Hamburg. Verfassungsschutz zitiert aus Postings von Hamburger Islamisten. Nächste Demo gegen “Diskriminierung“ Mohammeds geplant.

Der Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty ist in der islamistischen Szene Hamburgs nach Beobachtung des Verfassungsschutzes begrüßt worden. Salafisten hätten Paty in sozialen Medien als „Hund“ verunglimpft und zum Widerstand gegen die Meinungsfreiheit aufgerufen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. „Niemand soll zulassen, dass jemand unsere ehrenvolle Religion mit Taten oder Worten angreift, egal was der Preis dafür ist“, zitierte der Verfassungsschutz aus einem Post.

Paty war Mitte Oktober in einem Pariser Vorort von einem 18 Jahre alten Tschetschenen enthauptet worden. Das Verbrechen wurde von Ermittlern als islamistisch motivierter Terrorakt eingestuft. Der Lehrer hatte im Unterricht Meinungsfreiheit thematisiert und dabei Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt.

Hamburger Islamisten werfen Frankreich und Deutschland Islamophobie vor

Die Islamisten-Szene werfe Frankreich eine antimuslimische Politik vor, erklärte der Verfassungsschutz weiter. Am 18. Oktober habe ein Hamburger Salafist ein Bekenner-Video des Mörders gepostet und mit einem Kampflied unterlegt. Darin hieß es: „Wir müssen Frankreich schlagen, es ist die Zeit, sie zu demütigen. Wir wollen Leid und Todesfälle zu Tausenden sehen.“

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Der Leiter des Al-Azhari-Instituts in Hamburg-St. Georg werfe auch der deutschen Gesellschaft Islamophobie vor. In Hamburg würden die Moscheen respektlos behandelt, und Polizei und Verfassungsschutz würden Muslime immer wieder angreifen.

Weitere Demo "gegen Respektlosigkeit" am Freitag angemeldet

Für den 8. November hatte der Institutsleiter eine Demonstration unter dem Tenor „Wir sind gegen Diskriminierung und für Respekt unseres Propheten Muhammad“ angemeldet. 280 Menschen hätten daran teilgenommen. Auf eine Verurteilung der jüngsten islamistischen Morde habe man vergebens gewartet, hieß es.

An diesem Freitag soll es erneut eine Demonstration geben, und zwar unter dem Motto: „Gegen Respektlosigkeit gegenüber unserem Propheten Muhammad“. Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass sich wiederum Islamisten beteiligen werden.