Hamburg. Der Tag im Überblick: Neue Zahlen für Hamburg. Kinder wünschen sich vom Weihnachtsmann Ende der Corona-Pandemie.

Wann schlägt sich der Teil-Lockdown zuverlässig in den aktuellen Corona-Zahlen nieder? Am Sonntag wurden in Hamburg 172 Neuinfektionen gemeldet, am Montag 237, der Inzidenzwert stieg von 130,6 auf 133,4. In Schleswig-Holstein sind bis Sonntagabend 121 neue Corona-Fälle hinzugekommen.

Fitnessstudios in Deutschland erleben schon den zweiten Shutdown in diesem Jahr. Neue Mitglieder bleiben fern, andere entdecken das Training zu Hause. Nun warnt die Branche vor einem Kahlschlag.

Corona-News für den Norden am Montag, 23. November:

Die aktuellen Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 237 neue Corona-Fälle (Gesamt seit Pandemiebeginn: 22.939), 320 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 89 auf Intensivstationen), insgesamt 281 Todesfälle (+0 im Vergleich zum Vortag). Sieben-Tage-Wert: 133,4 (Stand: Montagvormittag)
  • Schleswig-Holstein: 121 neue Corona-Fälle (12.908 ), 141 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 27), 234 Todesfälle (unverändert), Sieben-Tage-Wert: 46,49 (Stand: Sonntagabend)
  • Niedersachsen: 1181 neue Corona-Fälle (64.401), 1019 Todesfälle (+10). Sieben-Tage-Wert: 103 (Stand: Montag, Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Krankenhaus-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 35 neue Corona-Fälle (5192), 25 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 18), 53 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert: 46,8 (Stand: Sonntagnachmittag)
  • Bremen: 88 neue Corona-Fälle (9300), davon 64 in der Stadt Bremen, 28 in Bremerhaven, 108 Todesfälle (+2) Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 155,4, Stadt Bremerhaven: 97,7 (Stand: Sonntag, Bremen gibt den Sieben-Tage-Wert nur getrennt nach beiden Städten an)

145 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein – drei weitere Tote

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung von Montagabend binnen eines Tages 145 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Am Vortag waren es 121, davor 153. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind, stieg um drei auf 237. Seit Beginn der Pandemie sind 13.053 Infektionen nachgewiesen worden, wie die Landesregierung weiter mitteilte. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 155 Covid-19-Patienten - also mehr als an den Vortagen. Die Zahl der genesenen Menschen wird auf 9600 geschätzt.

Die 7-Tage-Inzidenz von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in Schleswig-Holstein lag am Montag - Stand 0.00 Uhr - nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 46,49. Nach Angaben der Landesregierung vom Abend lag der Wert bei 47,2.

Streit um Maskenpflicht – Mann greift Zugbegleiterin an

Nachdem er während einer Zugfahrt aufgefordert worden ist, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, hat ein 24-Jähriger eine Zugbegleiterin angegriffen. Nach ersten Erkenntnissen war der Mann am Freitagabend ohne Mund-Nasen-Schutz mit dem Zug von Hamburg nach Elmshorn unterwegs, als ihn die Kontrolleurin auf die Corona-Regeln aufmerksam machte, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin habe er die Frau mit Deospray-Dosen beworfen.

Auch einen Fahrschein habe der Mann zunächst nicht vorzeigen können. In Elmshorn angekommen wurde der mutmaßliche Schwarzfahrer schon von vier Beamten der Bundespolizei erwartet. Die Zugbegleiterin sei bei dem Angriff nicht verletzt worden. Im Gepäck des Mannes seien zudem Feuerwerkskörper gefunden worden, wie die Polizei mitteilte.

Mundschutz-Mode: Kreativ durch die Krise

Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke.
Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke. © dpa | Kay Nietfeld
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt.
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt. © dpa | Carsten Koall
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches.
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches. © ZB | Soeren Stache
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde.
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde. © dpa | Ahmad Hasaballah
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg.
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg. © dpa | Aaron Favila
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion.
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion. © dpa | Javed Dar
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf.
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf. © dpa | Kamran Jebreili
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis.
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis. © dpa | Chokri Mahjoub
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador". Dieses Mal in Quito, Ecuador. © dpa | Juan Diego Montenegro
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika.
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika. © dpa | Themba Hadebe
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München.
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München. © dpa | Felix Hörhager
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske.
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske. © dpa | Sven Hoppe
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern.
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern. © dpa | Mosa'ab Elshamy
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Unternehmen erhalten im Norden Corona-Hilfen

In der Corona-Krise geleistete Überbrückungshilfen des Bundes kommen nun bei Schleswig-Holsteins Wirtschaft an. Die ersten der bereits eingegangenen 705 Anträge seien bewilligt und zur Auszahlung angewiesen worden, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Montag. Die sogenannte Überbrückungshilfe II umfasst die Monate September bis Dezember. Kleine und mittelständische Unternehmen sowie Soloselbstständige und Freiberufler erhalten bis zu 50 000 Euro monatlich an nicht rückzahlbaren Zuschüssen zu den betrieblichen Fixkosten.

Neben den Überbrückungshilfen soll es für Firmen im Teil-Lockdown Novemberhilfen geben. Sie sollen früheren Angaben zufolge im Laufe dieser Woche beantragt werden können. Länder wie Schleswig-Holstein hatten Nachbesserungen gefordert.

20 Mann in der Kneipe – Verstoß gegen Corona-Regeln

Die Polizei hat in einer Kneipe in Nordenham (Kreis Wesermarsch) eine Runde von 20 Männern wegen des Verstoßes gegen die Corona-Regeln aufgelöst. Die Gäste im Alter 29 bis 63 Jahren hätten versucht, sich vor den Beamten zu verbergen und zu verbarrikadieren. Zudem sei die Gaststätte bis auf ein Minimum verdunkelt gewesen, teilte die Polizei mit. Den Polizisten gelang es aber letztlich, sich am Montag gegen 0.30 Uhr Zutritt zu den Räumlichkeiten zu verschaffen. Gegen den Kneipenbetreiber sowie die Gäste wurden Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.

Günther sieht keinen Raum für größere Lockerungen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat Erwartungen hinsichtlich einer Lockerung der seit Anfang November geltenden Corona-Regelungen gedämpft. „Für substanzielle Lockerungen in großem Stil sehe ich vorerst keinen Raum“, sagte er am Montag in Kiel. Zwar habe die exponentielle Ausbreitung des Virus gebremst werden können, „von einem signifikanten Absinken der Infektionszahlen und einer echten Trendwende sind wir aber noch deutlich entfernt“.

Am Mittwoch werden die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beraten. Günther bekräftigte seine Forderung nach einem Regelwerk, das regionale Spielräume eröffne, in denen bestehende Einschränkungen an das Infektionsgeschehen angepasst werden könnten.

Für eine Verschärfung der Regelungen gebe es in Schleswig-Holstein keinen Grund, sagte Günther. Er begründete dies mit der Sieben-Tage-Inzidenz von Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner, die das Robert Koch-Institut für das Land am Montag mit unter 47 angab. Eine Verschärfung der bisher geltenden Regelungen komme danach eher für Regionen in Deutschland in Betracht, die hier deutlich höhere Werte aufwiesen.

Massive Umsatzverluste – Einzelhandel fordert staatliche Nothilfen

Wegen hoher Umsatzeinbußen im November fordert der Einzelhandel Zugang zu den staatlichen Nothilfen. „Der Innerstädtische Handel leidet massiv unter dem aktuellen Teil-Lockdown“, teilte der Handelsverband Nord am Montag in Kiel mit. Im Vergleich zum Vorjahr verlören die Händler in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern knapp ein Drittel ihres Umsatzes, der Bekleidungshandel sogar bis zu 40 Prozent. Bei Geschäften in besonders betroffenen Tourismus-Gebieten liegen die Einbrüche laut Verband teilweise bei bis zu 80 Prozent.

„Die Zahlen verdeutlichen, dass der Einzelhandel obwohl er weiterhin öffnen darf, vielerorts in einer bedrohlichen Lage ist“, sagte Dierk Böckenholt, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nord. Die Kunden seien in den vergangenen Wochen stark rückläufig. „Das ist insbesondere im Weihnachtsgeschäft, welches für viele Händler die umsatzstärkste Zeit des Jahres ist, Existenz bedrohend.“ Die staatlichen Novemberhilfen müssten auch für den Einzelhandel geöffnet werden.

Corona-Impfstoff: Virologin Addo hält Studienergebnisse für vielversprechend

Die Hamburger Virologin Marylyn Addo nennt die Studienergebnisse zum AstraZeneca-Impfstoff gegenüber der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) "eine äußerst positive Nachricht". Keiner der geimpften Probanden habe eine schwere Covid-19 Infektion entwickelt, und der Hauptprüfer der Studie sehe erste Hinweise, dass durch die Impfung möglicherweise sogar asymptomatische Infektionen verringert werden können.

UKE-Infektiologin Prof. Marylyn Addo hielt einen Vortrag beim Symposium „Infektionen und Gesellschaft“ im Hamburger Hotel Elysée.
UKE-Infektiologin Prof. Marylyn Addo bei einem Vortrag beim Symposium „Infektionen und Gesellschaft“ in Hamburg (Archivbild). © HA | Andreas Laible

„Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass wir einen hochwirksamen Impfstoff mit einem guten Sicherheitsprofil haben", bestätigt Dr. Klaus Hinterding von AstraZeneca. Und ergänzt: "Neben diesen positiven Daten, die für die Wirksamkeit und Sicherheit unseres Impfstoffs sprechen, setzen wir als AstraZeneca alles daran, diesen Impfstoff nach Zulassung möglichst schnell, breit und gerecht zur Verfügung zu stellen."

Allerdings betonte Addo, Professorin des UKE, dass es sich bei den Studienergebnissen vorerst nur um eine Zwischenanalyse handele, die finalen Daten ständen noch aus.

Kinder wünschen sich vom Weihnachtsmann Ende der Corona-Pandemie

Viele Kinder wünschen sich vom Weihnachtsmann das Ende der Corona-Pandemie. Das geht aus zahlreichen Briefen hervor, die bislang in der niedersächsischen Weihnachtspostfiliale Himmelsthür angekommen sind. In einem Briefzentrum in der Nähe von Hildesheim beantworten seit Montag neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Post Kinderbriefe an den Weihnachtsmann. Mehr als 3000 Briefe sind bislang eingetroffen, darunter Hunderte aus dem Ausland, wie Mitarbeiter der Post sagten. Neben Wünschen für ein Ende der Pandemie bitten Kinder demnach um Spielsachen und Süßigkeiten.

Himmelsthür ist eine von drei Weihnachtspostämtern in Niedersachsen. Im Christkinddorf in Himmelpforten und in Nikolausdorf sollen Kinderbriefe vom ersten Advent an bearbeitet werden. Ziel der Deutschen Post ist, alle Schreiben bis Heiligabend zu beantworten. Publikum ist wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht erlaubt. In Himmelpforten können Besucher von außen durch die Fenster schauen, wenn sie eine Mund-Nasenschutz-Maske tragen und Abstand voneinander halten.

Corona beschert Dörfern im Norden Tourismus-Boom

Im Corona-Sommer war an den Stränden von Nord- und Ostsee kaum ein freies Fleckchen zu finden. Von dem Tourismusboom profitierten besonders kleine unbekannte Orte.
Im Corona-Sommer war an den Stränden von Nord- und Ostsee kaum ein freies Fleckchen zu finden. Von dem Tourismusboom profitierten besonders kleine unbekannte Orte. © Marcus Brandt/dpa

Unbekannte Orte in Schleswig-Holstein erfreuen sich riesiger Beliebtheit. Im Corona-Jahr 2020 werden sie zu einem Tourismusmagnet. Wichtig: Die Dörfer müssen nahe der Küste liegen und über eine Übernachtungsmöglichkeit wie einen Landgasthof oder einen Campingplatz verfügen.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht und um welche Orte es sich handelt.

Coronavirus in Hamburg: Inzidenzwert steigt leicht

Am Montag meldet Hamburg 237 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Am Vortag waren es 172 gewesen. Damit steigt der Sieben-Tage-Inzidenzwert von 130,6 auf nun 133,4, da am vergangenen Montag 185 neue Corona-Fälle nachgewiesen worden waren. Am Freitag lag die Zahl der Neuinfektionen bei 139,4 pro 100.000 Einwohner, am Sonnabend bei 134,4.

Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg damit 22.939 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) gelten etwa 13.700 von ihnen als genesen. In stationärer Behandlung befinden sich 320 Patienten, 89 von ihnen auf der Intensivstation. Davon kommen 70 Patienten aus Hamburg (Stand: 20. November). Laut Institut für Rechtsmedizin starben seit Beginn der Pandemie in Hamburg 281 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung (Stand 17. November).

Krankenkasse schaltet Hotline zum Corona-Blues

Was tun gegen Einsamkeit, Traurigkeit und Corona-Blues, wenn Feizeiteinrichtungen geschlossen und auch private Treffen nur eingeschränkt möglich sind? Wie bleiben wir in außergewöhnlichen Zeiten wie diesen psychisch gesund? Die Krankenkasse DAK schaltet im Zuge des Teil-Lockdowns am 25. November eine Hotline frei, bei der Mediziner helfen, diese Fragen zu beantworten. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1111-841 können sich Kunden aller Krankenkassen im Zeitraum von 8 bis 20 Uhr melden.

„Mit unserer Hotline möchten wir den Menschen in dieser herausfordernden Zeit zur Seite stehen“, erklärt die DAK-Ärztin Susanne Bleich. „Wir wollen Impulse geben, um gesund durch die Pandemie zu kommen.“

Wegen Corona: UKE verschiebt rund 40 Operationen pro Tag

Wegen der gestiegenen Anzahl von Corona-Intensivpatienten verschiebt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zurzeit rund 40 nicht dringend notwendige Operationen pro Tag. Das sei etwa jeder dritte Eingriff dieser Art, erklärte eine Sprecherin. Dabei gehe es etwa um Adipositasoperationen, die Behandlung von Leistenbrüchen, Kieferfehlstellungen oder um Operationen bei gutartigen Diagnosen wie zum Beispiel Schilddrüsenfunktionsstörungen. Auch ein Teil der ambulanten Termine müsse derzeit verschoben werden. „Das UKE reagiert damit auf die dynamische und ernst zu nehmende Lage“, erklärte die Sprecherin weiter.

Eine Operation am Universitätsklinikum Hamburg (UKE) (Archivbild).
Eine Operation am Universitätsklinikum Hamburg (UKE) (Archivbild). © Picture Alliance / dpa

Die Asklepios Kliniken, die in ihren sieben Häusern rund 60 Prozent der Hamburger Corona-Patienten behandeln, haben bislang keine Regelung zur Verschiebung von Operationen getroffen. Allerdings hätten Patienten in wenigen Fällen von sich aus Eingriffe auf einen späteren Termin verlegen lassen. Ein Asklepios-Sprecher warnte davor, notwendige Behandlungen aufzuschieben: „Es ist ein Desaster, wenn die Patienten, die wirklich was Ernstes haben, nicht ins Krankenhaus gehen.“ Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr sei ein Drittel weniger Herznotfall-Patienten in die Asklepios-Kliniken gekommen als im gleichen Vorjahreszeitraum.

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Das Verschieben von Operationen bedeutet für die Krankenhäuser auch Einnahmeausfälle. Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKE, Prof. Burkhard Göke, zeigte sich darum erfreut, dass mit dem am Mittwoch beschlossenen Bevölkerungsschutzgesetz die Pauschalen für Betten, die für Corona-Patienten freigehalten werden, wieder eingeführt werden. Dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin zufolge waren am Freitag 586 von insgesamt 718 verfügbaren Intensivbetten in Hamburg belegt. Rund 15 Prozent der Intensivpatienten wurden wegen Covid-19 behandelt.

Althusmann: Corona-Teil-Lockdown bis 20. Dezember „denkbar“

Niedersachsens Vize-Ministerpräsident Bernd Althusmann hält eine Verlängerung des coronabedingten Teil-Lockdowns bis kurz vor Weihnachten für möglich. „Denkbar scheint mir, die momentanen Einschränkungen bis zum 20. Dezember aufrechtzuerhalten, um dann zumindest ein vergleichsweise normales Weihnachtsfest mit den Familienangehörigen feiern zu können“, sagte der CDU-Politiker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Montag). Eine Verlängerung der Maßnahmen sei konsequent, solange der Sieben-Tage-Wert der Neuinfektionen nicht unter 50 pro 100.000 Einwohner liege.

Gleichzeitig forderte der Wirtschaftsminister, „realitätsfremde Empfehlungen“ wie die Vorgabe, dass ein Kind nur ein weiteres Kind treffen dürfe, nicht weiter zu verfolgen. Bund und Länder wollen am Mittwoch beschließen, welche Regeln in den kommenden Wochen gelten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Corona in Deutschland und weltweit – die interaktive Karte

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hatte am Wochenende mit Blick auf die Beratungen in dieser Woche bereits auf verlässliche Vorgaben gedrungen. „Die Menschen müssen wissen, was im Dezember, in der Advents- und Weihnachtszeit und über den Jahreswechsel möglich ist“, sagte der SPD-Politiker.

121 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung von Sonntagabend binnen eines Tages 121 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Am Vortag waren es 153, davor 250. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind, blieb bei 234. Seit Beginn der Pandemie sind 12.908 Infektionen nachgewiesen worden, wie die Landesregierung weiter mitteilte.

In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 141 Covid-19-Patienten, ebenso viele wie an den Vortagen. Die Zahl der genesenen Menschen wird auf 9400 geschätzt. Die 7-Tage-Inzidenz von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in Schleswig-Holstein lag am Montag - Stand 0.00 Uhr - nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 46,49.

Corona-Krise: Wo noch Intensivbetten frei sind

Dicht wegen Corona – Fitnessstudios geht die Puste aus

Im Shutdown-November kann die Vorstellung, unter Hanteln zu schwitzen oder auf dem Laufband zu keuchen, fast schon eine verlockende Vorstellung sein. Vorbei die Zeit für Schönwetter-Sport - doch im Corona-Herbst mussten auch die Fitnessstudios wieder schließen. Nun bangt eine Boombranche um ihre Zukunft. Jahrelang erlebten die knapp 10.000 Fitnessstudios in Deutschland einen Aufschwung, 2019 verzeichneten sie gut 11,6 Millionen Mitglieder. Mit den Schließungen aber macht sich Ernüchterung breit, zumal ein Ende der Durststrecke im Corona-Winter kaum absehbar ist.

„Die Unsicherheit in der Branche ist groß“, sagt Ralph Scholz, Vorsitzender des Deutschen Industrieverbands für Fitness und Gesundheit (DIFG). Es fehle eine verlässliche Perspektive der Politik für die Corona-Pandemie, klagt er. „Die Studios können nicht im 14-Tages-Rhythmus planen, ob sie wieder öffnen dürfen oder nicht.“ Zwar sei die Branche berechtigt für die Novemberhilfen der Bundesregierung. Doch wann und für wen genau Geld fließe, sei unklar.

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Einige Betreiber sehen den Ausweg aus der Krise vor Gericht. Die Kette Fitness First konnte sich in erster Instanz vor dem Verwaltungsgericht Hamburg durchsetzen, auch in Bayern erzielten Fitnessstudios vorübergehende Teilerfolge. Flächendeckende und dauerhafte Öffnungen hat die Branche aber nicht erreicht.

Corona-Weihnachten zwingt Kirchen zur Kreativität

Noch einen Monat, dann ist das Corona-Weihnachtsfest da. Wenig wird so sein wie sonst - ganz besonders bei den Gottesdiensten. Viele Gemeinden haben sich aber etwas einfallen lassen. Die evangelische Gemeinde St. Markus in Hamburg plant ein Krippenspiel quer durch den Stadtteil Hoheluft: Auf zehn Balkonen stehen Konfirmanden, die dem Publikum auf dem Bürgersteig kurze Teile des Krippenspiels präsentieren.

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In der Hamburger Gemeinde Meiendorf-Oldenfelde will sich Pastor Ulf Werner im Talar auf sein Lastenfahrrad schwingen und mit der Aktion „Klingel Bells“ Weihnachten zu den Menschen bringen. Begleitet wird er von Mitgliedern des Gemeindechors, verkleidet als Rentiere. „Da die Zeiten düster sind, möchte ich mit ein bisschen Augenzwinkern und Lichterketten etwas Hoffnungsleuchten verbreiten“, sagt Werner.

Niederegger rechnet trotz Corona mit gutem Weihnachtsgeschäft

Trotz der Corona-Pandemie läuft die Marzipanproduktion bei der Lübecker Firma Niederegger seit Wochen auf Hochtouren. Die Nachfrage nach weihnachtlichen Artikeln wie Herzen, Sternen und Broten aus Marzipan aus dem In- und Ausland sei ungebrochen, sagte Unternehmenssprecher Kathrin Gaebel. Die Produktionsmengen bewegten sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. In der Saison verlassen nach Firmenangaben täglich rund 30.000 Kilogramm Marzipan das Werk in Lübeck.

„Süßwaren sind erfahrungsgemäß recht krisenfest, die werden immer gekauft“, sagte Gaebel. Solange der Einzelhandel geöffnet bleibe, mache man sich keine Sorgen. „Außerdem hat auch der Verkauf über unseren Onlineshop schon im ersten Lockdown im Frühjahr kräftig zugelegt“, sagte sie.

Auch der Export von Niederegger-Produkten ins Ausland läuft nach Angaben der Unternehmenssprecherin nach wie vor gut. Die größten Exportmärkte Niedereggers sind nach Unternehmensangaben die USA, England und Russland. Das Weihnachtsgeschäft macht rund 60 Prozent des Jahresumsatzes aus. Zu dessen Höhe macht das Familienunternehmen stets keine Angaben.

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Haseloff und Spahn besuchen Impfstoffhersteller IDT Biologika

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchen den Impfstoffhersteller IDT Biologika in Dessau-Roßlau. Am Montag (08.35 Uhr) unternehmen die beiden CDU-Politiker einen Rundgang durch das Unternehmen, das einen Corona-Impfstoff mitentwickelt, wie die Staatskanzlei in Magdeburg mitteilte. Sie sehen sich die Wirkstoffproduktion und die Impfstoffabfüllung an. Im Anschluss (09.30 Uhr) wollen sie gemeinsam mit Vertretern des Unternehmens bei einer Pressekonferenz Fragen beantworten. IDT Biologika hat den Angaben zufolge rund 1400 Mitarbeiter.

Das Unternehmen hat sich für die Entwicklung des Corona-Impfstoffs mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung zusammengetan. Beteiligt sind auch die Maximilians-Universität München, die Philipps-Universität Marburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Anfang Oktober hatte das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut genehmigt, dass der Impfstoff an Menschen getestet werden darf. Der sogenannte Vektorimpfstoff basiert auf einem Impfstoff gegen Pocken, mit dem genetisches Material des Covid-19-Erregers in den Körper eingeschleust wird. Die eingeschleuste DNA-Sequenz kann eine Infektion simulieren und die Produktion von Antikörpern und T-Zellen auslösen.

Hamburg hebt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen teilweise auf

Ab Montag hebt Hamburg die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an den Landungsbrücken, in der Straße Mühlenkamp in Winterhude sowie um die Muharrem-Acar-Brücke in Wilhelmsburg auf. Diese Änderungen ergeben sich im Rahmen der Anpassung der Eindämmungsverordnung, teilte der Senat am Sonntag mit.

In der Straße Mühlenkamp in Winterhude wird die Maskenpflicht im öffentlichen Raum ab Montag aufgehoben (Archivbild).
In der Straße Mühlenkamp in Winterhude wird die Maskenpflicht im öffentlichen Raum ab Montag aufgehoben (Archivbild). © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Auf bestimmten öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen werde die Maskenpflicht zeitlich ausgeweitet, heißt es weiter. Davon betroffen sind:

  • Steindamm (St. Georg, Maskenpflicht ab 23. November zwischen 8 und 22 Uhr)
  • Bereich rund um den Steintorplatz (St. Georg, Maskenpflicht ab 23. November zwischen 8 und 22 Uhr)
  • Schulterblatt (Schanzenviertel, Maskenpflicht ab 23. November zwischen 18 und 4 Uhr am Folgetag)
  • Bereich rund um den Alma-Wartenberg-Platz (Ottensen, Maskenpflicht ab 23. November zwischen 18 und 4 Uhr am Folgetag)

Eine großflächige und ganztägige Maskenpflicht im öffentlichen Raum sei jedoch nach wie vor nicht vorgesehen, so der Senat.