Hamburg. Erfreuliches Ergebnis für den Norden. Das Vier Jahreszeiten räumt erneut ab. Auch viele Sylter Hotels in dem Ranking.

Mehr als 11.000 Hotels gibt es in Deutschland, allein 8000 davon sind mit Sternen klassifiziert – doch welches Haus bietet wirklich den besten Service? Wo fühlen sich Familien besonders willkommen? Welche Unterkunft eignet sich für ein romantisches Wellnesswochenende zu zweit, welches Hotel empfiehlt sich für einen Städtetrip?

Während in anderen Ländern schon länger Ranglisten mit akademischer Expertise geführt werden, ist jetzt erstmals für Deutschland mit dem Ranking der „101 besten Hotels“ auch eine Liste veröffentlich worden, deren Ergebnisse sowohl auf objektiv messbaren Kriterien als auch auf subjektiv empfundener Zufriedenheit der Gäste basieren.

Neues Ranking: Die besten Hotels Deutschland

„Mit diesem wissenschaftlich fundierten Wettbewerb schließen wir eine Lücke“, sagt Rolf Westermann, Chefredakteur der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung (ahgz). Initiiert vom erfahrenen und renommierten Hotelkenner Carsten K. Rath und dessen Beratungsfirma CKR Hospitality Group hat die Branchenzeitung die Rangliste gemeinsam mit dem „Handelsblatt“ entwickelt.

Professor Peter Thuy und Professorin Annegret Wittmann-Wurzer von der Internationalen Hochschule IUBH haben dafür die Hotelbewertungen auf öffentlichen Portalen statistisch analysiert, ehe die Häuser dann auf zehn Kriterien hin (darunter Service, Kommunikation, Küche) vor Ort getestet wurden. „Insofern stellt dieses Ranking eine so weit wie möglich objektivierte Einordnung der deutschen Spitzenhotellerie dar“, so die beiden Wissenschaftler.

Zwölf Hotels aus Hamburg unter den "101 Besten"

Und das Ergebnis ist für Hamburg und den Norden erfreulich: Spitzenreiter und gleichzeitig bundesweit bestes „Grand Hotel“ ist das Hotel Vier Jahreszeiten, das auch gerade erst vom Magazin „Der Feinschmecker“ zum „Hotel des Jahres 2020“ gekürt wurde.

„Wir freuen uns riesig und dieses professionelle Ranking ist uns sehr wichtig“, sagt Direktor Ingo C. Peters, der das Haus an der Alster seit 23 Jahren führt. „Wir haben schon einige Wirtschaftskrisen gemeistert, die schwierigste erleben wir aktuell. Qualität ist der Schlüssel, in der Krise noch mehr als vorher.“

Insgesamt sind aus Hamburg zwölf Hotels, so viele wie aus keiner anderen Stadt, unter den „101 Besten“ vertreten:

  • Park Hyatt (15)
  • The Fonteny (18)
  • Grand Elysée (24)
  • Fraser Suites (42)
  • Hotel Atlantic (48)
  • Louis C. Jacob (53)
  • Side Hotel (82)
  • Sofitel Hamburg Alter Wall (84)
  • Steigenberger Hotel Hamburg (90)
  • Tortue (93)
  • East Hotel („Trouvaillen“ – Häuser mit Potenzial)

Viele Sylter Hotels dabei, aber auch Rügen ist vertreten

Auf Platz zwei der Gesamtwertung liegt das luxuriöse Schloss Elmau im bayerischen Voralpenland, das zum besten Resort Hotel gekürt wurde, vor dem Hotel Adlon in Berlin, das sich bestes Stadthotel nennen darf. Auf dem vierten Rang folgt dann das Severin’s Resort & Spa in Keitum. Wenig überraschend, dass die Insel Sylt ohnehin stark vertreten ist.

Sylter Hotels im Ranking der "101 besten Hotel":

  • A-Rosa in List (Platz 29)
  • Budersand in Hörnum (33)
  • Hotel Fährhaus (52)
  • Hotel Stadt Hamburg (57)
  • Landhaus Stricker (65)
  • Söl’ring Hof (85)

Aus dem Norden außerdem dabei sind das Weissenhaus Grand Village auf dem hervorragenden 17. Platz, das Badhotel Sternhagen in Cuxhaven auf Platz 31, das Grand Hotel Heiligendamm (43), dicht gefolgt vom Grand Hotel Seeschlösschen in Timmendorfer Strand auf Platz 44. Auf Platz 75 liegt das Romantik Roewers Privathotel in Sellin auf Rügen, auf Platz 76 Schloss Fleesensee. Das Travel Charme Kurhaus Binz belegt den 94. Rang. Das Parkhotel Bremen schaffte es auf Platz 70.

Auch erwähnt: Til Schweigers barefoot Hotel Timmendorfer Strand

„Gerade in diesen Zeiten, in denen Urlaub im eigenen Land bei vielen Reisenden ganz oben auf der Agenda steht, kann unser Ranking eine wertvolle Orientierungshilfe sein“, sagt Carsten K. Rath, der die Idee zum Ranking hatte. Gleichzeitig könne es auch ein Ansporn für die Hotels sein, auch im nächsten Jahr wieder Teil der Wertung sein zu wollen, sich zu verbessern oder überhaupt erstmals gelistet zu werden.

Für Til Schweigers barefoot Hotel in Timmendorfer Strand sehen die Macher des Rankings eine große Entwicklung (Archivbild).
Für Til Schweigers barefoot Hotel in Timmendorfer Strand sehen die Macher des Rankings eine große Entwicklung (Archivbild). © picture alliance/chromorange/Christian Ohde

Besonders interessant sei daher auch die Kategorie „Trouvaillen“. „Das sind außergewöhnliche Domizile, die das Potenzial haben, künftig zu den Besten zu gehören“, so Rath, der einst als Geschäftsführer der Robinson Clubs fungierte und als Hotelmanager Ende der 90er-Jahre das Adlon in Berlin und den Taschenbergpalais in Dresden (Platz 58) miteröffnete. Eine große Entwicklung sehen die Macher des Rankings für Til Schweigers barefoot in Hotel Timmendorfer Strand sowie für das SlowDown auf dem Priwall.

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Top Ten der besten Hotels: Preisverleihung im Vier Jahreszeiten

„Insgesamt liegen die Hotels oft dicht beieinander“, sagt Professor Peter Thuy. „Dieser geringe Abstand zeigt, wie gut die Hotellerie in der Spitze den Ansprüchen der Gäste gerecht wird.“ Das 350 Seiten starke Buch, in dem alle Hotels im Detail vorgestellt werden, die Direktoren zu Wort kommen und Prominente wie Wimbledon-Sieger Michael Stich und Filmproduzent Nico Hofmann ihre Lieblingshotels verraten, ist für 29,90 Euro unter www.die-101-besten-hotels-deutschlands.de erhältlich.

Am Mittwoch werden die „Top Ten“ in Hamburg im Siegerhotel Vier Jahreszeiten ausgezeichnet, coronabedingt nur im kleinen Kreis. Im Anschluss diskutieren namhafte Hoteliers, darunter Dietmar Mueller-Elmau (Schloss Elmau), Timo Grünert (Oetker Collection), Wybcke Meyer (Tui Cruises) und Christina Block (Eugen Block Holding) über die Zukunft der Branche.