Hamburg. CDU-Bundestagsabgeordneter Christoph Ploß: Kabinett wird die Befreiung von der EEG-Umlage beschließen.

Kaum war am Mittwoch das absehbare Aus für das Steinkohlekraftwerk Moorburg bekannt geworden, da entbrannte die Diskussion über die künftige Nutzung des Geländes. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) favorisieren eine Elek­trolyseanlage für die Bereitstellung von sogenanntem grünen Wasserstoff.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg, den neuen Kraftstoff konkurrenzfähig zu machen, zeichnet sich in Berlin ab. „Noch in diesem Jahr soll im Bundeskabinett die Befreiung der EEG-Umlage auf grünen Wasserstoff beschlossen werden“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß. „Wir wollen direkt im Anschluss so schnell wie möglich im Deutschen Bundestag das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG, die Red.) beschließen. Das Gesetz soll dann ebenfalls sehr zeitnah in Kraft treten.“

Doppelte EEG-Gebühr

Ploß geht davon aus, dass die EEG-Befreiung auf grünen Wasserstoff spätestens von Frühjahr 2021 an gelten wird. Derzeit muss nach Angaben des Abgeordneten bei der Produktion von grünem Wasserstoff aufgrund des Elek­trolyseverfahrens häufig die doppelte EEG-Gebühr bezahlt werden. Das kann dazu führen, dass sich der Wasserstoffpreis um nahezu 100 Prozent verteuert.

Nach Angaben des Wasserstoffverbandes fallen für ein Auto, das 100 Kilometer fährt und dafür ein Kilo Wasserstoff tankt, mit einer EEG-Befreiung acht bis neun Euro an. Ohne eine solche Befreiung würde die Strecke 15 bis 18 Euro kosten. Bei einem Lkw betragen die Kosten für 100 Kilometer und zehn Kilogramm Wasserstoff mit Befreiung 60 bis 80 Euro, sonst 100 bis 130 Euro.

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„Hamburg zur Wasserstoffhauptstadt Europas zu machen – das ist eines der Ziele, die wir als CDU mit besonderem Nachdruck verfolgen. Dass bei der Produktion von grünem Wasserstoff in Zukunft keine EEG-Gebühr mehr anfallen wird, ist ein wichtiger Baustein, um eine vernünftige Wirtschaftspolitik mit einer weitsichtigen Klimaschutzpolitik zu verbinden“, sagte Ploß. Für die Me­tropolregion biete das Thema große Chancen, „neue klimafreundliche Schlüsselindustrien aufzubauen und Tausende neue Arbeitsplätze in Norddeutschland zu schaffen“. In Hamburg laufen 40 Projekte im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms.