Hamburg. Im Internet über die 116 117 oder über die App Termine in Hamburg buchen. Wegen Corona ändert sich einiges bei den Notfallpraxen.
Ist es Corona oder doch nur ein Infekt mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit? Um das möglicherweise mit einem Corona-Test abklären zu lassen, haben Hamburgs niedergelassene Ärzte jetzt für die Erkältungssaison neben der Telefonnummer 116 117 einen neuen Service entwickelt. So kann man über die App der Rufnummer 116 117 oder oder über die Webseite 116117.de online einen Termin vereinbaren, wenn man Symptome verspürt.
Man muss unter „Corona-Test“ die Postleitzahl eingeben, eine E-Mailadresse hinterlassen und erhält einen Bestätigungslink. Den dann versandten Vermittlungscode solle man am besten auch aufschreiben, man braucht ihn für den Arzttermin. Dadurch gelangt man in eine Sprechstunde, die reserviert ist für diese unsicheren Patienten.
Corona-Test: Das müssen Hamburger wissen
Wie die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg am Dienstag erklärte, stünden derzeit 70 Arztpraxen bereit, die diese Patienten aufnehmen können. Sie seien über das Hamburger Stadtgebiet verteilt. Demnächst werden von den 1200 Allgemeinmedizinern und Hunderten weiteren Internisten und HNO-Ärzten noch deutlich mehr diesen Service anbieten. Die Nachfrage laufe jetzt erst an, hieß es. Auch wer keinen Hausarzt hat, sollte diesen Service nutzen.
Gleichzeitig werden die beiden Notfallpraxen der KV in Altona (Stresemannstraße) und Farmsen (U-Bahnhof Farmsen) nur noch für die Patienten reserviert, die Infekte haben. Alle anderen Notfallpatienten sollen in die Notfallpraxis am UKE, am AK Harburg (Eißendorfer Pferdeweg 52) oder zum Krankenhaus Reinbek (Adolfstift, Hamburger Straße 41). Fragen werden auch unter der Telefonnummer 116 117 beantwortet.
Hamburg: Das ändert sich in den Notfallpraxen
„Das ist komfortabler und sicherer“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Walter Plassmann. In Altona und Farmsen hätten sich lange Schlangen gebildet, wegen der Trennung in die Infektions- und Nichtinfektionspatienten hätten die Menschen bis auf die Straße schlangestehen müssen. „Das ist im Winter unzumutbar“, sagte der Vorsitzende der Vertreterversammlung der Hamburger Ärzte, Dr. Dirk Heinrich.
In den Praxen, so HNO-Arzt Heinrich, seien die Sicherheitsmaßnahmen seit Beginn der Pandemie deutlich gestiegen. Das Vertrauen der Bürger, sich nicht beim Arzt zu infizieren, sei erkennbar größer geworden. Patienten, Mitarbeiter und Ärzte trügen in der Praxis ohnehin eine Maske. Es gebe ausreichend Spuckschutz – und die Corona-Verdachtsfälle würden vom Rest der Patienten getrennt. Es gebe in genügender Anzahl Corona-Tests bei den Hamburger Ärzten.
Coronavirus: Interaktive Karte
Die Mediziner würden jedem Verdacht auf eine Sars-CoV-2-Infektion nachgehen. Aber wenn jemand mit Corona-Verdacht und Symptomen wie Halsschmerzen den Mund aufmache und sich eine Mandelentzündung zeige, dann sei das doch sehr wahrscheinlich die Ursache und nicht Corona.
Corona-Hygiene: Infektionskrankheiten gehen zurück
Nach Zahlen der Krankenkasse DAK sind die Infektionserkrankungen während der Corona-Pandemie etwa um 50 Prozent zurückgegangen. Ohne eine Statistik verfügbar zu haben, weil die Abrechnungsdaten noch nicht vorliegen, sagte Heinrich: Er könne aus seiner Praxis bestätigen, dass es deutlich weniger Infektionserkrankungen gebe. Der Mund-Nasen-Schutz, eine bessere Hygiene der Hamburger und größere Distanz sowie fehlendes Händeschütteln sorgten dafür, dass sich Virusinfekte weniger verbreiten. Auch sei festzustellen, dass sich zum Beispiel das Norovirus vor allem in Altenheimen weniger stark ausbreite als in Vor-Corona-Zeiten.
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Die Notfallpraxen der KV Hamburg bieten einen Hausarzt-Service außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten in den Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag von 19 bis 24 Uhr, Mittwoch von 13 bis 24 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 7 bis 24 Uhr. Eine Terminvereinbarung ist nicht notwendig. Die Corona-Testungen folgen den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.