Hamburg/Neuss. Im Vergleich zum vergangenen Jahr steht Hamburg nun besser da. Die Hansestadt liegt aber deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Hamburg hat sich bei der Zahl der Firmeninsolvenzen je 10 000 Unternehmen deutlich verbessert, liegt aber immer noch über dem Bundesdurchschnitt. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform vom Dienstag sank die Quote von 86 im Jahr 2019 auf 61 in diesem Jahr. Sie liege aber immer noch deutlich über dem Bundesschnitt von 50 Pleiten je 10 000 Unternehmen.
Im Ranking unter den 16 Ländern konnte sich Hamburg vom vorletzten auf den 13. Platz vorarbeiten. Noch höhere Werte erreichen im Corona-Jahr nur die Stadtstaaten Bremen (98) und Berlin (78) sowie Nordrhein-Westfalen (67). Die niedrigsten Quoten gebe es in Thüringen (30), Brandenburg (36) sowie Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern (alle 38). Als mögliche Ursache für die großen Differenzen nannte Creditreform regionale Branchenstrukturen sowie unterschiedliche Altersstrukturen der Unternehmen.
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Gleichwohl ist die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland trotz Corona-Krise auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1990er Jahre gesunken. Der deutliche Rückgang bei den Firmenpleiten um 13,4 Prozent auf schätzungsweise 16 300 (Vorjahr: 18 830) Fälle täusche jedoch „über die wirkliche Situation der Unternehmen hinweg“, bilanzierte Creditreform. Staatliche Hilfsgelder und Erleichterungen im Insolvenzrecht hätten die Lage entspannt. Dennoch sind nach Berechnungen der Wirtschaftsauskunftei etwa 332 000 Arbeitsplätze infolge der diesjährigen Unternehmensinsolvenzen bedroht oder schon weggefallen.