Hamburg. Im Überblick: Neue Regeln für Besuche in Pflegeheimen. Neuer Höchststand bei Inzidenz. Feuerwerksverbot in Niedersachsen.

Zwei Tage vor dem Beginn des Weihnachtsfests zeichnet sich noch keine Entspannung in der Corona-Krise in Norddeutschland ab. Tatsächlich meldete Schleswig-Holstein am Montagabend neun weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus, in Hamburg stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag auf einen neuen Höchstwert. In den Krankenhäusern der Hansestadt werden inzwischen mehr als 500 Covid-19-Patienten behandelt.

Lübeck hat sich derweil zum Corona-Hotspot entwickelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt weiter über dem Wert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Die Bewohner müssen sich nun an strengere Regeln halten.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 582 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 33.312), 524 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 103 auf Intensivstationen), insgesamt 452 Todesfälle (Stand vom 18.12.). Sieben-Tage-Wert: 174,7 (Stand: Dienstag)
  • Schleswig-Holstein: 776 neue Corona-Fälle (21.824), 271 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (-4; Intensiv: 38), 348 Todesfälle (+15), Sieben-Tage-Wert: 103,1 (Stand: Dienstag)
  • Niedersachsen: 1185 neue Corona-Fälle (96.565), 1693 Todesfälle (+36). Sieben-Tage-Wert: 118,0 (Stand: Dienstag. Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Klinik-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 105 neue Corona-Fälle (9907), 204 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 51), 12 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 97,4 (Stand: Montag)
  • Bremen: 44 neue Corona-Fälle (12.651), 171 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 63), 172 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 137,3 / Stadt Bremerhaven: 109,6 (Stand: Montag, Bremen gibt den Inzidenzwert nur getrennt nach beiden Städten an)

Neuer Höchstwert an Neuinfektionen auch in Schleswig-Holstein

Stand Schleswig-Holstein noch vor ein paar Wochen so gut da, überschlagen sich jetzt auch hier im hohen Norden die Negativnachrichten. Am Dienstag musste die Regierung den höchsten Wert an neuen Corona-Infektionen binnen eines Tages vermelden – so viel wie noch nie zuvor. Der Sieben-Tage-Inzidenz steigt deutlich und liegt nun landesweit bei 103,1. Zum Vergleich: Am Montag waren es noch 93,5.

Nach Angaben der Landesregierung vom Dienstag kamen seit Montag 776 neu registrierte Infektionen mit dem Virus hinzu. Der bisherige Höchsstand an Neuinfektionen war am 17. Dezember gemeldet worden, mit 602 Fällen. Die Zahl der Menschen mit einer Infektion, die gestorben sind, stieg um 15 auf 348.

Corona-Inzidenz: Dieser Hamburger Bezirk ist schon Hotspot

Würde der Stadtstaat Hamburg in der Corona-Pandemie nicht als Einheitsgemeinde betrachtet werden (anders als Berlin), wäre der Bezirk Hamburg-Mitte ein Corona-Hotspot wie etwa Lübeck, Teile von Berlin und Bayern oder ganz Sachsen. Denn in dem zentralen Bezirk der Hansestadt liegt die Sieben-Tage Inzidenz (Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen) immer noch über 200: Vom 15. bis zum 21. Dezember wurden dort nach Angaben der Sozialbehörde 606 Infektionen verzeichnet, was einer Inzidenz von 200,7 entspricht.

Immerhin: Nachdem der Wert in Mitte in der Vorwoche noch bei 203,6 lag, ist der Bezirk auf der anderen Seite der einzige in Hamburg, der eine sinkende Inzidenz aufweist. In den anderen sechs Bezirken steigen die Ansteckungszahlen stark: Wandsbek verzeichnete 810 Neuinfektionen und eine Inzidenz von 183,7 – das liegt über dem Wert für Gesamt-Hamburg von 174,7. Die Bezirke Harburg (296 Infektionen, Inzidenz 175,1) und Bergedorf (224 / 172,3) liegen in etwa im Schnitt. Altona (365 / 132,7), Hamburg-Nord (406 / 128,9) und Eimsbüttel (308 / 115,4) stehen dagegen deutlich besser da.

Bund und Länder hatten sich Mitte Dezember darauf verständigt, dass ab einem Inzidenzwert von 200 eine Region als Corona-Hotspot gilt. Dann können über den harten Lockdown hinaus noch schärfere Beschränkungen verhängt werden – etwa Ausgangssperren. Welche Maßnahmen der Hamburger Senat für den Fall ergreifen würde, dass die Stadt in Gänze den Wert 200 überschreitet, konnte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag nicht sagen. Man hoffe, dass es nicht dazu komme, würde andernfalls „zum geeigneten Zeitpunkt“ über neue Beschlüsse informieren.

19.900 Tests pro Tag in Hamburg – so viel noch nie zuvor

Die Testkapazitäten Hamburgs werden genutzt und das kräftig: An jedem Werktag zählt die Sozialbehörde durchschnittlich 19.900 Tests. Wie die Hamburger Behörde am Dienstag mitteilte, liegt dabei die Rate der positiven Befunde bei 6,4 Prozent der Tests. Sowohl die Anzahl der Testungen als auch die Positiv-Rate ist im Vergleich zur Vorwoche laut Mitteilung deutlich gestiegen; beide Werte befinden sich auf dem höchsten Stand seit Beginn der Corona-Pandemie.

So wurde das Corona-Testzentrum am Hauptbahnhof allein in der vergangenen Kalenderwoche von insgesamt 2.977 Personen genutzt. 518 Personen ließen aufgrund einer entsprechenden Meldung der Corona-Warn-App einen Test durchführen, zehn Befunde (1,9 Prozent) davon waren positiv. 333 Personen, die aus einem Risikogebiet zurückgekehrt waren, ließen sich testen; hier lag die Positivrate bei 2,1 Prozent. Bei 419 Kontaktpersonen, die sich aufgrund einer behördlichen Anordnung testen ließen, lag die Rate der positiven Befunde bei 2,6 Prozent.

Zum Jahreswechsel mehr Polizisten im Norden unterwegs

Schleswig-Holsteins Landespolizei will zum Jahreswechsel ihre Präsenz auf den Straßen deutlich erhöhen. Auch wo Kirchengemeinden Weihnachtsgottesdienste unter freiem Himmel abhalten, soll die Polizei ihre Präsenz erhöhen. Gute Sicherheitskonzepte sollten wirksam sein, aber den festlichen Rahmen nicht stören, hieß es.

Zum Jahreswechsel will die Polizei mit deutlich mehr Beamten als sonst die Einhaltung von Corona-Vorgaben kontrollieren. Hier geht es etwa um Mindestabstände sowie das Verbot von Treffen mit mehr als fünf Personen und des Alkoholtrinkens in der Öffentlichkeit. Der Verkauf von Pyrotechnik ist in diesem Jahr generell verboten. Die Kommunen weisen Flächen aus, an denen Feuerwerkskörper nicht verwendet werden dürfen. Die Polizei warnte ausdrücklich davor, Pyrotechnik selbst herzustellen oder auch illegal eingeführte abzubrennen. Es drohten schwere Verletzungen.

Bremen verbietet Feuerwerk an Silvester

Silvesterfeuerwerk ist im Bundesland Bremen in diesem Jahr untersagt. Nach dem bundesweiten Verkaufsverbot für Raketen und Böller gilt in den Städten Bremen und Bremerhaven zusätzlich ein stadtweites Abbrennverbot von Feuerwerksartikeln, wie die Sprecherin des Innenressorts, Rose Gerdts-Schiffler, am Dienstag mitteilte. Damit dürfen Menschen auch keine Raketen und Böller zünden, die sie schon zuhause haben, etwa aus dem Vorjahr. "Bei einem Verstoß gegen die Verordnung drohen Bußgelder in Höhe von 100 Euro fürs Abrennen sowie 50 Euro fürs Mitführen von Feuerwerk", hieß es. Kleinstfeuerwerk wie Wunderkerzen und Knallerbsen, die ganzjährig gekauft werden können, dürfen verwendet werden.

Niedersachsen: Impfungen starten in Osnabrück und Cloppenburg

Die Corona-Impfungen sollen in Niedersachsen am 27. Dezember in den Landkreisen Osnabrück und Cloppenburg beginnen. Zu Weihnachten werden mit einer ersten Marge 9750 Impfdosen an die Impfzentren in Osnabrück und Cloppenburg geliefert, kündigte Gesundheitsstaatssekretär Heiger Scholz in Hannover am Dienstag an. Damit könnten zu Beginn knapp 5000 Bewohner von Pflegeheimen geimpft werden, da eine Zweifachimpfung erforderlich sei. Bis Ende des Jahres wird Niedersachsen voraussichtlich weitere 117 000 Impfdosen des Herstellers Biontech/Pfizer erhalten.

Zunächst sollen bis Jahresende in Niedersachsen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in sämtlichen Landkreisen durch mobile Teams geimpft werden, die dafür in die Heime kommen. Die Bewohner werden vom Heimpersonal über die Impfmöglichkeit informiert, Betreuer und Angehörige wurden gebeten, sich um gegebenenfalls erforderliche Einwilligungen zu kümmern. Die Landkreise kommen dabei möglichst nach dem Grad ihrer Betroffenheit von der Infektionswelle an die Reihe.

Eppendorf AG zahlt Mitarbeitern Corona-Bonus

Das Unternehmen beliefert weltweit medizinische Labor mit wichtigen Geräten und hatte im Corona-Jahr mehr Aufträge als üblich – davon profitieren jetzt auch die 4500 Beschäftigten der Eppendorf AG. Sie erhalten mit dem Dezembergehalt einen zusätzlichen Corona-Bonus in Höhe von 500 Euro, teilte der Hamburger Konzern mit. „Mit der Sonderzahlung bedanken wir uns bei allen weltweit 4500 Beschäftigten für ihr großes Engagement“, erklärten die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden Eva van Pelt und Peter Fruhstorfer.

„Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass die Eppendorf Gruppe in den vergangenen Monaten zu jedem Zeitpunkt produzieren konnte und stets lieferfähig war.“ Deshalb werde der Betrag unabhängig von der Position oder Funktion im Unternehmen in gleicher Höhe gezahlt. Allein in Hamburg hat die Eppendorf AG mehr als 1000 Beschäftigte.

Neues Feuerwerksverbot in Niedersachsen

Nach dem vom Oberverwaltungsgericht gekippten Feuerwerksverbot in Niedersachsen hat die Landesregierung eine neue Regelung mit örtlichen Verboten aufgelegt. Auf belebten Straßen, Wegen und Plätzen ist nach der am Dienstag in Kraft getretenen Regelung das Abbrennen von Feuerwerk und auch das Mitführen von Böllern und Raketen verboten. Die Landkreise und großen Städte müssen die entsprechenden Bereiche in Allgemeinverfügungen festlegen. Das neue Feuerwerksverbot betrifft die zum Jahreswechsel verkauften Knaller und Raketen, nicht aber die das ganze Jahr über erhältlichen Knallerbsen, Wunderkerzen und Ähnliches.

Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hatte das zuvor erlassene generelle Feuerwerksverbot für zu weitreichend befunden. Ein derart umfassendes Verbot sei als Infektionsschutzmaßnahme nicht notwendig, hatten die Lüneburger Richter in einem Eilentscheid am Freitag entschieden. (Az.: 13 MN 568/20)

Ohnehin dürfen in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie deutschlandweit vor Silvester keine Böller und Raketen mehr verkauft werden. Der Bundesrat hatte auf Bitten der Bundesregierung am Freitag eine entsprechende Änderung der Sprengstoffverordnung beschlossen. Wer allerdings aus dem Vorjahr noch Böller und Raketen aufgehoben hat, darf diese abseits belebter Orte in Niedersachsen nun doch abbrennen, vorausgesetzt, er steht nicht mit mehr als fünf Personen aus zwei Haushalten zusammen.

Schon mehr als eine Million Corona-Tests im Norden

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind in Schleswig-Holstein mehr als eine Million Tests auf das Coronavirus gemacht worden. Die Zahl stieg in der vergangenen Woche auf 1 030 900, wie aus einer Übersicht der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH) hervorgeht. In ganz Deutschland waren es 29,57 Millionen Tests.

Von den 37 900 Tests der Vorwoche in Schleswig-Holstein hatten 11 Prozent ein positives Ergebnis. In der Woche davor betrug die Quote bei 33 600 Tests 10,0 Prozent. Der Wert war in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. In Deutschland insgesamt fielen zuletzt 11,8 Prozent aller Tests positiv aus. Diese waren laut KVSH zunehmend auf die höchsten Risikoklassen konzentriert worden. In die Statistik gehen der KVSH zufolge nur die Tests weniger Labore nicht ein.

Brosda denkt über Kurzarbeitergeld für Künstler nach

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) kann sich eine Art Kurzarbeitergeld für freischaffende Künstler vorstellen. "Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir für eine nächste Krise eine solidarische Absicherung gegen solche Phasen von Einkommensausfällen bei selbstständiger künstlerischer Beschäftigung schaffen können", sagte der Politiker im Interview mit shz.de. Dabei schwebt dem Präsident des deutschen Bühnenvereins vor, die Arbeitslosenversicherung zu einer Art Arbeitsversicherung weiter zu entwickeln. So könne man einzahlen und sich für Phasen ohne Einkommen versichern. "Das wäre dann so eine Art Kurzarbeitergeld für Künstlerinnen und Künstler. Solche Instrumente zu entwickeln, wird eine große Aufgabe."

Er sehe durchaus realistische Chancen für eine Umsetzung, "auch wenn man fairerweise sagen muss, beide Seiten haben in den vergangenen Jahren dieses Thema nicht konsequent verfolgt". So sei der Sozialstaat nicht flexibel genug gewesen und viele Künstler hätten zu sehr darauf vertraut, dass es irgendwie schon gehen wird. "Ich hoffe, dass einer der vielen Lerneffekte dieser Krise ist, dass wir ein einfaches Instrument entwickeln müssen, mit dem wir die soziale Sicherung der Künstler verbessern", sagte Brosda.

Wegen der Corona-Pandemie können Künstler seit März 2020 kaum bis gar nicht mehr arbeiten. Theater, Konzertsäle und Kinos waren im ersten Lockdown monatelang geschlossen und sind nach einer kurzen vorsichtigen Öffnung unter Corona-Regeln seit November wieder zu. Als Solo-Selbständige stehen sie deshalb meist komplett ohne Einkommen da. Von Bund und Land gab es seitdem Soforthilfen, geförderte Auftritte und andere Hilfsfonds.

Neue Regel für Hamburgs Pflegeheime: Besuch nur mit negativem Test

Schon ab dem 23. Dezember gelten in den Alten- und Pflegeheimen in Hamburg neue Regeln für Besucher. Weil die Bewohnerinnen und Bewohner besonders häufig von schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung betroffen sind, "muss vor diesem Hintergrund zum Schutz der älteren Menschen ausgeschlossen werden, dass Besucher eine Infektion hineintragen", so die Sozialbehörde.

Deswegen habe der Senat am Dienstag beschlossen, dass Besucher ab Mittwoch "ein schriftliches oder elektronisches Testergebnis" über einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Wenn kein Schnelltest vor Ort möglich ist, darf auch ein bereits erfolgter Test nachgewiesen werden. Dabei gilt: Ein Antigen-Schnelltest darf höchstens 48 Stunden, ein PCR-Test höchstens drei Tage zurückliegen, damit das negative Ergebnis zu einem Besuch berechtigt.

Bis zum 28. Dezember gilt zusätzlich eine Ausnahmeregelung, von der aber "nur zurückhaltend und in Notfällen" oder bei der Begleitung Sterbender Gebrauch gemacht werden soll: In Einrichtungen, in denen keine Schnelltests angeboten werden, können Besuche gestattet werden, wenn die Besucher durchgängig eine FFP2-Maske tragen und das Hygienekonzept der Einrichtung einhalten.

Ab kommender Woche will die Stadt zusätzliche kostenfreie Schnelltests für Besucher von Pflegeeinrichtungen an noch nicht näher genannten "zentralen Standorten" anbieten.

ECE-Gruppe will Mietern 75 Millionen Euro erlassen

Die Hamburger ECE-Gruppe geht mit gutem Beispiel voran: Deutschlands größter Betreiber von Einkaufszentren will Mieter, die ihre Geschäfte während des aktuellen Lockdowns nicht öffnen dürfen, um 75 Millionen Euro entlasten. Das Angebot sehe vor, die Kaltmiete für den Zeitraum der Ladenschließungen ab Mitte Dezember um die Hälfte zu reduzieren, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das soll auch für weitere Lockdowns 2021 gelten. Zudem würden Werbebeiträge für das erste Quartal 2021 nicht erhoben.

„Der Lockdown vor Weihnachten ist der absolute Worst Case für alle Händler und bedroht viele von ihnen in ihrer Existenz“, sagte Geschäftsführer Alexander Otto. Eine schnelle Entlastung sei notwendig, zumal die versprochenen staatlichen Hilfen viel zu langsam und vielfach auch gar nicht flössen. Otto appellierte an andere Vermieter und Eigentümer, „zu einer schnellen und einvernehmlichen Lösung zu kommen“.

Schon beim ersten Corona-Lockdown im Frühjahr hatten Mietverzichte in den hundert Einkaufszentren in Deutschland zusammen eine Summe von 75 Millionen Euro ausgemacht. Das aktuelle Angebot steht noch unter dem Vorbehalt, dass Investoren und Banken zustimmen. Derzeit liegen nach ECE-Angaben für knapp zwei Drittel der Center die grundsätzliche Zustimmung der Investoren vor.

Corona-Weihnachten: Landeschefs lesen und alle singen

Alle sollen mitsingen, wo immer sie auch sind - und das mit Abstand. Die evangelische Nordkirche mit ihrer Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ruft dazu auf, am Heiligen Abend um 20 Uhr das weltweit bekannteste Weihnachtslied zu singen: "Sille Nacht, heilige Nacht". Weil viele Gottesdienste und Begegnungen dieses Jahr nicht möglich sind, soll damit ein Zeichen der Verbundenheit gesetzt werden.

"Wir laden ein, allein am geöffneten Fenster oder mit der engsten Familie auf dem Balkon zu singen, – immer mit allem nötigen Abstand – vielleicht mit einer Kerze in der Hand, hinaus in die dunkle Nacht – ein tröstendes Zeichen an einem Abend, der stiller sein wird als die Weihnachtsabende, die wir kennen“, so Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Nordkirche verbreitet die Einladung zum häuslichen Singen und Musizieren über ihre Internetseite sowie die sozialen Medien. Außerdem werden

Außerdem werden – ebenfalls von der Nordkirche organisiert – die drei Regierungschefs von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein zu Heiligabend gemeinsam die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium in einem Online-Gottesdienst lesen. Der von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt geleitete Gottesdienst sollte bereits am Dienstag im Schweriner Dom aufgezeichnet werden, wie ein Sprecher der Nordkirche sagte.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) werde mit den Worten «Es begab sich aber zu der Zeit...» beginnen, dann werde Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) übernehmen. Den Schluss der biblischen Geschichte werde Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) vortragen. Die Lesungen würden die Regierungschefs jeweils als Video übermitteln, hieß es. Der Gottesdienst soll am Donnerstag ab 15.00 Uhr auf der Webseite der Nordkirche abrufbar sein.

In Hamburg gibt es darüber hinaus noch die Möglichkeit, Bezirksamtschef Falko Droßmann digital ins eigene Wohnzimmer einzuladen: Er liest an Heiligabend ab 16 Uhr norddeutsche Sagen und Weihnachtserzählungen.

Ensemble Resonanz spielt digitales Weihnachtsoratorium

In Zusammenarbeit mit der Elbphilharmonie Hamburg und dem Bachfest Leipzig will das Hamburger Ensemble Resonanz ihre seit 2014 gespielte Version von Bachs Weihnachtsoratorium in diesem Jahr digital um die ganze Welt schicken. Tobias Rempe, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des Ensembles, sagt: "Nun wollen wir ein Signal der Freude, Hoffnung und Ermutigung geben und wünschen uns, das unser Kammer-Weihnachtsoratorium seine besondere Kraft entwickeln kann, wie wir es oft in Live-Konzerten erfahren haben."

Ab dem 25. Dezember, 16 Uhr und bis zum Endes des Weihnachtsfests am Dreikönigstag (6. Januar, Mitternacht) wird der Konzertstream auf der Webseite des Ensembles, sowie auf den YouTube- und Facebook-Kanälen des Ensemble Resonanz, des Bach-Archivs und des Bachfests Leipzig und der Elbphilharmonie zu sehen und zu hören sein.

Michael Maul, Intendant des Bachfests Leipzig, freut sich über die Pandemie-gerechte Form des Oratoriums: "Hier in Leipzig sollte eigentlich das Weihnachtsoratorium der Thomaner produziert und am 1. Weihnachtsfeiertag um die Welt gestreamt werden. Das Ensemble Resonanz wollte seine zauberhafte Kammermusik-Version am 17. Dezember den Hamburgern in der Elbphilharmonie live musizieren. Beide Pläne wurden – wie so viele geplante WO’s – durch den Verlauf der Pandemie und den Lockdown durchkreuzt. Und so haben wir uns nun alle, Ensemble Resonanz, Elbphilharmonie und das Bachfest, zusammengetan: um das „Jauchzet frohlocket“ in einer ganz besonderen Fassung dennoch der ganzen Welt zu zeigen.

Rostock übernimmt Corona-Intensivfälle aus Sachsen

Ein Corona-Intensivpatient aus Sachsen ist in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen worden. Die Unimedizin Rostock übernehme vorerst zwei schwer an Covid-19 Erkrankte, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Schwerin mit. „Die Lage vor allem in Ostsachsen ist ernst. Aktuell haben wir noch ausreichend Kapazitäten, um den sächsischen Kollegen und Patienten zu helfen“, sagte der ärztliche Vorstand der Unimedizin, Christian Schmidt.

In den kommenden Tagen werden in MV laut Ministerium bis zu zehn Patienten aus Sachsen erwartet. Die genaue Zuordnung werde anhand der Schwere der Erkrankung und der Kapazitäten in den Krankenhäusern gesteuert. Die Universitätsmedizin Greifswald werde ebenfalls Menschen aufnehmen, wenn es notwendig werden sollte. Zudem sind laut Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) Betten am Südstadtklinikum in Rostock vorgesehen.

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert in Sachsen, also die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (Stand Dienstag, 0.00 Uhr) bei 426,8 - im bundesweiten Vergleich der mit Abstand höchste Wert. Dieser liegt laut Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) derzeit bei 97,4 im Nordosten.

Nur ein Kreis in Niedersachsen plant Ausgangsbeschränkungen

Obwohl die Landkreise Cloppenburg und Vechta derzeit hohe Infektionsraten aufweisen, sind dort momentan keine Ausgangsbeschränkungen für die Bewohner geplant. So lange es weniger 200 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner pro Woche gebe, seien keine solchen Maßnahmen vorgesehen, sagte ein Sprecher des Landkreises Cloppenburg am Dienstag. In den vergangenen Tagen habe man allerdings verschärfte Allgemeinverfügungen erlassen und beispielsweise die Kontaktmöglichkeiten weiter eingeschränkt.

Auch im Landkreis Vechta sehe man noch keinen Grund für eine Ausgangsbeschränkung. „Wir planen derzeit keine weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens“, sagte ein Sprecher des Landkreises. Solange sich alle Menschen an die in den vergangenen Tagen ebenfalls verschärften Vorgaben halten würden, werde man gut über die Feiertage kommen. Trotzdem behalte man weiterhin die Zahlen im Blick. Viele Bürgermeister hatten in den vergangenen Tagen in dem Landkreis an die Bürger appelliert, sich besonders in der Weihnachtszeit an die Regeln zu halten.

In der Grafschaft Bentheim wird ab Mittwochabend erstmals in Niedersachsen eine Ausgangsbeschränkung verhängt. Zwischen 21.00 und 5.00 Uhr dürfen die rund 140 000 Einwohner dann nicht mehr ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Regel soll vorerst bis zum 12. Januar gelten.

Corona-Krise: Easyjet nimmt neue Airbus-Jets viel später ab

Die Corona-Krise bringt den Auslieferungsplan bei Airbus durcheinander. Erst vor wenigen Tagen hatte Airbus-Vorstand Michael Schöllhorn im Abendblatt-Interview gesagt, dass man zwar kaum Streichungen bei Aufträgen, aber Verschiebungen erwarte. Wie das im konkreten Fall aussieht, zeigte sich am Dienstag. Easyjet will 22 Maschinen erst Jahre später abnehmen.

Man habe sich mit Airbus auf eine Verschiebung geeinigt, teilte die britische Billigfluglinie am Dienstag in Luton bei London mit. Statt in den Geschäftsjahren 2022 bis 2024 sollen die 22 Flugzeuge der A320neo-Familie nun erst 2027 und 2028 ausgeliefert werden. Zusätzlich werden weitere Auslieferungstermine nach hinten geschoben. Easyjet wird im nächsten Jahr keinen Airbus-Jet erhalten, 2022 sollen es acht, ein Jahr später sieben und im Jahr 2024 dann 18 Maschinen sein.

Außerdem wurden Optionen neu verhandelt. Vom Kauf von sieben Jets hätte Easyjet bis Silvester dieses Jahres zurücktreten können. Nun haben die Briten ein Jahr länger Zeit, ihren Verzicht zu erklären. Zudem können sie 2023 statt der geplanten sieben Maschinen auch 30 abnehmen, wenn sie den Bedarf dazu sehen und dies ebenfalls bis Ende 2021 anmelden.

„Diese Flexibilität ist in dieser Zeit der Unsicherheit noch wertvoller“, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren: „Sie ermöglicht es uns, unsere Flottengröße schnell an die Kundenwünsche anzupassen.“ Allerdings müssen die Briten dafür auch mehr Geld bezahlen. In der 2013 festgezurrten Order wurde eine Preisklausel eingearbeitet. Wegen gestiegener Kosten für Arbeit und Material muss Easyjet nun 26 Millionen britische Pfund (28,5 Millionen Euro) mehr zahlen.

Kliniken schaffen mehr Platz für Corona-Fälle

In der Landespressekonferenz informierte der Senat am Dienstagmittag über die aktuelle Corona-Lage – kurz nachdem ein Allzeithoch bei der Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet wurde, die mit 174,7 deutlich über dem bisherigen Höchststand aus dem Herbst (13. November, 167,8) liegt.

Bei den Corona-Tests gäbe es "eine sehr hohe Positivquote von zuletzt etwa sechs Prozent", erklärte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen, die Inzidenz steige in allen Altersgruppen, auch in den besonders gefährdeten höheren Alterssegmenten.

Die Hamburger Krankenhäuser würden in den nächsten Tagen die nicht notwendigen Operationen zurückfahren, um mehr Betten für Corona-Fälle zur Verfügung stellen zu können. Zudem würden die zuletzt weitgehend geschlossenen Kliniken Amalie-Sieveking und Groß-Sand in der kommenden Woche wieder in den Normalbetrieb gehen.

Ob es weitere Einschränkungen geben wird, sollte der Wert von 200 bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg überschritten werden, dazu könne sie sich derzeit noch nicht äußern, so Offen. Tatsächlich müsste die Zahl der Neuinfektionen für den gesamten Rest der Woche im Bereich von 600 Fällen pro Tag liegen, damit die Inzidenz in Hamburg auf einen Wert jenseit der Marke von 200 steigt.

Ob die Weihnachtsferien wegen der Pandemie verlängert werden müssten, darüber sei ebenfalls noch nicht entschieden, so Schulsenator Ties Rabe (SPD): "Die Hamburger Schulen sind auf drei Szenarien vorbereitet", so Rabe weiter. Sowohl Fern-, als auch Hybrid- (Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterrichts-Phasen) oder Präsenzunterricht seien nach den Ferien möglich.

Zu den im Frühjahr anstehenden Prüfungen und etwaigen Auswirkungen der Pandemie auf ihren Ablauf sagte Rabe, es sei zum jetzigen Stand noch nicht gerechtfertigt, die Prüfungen zu vereinfachen. Darauf hätten sich die Kultusminister geeinigt. Sollte der Unterricht aber noch länger beeinträchtigt werden, müsse man sie eventuell anpassen.

Sieben-Tage-Wert in Hamburg erreicht neuen Höchststand

Am Dienstag meldet Hamburg 582 neue Corona-Fälle, das sind 281 mehr als am Vortag (301) und 303 mehr als am vergangenen Dienstag, als 279 Infektionen gemeldet worden waren. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 174,7, den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie.

In Hamburger Krankenhäusern werden 84 Covid-19-Patienten mehr behandelt als noch vor einer Woche: Von den insgesamt 525 Corona-Fällen liegen 103 auf Intensivstationen. Mit Stand 12 Uhr sind in Hamburg laut DIVI-Intensivregister noch 14 Prozent der Intensivbetten frei.

Die Zahl der Corona-Toten wird von Seiten der Stadt weiter mit 452 angegeben, das Robert-Koch-Institut hatte am Morgen für Hamburg insgesamt 549 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.

Böllerschmuggel: Niedersachse kurz hinter polnischer Grenze erwischt

Weil er verbotene Böller nach Deutschland einführen wollte, muss sich ein 37-jähriger Mann aus Niedersachsen wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz verantworten. Wie ein Sprecher der Bundespolizei in Pasewalk (Vorpommern-Greifswald) am Dienstag mitteilte, wurde bei einer Kontrolle auf der Bundesstraße 104 am Montag im Kofferraum 45 Fontänen und Raketen ohne Prüfzeichen, die auch „Kanonenschläge“ genannt werden, gefunden. Es war der erste größere illegale Fund sogenannter Polen-Böller im Nordosten an der Grenze im Dezember.

Dem Mann aus dem Kreis Ammerland drohe nun „eine empfindliche Geldstrafe“ sowie die Begleichung der Kosten für die schadlose Beseitigung der Böller. „Wegen der zusätzlichen Polizeikontrollen im Zuge der Corona-Krise halten sich einige Leute diesmal zurück“, sagte der Sprecher. Allerdings gebe es solche Böller in Polen, wo ein Teil der Märkte derzeit auch geschlossen sei, das ganze Jahr über. In Deutschland ist in vielen Bundesländern das Böllern zu Silvester auf öffentlichen Plätzen untersagt, auf privaten Grundstücken aber nicht.

Inzwischen zehn Tote bei Corona-Ausbruch in Kieler Altenheim

Nach einem Corona-Ausbruch in dem Kieler Alten- und Pflegeheim St. Nicolai Anfang Dezember ist die Zahl der inzwischen gestorbenen Heimbewohner von acht auf zehn gestiegen. Es handle sich um eine 82-jährige Frau, die am 19. Dezember starb, und um einen 89-jährigen Mann, der am 21. Dezember starb, teilte eine Sprecherin der Stadt am Dienstag in Kiel mit.

Nach früheren Angaben der Stadt war Anfang Dezember bei 25 Bewohnern, 12 Mitarbeitern und bei einer Person im privaten Umfeld der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden.

Gewerkschaft fordert besseren Schutz von Pflegekräften

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat von Politik und Heimbetreibern mit Blick auf die stark steigenden Corona-Infektionszahlen in Pflegeheimen mehr Schutz für die Pflegekräfte und die Bewohner gefordert. „Wir hören bis heute von den Beschäftigten, dass es an Schutzausrüstung wie FFP-2-Masken mangelt. Die zunehmende Zahl der Corona-Erkrankungen bei den Beschäftigten verschärft den Personalnotstand weiter - aus diesem Teufelskreis müssen wir raus“, sagte Verdi-Altenpflege-Gewerkschaftssekretär Arnold Rekittke am Dienstag laut Mitteilung in Hamburg. Rekittke plädierte deshalb für verpflichtende Tests, ausreichend Personal und unverzügliche Impfungen. So könnten Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigte in der ambulanten und stationären Pflege geschützt werden.

Um die Betreuung der Heimbewohner durch die dringend notwendigen Corona-Tests nicht zusätzlich einzuschränken, brauche es bessere Konzepte. „Politik und Heimbetreiber sind gleichermaßen gefordert“, sagte Rekittke weiter.

Dem Statistikamt Nord zufolge sind im vergangenen Jahr fast 16.300 Menschen von knapp 14.100 Beschäftigten in Hamburger Pflegeheimen betreut worden.

Hamburger Polizei kündigt hohe Präsenz zu Weihnachten an

Die Hamburger Polizei wird an den Feiertagen rund um den 24. Dezember auf den Straßen eine hohe Präsenz zeigen - und nicht grundlos an private Wohnungstüren klopfen. „Wir werden nicht durch die einzelnen Wohnstraßen gehen und uns an die Scheiben stellen und gucken, wie viele Menschen unter dem Tannenbaum sitzen“, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün am Montagabend dem „Hamburg Journal“ des NDR. Stattdessen appelliere die Polizei an die Eigenverantwortung der Menschen. Ein Freifahrtschein für das Nichteinhalten der Corona-Regeln sei das indes nicht: „Wenn wir Hinweise bekommen, dass irgendwo Weihnachts- oder Silvesterpartys stattfinden, dann werden wir uns da natürlich drum kümmern.“ Sie gehe durchaus davon aus, dass es - wie bereits seit längerem - auch an Weihnachten und Silvester Anrufe von Nachbarn geben wird, die sich Sorgen machen.

Die Weihnachts- und Silvestertage seien für die Polizei immer eine einsatzreiche Zeit, und das werde sich auch in diesem Jahr nicht ändern. „Die Aufgaben werden in diesem Jahr ein bisschen anders sein.“ Während sich die Polizei sonst um große Partys und Menschenansammlungen kümmern musste, gehe es 202 eben um die Einhaltung der Corona-Regeln. „Wir werden sehr präsent sein. Kaum ein Polizist in Hamburg hat über die Feiertage tatsächlich frei.“

Fluggäste aus Großbritannien in Hamburg positiv getestet

Ob die sieben Fluggäste, die nach ihrer Landung am Sonntagabend in Hamburg positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, sich mit der anscheinend deutlich ansteckenderen Variante angesteckt haben, ist weiter unklar. Eine Genom-Analyse der Proben wurde angeordnet und soll Gewissheit bringen.

Weniger Gäste auf Helgoland durch Corona

Wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl der Touristen auf Helgoland stark zurückgegangen. Ende November verzeichnete die Statistik 241 500 Übernachtungen, im Vergleichszeitraum 2019 waren es noch mehr als 333.300 Übernachtungen. Das sagte Bürgermeister Jörg Singer (parteilos).

Deutlich war der Rückgang auch bei den Anreisen von Urlaubern und Tagesgästen zu sehen, vor allem weil die Schiffe coronabedingt nur begrenzt Passagiere transportieren konnten. Knapp 350.000 Anreisen waren es insgesamt bis Ende November 2019. „In diesem Jahr sind wir bei 60 Prozent des Vorjahresniveaus“, berichtete Singer.

Deutlicher Ausnahme-Monat war nach Angaben des Bürgermeisters der September. „Üblicherweise geht es im September runter“, sagte er. Doch weil mehr Menschen im Inland Urlaub machen wollten, konnte Deutschlands einzige Hochseeinsel in diesem Monat einen Anstieg verzeichnen. Mit rund 36.900 Übernachtungen gab es einen Zuwachs von fast 14 Prozent. Mit knapp 41.400 Anreisen lag das Plus bei mehr als 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Mitte März hatten die Küstenländer die Inseln in Nord- und Ostsee für Touristen gesperrt, erst Mitte Mai konnte Helgoland wieder Urlauber empfangen. Ende Oktober habe Helgoland die Saison dann wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beenden müssen, sagte Singer. Touristische Reisen auf die Insel sind derzeit voraussichtlich bis zum 10. Januar nicht erlaubt.

Tourismusbranche blickt sorgenvoll auf 2021

Die Tourismusbranche sowie das Gastronomie- und Hotelgewerbe sehen auch 2021 schwere Zeiten auf sich zukommen. „Man kann davon ausgehen, dass die Reisenden zunächst zurückhaltend buchen werden und vor allem auf Sicherheit setzen werden“, sagte Hamburgs Tourismusverbandschef Wolfgang Raike. Für 2021 gebe es bereits Hiobsbotschaften. „Der Hafengeburtstag, während dem die Hotellerie immer komplett ausgebucht ist, ist abgesagt.“ Hinzu komme, dass etliche Messen und Veranstaltungen nicht stattfänden und auch die Cruise Days noch in der Schwebe seien. Ein düsteres Bild zeichnet auch Hamburgs kommissarischer Dehoga-Präsident Niklaus Kaiser: „Wir gehen davon aus, dass in Hamburg fast ein Drittel der rund 6000 Gastronomiebetriebe insolvenzbedroht ist.“

211 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein – neun weitere Tote

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung vom Montag innerhalb eines Tages 211 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das war ein etwas niedrigerer Wert als genau eine Woche zuvor (241). Die Zahl der Menschen mit einer Infektion, die gestorben sind, stieg um neun auf 333.Die Sieben-Tage-Inzidenz – der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – in Schleswig-Holstein stieg leicht auf landesweit 93,5. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie nun 21.048 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert.

In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins wurden den Angaben zufolge 275 Covid-19-Patienten behandelt (Sonntag: 250). 30 von ihnen befinden sich auf Intensivstationen – das sind ebensoviele wie am Sonntag. 14 müssen beatmet werden. Die Zahl der Genesenen wird auf 15.500 geschätzt.

Weihnachtsgottesdienst: Autokino oder YouTube?

Nachdem einige evangelische Kirchengemeinden ihre Weihnachtsgottesdienste in den Kirchen bereits wegen der Corona-Pandemie abgesagt haben, gibt es nun eine Alternative: Die Freikirche ICF Hamburg bietet eine Neuinszenierung der Weihnachtsgeschichte als Livestream bei YouTube oder im Autokino auf der Horner Rennbahn an. Die Termine für den einstündigen Gottesdienst auf YouTube:

  • 24. Dezember: 15 Uhr, 17 Uhr und 23 Uhr
  • 25. und 26. Dezember: 11 Uhr und 17 Uhr

Die Termine für das Autokino:

  • 24. Dezember: 16 Uhr und 18:00 Uhr

Das Autokino bietet Platz für 200 Pkw. Bei der Buchung eines Tickets (ab 11. Dezember 2020 unter icf-hamburg.de/weihnachten) falle eine geringe Reservierungsgebühr an, die beim Eintritt zurückerstattet werde, teilte der Anbieter mit.

Mit dem Autokino an der Horner Rennbahn bietet die Outdoor Cine GmbH eine Eventlocation für den Heiligabend-Gottesdienst des ICF Hamburg.
Mit dem Autokino an der Horner Rennbahn bietet die Outdoor Cine GmbH eine Eventlocation für den Heiligabend-Gottesdienst des ICF Hamburg. © Outdoor Cine GmbH

Gewerkschaft fordert Kita-Schließung in Hamburg

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, alle rund 1100 Hamburger Kitas in der Zeit vom 24. Dezember bis 3. Januar zu schließen. Grund sei die Infektionsgefahr für Mitarbeiter und Kinder. „Die Kolleg*innen sind es leid, ihren Kopf hinhalten zu müssen“, schrieb Jens Kastner, Kita-Experte der GEW. „Die Angst vor einer Infektion schwingt schon seit Monaten mit, wenn Kinder körperlichen Kontakt benötigen, sei es beim An-die-Hand-Nehmen, beim An- und Auskleiden, um mal rauszugehen oder sie auch mal tröstend in den Arm zu nehmen.“

Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW-Hamburg, sagte, man habe Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) davon zu überzeugen versucht, dass eine Schließung aller Hamburger Kitas in dem betreffenden Zeitraum zur Reduzierung der Infektionsgefahr äußerst sinnvoll wäre: "Über einen Zeitraum von elf Tagen würde dies bedeuten, dass ca. 94.500 Kita-Kinder und ca. 14.000 Betreuungskräfte sowie mehrere Tausend Elternteile für elf Tage keinen Kontakt zueinander bekommen“, so Bensinger-Stolze.

Kita-Schließung? So kontert die Sozialbehörde

Aus Sicht der Sozialbehörde ist diese Rechnung so nicht ganz korrekt: Sie wies auf Nachfrage darauf hin, dass zuletzt nur noch etwa ein Drittel der üblicherweise betreuten Kinder in den Kitas waren (beim größten Hamburger Träger, den Elbkindern, sogar nur 20 bis 25 Prozent) und dass mindestens die Hälfte der Kitas ohnehin zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen haben. Zudem appelliere man weiterhin "ausdrücklich an alle Eltern, ihre Kinder wenn möglich zu Hause zu betreuen".

Wie berichtet, haben die Kitas in Hamburg trotz dieses Appells auch im Lockdown grundsätzlich geöffnet. Damit sollen Familien entlastet, Kinder vor Nachteilen geschützt und Arbeitnehmern ermöglicht werden, weiter ihrem Job nachgehen zu können – vor allem solchen mit systemrelevanten Berufen, etwa in Kliniken, Arztpraxen, Supermärkten und Verkehrsbetrieben. Auch der Betriebsrat der Elbkinder hatte dagegen protestiert und eine Umstellung auf Notbetreuung gefordert.

Erste Ausgangssperre in Niedersachsen

Erstmals in Niedersachsen erlässt ein Kreis eine nächtliche Ausgangssperre. In der Grafschaft Bentheim im Westen des Landes dürfen die rund 140.000 Einwohner von Mittwochabend an zwischen 21 und 5 Uhr ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr verlassen. Die Maßnahme gilt vorerst bis Dienstag, den 12. Januar. Ausgenommen wird Heiligabend, an diesem Tag beginnt die Ausgangssperre um 22 Uhr.

Auch ausgenommen von der Ausgangssperre werden Wege, die aus beruflichen oder ärztlich notwendigen Gründen unvermeidbar sind. Auch Gassi gehen von Einzelpersonen mit dem Hund sei weiter möglich, hieß es. In Grafschaft Bentheim gab es am Montag einen Wert von 210,7 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Buxtehude: Corona-Ausbruch in Seniorenheim

In einem Seniorenheim in Buxtehude ist es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen. Nach Angaben der Einrichtungsleitung seien die Corona-Tests bei 61 von rund 100 Bewohnern jetzt positiv ausgefallen. Auch sieben Mitarbeiter hätten sich mit Covid-19 infiziert. Der Vorfall soll die mögliche Unsicherheit von Schnelltests offenbaren. Lesen Sie hier die ganze Geschichte über den Corona-Ausbruch in Buxtehude.

125 Corona-Fälle bei Amazon im Norden

Im Amazon-Verteilszentrum in Garbsen bei Hannover sind rund 125 Mitarbeiter positiv auf Coronavirus getestet worden. Laut dem zuständigen Gesundheitsamt sind viele Zeitarbeiter betroffen. Bei Reihentests sollen bis Dienstag (22. Dezember) insgesamt knapp 700 Frauen und Männer getestet werden. Die etwa zehn Prozent, die einen Test verweigerten, dürften das Firmengelände nicht mehr betreten.

Amazon habe ein gutes bis sehr gutes Hygienekonzept, versicherte Hubert Thole vom Gesundheitsamt. Typische kritische Punkte seien der Raucherbereich und der An- und Abtransport der Beschäftigten. Amazon habe aber die Zahl der Bustouren pro Schicht aufgestockt.

Insgesamt verzeichnete das Verteilzentrum in Garbsen schon 250 Corona-Fälle, rund die Hälfte ist aber bereits aus der Quarantäne entlassen worden. Im Weihnachtsgeschäft sind nach Konzernangaben mehr als 900 Mitarbeiter in Garbsen beschäftigt.

Leonhard nennt Zulassungsempfehlung „wunderbare Nachricht“

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zur Zulassung des Corona-Impfstoffes als „wunderbare Nachricht“ begrüßt. Sie sei ein Hoffnungszeichen, „weil die Schutzimpfungen damit in greifbare Nähe rücken“, sagte sie am Montag. „Wir werden damit, beginnend bei den Ältesten und am meisten gefährdeten Personen, mehr Sicherheit vor dem Virus schaffen können.“

Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard
Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard © Marcelo Hernandez

Die EMA hatte zuvor die bedingte Zulassung des Impfstoffes der Firmen Pfizer und Biontech empfohlen. Im nächsten Schritt muss die EU-Kommission über die Verwendung des Präparats für alle Mitgliedsländer entscheiden – das gilt als Formsache und soll noch vor Weihnachten geschehen.

Die Verwendung des Impfstoffes in Europa stehe auf einer „nach dem aktuellen Stand und wissenschaftlich sehr sorgfältig abgesicherten Grundlage“, sagte Leonhard. „Die Zulassung der Impfung, die Prüfung und Auslieferung der ersten Chargen, und die ersten Impfungen selbst sind der Beginn einer anderen Phase in dieser Pandemie, in der wir das Virus mehr und mehr in den Griff bekommen.“

Mehrere Corona-Fälle in Seniorenanlage Walddörfer

In der Seniorenanlage Walddörfer sind zwei Bewohnerinnen und eine Mitarbeiterin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Anlass für den PCR-Sammeltest der Einrichtung war die Rückkehr zweier Bewohnerinnen gewesen, die zuvor wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Nach den positiven Testergebnissen wurden die beiden Seniorinnen sowie die Mitarbeiterin von den restlichen Bewohnern isoliert, sie befinden sich nun in Quarantäne.

Immer mehr Weihnachtsgottesdienste abgesagt

Immer mehr evangelische Kirchengemeinden sagen ihre traditionellen Weihnachtsgottesdienste in den Kirchen ab. Damit wollen sie das Risiko von Corona-Infektionen ausschließen. Im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein finden nach Abendblatt-Informationen derzeit gut 40 Prozent der Präsenz-Gottesdienste nicht statt. Im Kirchenkreis Hamburg-Ost wird voraussichtlich nur noch jeder zweite Weihnachtsgottesdienst wie geplant stattfinden.

Nach derzeitigem Stand gibt es bei der katholischen Kirche in Hamburg noch keine Absagen. Gecancelt wurden die Gottesdienste unter anderem in Grömitz und Neustadt an der Ostsee. Als Alternativen werden Seelsorge-Kontakte und Online-Formate angeboten: Das Hamburger Abendblatt überträgt die Christvesper an Heiligabend ab 16 Uhr live aus dem Michel.

Dressel fordert mehr Tempo bei Dezemberhilfen

Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel hat bei Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mehr Tempo bei der Dezemberhilfe für vom Lockdown betroffene Unternehmen gefordert. Adressiert an das Bundeswirtschaftsministerium und an Altmaier persönlich fragte der SPD-Politiker am Montag via Twitter, wann endlich die Software und die entsprechende Homepage fertig seien, sodass die Dezemberhilfe beantragt werden könne. „Warum dauert das so lange? Die Betroffenen & Länder warten...“

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sollen Abschlagszahlungen der Dezemberhilfe spätestens Anfang Januar fließen. Unternehmen sollen wie bei der Novemberhilfe zunächst Abschläge in Höhe von 50 000 Euro, Soloselbstständige von bis zu 5000 Euro erhalten.

Die Bundesregierung hatte die milliardenschweren Hilfen für Unternehmen etwa aus der Gastronomie beschlossen, die ihren Geschäftsbetrieb wegen des Shutdowns Anfang November dicht machen mussten.

Mobilität geht im Lockdown besonders in Städten zurück

Die Mobilität der Menschen in Deutschland ist am ersten Tag des sogenannten harten Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch nach einer Auswertung experimenteller Daten mitteilte, ging die durchschnittliche Mobilität am 16. Dezember im Vergleich zum Vorjahrestag um 11 Prozent zurück.

Den höchste Rückgang verzeichneten die Stadtstaaten Berlin (minus 21 Prozent), Hamburg (minus 17 Prozent) und Bremen (minus 14 Prozent). Ausnahmen bildeten lediglich Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Hier stieg die Mobilität der Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahrestag um 7 beziehungsweise um 2 Prozent.

Mobilität kann ein Hinweis für die Zahl sozialer Kontakte sein. Ein Mobilitätsrückgang in der Bevölkerung sollte danach mit einer Abnahme der sozialen Kontakte und damit einer geringeren Gefahr einer Erkrankung an Covid-19 verbunden sein.

Am Tag vor dem harten Lockdown, am 15. Dezember, nahm die Mobilität nochmal zu. Im bundesweiten Durchschnitt lag diese 6 Prozent über dem Vorjahreswert. Den größten Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Brandenburg mit 31 Prozent, den größten Rückgang Sachsen mit einem Minus von 8 Prozent. Sachsen hatte schon vor dem bundesweiten Lockdown härtere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie umgesetzt.

Corona-Krise erhöht Hilfsbereitschaft der Hamburger

Ob Hamburger Tafel, Obdachlosenhilfe oder Vereine für sozial benachteiligte Kinder: In der Corona-Krise ist die Hilfsbereitschaft vieler Menschen deutlich gestiegen. „Es war durchaus ein Ausnahmejahr - sowohl wegen der hohen Spendenbereitschaft als auch wegen der besonderen Bedürftigkeit.

Eine besondere Herausforderung haben wir beispielsweise im Bereich der Obdachlosigkeit gesehen“, so eine Sprecherin der Plattform betterplace.org. Einrichtungen sind teilweise geschlossen, und den auf der Straße lebenden Menschen fehlten die Passanten, die Geld in die Hüte werfen. „Und jetzt, wo es dazu auch noch kalt ist, wird die Situation noch mal kritischer.“

Gerade im ersten Lockdown sei die Spendenbereitschaft sehr hoch gewesen. Zwischen April und Juni habe sie um mehr als 100 Prozent höher gelegen als im Vorjahreszeitraum.

Die erhöhte Spendenbereitschaft in der Corona-Zeit hat sich auch beim Hamburger Spendenparlament bemerkbar gemacht. So ist 2020 eine Rekordsumme von 1,24 Millionen Euro zusammengekommen, wie das Spendenparlament am Montag in Hamburg bekannt gab. Damit sei erstmals die Millionengrenze überschritten worden. In diesem Jahr habe das Spendenparlament einen Förderschwerpunkt auf im Corona-Lockdown benachteiligte Kinder gelegt.

Das Hamburger Kinderprojekt Arche hat über das Jahr durchaus einige Spender verloren und hofft deshalb nun auf einen spendenstarken Dezember, wie Leiter Tobias Lucht sagte. „Viele große Wohltätigkeitsclubs konnten ihre Spendenveranstaltungen nicht machen, und seit dem Lockdown gibt es wieder Menschen, die nicht wieder spenden, weil Unternehmen ins Trudeln geraten sind.“

Ähnlich sieht es bei der Hamburger Tafel aus. Sie nimmt den Großteil der Geldspenden in der Weihnachtszeit ein, wie Vorstandsmitglied Julia Bauer sagte. Gleichzeitig kommen derzeit auch Spenden, weil das Leben coronabedingt gerade stillsteht. „Da steht dann als Begründung: statt Weihnachtsfeier oder statt Geschenken für die Kunden.“

Nord-Meisterschaften der Leichtathleten abgesagt

Die für den Jahresbeginn 2021 geplanten gemeinsamen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein in Hamburg sind von beiden Verbänden abgesagt worden. Der Hamburger Leichtathletik-Verband teilte auf seiner Internetseite mit, dass der Schutz der Gesundheit „aller Mitglieder der Leichtathletik-Familie“ oberste Priorität habe. Das Infektionsgeschehen und der erneute Lockdown ließen kein Training und damit keine Veranstaltungen zu.

Zuvor hatte der Deutsche Leichtathletik-Verband bis auf die deutschen Hallen-Meisterschaften für Männer und Frauen in Dortmund (20./21. Februar) sowie im Mehrkampf in Halle/Saale (30./31. Januar) alle Titelkämpfe abgesagt.

Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz bleibt gleich

Am Montag wurden 301 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet (Vortag: 309). Am vergangenen Montag hatte die Hansestadt einen Wert von 303 neuen Fällen gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen blieb daher nach Angaben der Gesundheitsbehörde nahezu unverändert bei 158,8 (Vortag: 158,9). Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen in Hamburg steigt auf 32.730, 24.200 davon gelten als genesen.

In Hamburg wurden am Montag 301 Neuinfektionen gemeldet (Symbolbild).
In Hamburg wurden am Montag 301 Neuinfektionen gemeldet (Symbolbild). © imago/ZUMA Wire

Die Zahl der Covid-19-Patienten, die in den Hamburger Krankenhäusern behandelt werden, bleibt unverändert, weil die Sozialbehörde diese Daten am Wochenende nicht aktualisiert: Derzeit werden nach offiziellen Angaben 485 Corona-Patienten behandelt, 104 zeigen so schwere Symptome, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen. Davon kommen 84 Patienten aus Hamburg.

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Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus liegt weiter bei 452 (Stand 18.12.). In Hamburg werden die Körper aller gestorbenen Corona-Infizierten untersucht, sofern die Angehörigen zustimmen. Bindend für die Gesamtzahl der Corona-Toten sind der Behörde zufolge aber die Angaben des RKI, das alle im Zusammenhang mit Corona Gestorbenen erfasst.

Coronavirus: Sieben Fluggäste aus London in Hamburg positiv getestet

Anders als in Hannover sind am Hamburger Airport zwar keine Passagiere gestrandet, dennoch landeten auch dort am Sonntag noch drei Maschinen aus London, bevor um Mitternacht der Flugverkehr aus Großbritannien eingestellt wurde. Sieben Fluggäste seien anschließend positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie eine Sprecherin der Bundespolizei am Montagmorgen sagte.

"Bei dem ersten Flug gab es keine positiven Testergebnisse, beim zweiten fiel ein Corona-Test positiv aus und beim dritten Flug sechs", so die Sprecherin. Ob es sich dabei um die neue Mutation des Coronavirus handele, sei derzeit noch nicht bekannt. Wie alle Passagiere, die aus offiziellen Risikogebieten einreisen, müssen sich auch die Fluggäste der drei Londoner Flüge in eine zehntägige Quarantäne begeben.

Trotz der Einstellung des Flugverkehrs aus Großbritannien soll am Montagabend um 18.45 Uhr noch eine Maschine von Hamburg nach London-Heathrow fliegen. "Der Flug war zunächst gestrichen, findet jetzt aber doch statt. Das Flugzeug von British Airways kommt leer und holt in Hamburg Passagiere ab, die zurück nach London wollen", bestätigte Flughafen-Sprecherin Janet Niemeyer. Ob in den nächsten Tagen ähnliche Rückhol-Flüge geplant sind, ist derzeit noch nicht bekannt.

Neues Corona-Testzentrum in Hamburg-Altona

Am Montag kündigte die Firma Corona Schnelltest Hamburg eine weitere Teststation in Hamburg an: Ab Heiligabend werden in den Räumen der Bar Knuth (Große Rainstraße 21) in Ottensen Antigen-Schnelltests für 29 Euro durchgeführt. Laut Mitteilung können ab dem 22. Dezember Termine für einen Test gebucht werden: "Das Ergebnis wird rund 15 Minuten nach dem Test direkt per E-Mail aufs Handy gesendet. Bei einem positiven Testergebnis wird der Betroffene persönlich angerufen und beraten."

Lesen Sie hier, wo Sie in Hamburg jetzt noch einen Corona-Test machen können.

Flugpassagiere aus London in Hannover gestoppt: Test positiv

Aus Sorge wegen der in Großbritannien aufgetauchten neuen Variante des Coronavirus hat die Region Hannover die Einreise für 63 Passagiere eines Flugs aus London gestoppt. Bis zum Vorliegen des Corona-Testergebnisses müssten die Passagiere auf dem Flughafengelände bleiben, sagte eine Regionssprecherin. Nach Angaben des Flughafens Hannover wurden im Terminal D Feldbetten aufgebaut, die Passagiere werden dort auch verpflegt.

Wie NDR 1 Niedersachsen am Montagmorgen berichtet, sei ein Test positiv ausgefallen. Ob es sich dabei um die neue, aggressive Variante des Coronavirus handelt, ist noch nicht bestätigt. Einzelheiten sollen am frühen Nachmittag bekanntgegeben werden. Die infizierte Person wurde laut dem Bericht in einem Quarantäne-Hotel untergebracht. Die anderen Fluggäste durften demnach den Airport nach dem negativen Testergebnis verlassen, müssen sich nun aber an ihrem Zielort in eine zehntätige Quarantäne begeben.

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Personal für Corona-Impfzentrum in den Messehallen gesucht

Für das Zentrale Impfzentrum in den Messehallen und die Zen­trale Unterstützung Kontaktnachverfolgung in Wandsbek sucht die Stadt noch Unterstützung. „Interessierte sollten Spaß am Umgang mit Menschen haben, mit der Arbeit am Computer vertraut sein, fließend Deutsch und vielleicht sogar noch eine andere Sprache sprechen“, heißt es. Bereitschaft zu Schicht- und Wochenendarbeit wird erwartet.

Das zentrale Impfzentrum in den Messehallen in Hamburg.
Das zentrale Impfzentrum in den Messehallen in Hamburg. © imago/Chris Emil Janßen

Die Beschäftigung ist bis zum 31. Mai 2021 befristet. Teilzeit (ab 20 Stunden/Woche) ist möglich. Die Entlohnung beträgt rund 2400 Euro brutto – das entspricht Stufe 4 des Tarifvertrags der Länder. Bewerbungen an: ZUK-Bewerbung@Kasse.hamburg.de

Corona: Diese Testverfahren gibt es:

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Corona-Hotspot Lübeck – Strengere Regeln bei Einkauf und Treffen

Wegen der hohen Zahl von Corona-Neuinfektion hat die Hansestadt Lübeck ihre Allgemeinverfügung verschärft. Demnach darf von Montag an nur noch eine Person je Haushalt einen Supermarkt betreten oder auf einen Wochenmarkt gehen. Kinder dürfen ihre Eltern nur dann begleiten, wenn es keine andere Betreuung gibt. Im öffentlichen Raum sind nur noch Treffen zwischen einem Haushalt und einer Person eines zweiten Haushalts erlaubt. Maximal fünf Menschen dürfen zusammenkommen.

Für private Treffen gilt nun: Kommen die Menschen aus einem Haushalt, ist die Zahl nicht begrenzt. Gehören sechs Personen zu einem Haushalt, dürfen sie beispielsweise gemeinsam spazieren gehen. Auch vier Personen aus einem Haushalt sowie eine weitere Person dürfen sich in der Öffentlichkeit treffen – zwei befreundete Pärchen aus zwei Haushalten hingegen nicht.

Interaktive Karte: Corona in Hamburg und weltweit

Hamburger möchten wegen Corona mehr Wohnraum

Nachdem die Bundesbürger seit März aufgefordert sind, möglichst zu Hause zu bleiben, ist dies kaum erstaunlich: In der Corona-Krise verstärken sich die Wohnträume der Hamburger. Einer Umfrage der Commerzbank zufolge haben 37 Prozent der Menschen aufgrund der Pandemie den Wunsch, in eine größere Mietwohnung umzuziehen, und 38 Prozent würden gern eine Immobilie zur Selbstnutzung erwerben.

Bei den Hamburgern, die ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung möchten, beruht dies zu 46 Prozent auf dem Wunsch nach höherer Wohnqualität, die sich zum Beispiel in einem Garten oder einem Balkon – falls noch nicht verfügbar – ausdrückt. 36 Prozent der Befragten hätten gern mehr Platz. Knapp dahinter (mit 35 Prozent) rangiert das Motiv der Altersvorsorge beziehungsweise Vermögensanlage. Dabei wird ein frei stehendes Einfamilienhaus klar bevorzugt; 50 Prozent der Hamburger, die sich eine eigene Immobilie wünschen, hätten ein solches Haus gern. 37 Prozent der Menschen möchten eine Eigentumswohnung und nur 23 Prozent ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte.

„Der höhere Platzbedarf dürfte auch mit der verstärkten Homeoffice-Nutzung zusammenhängen“, sagt Frank Nierhaus, Bereichsvorstand Nord für das Privatkundengeschäft der Commerzbank. Denn immerhin ein Fünftel der Befragten in Hamburg gab an, jetzt mehr von zu Hause aus zu arbeiten.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

157 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung vom Sonntag innerhalb eines Tages 157 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das war ein etwas höherer Wert als genau eine Woche zuvor (140) – und der niedrigste Wert in der zu Ende gehenden Woche. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen in der Regel niedriger als an den übrigen Wochentagen, weil nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende ihre Daten melden und auch weniger getestet wird.

Die Sieben-Tage-Inzidenz – der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – in Schleswig-Holstein stieg leicht auf landesweit 93,3.

Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie in Schleswig-Holstein nun 20.837 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 324 Menschen mit einer Infektion starben bisher. Am Sonntag wurde kein Todesfall gemeldet.

In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins wurden den Angaben zufolge 250 Covid-19-Patienten behandelt (Sonnabend: 236). 30 von ihnen befinden sich auf Intensivstationen (Sonnabend: 29), 16 müssen beatmet werden (Sonnabend: 15). Die Zahl der Genesenen wird auf 15.300 geschätzt.

In der Corona-Pandemie: Schulen nicht zum Zentral-Abitur verpflichtet

In der Corona-Pandemie dürfen die Schulen Niedersachsens im kommenden Jahr statt des Zentral-Abis auf eigene Aufgabenstellungen in der Abiturprüfung setzen. Das gelte für Schulen, die besonderes von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie betroffen seien, sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag). Damit weiche das Land ausnahmsweise vom Grundsatz ab, landesweit zentral gestellte Aufgaben zu verwenden. Der Erwerb der allgemeinen Hochschulreife sowie eine bundesweite Anerkennung des Abschlusses in Absprache mit den anderen Bundesländern seien sichergestellt.

„Wir haben Vorkehrungen getroffen, dass trotz der Corona-Pandemie alle Abschlüsse auf hohem Qualitätsniveau gemacht werden können“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne der Zeitung. Das gelte für das Abitur sowie für die Haupt-, Real-, und Förderschulabschlüsse. Es werde keinen „Corona-Makel“ geben, alle Abschlüsse seien gleichwertig mit denjenigen der Vorjahre, sagte der SPD-Politiker. „Unsere Regelungen kürzen nicht bei der Qualität, sondern reagieren zielgenau auf Stoff, der vielleicht weniger abgearbeitet werden konnte.“ Daher müssten sich alle Abiturienten „genauso anstrengen und auf den Hosenboden setzen“ wie immer.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Wochenende