Hamburg. Der Überblick: Fußballverband stellt Spielbetrieb ein. Schleswig-Holstein meldet stark gestiegene Patientenzahl.

Wann greifen die Maßnahmen des Teil-Lockdowns, wann sinken die Zahlen der Corona-Neuinfektionen kontinuierlich? In Hamburg lag der Inzidenzwert am Sonntag bei 162,3, am Montag bei 156,3, laut Behörde wurden 185 Neuinfektionen nachgewiesen. In Schleswig-Holstein wurden derweil am Sonntagabend 161 neue Corona-Fälle gemeldet.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Am Montagabend hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher in einem Statement über die Corona-Beratungen informiert, die heute zwischen den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel stattfinden

Lesen Sie hier die Corona-Nachrichten für den Norden am Montag, 16. November:

Corona in Hamburg, Deutschland und weltweit – die interaktive Karte

Zahl der Corona-Patienten in Schleswig-Holstein steigt stark

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung von Montagabend binnen eines Tages 100 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Am Vortag waren es 161, am Montag vergangener Woche 215. Die Zahl der Todesfälle stieg um 5 auf 227. Wie die Landesregierung weiter mitteilte, sind somit seit Beginn der Pandemie 11 618 Infektionen nachgewiesen worden. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 148 Covid-19-Patienten - am Sonntag waren es 116.

Tschentscher: Werden besonderen Blick auf Schulen werfen

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist am Abend vor die Presse getreten, um über die Ergebnisse des Corona-Gipfels von Bund und Ländern zu informieren: Er schickte voran, die Anfang November in Kraft getretenen verschärften Corona-Maßnahmen "waren erforderlich, haben gut gewirkt und haben weitere drastische Maßnahmen verhindert".

In Anbetracht der weiter fragilen Lage habe man am Montag nicht über Lockerungen von Maßnahmen gesprochen und könne "noch keine Planungsperspektive" für die kommende Zeit gegeben. Wie es zu Weihnachten und Silvester weitergehen könne, darüber wolle man aber so schnell wie möglich informieren.

Es könnten trotz der eventuell stagnierenden Zahlen weitere Maßnahmen zur Eindämmung notwendig werden, um die nun erreichten Erfolge nicht zu gefährden. "Wir werden noch einmal einen besonderen Blick auf die Schulen werfen", erklärte der Bürgermeister darüber hinaus, ohne konkreter zu werden und kündigte an, dass besonders vulnerablen Gruppen wie Alten und chronisch Kranken ab Dezember in ganz Deutschland "die besonders wirksamen FFP2-Masken" gegen eine geringe Eigenbeteiligung zur Verfügung gestellt werden.

Lesen Sie auch: Hamburger Kinderärzte: So hart trifft Kinder die Schulschließung

Daniel Günther hat sich über andere Bundesländer geärgert

Auch Tschentschers Amtskollege Daniel Günther (CDU) ordnete die Beschlüsse in einer Pressekonferenz am Abend ein: "Das Infektionsgeschehen ist gestoppt, das gilt für den Bund und auch für Schleswig-Holstein. Dennoch ist es wichtig, die Kontakte weiter zu reduzieren. Deshalb der gemeinsame Appell: Treffen im öffentlichen und privaten Raum sollten nur noch sehr reduziert durchgeführt werden." Es sei ihm wichtig gewesen, dieses Signal zu senden. Ihn habe schon geärgert, dass man von SH aus auf Bundesländer mit hohen Werten geguckt habe, "die in diesem Bereich gar nichts geregelt haben".

Günther verwies mehrfach auch der guten Inzidenzwerte in SH, und sagte, innerhalb der Jamaika-Koalition sei man sich einig gewesen, heute keine Vereinbarungen zu treffen.

Hamburger Fußballverband stellt Spielbetrieb bis Januar ein

Das Präsidium des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) hat am Montag beschlossen, den Pflichtspielbetrieb bis einschließlich 10. Januar 2021 einzustellen. Grund dafür ist, dass im Dezember wegen der Corona-Pandemie mit keinerlei Lockerungen im Freizeitsport zu rechnen sei, teilte der HFV mit. Die Vereine hatten den Verband in den Tagen zuvor um Planungssicherheit gebeten. Zudem wird der HFV in diesem Winter keine Hallenturniere veranstalten. Wie der Spielbetrieb 2021 fortgesetzt werden kann, soll in den nächsten Wochen besprochen werden.

„Wir befinden uns in einer momentan schwierigen Lage. Um die Planungssicherheit für unsere Vereine zu gewährleisten, gibt es zur Zeit keine andere Alternative. Dieses bedauern wir insbesondere für den Kinder- und Jugendsport“, sagte HFV-Präsident Dirk Fischer. Auch der Niedersächsische Fußballverband beschloss am Montag, den Spielbetrieb bis zum Jahresende ruhen zu lassen – der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hatte bereits in der vergangenen Woche einen gleichlautenden Beschluss getroffen.

Fegebank beklagt "verqueres" Wissenschaftsverständnis einiger Bürger

Angesichts von Verschwörungstheorien und Fake News rund um die Corona-Lage hat Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank die Bedeutung der Wissenschaft im Kampf gegen die Pandemie betont. „Demonstrationen wie zuletzt in Leipzig offenbaren leider bei einigen Bürgerinnen und Bürgern ein verqueres Verständnis davon, in welcher ernsten infektionsepidemiologischen Lage wir uns gerade befinden“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag bei einem Besuch des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg.

Sie bedankte sich bei allen „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wie hier am HCHE, dass sie der Politik valides Datenmaterial an die Hand geben, um die richtigen Entscheidungen in dieser Krisenzeit treffen zu können“. Das HCHE betreibt Datenanalyse für die Pandemiebekämpfung. So wird untersucht, wie die Bevölkerung mit der Bedrohung durch das Coronavirus umgeht und inwieweit sie politischen Entscheidungen folgt. Die Ergebnisse einer vierten Befragungswelle sollen in Kürze vorgestellt werden.

In den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, wie gut Politik und Wissenschaft im Sinne der Pandemiebewältigung zusammenarbeiten, sagte der wissenschaftliche Direktor der HCHE, Jonas Schreyögg. „Die Corona-Krise bietet somit auch die Chance, den Austausch zwischen Politik und Wissenschaft weiter zu intensivieren.“

Covid-19: Mittlerweile 15 Heimbewohner in Norderstedt gestorben

Die Zahl der nach einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Bewohner des Alten- und Pflegeheims „Steertpogghof“ in Norderstedt ist auf 15 gestiegen. Wie der Kreis Segeberg am Montag mitteilte, handelte es sich bei den beiden aktuellen Todesfällen um eine 88 Jahre alte Frau und einen 77 Jahre alten Mann. Allein in dem Heim hatten sich mindestens 33 Bewohner und 17 Mitarbeiter infiziert.

Insgesamt erhöhte sich die Gesamtzahl der Gestorbenen an oder mit Covid-19 im Kreis Segeberg seit Freitag um 5 auf nun 33 Fälle. Im Alten- und Pflegeheim „Haus im Park“ starb eine 86-Jährige, dort erhöhte sich die Zahl der Todesfälle an oder mit Covid-19 auf drei. Außerdem starben eine 88-Jährige und ein 64-Jähriger ohne Zusammenhang zu einem Altenheim.

Frau lädt zu „Corona-Seminar“ nach Rügen: Polizei beendet Treffen

Die Polizei hat ein Wochenendseminar auf der Insel Rügen vorzeitig beendet. Wie eine Polizeisprecherin am Montag in Stralsund sagte, hatten sich sieben Frauen und Männer aus drei anderen Bundesländern am Freitag in einer Ferienanlage in Altefähr (Vorpommern-Rügen) getroffen.

Veranstalter der Tagung zum Thema „Angst vor dem Tod durch Corona“ sei eine Frau aus Berlin gewesen. Anwohner hätten auf die Gruppe aufmerksam gemacht. Die sieben Teilnehmer im Alter von 33 bis 61 Jahren, die aus Berlin, Hamburg und Brandenburg angereist waren, hätten die Abreise zunächst verweigert.

Eine Berlinerin hat auf der von Kreidefelsen geprägten Insel Rügen zu einem
Eine Berlinerin hat auf der von Kreidefelsen geprägten Insel Rügen zu einem "Corona-Seminar" geladen. © dpa | Stefan Sauer

Nachdem das Greifswalder Oberverwaltungsgericht in zweiter Instanz die Rechtsauffassung der Gruppe abgelehnt hatte, seien die Leute am Sonnabend dann doch abgereist. Sie müssten nun wegen Verstoßes gegen die Festlegungen der Corona-Landesverordnung MV – darunter das strikte Einreiseverbot für Touristen – mit einer Ordnungsstrafe rechnen. Auch gegen den Leiter (27) der Ferienanlage aus dem Landkreis werde ermittelt.

Corona: Sylt, Föhr und Amrum fordern Schnelltests für Touristen

In einem Brandbrief an Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) plädieren die Bürgermeister der Inseln Sylt, Föhr, Amrum und Helgoland für neue Wege aus der Krise. Ihr Vorschlag: „Um das Infektionsrisiko in den Tourismusdestinationen Deutschlands einzudämmen, sollten Urlaubsreisen ab Januar an den Nachweis einer Negativtestung gekoppelt sein. Bis dahin müssten ausreichend Schnelltests vorliegen, die – ebenso wie PCR-Tests – genutzt werden sollten.“ Die Verfasser verweisen auf ein zentrales Testzentrum in Sylt, das „unterstützend eingesetzt werden könnte“.

Auf Amrum ist zwischen den Strandkörben am Norddorfer Strand  genügend Abstand, sodass die Urlauber auch in Pandemiezeiten die Nordseeluft entspannt und sicher genießen können.
Auf Amrum ist zwischen den Strandkörben am Norddorfer Strand genügend Abstand, sodass die Urlauber auch in Pandemiezeiten die Nordseeluft entspannt und sicher genießen können. © picture alliance

Die Bürgermeister fordern ein Krisenmanagement, „das mit Tourismus-Experten arbeitet und nicht den Tourismus immer wieder spontan lahmlegt oder Beherbergungsverbote ausspricht.“ Gerade Gaststätten und Hotels würden beispielhafte Hygiene-Konzepte praktizieren: „Einzelne schwarze Schafe rechtfertigen nicht das Abschalten eines ganzen Wirtschaftszweiges und die Gefährdung Tausender Arbeitsplätze.“

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht.

Kreuzfahrt in Pandemie-Zeiten: Tui Cruises fährt Weihnachten in die Karibik

: Nach Abendblatt-Informationen startet die "Mein Schiff 1" von Tui Cruises mit Sitz in Hamburg im Dezember zu einer rund vierwöchigen Karibik-Kreuzfahrt. Als Abfahrthafen sind Kiel oder Hamburg im Gespräch. Damit wird das Kreuzfahrtschiff eines der wenigen weltweit sein, das über die Weihnachtstage und Silvester unterwegs ist, denn weltweit gelten drastische Reisebeschränkungen. Derzeit liegt die "Mein Schiff 1" in Kiel.

Das Kreuzfahrtschiff
Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 1" in Kiel (Archivbild). © imago/penofoto

Weil der internationale Flugverkehr praktisch zum Erliegen gekommen ist, sind für den Karibik-Törn keine Auslandsflüge vorgesehen. Auch Landgänge auf verschiedenen karibischen Inseln wird es nicht geben. Der Check-In in einem norddeutschen Hafen erfolgt am 10. Dezember, danach folgt die Transatlantik-Passage auf der südlichen Atlantik-Route in wärmere Gefilde. Das Ziel: Ein Privatstrand in der Karibik. Dort sind neun Strandtage vorgesehen und damit ein Weihnachtsfest unter Palmen und ein ebenso entspannter Jahreswechsel. Am 14. Januar 2021 wird die "Mein Schiff 1" wieder in Deutschland anlegen. Insgesamt dauert diese Kreuzfahrt 35 Tage.

Auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd Cruises geht nach dem jetzigen Stand der Dinge mit Weihnachts- und Silvesterkreuzfahrten an den Start. Die „Europa 2“ wird rund um die Kanarischen Inseln unterwegs sein, und die „Hanseatic inspiration“ will Richtung Schweden reisen.

Coronavirus: Neue Zahlen für Hamburg

In Hamburg wurden am Montag 185 Neuinfektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Am Vortag waren 243 neue Fälle gemeldet worden. Damit sinkt der Sieben-Tage-Wert von 162,3 (Sonntag) auf nun 156,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Es ist der niedrigste Wert an neuen Corona-Fällen seit Beginn des Teil-Lockdowns am 2. November. Zuletzt lag die Zahl am 25. Oktober mit 168 Neuinfektionen unter 200. Am vergangenen Montag waren es 298 Positiv-Getestete gewesen.

Am Montag wurden in Hamburg erstmals seit dem 25. Oktober wieder weniger als 200 Neuinfektionen gemeldet (Symbolbild).
Am Montag wurden in Hamburg erstmals seit dem 25. Oktober wieder weniger als 200 Neuinfektionen gemeldet (Symbolbild). © imago/Chris Emil Janßen

Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg damit 20.406 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) gelten rund 11.600 von ihnen als genesen.

Aktuelle Zahlen zur Krankenhausbelegung lagen am Montag nicht vor. Mit Stand Freitag wurden in Hamburger Kliniken 273 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, auf Intensivstationen lagen 77 Patienten. Von diesen kommen 63 aus Hamburg. Die Zahl der Corona-Toten blieb unverändert. Demnach starben nach amtlichen Angaben seit Beginn der Pandemie in Hamburg 262 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung.

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Leichter Rückgang der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen

Die Zahl der neuen Corona-Nachweise ist auch in Niedersachsen etwas zurückgegangen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts gab es am Montag 468 neue Fälle im Vergleich zum Vortag – das ist der niedrigste Wert seit dem 20. Oktober. Am Montag der Vorwoche hatte es noch 677 neue Fälle gegeben.

Insgesamt stieg die Zahl der Corona-Fälle im Land auf 55.883, wovon knapp zwei Drittel (35.598) als genesen gelten. 908 Menschen sind mit dem Virus gestorben (plus fünf). Der Sieben-Tage-Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt weiterhin fast im gesamten Bundesland über dem als kritisch erachteten Wert von 50.

Bundesschülerkonferenz: Schulschließungen unbedingt vermeiden

Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern hat sich die Bundesschülerkonferenz gegen flächendeckende Schulschließungen ausgesprochen. Diese sollten „unbedingt vermieden“ werden, erklärte die Schülervertretung am Montag. Stattdessen sollten „gemischte Modelle“ wie der hybride Unterricht zum Einsatz kommen.

„Für die Jugendlichen ist die Schule nicht nur ein Lernort, sondern ebenso ein sozialer Raum“, erklärte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. Dieser sei für ihre Entwicklung essenziell.

Dazu forderte die Schülervertretung ein einheitliches Vorgehen bei anstehenden Prüfungen. Für die über 300.000 Schüler, die sich derzeit deutschlandweit in Quarantäne befänden, dürfe kein Nachteil entstehen.

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Hinsichtlich der Lüftungskonzepte forderten die Schülervertreter eine bessere Kommunikation zwischen Ministerien und Lehrern sowie zwischen Lehrern und Schülern. „Es darf nicht sein, dass Schülerinnen und Schüler die ganze Unterrichtsstunde über Decke und Winterjacke tragen müssen“, erklärte Schramm. Statt „schädlichem Dauerlüften“ solle lieber regelmäßig stoßgelüftet werden.

Tschentscher für Verbot von Großdemos in Innenstädten

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat sich dafür ausgesprochen, große Demonstrationen in Innenstädten in Corona-Zeiten nicht zu erlauben. „Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmern, die auf engen Straßen und Plätzen zusammenkommen, sollten unter den derzeit schwierigen Pandemie-Bedingungen nicht genehmigt werden“, sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag).

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bei einer Pressekonferenz im Rathaus.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bei einer Pressekonferenz im Rathaus. © Andreas Laible

Bei Versammlungen jeglicher Art müsse außerdem auf ausreichenden Abstand und das Tragen von Masken geachtet werden. Bei Nichteinhaltung müssten Polizei und Ordnungskräfte „konsequent dagegen vorgehen und die Versammlungen auflösen“, sagte Tschentscher vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag.

Vor eineinhalb Wochen war in Leipzig eine „Querdenken“-Kundgebung von mehr als 20.000 Gegnern der Corona-Maßnahmen aus dem Ruder gelaufen.

Corona-Krise: Hamburg ändert die Strategie

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Corona: Künstlerin Tina Oelker setzt auf Crowdfunding-Kampagne

Auch die Hamburger Künstlerin Tina Oelker kämpft mit den enormen finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie, etwa durch den weitgehenden Wegfall von Ausstellungen. In dieser Situation ist ihr Buchprojekt „Von Hasen und Göttern“ massiv gefährdet, ein 256 Seiten starker Bildband mit Zeichnungen, Fotos, Collagen und Abbildungen ihrer Malerei aus den vergangenen 20 Jahren, untermalt von lyrischen Texten. Im Zentrum die Frage – welche Verbindung zwischen dem Feldhasen, der griechischen Mythologie und der heutigen Gesellschaft besteht.

Die Kuenstlerin Tina Oelker posiert am Dienstag (03.04.2012) in der
Die Kuenstlerin Tina Oelker posiert am Dienstag (03.04.2012) in der "Hasenmanufaktur" am Hafentor in Hamburg vor ihren "Tageshasen" Foto: Roland Magunia Hospitalstrasse 85 : 22767 Hamburg : Umsatzsteuer Id N¡ DE220005332 : Konto Sparkasse Koeln/Bonn : BLZ 370 501 98 : Kto N¡ 144 016 268 Die Kuenstlerin Tina Oelker posiert am Dienstag (03.04.2012) in der "Hasenmanufaktur" am Hafentor in Hamburg vor ihren "Tageshasen" Foto: Roland Magunia Hospitalstrasse 85 : 22767 Hamburg : Umsatzsteuer Id N¡ DE220005332 : Konto Sparkasse Koeln/Bonn : BLZ 370 501 98 : Kto N¡ 144 016 268 © Roland Magunia | Roland Magunia

Um das Projekt zu realisieren, benötigt Tina Oelker 30.000 Euro. Diese Summe soll, unterstützt von der Kreativgesellschaft Hamburg, eine Crowd­funding-Kampagne erbringen. Wer unter gofundme.com/f/ofharesandgods mindestens 50 Euro spendet, bekommt eine signierte Ausgabe des Buchs. Für Spenden ab 500 Euro sind Originalwerke der auf St. Pauli lebenden Künstlerin erhältlich. Sämtliche Einnahmen sollen in die Buchproduktion fließen. Die Kampagne endet am 20. Dezember, bei Redaktionsschluss waren bereits mehr als 5000 Euro gespendet worden.

Corona: Wirtschaftsforscher fürchtet mehr Niedriglöhne

DIW-Chef Marcel Fratzscher befürchtet, dass die Ungleichheit in Deutschland wegen der Corona-Krise wächst. „Wir haben schon heute einen ungewöhnlich großen Niedriglohnbereich. Mehr als 20 Prozent der Beschäftigten haben weniger als 60 Prozent des Medians, also weniger als circa 11,50 Euro brutto die Stunde“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), und weiter: „Es besteht die Gefahr, dass der Anteil des Niedriglohnbereichs durch die Corona-Pandemie wächst.“

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Planen Corona-Gegner Anschläge?

Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnt vor einer fortschreitenden Radikalisierung der Anti-Corona-Bewegung und schließt auch weitere Anschläge aus diesen Reihen nicht aus. Der Protest richte sich zunehmend nicht mehr gegen einzelne Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie, sondern gegen eine vermeintliche Corona-Diktatur, sagte Witthaut der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dabei würden „offen Umsturzfantasien gegen die deutsche Regierung propagiert“. Es finde eine Radikalisierung durch Verschwörungstheorien statt.

Einzelne schreckten schon jetzt nicht mehr vor Anschlägen zurück, wie ein Brandanschlag auf das Robert-Koch-Institut und eine Sprengstoffexplosion in Berlin-Mitte samt entsprechendem Bekennerschreiben gezeigt hätten. Witthaut sagte: „Ich will nicht ausschließen, dass es weitere Anschläge gibt, was ich allerdings nicht hoffe.“

Corona-Krise: Wo noch Intensivbetten frei sind

161 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein festgestellt

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung von Sonntagabend binnen eines Tages 161 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Am Vortag waren es 158, am Sonntag vergangener Woche 177. Die Zahl der Todesfälle stieg um 3 auf 222.

Wie die Landesregierung weiter mitteilte, sind somit seit Beginn der Pandemie 11.518 Infektionen nachgewiesen worden. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 116 Covid-19-Patienten – ebensoviele wie am Vortag.

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Ärztekammer prüft Beschwerden über Corona-Leugner unter Ärzten

Die Ärztekammer Niedersachsen hat Patienten ermutigt, Ärzte zu melden, die sich als Corona-Leugner hervortun. Es gebe nur wenige Einzelfälle, teilte die Ärztekammer mit. Bezogen auf die Gesamtmitgliederzahl von knapp 43.000 Ärztinnen und Ärzten in Niedersachsen handele es sich um eine sehr niedrige zweistellige Zahl „unter 20“. Dennoch gebe es auch in Niedersachsen Beschwerden von Patienten und Ärztekollegen oder generelle allgemeine Hinweise von Dritten.

„Wenn wir Beschwerden erhalten, prüfen wir diese berufsrechtlich und holen in diesem Rahmen auch Stellungnahmen der betroffenen Ärzte ein“, sagte der Sprecher der Ärztekammer, Thomas Spieker. Gegebenenfalls werde ein berufsrechtliches Verfahren eingeleitet mit den Möglichkeiten, eine Rüge zu verhängen oder ein berufsgerichtliches Verfahren zu beantragen. „Im Einzelfall kann es auch sinnvoll sein, Strafanzeigen zu erstatten“, sagte Spieker.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

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Beschwerden würden sehr ernst genommen, da die dort geschilderten Vorwürfe aus Sicht der Kammer nicht mit gewissenhaftem ärztlichem Verhalten vereinbar seien. Die Kammer warnte zugleich vor Gefälligkeitsattesten zur Befreiung von der Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Die Berufsordnung lege klar fest, dass der Arzt bei „der Ausstellung ärztlicher Gutachten und Zeugnisse (…) mit der notwendigen Sorgfalt zu verfahren und nach bestem Wissen seine ärztliche Überzeugung auszusprechen“ habe. Zuwiderhandlungen seien ein Verstoß gegen die Berufsordnung.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Wochenende, 14. und 15. November