Hamburg. Kaltmiete sollte 30 Prozent des Nettoeinkommens nicht übersteigen. Doch Wohnungssuchende in Hamburg sind bereit, mehr zu investieren.

Eine Faustregel zur Anmietung einer Wohnung lautet: Die Kaltmiete der Immobilie sollte nicht höher als 30 Prozent des Nettoeinkommens des Mieters sein. Doch eine aktuelle Studie von ImmoScout24 kommt nun zu dem Ergebnis: In Deutschland gilt das nur noch für ein Drittel der Städte und Kreise. In Hamburg greift die Faustregel sogar bei keinem der 82 untersuchten Stadtteile.

So sind Immobiliensuchende in Hamburg bereit, durchschnittlich 33,17 Prozent ihres monatlichen Haushaltsnettoeinkommens für die Kaltmiete auszugeben. Als Bezugsgröße wurde in der Hansestadt ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 2.471,17 Euro herangezogen. Nur in Stuttgart (34,30 Prozent) und München (35,08 Prozent) sind Wohnungssuchende bereit, noch mehr von ihrem Einkommen in die Miete zu investieren.

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Ralf Weitz, Geschäftsführer von ImmoScout24, sagt dazu: „Millionen Haushalte erwarten, mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens ausgeben zu müssen, um ihre Wohnung zu bezahlen. Vor allem in Ballungsgebieten wie München, Stuttgart oder Hamburg ist das der Fall. Auch höhere Haushaltseinkommen in den genannten Städten ändern daran nichts, da sich die Immobilienpreise von der Gehaltsentwicklung entkoppelt haben.“

Mieten in Hamburg: So sieht es in den Stadtteilen aus

Im Vergleich der deutschen Metropolen liegt lediglich Berlin unter der 30-Prozent-Regel – und das auch nur knapp: Denn hier liegt der Anteil der Angebotsmiete am angegebenen Haushaltsnettoeinkommen bei 29,72 Prozent. Danach folgen Düsseldorf (31,32 Prozent), Frankfurt am Main (32,74 Prozent), Köln (33,01 Prozent) und schließlich Hamburg mit 33,17 Prozent.

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In Hamburg steht auf Stadtteilebene Sinstorf mit 39,12 Prozent an erster Stelle. Dicht dahinter folgen Kirchwerder (38,13 Prozent) und die HafenCity (37,01 Prozent). Und auch in Nienstedten (36,17 Prozent) und Blankenese (35,95) sind Wohnungssuchende bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Schlusslicht sind Hamburg-Neustadt (30,78 Prozent), Sülldorf (30,64 Prozent) und Rönneburg: Der Anteil der Angebotsmiete am Nettoeinkommen liegt hier bei 30,34 Prozent – und ist damit in den Hamburger Bezirken am niedrigsten.


Stadtteil-Ranking: Anteil der Miete am Nettohaushaltseinkommen

  • Sinstorf 39,12%
  • Kirchwerder 38,13%
  • HafenCity 37,01%
  • Nienstedten 36,17
  • Blankenese 35,95
  • Schnelsen 35,95
  • Allermöhe 35,53
  • Harvestehude 35,53
  • Othmarschen 35,47
  • Rahlstedt 35,36
  • Heimfeld 35,35
  • Jenfeld 35,28
  • Langenhorn 35,22
  • Farmsen-Berne 37,17
  • Bramfeld 35,15
  • Eidelstedt 35, 10
  • Bergedorf 35,04
  • Poppenbüttel 35,03
  • Neugraben-Fischbek 34,95
  • Sasel 34,94
  • Hamburg-Altstadt 34,81
  • Eißendorf 34,79
  • Hummelsbüttel 34,77
  • Wellingsbüttel 34,76
  • ... (hier geht es zum ausführlichen Ranking)
  • Eilbek 30,92%
  • Neustadt 30,78%
  • Sülldorf 30,64%
  • Rönneburg 30,34%

Bei der Studie hat ImmoScout24 für das erste Halbjahr 2020 auf Basis der Profil- und Suchdaten ausgewertet hat, wie viel Suchende in Deutschland bereit sind, von ihrem Haushaltsnettoeinkommen für die Wohnungsmiete auszugeben. Dafür wurde die Angebotskaltmiete der inserierten Wohnungen in Verhältnis zum Haushaltsnettoeinkommen der Interessenten gesetzt.