Hamburg. Bezirk, Verein und Initiative machen ein Projekt für Wohnungslose möglich: kostenlose Körperpflege vor dem Millerntor-Stadion.
Pünktlich zu Weihnachten startet der Betrieb der neuen Duschcontainer. Vom 24. Dezember an haben Obdachlose nun die Möglichkeit, auf dem Harald-Stender-Platz vor dem Millerntor-Stadion heiß zu duschen. Kostenlos, ohne Anmeldung und unter Corona-Sicherheitsauflagen. Möglich machen das der gemeinnützige Verein GoBanyo, das Bezirksamt Mitte und der Sportverein FC St. Pauli.
Montags und mittwochs in der Zeit von 13 bis 18 Uhr und dienstags, donnerstags und freitags in der Zeit von 10 bis 15 Uhr können die Container genutzt werden. In dieser Zeit sind Mitarbeiter des Vereins GoBanyo vor Ort. Sie sorgen dafür, dass der Betrieb reibungslos funktioniert. Eine Anmeldung oder der Nachweis der Bedürftigkeit ist nicht nötig.
Duschcontainer für Obdachlose unter Corona-Bedingungen
Aufgrund der Corona-Pandemie werden die Container laut Mitteilung nach jeder Benutzung gereinigt. Die Kosten für den Betrieb übernimmt das Bezirksamt Hamburg-Mitte. Der FC St. Pauli stellt den Ort vor dem Stadion sowie Strom und Wasser zur Verfügung. Der Verein GoBanyo, der den ersten Duschbus für Obdachlose in Hamburg auf die Straße gebracht hat, betreibt die drei Container.
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Sie sind jeweils mit jeweils einer Dusche, einem WC und Urinal ausgestattet. Laut dem Verein sollen die Duschcontainer, die nun mindestens drei Monate vor dem Millerntor-Stadion bleiben dürfen, eine Ergänzung zum Duschbus darstellen. "Für uns als junge Nichtregierungsorganisation, die Sanitäranlagen für Personen betreibt, die auf der Straße leben müssen, ist es ein wichtiger Schritt, Hand in Hand mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte zusammenzuarbeiten", teilt der Verein anlässlich der Aktion mit.
Oke Göttlich: Unterstützung für Bedürftige bei St. Pauli selbstverständlich
Warum der Sportverein vom Kiez sich um Duschen kümmert? "Über den Winter und erst recht unter dem Einfluss der Corona-Pandemie benötigen viele Menschen unbürokratische Hilfe", sagt Oke Göttlich als Präsident des FC St. Pauli. Die Unterstützung für obdach- und wohnungslose Menschen sei beim Verein schon seit langem selbstverständlich. "Dabei denke ich zum Beispiel an unsere große Weihnachtsfeier für Bedürftige, welche in diesem Jahr leider nicht stattfinden konnte, oder die Spendensammlungen für Hotelübernachtungen."
"Mit dem FC St. Pauli und GoBanyo haben wir zwei starke lokale Partner vor Ort für unser Vorhaben gewinnen können", erklärt Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte. Er sei bin froh, dass dank der guten Kooperation und der schnellen Umsetzung die Duschcontainer pünktlich zu Weihnachten in Betrieb genommen werden können. "Einfach klasse!“