Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg sinkt leicht. Rot-Grün sieht Koalition durch Corona-Krise gestärkt. Verkehrschaos im Harz.

Nach einem leiseren und kontaktärmeren Silvester startet Hamburg mit einer leicht sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz ins neue Jahr 2021. Am 2. Januar lag der Wert bei 127,6 (Vortag: 130,5), am 3. Januar sank die Inzidenz erneut auf 127,2. Insgesamt wurden am 3. Januar 212 neue Corona-Fälle gemeldet.

In Schleswig-Holstein beginnen am Montag die Impfzentren mit ihrer Arbeit. Einige liegen in der Metropolregion Hamburg, nehmen aber laut Kieler Gesundheitsministerium erst später ihre Arbeit auf. In Niedersachsen geht es Montag landesweit mit den Covid-19-Impfungen los.

Derweil teilte die Gesundheitsbehörde mit, dass die Stadt Hamburg ab Januar 2021 bei den gemeldeten Todesfällen nicht mehr nur ausschließlich die Menschen berücksichtigt, die nachgewiesen an Covid-19 gestorben sind. Seit dem 1. Januar werden nun die Zahlen des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) genannt.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 2. und 3. Januar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 212 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 37.571, Stand: Sonntag), 537 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 109 auf Intensivstationen, Stand: Donnerstag), insgesamt 661 Todesfälle (Stand: Sonntag). Sieben-Tage-Wert: 127,2 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 211 neue Corona-Fälle (25.740), 376 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 70), 445 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 78,2 (Stand: Sonnabend).
  • Niedersachsen: 619 neue Corona-Fälle (110.609), 1352 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 255), 2035 Todesfälle (+20). Sieben-Tage-Wert: 93,5 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 109 neue Corona-Fälle (12.566), 274 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 77), 179 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 91,5 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 38 neue Corona-Fälle (13.756), 180 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 31), 204 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 82,1 / Stadt Bremerhaven: 67,9 (Stand: Sonntag; Bremen gibt den Inzidenzwert nur getrennt nach beiden Städten an).

Schleswig-Holstein baut Impfzentren im Hamburger Umland

Am Montag startet Schleswig-Holstein mit 15 Impfzentren, die von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein sollen. Auch im nördlichsten Bundesland hatten mobile Teams in Alten- und Pflegeheimen begonnen. Zunächst werden über 80-Jährige und das medizinische Personal geimpft. Die Termine für die erste Runde in den Impfzentren waren nach wenigen Stunden ausgebucht. Insgesamt sind 29 Impfzentren vorgesehen. Auch hier stehen noch keine ausreichenden Impfdosen zur Verfügung.

Heiner Garg (FDP), Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein.
Heiner Garg (FDP), Gesundheitsminister von Schleswig-Holstein. © dpa | Axel Heimken

Im Hamburger Umland sind Impfzentren geplant in Elmshorn, Prisdorf, Großhansdorf, Geesthacht und Reinbek. Hier finden Sie eine Karte mit der Übersicht.

In Schleswig-Holstein sind bis Sonntagabend 211 neue Corona-Fälle registriert worden (25.740 seit Pandemiebeginn). Die Zahl der Menschen, die mit einer Infektion starben, stieg um drei auf 446. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 78,2 (Sonnabend 77,4). An den Feiertagen und rund um den Jahreswechsel wurden möglicherweise nicht so viele Tests wie sonst ausgewertet und die Ergebnisse gemeldet.

Die Corona-Impfungen in Niedersachsen sollen in dieser Woche aufs ganze Land ausgeweitet werden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sollen im Laufe des Montagvormittags alle 50 Impfzentren den Corona-Impfstoff erhalten. Ein Ministeriumssprecher ging davon aus, dass die rund 50.700 ausgelieferten Dosen im Laufe der Woche verbraucht werden.

Neue Corona-Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern sind am Sonntag 109 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock mit. Die Zahl der registrierten Corona-Toten stieg den Angaben zufolge um zwei auf 179. Sie stammen aus den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Rostock.

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen liegt in Mecklenburg-Vorpommern bei nunmehr 12.566. Als genesen gelten 9766 Betroffene. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) stieg von 90,7 auf 91,5. Die höchsten Inzidenz-Werte mit 156,2 und 148,5 verzeichnen der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sowie die Landeshauptstadt Schwerin. Den geringsten Wert hat die Stadt Rostock mit 38,7.

Erneuter Ansturm im Harz: Volle Parkplätze und Staus

Erneut haben sich entgegen allen Mahnungen am Sonntag viele Ausflügler auf den Weg in den Harz gemacht. Schon am Morgen waren die Parkplätze voll, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Die Bundesstraße 4 musste zudem kurzzeitig am Ortsausgang Bad Harzburg in Richtung Torfhaus einseitig gesperrt werden, da es zu Staus kam und einige Autos bereits liegen geblieben waren.

Autos parken auf einem Großraumparkplatz im Harz.
Autos parken auf einem Großraumparkplatz im Harz. © dpa

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es trotz der Corona-Pandemie einen Ansturm auf die Ausflugsziele im Harz mit stundenlangen Staus auf der B4 gegeben. Die Polizei äußerte die Hoffnung, dass die Lage im Laufe des Sonntags nicht wieder ausartet: „Momentan ist ein starker Schneefall, vielleicht hält das den einen oder anderen Besucher ab“, sagte der Sprecher am Sonntagvormittag.

Neue Corona-Fälle: Inzidenz in Hamburg sinkt leicht

Am Sonntag meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 212 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf 127,2 (Sonnabend: 127,6). Mittlerweile gibt es in Hamburg insgesamt 37.571 bestätigte Corona-Fälle – als genesen gelten 27.500 Menschen. Die Zahlen der Patienten in klinischer Behandlung wurden seit dem 31. Dezember nicht aktualisiert.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg sank am Sonntag auf 127,2 (Symbolbild).
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg sank am Sonntag auf 127,2 (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Außerdem meldete die Gesundheitsbehörde weitere drei Todesfälle. Somit erhöht sich die Zahl am Sonntag auf insgesamt 661. Diese Zahlen des Berliner Robert-Koch-Institus (RKI) sind deutlich höher als die bislang für Hamburg gemeldeten. Das liegt daran, dass das RKI alle Todesfälle zählt, bei denen die Menschen mit oder an Covid-19 gestorben sind.

Zur Information: Bis zum 31.12.2020 wurden die Zahlen des Hamburger Instituts für Rechtsmedizin veröffentlicht. Dabei wurden ausschließlich die Menschen berücksichtigt, die nachgewiesenermaßen an Covid-19 verstorben sind. Wie die Gesundheitsbehörde mitteilt, ist dieses Projekt mit dem 31.12.2020 abgeschlossen worden.

Rot-Grün sieht Koalition durch Krise gestärkt

SPD und Grüne in Hamburg sehen ihre Koalition durch die Corona-Krise gestärkt. Das Regieren sei in der Pandemie wegen des hohen Abstimmungsbedarfs zwar „anstrengender“, klappe aber sehr gut, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). „Insofern ist die Grundlage unserer Koalition gefestigt.“

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Archivbild).
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Archivbild). © picture alliance/dpa

Nach Ansicht der Grünen-Landesvorsitzenden und Justizsenatorin Anna Gallina sind die Erfahrungen aus der Krise auch für die weitere Zusammenarbeit gut. „Das macht einen ja auch resilienter gegenüber anderen Themen, die in Zukunft vielleicht noch mal irgendwann mal kommen werden. Ich glaube, das wird die Koalition insgesamt stärken.“

Verstoß gegen Corona-Verordnung ins Internet gestreamt

Ein Stream mit Folgen: In Niedersachsen haben zwei Frauen und zwei Männer ihr gemeinsames Treffen ins Internet gestreamt und damit die Polizei auf sich aufmerksam gemacht. Weil die vier jungen Menschen aus vier verschiedenen Haushalten stammten, war das Zusammentreffen am Sonnabend durch die Corona-Verordnungen untersagt, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag mitteilte.

Das Treffen in einer Jugendeinrichtung in Moringen (Landkreis Northeim) wurde durch die Polizei beendet und gegen die vier Teilnehmer wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Corona-Krise bringt Tierheime in Niedersachsen in Not

Viele Tierheime stehen wegen der Corona-Pandemie vor finanziellen und personellen Problemen. Nach Angaben des Landestierschutzverbandes Niedersachsen geraten Tierschutzvereine als Träger der Einrichtungen zunehmend an Grenzen. Denn die finanzielle und personelle Ausstattung sei schon vor der Corona-Krise äußerst dünn gewesen, sagte der Verbandsvorsitzende Dieter Ruhnke.

Nun fehlten Einnahmen durch Veranstaltungen und die Spendenbereitschaft gehe zurück. Beim Personal komme es zu Engpässen, etwa wenn Eltern für ihre Kinder in Kita oder Schule keinen Notbetreuungsplatz bekommen und deshalb nicht arbeiten können. „Es wird nicht einheitlich die Systemrelevanz von Tierheimen anerkannt“, so Ruhnke. Ihm zufolge ist die Arbeitsbelastung in den Einrichtungen gestiegen, der Einsatz von Ehrenamtlichen mitunter nicht erlaubt.

In Schleswig-Holstein steigt die Inzidenz

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 293 neue Corona-Fälle registriert worden. Dadurch stieg die Inzidenz leicht von 74,2 auf 77,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 25.529 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 19.100 geschätzt. Die Zahl der Todesfälle stieg um sieben auf 443 Menschen.

In den Krankenhäusern werden derzeit 376 Corona-Patienten behandelt, 70 davon auf einer Intensivstation. 39 dieser an Covid-19 Erkrankten müssen beatmet werden.

Mehr als 3000 Hamburger gegen Corona geimpft

Bis Sonnabendmorgen wurden in Hamburg bereits 3042 Personen gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) mit. Damit bildet Hamburg gemeinsam mit Thüringen (810) und Bremen (1741) bei den absoluten Zahlen im Zusammenhang mit der Corona-Impfung das Schlußlicht. Den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung gibt das RKI zu Beginn der Impfkampagne nicht an.

Markus Trilk (l), Fachkrankenpfleger in der Zentralen Notaufnahme in der Asklepios Klinik Barmbek, erhielt am 30. Dezember als erster Mitarbeiter der Hamburger Asklepios Kliniken eine Corona-Impfung.
Markus Trilk (l), Fachkrankenpfleger in der Zentralen Notaufnahme in der Asklepios Klinik Barmbek, erhielt am 30. Dezember als erster Mitarbeiter der Hamburger Asklepios Kliniken eine Corona-Impfung. © picture alliance/dpa

Die meisten Impfungen wurden vom RKI bisher für Bayern erfasst (39.005), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (33.375) und Hessen (24 791).

Hinweis: Die den Behörden der einzelnen Bundesländer vorliegenden Werte können deutlich höher liegen als die vom RKI gemeldeten, da die Meldungen zum Impfgeschehen teilweise mit einigem Verzug an das Institut übermittelt werden.

Niedersachsen: Weiter viele Infektionen in Pflegeheimen

Trotz des harten Lockdowns hat sich die Zahl der Corona-Infizierten in niedersächsischen Pflegeheimen erhöht. Landesweit seien derzeit 187 Einrichtungen betroffen, teilte das Gesundheitsministerium mit Stand vom 29. Dezember der Deutschen Presse-Agentur mit.

Danach gab es 1159 an Covid-19 erkrankte Bewohner und 504 erkrankte Mitarbeiter. Allein in der Weihnachtswoche (23. bis 29. Dezember) starben 104 Menschen in 41 Einrichtungen. Von Anfang April bis Ende Dezember seien insgesamt 808 Bewohner in 184 Heimen gestorben.

Nichts geht mehr im Harz – Verkehrschaos bei Torfhaus

Der Ansturm auf die Ausflugsgebiete im Harz hat am Wochenende zu chaotischen Verkehrsverhältnissen geführt. Wanderer und Rodler steuerten die Parkplätze in den teils verschneiten Orten schon am Sonnabendmorgen an. „Wir haben hier Chaos hoch drei, es bricht alles zusammen“, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Goslar am Mittag. „Es geht so gut wie gar nichts mehr, einige Autos sind auch liegengeblieben. Es ist zu viel los.“ In Absprache mit den Straßenmeistereien erwäge man eine Sperrung der Bundesstraße 4 von Bad Harzburg Richtung Torfhaus.

Fahrzeuge stehen auf Behelfsparkplätzen an der Bundesstraße 242 zwischen Braunlage und Torfhaus im Harz.
Fahrzeuge stehen auf Behelfsparkplätzen an der Bundesstraße 242 zwischen Braunlage und Torfhaus im Harz. © picture alliance/dpa

Die Landesstraße 504 von Altenau nach Torfhaus wurde bereits zur Einbahnstraße aus dem Harz heraus umfunktioniert. „Aber wenn wir nicht präsent sind, machen manche, was sie wollen. Das ist sehr unvernünftig“, sagte der Polizeisprecher. Man würde auch Anzeigen wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten ausstellen, aber dafür reiche momentan nicht die Zeit.

Einen Massenandrang gab es auch auf dem beliebten, etwa neun Kilometer langen Goetheweg von Torfhaus zum Brocken. In Braunlage war ebenfalls einiges los: Die Kennzeichen der Autos deuteten auf Besucher überwiegend aus der Region hin – viele kamen demzufolge aus Hannover und dem Umland –, aber auch Berliner und Hamburger waren vertreten. In Niedersachsen gibt es keine Beschränkung für Tagestouristen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Niedersachsens Gesundheitsministerin erwartet Lockdown-Verlängerung

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann geht von einer Verlängerung des Lockdowns aus. „Wir haben immer mehr Patienten, die wir behandeln müssen. Deshalb sehe ich für eine Veränderung keinen Anlass“, sagte die SPD-Politikerin am Sonnabend im Deutschlandfunk.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (Archivbild).
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (Archivbild). © picture alliance/dpa

Noch gebe es aber wegen der Feiertage keine belastbaren Infektionszahlen. Die müsse man in den nächsten Tagen im Blick behalten, „aber so wie es aussieht, ist kein anderes Vorgehen angezeigt“. Man müsse sehen, wie sich das Infektionsgeschehen in Folge der Weihnachtsfeiertage darstelle, sagte Reimann. Ein massiver Anstieg der Infektionszahlen sei zu befürchten. Dieser Anstieg werde sich dann auch in den Zahlen der Kliniken auswirken. Die Belastung in den Krankenhäusern sei schon jetzt immens.

Straßen und Parkplätze im Harz schon am Morgen voll

Der Ansturm auf die Ausflugsgebiete im Harz hält weiter an. Wanderer und Rodler steuerten die Parkplätze in den teils verschneiten Orten schon am Sonnabendmorgen an. Die Polizei Goslar twitterte am Vormittag, dass die Parkplätze weitgehend ausgelastet seien, es auf der Bundesstraße 4 von Bad Harzburg Richtung Torfhaus einen langen Stau gebe. Sie appellierte an Tagesauflügler, weiträumig auf andere Bereiche im Harz auszuweichen und die Rettungswege frei zuhalten. Auch der Großraumparkplatz in Torfhaus war überfüllt, viele Autofahrer parkten am Straßenrand.

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Die Schlepplifte sind wegen der Corona-Pandemie geschlossen, aber viele Familien und auch Gruppen machten sich zu Fuß auf den Weg. Schon an den vergangenen Tagen stauten sich die Autos in Ausflugsorten kilometerlang.

Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz sinkt weiter

Am 2. Januar meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 242 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf 127,6 (Freitag: 130,5). Mittlerweile gibt es in Hamburg insgesamt 37.539 bestätigte Corona-Fälle – als genesen gelten 27.200 Menschen. Die Zahlen der Patienten in klinischer Behandlung wurden am Sonnabend nicht aktualisiert.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde meldete am 2. Januar 242 Neuinfektionen (Symbolbild).
Die Hamburger Gesundheitsbehörde meldete am 2. Januar 242 Neuinfektionen (Symbolbild). © picture alliance / NurPhoto

Außerdem meldete die Gesundheitsbehörde weitere fünf Todesfälle. Somit erhöht sich die Zahl am Sonnabend auf insgesamt 658. Diese Zahlen des Berliner Robert-Koch-Institus (RKI) sind deutlich höher als die bislang für Hamburg gemeldeten. Das liegt daran, dass das RKI alle Todesfälle zählt, bei denen die Menschen mit oder an Covid-19 gestorben sind.

Zur Information: Bis zum 31.12.2020 wurden die Zahlen des Hamburger Instituts für Rechtsmedizin veröffentlicht. Dabei wurden ausschließlich die Menschen berücksichtigt, die nachgewiesenermaßen an Covid-19 verstorben sind. Wie die Gesundheitsbehörde mitteilt, ist dieses Projekt mit dem 31.12.2020 abgeschlossen worden.

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Impfstart: Tui rechnet mit Tourismus-Boom im Sommer

Europas größter Tourismuskonzern Tui rechnet mit einer kräftigen Wiederbelebung des in der Corona-Krise eingebrochenen Reisemarkts in diesem Jahr. „Wir erwarten einen schon weitgehend normalen Sommer“, sagte Tui-Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.

Man werde aber „nur rund 80 Prozent so viele Flugreisen anbieten wie in den Jahren vor der Corona-Krise, um eine optimale Auslastung zu erreichen.“ In den Ferien im Juli und August sei es wahrscheinlich, dass viele Flüge auf Strecken im Mittelmeerraum schnell ausgebucht seien. Das Angebot für Mai sei zu 50 Prozent ausgebucht.

Airbus blickt angespannt auf 2021: Kündigungen weiter möglich

Nach dem coronabedingt härtesten Jahr in der Firmengeschichte blickt der Deutschlandchef der Airbus Zivilflugzeugsparte, André Walter, angespannt auf 2021. Niemand wisse, wie sich der Markt entwickle, sagte der Geschäftsführer der Airbus Operations GmbH. Alles hänge von der Entwicklung der Pandemie ab. In Großbritannien sei ja eine neue Corona-Variante entdeckt worden, was wiederum zu geschlossenen Grenzen geführt habe. „Das schlägt direkt auf den Luftverkehr durch. Und damit wiederum auf die Fluglinien, unsere Kunden.“

André Walter, Hamburgs Airbus-Chef, steht auf dem Werksgelände.
André Walter, Hamburgs Airbus-Chef, steht auf dem Werksgelände. © dpa

Wegen der Corona-Pandemie hat Airbus den Abbau von weltweit 15.000 der mehr als 130.000 Stellen angekündigt. Von den 5100 in Deutschland betroffenen Jobs befinden sich 3200 im Norden. „Wir haben jetzt erst einmal freiwillige Maßnahmen gestartet bis einschließlich März. Bis dahin wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“ Danach könne er Entlassungen jedoch nicht ausschließen. Das hänge von der Lage ab, die dann mit den Sozialpartnern neu bewertet werde.

Wangerooge: Corona verhindert Ausbildung neuer Feuerwehrleute

Auf der Nordseeinsel Wangerooge ist ein verpflichtender Feuerwehrdienst vorerst vom Tisch, doch die Ausbildung der neuen Freiwilligen hinkt wegen der Corona-Pandemie hinterher. Im Lauf des Jahres seien 16 Freiwillige dazugekommen, sagte Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos). „Wir sind jetzt mindestens 40 Personen. Das ist in der Stärke gut.“ Er selbst hat sich ebenfalls für den ehrenamtlichen Einsatz in der Inselfeuerwehr gemeldet.

Bildergalerie: Hamburg startet mit dem Impfen

Corona-Impfungen in Hamburg gestartet

Dirk Heinrich (M rechts), ärztlicher Leiter des Impfzentrum Hamburg an den Messehallen, begleitet die Ankunft des Corona-Impfstoffs im Hospital zum Heiligen Geist im Stadtteil Poppenbüttel.
Dirk Heinrich (M rechts), ärztlicher Leiter des Impfzentrum Hamburg an den Messehallen, begleitet die Ankunft des Corona-Impfstoffs im Hospital zum Heiligen Geist im Stadtteil Poppenbüttel. © dpa | Christian Charisius
Der Corona-Impfstoff erreicht das Pflegeheim in zwei Boxen in einem Transportfahrzeug.
Der Corona-Impfstoff erreicht das Pflegeheim in zwei Boxen in einem Transportfahrzeug. © dpa | Christian Charisius
Die erste Hamburgerin, die eine Corona-Impfung erhalten hat: Karin Sievers (84) bekommt von Dirk Heinrich eine Spritze.
Die erste Hamburgerin, die eine Corona-Impfung erhalten hat: Karin Sievers (84) bekommt von Dirk Heinrich eine Spritze. © dpa | Christian Charisius
Senioren aus der ersten Impfgruppe werden ins Impfzentrum im Hospital zum Heiligen Geist gebracht.
Senioren aus der ersten Impfgruppe werden ins Impfzentrum im Hospital zum Heiligen Geist gebracht. © dpa | Christian Charisius
Bürgermeister Peter Tschentscher hält trotz Impfbeginns in Hamburg am Lockdown fest.
Bürgermeister Peter Tschentscher hält trotz Impfbeginns in Hamburg am Lockdown fest. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez
Hamburgs Peter Tschentscher (l.) und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (r, beide SPD) beobachten wie mit Karin Sievers die erste Hamburgerin gegen Corona geimpft wird.
Hamburgs Peter Tschentscher (l.) und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (r, beide SPD) beobachten wie mit Karin Sievers die erste Hamburgerin gegen Corona geimpft wird. © dpa | Christian Charisius
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (beide SPD) sind zur ersten Corona-Impfung der Bewohner im Hospital zum Heiligen Geist. Karin Sievers (84) wurde als erste Hamburgerin geimpft.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher begleitet Karin Sievers (84) vor die Presse. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez
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Luftfahrtbranche setzt auf Schnelltests und Impfung

Die globalen Geschäftszahlen sind ernüchternd: Statt 4,5 Milliarden Menschen im Vorjahr waren 2020
nur noch 1,8 Milliarden Menschen mit einem Flugzeug unterwegs. Der Passagierschwund um 60,5 Prozent hat den Umsatz der Airlines laut des globalen Airlineverbandes IATA um mehr als 500 Milliarden Dollar auf 328 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen. Die Verluste summieren sich auf geschätzte 118,5 Milliarden Dollar (99,9 Milliarden Euro). Darin nicht enthalten sind die ebenfalls hart gebeutelte Flugzeugindustrie, die Flughäfen und ihre zahlreichen Dienstleister.

Nur wenn die Corona-Impfstoffe schnell verteilt würden und zudem deutlich mehr Passagiere mit Hilfe von negativen Schnelltests wieder reisen dürften, erwartet die IATA zur Jahresmitte 2021 eine Erholung der eingebrochenen Ticketnachfrage.

Corona: Diese Testverfahren gibt es:

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft
  • Mehr zum Thema: Wo Sie in Hamburg jetzt einen Corona-Test machen können

Kieler Ökonom fürchtet Wegfall von 600.000 Jobs wegen Corona

Wegen der Corona-Pandemie werden nach Ansicht des Ökonomen Gabriel Felbermayr in Deutschland rund 600.000 Arbeitsplätze verloren gehen.

Am härtesten treffe es Bereiche, die bereits vorher einem strukturellen Wandel unterlagen wie die Luftfahrt- und die Tourismusbranche, sagte der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. „Die Luftfahrt müsste in einer dekarbonisierten Welt ohnehin schrumpfen. Da wird durch Corona vieles vorweggenommen und das nachhaltig.“

Mehr Depressionen bei Kindern durch Corona-Regeln

Der Chefarzt der Clemens-August-Jugendklinik in Neuenkirchen-Vörden (Landkreis Vechta), Andreas Romberg, sieht in den Corona-Regeln einen Auslöser für psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen.

„Wir spüren schon jetzt, dass die psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen besonders hoch sind. Die Betroffenen leiden unter anderem an schweren Depressionen und Angstzuständen“, so Romberg. Er rechne auch in Zukunft mit mehr psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen. Der Lockdown und auch die verlängerten Ferien würden die Rückzugsräume von Kindern und auch Eltern verringern. Konflikte seien deswegen laut Romberg vorprogrammiert.

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht

In Schleswig-Holstein sind 113 neue Corona-Fälle bestätigt worden. Die Zahl der Todesfälle stieg um neun auf 436 Tote. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank erneut leicht auf 74,2 (Donnerstag: 76,4). Allerdings werden an den Feiertagen möglicherweise nicht so viele Tests wie sonst ausgewertet und die Ergebnisse gemeldet. In den Krankenhäusern werden unverändert 346 Corona-Patienten behandelt, 66 davon auf einer Intensivstation. 30 dieser Patienten müssen beatmet werden.

Im deutschlandweiten Vergleich hat Schleswig-Holstein am Neujahrstag mit 74,2 die niedrigste Inzidenz (Symbolbild).
Am Neujahrstag meldete Schleswig-Holstein eine Inzidenz von 74,2 (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Im deutschlandweiten Vergleich hat Schleswig-Holstein am Neujahrstag die niedrigste Inzidenz. Die höchsten Inzidenzen wurden in Sachsen (341,2) und Thüringen (244,7) gemeldet.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitete
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom 31. Dezember und 1. Januar