Teil für deutlich weniger als einen Euro pro Stück im Paket zu bekommen. Vorsicht ist bei besonders günstigen Angeboten besonders im Internet geboten: Dahinter könnten ungeprüfte Importe oder Ausschussware stecken, die nicht denselben Schutz bieten wie eine zertifizierte Maske.
Was ist beim Tragen der Masken zu beachten?
- OP-Masken sitzen relativ lose. Der Sitz kann verbessert werden, wenn man sie mit einer Stoffmaske kombiniert.
- FFP2-Masken müssen eng anliegen, damit sie ihre volle Filterwirkung entfalten. Dann wird aber auch das Atmen spürbar anstrengender. Ein Vollbart verhindert den korrekten Sitz der Maske.
- Allgemein gilt, dass Masken spätestens ausgetauscht werden müssen, wenn sie feucht sind.
- Benutzte Masken nicht an der Filterfläche berühren: Etwaig aufgenommene Viren geraten dann an die Hände. Die Masken sollten nur an den Bändern berührt werden.
Weitere Fragen beantwortet unser großer Überblick zum Thema FFP2-Masken
Hamburger Impfzentrum: Keine neuen Termine – aber Hoffnung
Jeden Tag melden sich in Hamburg Hunderte Senioren über 80 bei der Hotline 116 117, um sich impfen zu lassen – doch in der Regel vergeblich. Weitere Termine für eine Erstimpfung werden derzeit in Hamburg nicht vergeben. Allerdings gibt es Hoffnung. Nach neuen Angaben des US-Pharmakonzerns Pfizer, der das in Deutschland entwickelte Biontech-Serum herstellt, sieht es nun so aus, als ob Hamburg im Januar und Februar doch nicht sehr viel weniger Impfstoff bekommen wird als ursprünglich geplant. „Wir werden in der kommenden Woche eine Ankündigung dazu machen, wie es mit dem Impfen weitergeht”, sagt Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde.
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Leitartikel: Schluss mit dem Impf-Ärger
34.601 Hamburgerinnen und Hamburger sind bis einschließlich Donnerstag gegen Corona geimpft worden. 2166 von ihnen haben schon die nötige Zweitimpfung bekommen – und sind dann zwei Wochen später, wenn die volle Wirkung einsetzt, vor dem Virus geschützt.
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