Hamburg. Staatsrat an Corona erkrankt. Hamburger Senator in Quarantäne. Mehr Intensivpatienten, Inzidenz sinkt leicht.

Das Coronavirus hat Hamburg und den Norden weiterhin fest im Griff: Am Dienstag lag der Inzidenzwert in der Hansestadt bei 164,1, es wurden 422 Neuinfektionen gemeldet. Die zweite Woche des Teil-Lockdowns ist angebrochen, und mit Spannung wird erwartet, wann und ob sich die neuen Maßnahmen auf die Entwicklung der Infektionszahlen niederschlagen.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Am Dienstagmittag informierte Sozialsenatorin Melanie Leonhard auf einer Pressekonferenz im Rathaus über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg.

Lesen Sie hier die Corona-Nachrichten für den Norden am Dienstag, 10. November:

Corona in Hamburg, Deutschland und weltweit – die interaktive Karte

500 Demonstranten in Schwerin gegen Corona-Beschränkungen

In Schwerin haben nach Polizeiangaben am Dienstagabend rund 500 Menschen gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert.

Bei den Protesten in der Nähe des Schweriner Schlosses waren Plakate mit Forderungen wie „Stoppt den Test-Terror“, „Niemand wird uns das freie Atmen verbieten“ und „Körper, Geist, Seele, alles meins!“ zu sehen. Nach Polizeiangaben habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

252 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist von Montag auf Dienstag um 252 gestiegen. Das teilte die Landesregierung am Dienstagabend mit. Am Vortag waren es 215 Neuinfektionen, davor 177. Die Zahl der Todesfälle stieg um 3 auf 208.

Wie die Landesregierung weiter mitteilte, haben sich somit seit Beginn der Pandemie 10 464 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 116 Covid-19-Patienten. Am Montag waren es 126, am Sonntag 120.

Verwaltungsgericht: Eilantrag gegen Schließung von Fitnessstudios erfolgreich

Das Hamburger Verwaltungsgericht hat dem Eilantrag einer Betreiberin mehrerer Fitnessstudios stattgegeben, die damit gegen die Corona-Eindämmungsverordnung und somit der Schließung ihrer Studios vorgegangen ist. Nach Prüfung durch die zuständige Kammer, habe diese entschieden, dass die Generalklausel im Infektionsschutzgesetz nicht für "einen derart schwerwiegenden Grundrechtseingriff genüge, so das Verwaltungsgericht. "Anders als andere Gerichte sehe die Kammer in dieser Situation keinen Raum für eine Folgenabwägung", heißt es weiter.

Das Hamburger Verwaltungsgericht gab Eilantrag gegen Schließung von Fitnesstudios statt (Symbolbild).
Das Hamburger Verwaltungsgericht gab Eilantrag gegen Schließung von Fitnesstudios statt (Symbolbild). © picture alliance / Jan Haas

Die Entscheidung gelte jedoch nur gegenüber der Antragsstellerin. Die Stadt Hamburg habe bereits Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht erhoben, so das Verwaltungsgericht. Außerdem teilte es mit, dass andere Kammern im Zusammenhang mit ähnlichen Eilanträgen zu abweichenden Entscheidungen gekommen seien.

Schwerin genehmigt für den Abend zwei Demos von Corona-Gegnern

Die Stadt Schwerin hat für Dienstagabend zwei Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen genehmigt, nachdem sie eine andere Demo mit bis zu 100.000 angemeldeten Teilnehmern untersagt hatte. Die genehmigten Versammlungen sollen um 21 Uhr in der Nähe des Schlosses starten, sagte eine Sprecherin der Landeshauptstadt.

Die beiden erlaubten Versammlungen richten sich demnach gegen die Corona-Beschränkungen; für die eine seien 30 Teilnehmer angemeldet worden, für die andere 150. Beide Anmelder kommen demnach aus Mecklenburg-Vorpommern, wodurch die Versammlung möglich sei.

Gericht: Maskenpflicht in Hannover nicht eindeutig genug geregelt

Die Region Hannover hat nach Auffassung von Verwaltungsrichtern die Maskenpflicht in Einkaufsstraßen nicht genau genug geregelt. Das Verwaltungsgericht Hannover gab nach Mitteilung vom Dienstag zwei Antragstellern recht, die gegen die Corona-Verfügung geklagt hatten. Die verwendeten Begriffe Ladengebiete, Einkaufszentren und Einkaufsstraßen seien zu vage. Die Menschen wüssten nicht eindeutig, wo sie Mund und Nase bedecken müssen. Dies sei notwendig, wenn Bußgelder bei Verstößen verhängt werden (Az.: 15 B 5704/20), hieß es in dem Eilbeschluss.

Die Kammer fügte aber hinzu, die Maskenpflicht an diesen Orten sei damit nur für die zwei Antragsteller aufgehoben, nicht insgesamt. Die Region Hannover sollte ihre Allgemeinverfügung nachbessern und eine eindeutige, rechtssichere Formulierung finden, sagte eine Gerichtssprecherin. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht Lüneburg eingelegt werden.

Corona-Strategie beschäftigt Hamburgische Bürgerschaft

Die richtige Strategie zur Eindämmung der Corona-Pandemie steht am Mittwoch im Mittelpunkt der Aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft. Eine von der Grünen-Regierungsfraktion beantragte Debatte trägt die Überschrift „Nur miteinander stark: Mit Mut, Vernunft und Zusammenhalt durch die Pandemie“. Anschließend will die CDU-Fraktion das Krisenmanagement für die Schulen thematisieren. Sie sieht hier „Hamburgs offene Flanke in der Corona-Pandemie“ und wirft Rot-Grün vor, „massiv Vertrauen bei Lehrern, Schülern und Eltern“ zu verspielen.

Im Mittelpunkt der Aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft steht die Corona-Strategie (Archivbild).
Im Mittelpunkt der Aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft steht die Corona-Strategie (Archivbild). © picture alliance/dpa

Im Debattenteil der Sitzung stehen dann unter anderem die Stärkung des Gesundheitsdienstes sowie Forderungen nach der Durchführung eines Hybrid-Wintersemesters an den Hamburger Hochschulen und nach einer Stärkung der Schuldnerberatung in Corona-Zeiten auf der Tagesordnung.

Minister Garg: Land ist für Corona-Impfungen gerüstet

In Schleswig-Holstein soll es in allen Kreisen und kreisfreien Städten Corona-Impfzentren geben. Wie Gesundheitsminister Heiner Garg am Dienstag mitteilte, würden Standorte und das genaue Verfahren derzeit abgestimmt. „Wir werden bereit sein, wenn ein Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte der FDP-Politiker. Das Land habe frühzeitig Spritzen, Kanülen, spezielle Kühlaggregate und weiteres Material bestellt.

In den Impfzentren sollen die Menschen Garg zufolge freiwillig entsprechend der bundesweit vorgesehenen Priorisierung geimpft werden. Vorrang sollen beispielsweise Risikogruppen sowie pflegerisches und medizinisches Personal haben. „Ein zentrales Verteilzentrum in Schleswig-Holstein wird unter besonderen Sicherheitsstandards genutzt werden“, erläuterte Garg weiter.

Massentest an der Ida-Ehre-Schule – erstaunliche Ergebnisse

Seit Dienstag liegen neue Ergebnisse für den Corona-Massentest an der Ida-Ehre-Schule vor. Wie Sozialsenatorin Melanie Leonhard während der Landespressekonferenz im Hamburger Rathaus auf Nachfrage erklärte, lägen nun 1100 Ergebnisse vor. Demnach wäre bei 50 Betroffenen der Test positiv ausgefallen. Das Erstaunliche: Die Infizierten stammen aus unterschiedlichen Klassen und Stufen, die teilweise auch in räumlich nicht angrenzenden Gebäudetrakten untergebracht sind.

Die Ida-Ehre-Schule in Hamburg.
Die Ida-Ehre-Schule in Hamburg. © Roland Magunia

"Wir gehen daher derzeit von einem multiplen Eintragungsgeschehen aus", so Leonhard. Sprich: Es müssen mehrere Personen das Virus von außen eingetragen haben. Trotzdem halte der Senat daran fest, dass Schulen sichere Orte seien und Präsensunterricht durchaus vertretbar wäre. Ingesamt 1200 Menschen wurden im Zuge der Corona-Massentestung an der Ida-Ehre-Schule untersucht. Positiv wurden Schüler, Lehrer und Schulbeschäftigte getestet.

Staatsrat an Corona erkrankt – Senator in Quarantäne

Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD) und ein DRK-Mitarbeiter zeigen, wie am Airport Corona-Tests an Fluggästen durchgeführt werden (Archivbild).
Staatsrat Andreas Rieckhof (SPD) und ein DRK-Mitarbeiter zeigen, wie am Airport Corona-Tests an Fluggästen durchgeführt werden (Archivbild).

Nach Abendblatt-Informationen ist Andreas Rieckhof (SPD), Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation, an Corona erkrankt. Dem Vernehmen nach, hat sich Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) zunächst in häusliche Quarantäne begeben.

In freiwilliger häuslicher Isolation befinden sich auch Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und sein Staatsrat Wolfgang Michael Pollmann. Der Senat wird nach Abendblatt-Informationen künftig nicht nur mit Abstand, sondern auch mit Mund- und Nasenbedeckung tagen.

Corona: Altona hat die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg

Betrachtet man die Virus-Ausbreitung nach Bezirken, fällt auf, dass Altona derzeit die unrühmliche Spitzenposition einnimmt. Dort gab es in der Zeit vom 2. bis 9. November 562 Neu-Infektionen, was einer Inzidenz (Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen) von 204,4 entspricht – weit über dem aktuellen Wert für Gesamt-Hamburg von 164,1.

Ebenfalls über dem Schnitt liegen die Bezirke Harburg (336 Fälle, Sieben-Tage-Inzidenz: 198,8), Hamburg-Mitte (584 / 193,4) und Wandsbek (767 / 173,9). Etwas besser steht Eimsbüttel da (408 / 152,8), sogar deutlich besser Bergedorf (152 / 116,9) und Hamburg-Nord (342 / 108,6). Bemerkenswert daran: Noch vor zwei Wochen hatten Altona (88,4) und Nord (89,2) bei der Sieben-Tage-Inzidenz nahezu gleichauf gelegen. Damals lag Hamburg-Mitte mit einem Wert von 143,0 noch weit vor allen anderen Bezirken.

Auch auf lange Sicht bleiben die Unterschiede enorm, die Reihenfolge ist jedoch eine etwas andere: Während es in Bergedorf seit Beginn der Pandemie bislang „nur“ 692 Infektionen pro 100.000 Einwohnern gab (insgesamt 900), waren es in Mitte 1112 (insgesamt 3359). Dazwischen liegen Harburg (985 pro 100.000 Einwohner / 1665 insgesamt), Wandsbek (964 / 4251), Altona (952 / 2619), Eimsbüttel (809 / 2159) und Hamburg-Nord (789 / 2484).

Corona in Hamburg: Zahl der Intensivpatienten steigt

In Hamburg wurden am Dienstag 422 Neuinfektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Am Vortag waren 298 neue Fälle gemeldet worden. Der Sieben-Tage-Wert sinkt leicht von 165,9 (Montag) auf nun 164,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg damit 17.859 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) gelten rund 10.400 von ihnen als genesen.

In Hamburger Kliniken werden 264 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt (Stand: Montag), auf Intensivstationen liegen 68 Patienten. Von diesen kommen 54 aus Hamburg. Am Freitag waren es noch 240 Infizierte, die stationär behandelt werden mussten, davon lagen 58 auf der Intensiv. Die Zahl der Corona-Toten blieb unverändert. Demnach starben nach amtlichen Angaben seit Beginn der Pandemie in Hamburg 256 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung.

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Leonhard: Geänderte Strategie und neue Kategorie der Kontaktpersonen

Auf der Landepressekonferenz im Hamburger Rathaus informiert Sozialsenatorin Melanie Leonhard darüber, dass nun eine neue Kategorie der Kontaktpersonen eingeführt wurde, und zwar die Kategorie drei. Sie beziehe sich auf Angehörige medizinischen Personals und soll den Gesundheitsämtern ermöglichen, bei ihnen eine besondere Behandlung walten zu lassen.

Melanie Leonhard (SPD) schließt eine nächtliche Sperrstunde in Hamburg nicht aus (Archivbild).
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (Archivbild). © André Zand-Vakili

Darüber hinaus ändert Hamburg die Strategie in der Bekämpfung der Corona-Krise: Die gesamte Kontaktpersonen-Nachverfolgung soll zukünftig in einem Leitstand in Wandsbek zentralisiert werden, um die Gesundheitsämter zu entlasten, so Leonhard. Der Probebetrieb der zentral gesteuerten Taskforce mit 20 Mitarbeitern hat in der vergangenen Woche begonnen.

Zukünftig sollen laut Leonhard hier bis zu 250 Mitarbeiter tätig sein, die eigens geschult werden. Zudem wurden Mediziner eingestellt. Dort gehe es hauptsächlich um Fleißarbeit, erklärte Leonhard. "Perspektivisch soll der Dienstbetrieb zwischen 7.00 und 21.00 Uhr gewährleistet werden, das heißt, dass wir in der Spitze von bis zu 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sprechen werden.“ Die Mitarbeiter der Gesundheitsämter sollen sich durch die Entlastung wieder vornehmlich um die Positiv-Getesteten kümmern können.

"Die Lage ist weiter sehr angespannt, auch wenn die Infektionszahlen an diesem Dienstag niedriger sind als letzte Woche", sagte Leonhard und appellierte an alle Menschen, sich weiter an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus zu halten. Und wann werden sich die Maßnahmen des Teil-Lockdowns auf die Infektionszahlen auswirken? "Wir müssen vorsichtig bei der Bewertung sein", erklärt Leonhard. Man müsse noch etwa drei bis vier Tage abwarten, bis sich ein positiver Effekt auf die Zahlen abzeichnen könne. "Dafür müssen sich aber auch alle Hamburgerinnen und Hamburger an die Regeln halten, und nicht im Hintergrund ihr eigenes Ding machen."

Leonhard über Corona-Impfung: "Ermutigende Nachrichten"

Aus Sicht von Leonhard ist aber ein Silberstreifen am Horizont zu sehen. Grund für ihre Hoffnungen: Am Montag teilten das Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer mit, dass der von ihnen entwickelte Impfungstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bieten soll.

"Das sind sehr ermutigende Nachrichten", urteilte Leonhard. Man müsse jetzt zwar noch weitere Daten abwarten, doch gleichzeitig bereitet der Senat vor, den Impfstoff dann schnellstmöglich in Hamburg unter die Leute bringen zu können. Dabei gibt es einiges zu beachten. Beispielsweise müsse die Lagerung des Stoffes bei Minus 70 Grad Celsius gewährleistet sein. Für die Impfung an sich käme dann wohl nur eine Art große Halle in Betracht. Leonhard hofft darauf, dass man Anfang des Jahres den ersten Hamburger impfen kann.

Lesen Sie dazu auch: Biontech-Vertrag für Corona-Impfstoff steht

Gegner in Quarantäne: Towers-Spiel gegen Gießen fällt aus

Das für Sonntag vorgesehene Heimspiel des Basketball-Bundesligisten Hamburg Towers gegen die Gießen 46ers findet nicht wie geplant statt. Da sich die Hessen coronabedingt in Quarantäne befinden, stimmte der Ligaverband BBL einem Antrag der 46ers auf eine Spielverlegung zu. Ein neuer Termin soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.

Das Team von Towers-Coach Pedro Calles hat somit nach dem 78:75-Auftaktsieg gegen Brose Bamberg ein spielfreies Wochenende. Danach folgen für die Hamburger Korbjäger drei Auswärtsspiele in Würzburg (22. November), Bonn (3. Dezember) und beim Mitteldeutschen BC (6. Dezember). Erst am 13. Dezember spielen die Towers gegen Ulm wieder in der heimischen Arena.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht: Towers im Wartestand: Heimspiel gegen Gießen fällt aus

Trotz Corona-Pandemie: Adventsmesse der Koppel 66 findet statt

Ab dem 27. November findet an jedem Adventswochenende im Hinterhof der Langen Reihe die traditionelle Adventsmesse der Koppel 66 statt. Besucher können hier freitags bis sonntags von 11-19 Uhr Kunsthandwerk wie Schmuck, Taschen, Malerei, Keramik und Malerei bestauen und erwerben. Im hauseigenen Café können sich die Gäste stärken. Alle 13 Ateliers der Koppel 66 zeigen ihre Kunstwerke, darüber hinaus kommen auf der 1600 Quadratmeter großen Außenfläche weitere 45 Gastaussteller hinzu.

Um die Kosten für die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu decken, wird in diesem Jahr eine Eintrittsgebühr von 2 Euro erhoben. Alle Besuche müssen einen Mundschutz tragen und können sich im Vorfeld auf der Internetseite für ein Einlassfenster registrieren.

Coronavirus: Warum sich Steffen Henssler nicht impfen lassen will

Das war eine „Hamburger Besetzung“ bei Frank Plasbergs „hart aber fair“ am Montag in der ARD: der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und quasi als „Gegenspieler“ aus der Gastro-Branche Promi-Koch Steffen Henssler. FDP-Mann Wolfgang Kubicki (Schleswig-Holstein) muss man ja fast dazuzählen. Und die beiden Hamburger prallten mit ihren Meinungen im TV-Studio aufeinander.

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Während sich Tschentscher bemühte, den Widerspruch zu übertünchen, warum die Restaurants mit guten Hygienekonzepten schließen müssen und zum Beispiel Kirchen nicht, bohrte Henssler in der Wunde des Lockdowns light. Die Restaurant-Schließungen seien nicht zu verstehen, so Henssler. Private Treffen gebe es ja auch weiterhin – und die Hygienevorschriften würden sicher nicht immer eingehalten.

Promi-Koch Steffen Henssler war am Montag bei Frank Plasbergs „hart aber fair“ zu Gast (Archivbild).
Promi-Koch Steffen Henssler war am Montag bei Frank Plasbergs „hart aber fair“ zu Gast (Archivbild). © dpa

Und wenn der Impfstoff komme, so der Koch ironisch, dann könne man ja in der Gastro Bereiche schaffen für bereits Geimpfte und Ungeimpfte. Henssler verblüffte viele bei der sogenannten „Schlussrunde“ von Moderator Plasberg. Der wollte wissen, ob sich seine Gäste impfen lassen würden, wenn denn der Impfstoff da sei. Henssler sagte – anders als alle anderen Talk-Teilnehmer – mit „Nein“. Der Grund: Er hatte bereits eine Corona-Erkrankung. Er wolle abwarten, so Henssler.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD)
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) © dpa

Und wer soll zuerst geimpft werden? Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher wollte zumindest nicht „jetzt schon“ darüber streiten, wer zuerst geimpft werden sollte. Kellner? Lehrer? Politiker? "Wir müssen als Ziel im Auge behalten, schwere Erkrankungen zu verhindern“, erklärte er, ganz Arzt. „Wir sollten mit den Personen beginnen, die besonders gefährdet sind“, schloss er sich der Meinung des Ethikrats an.

Pflegekammer: Die zweite Corona-Welle hat die Pflegeheime erreicht

Die zweite Corona-Welle hat nach Einschätzung der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein inzwischen auch die Pflegeeinrichtungen erreicht. Solche Einrichtungen seien immer häufiger von Ausbrüchen betroffen, sagte Kammerpräsidentin Patricia Drube. Das Heim Steertpooghof in Norderstedt mit mindestens 33 coronainfizierten Heimbewohnern und zwölf Todesfällen nach Covid-19-Erkrankungen sei aber in dieser Dimension zum Glück ein Einzelfall.

Die Einrichtungen sind laut Drube wesentlich besser auf das Coronavirus vorbereitet als im Frühjahr. Damals waren nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur etwa die Hälfte der Corona-Toten Heimbewohner.

Corona-Krise: Wo noch Intensivbetten frei sind

Althusmann: Weitere Corona-Hilfen sollten noch im November fließen

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann geht von einer raschen Auszahlung der ergänzenden Corona-Hilfen während des Teil-Lockdowns aus. Der CDU-Politiker sei „vorsichtig optimistisch“, dass von den neuen Schließungen betroffene Betriebe etwa aus der Gastronomie noch im November die Unterstützung erhalten, berichtete der Norddeutsche Rundfunk am Dienstag. Ziel müsse es dabei sein, dass die erwartbaren 800 Millionen bis eine Milliarde Euro im Land zu einem möglichst geringen Anteil mit anderen Hilfskategorien verrechnet werden müssten.

Bernd Althusmann (CDU), Wirtschaftsminister in Niedersachsen
Bernd Althusmann (CDU), Wirtschaftsminister in Niedersachsen © dpa

Bund und Länder hatten zur Eindämmung der stark gestiegenen Neuinfektionen mit dem Coronavirus vereinbart, dass gefährdete Unternehmen „außerordentliche Wirtschaftshilfen“ im Gesamtvolumen von rund zehn Milliarden Euro bekommen sollen, um Umsatzausfälle auszugleichen. Noch bis Monatsende müssen Restaurants, Kneipen, Hotels, Museen, Kinos, Theater sowie Fitnessstudios geschlossen bleiben. Mehrere Bundesländer hatten gefordert, nach den Hilfen während des Frühjahres und Sommers auch diese Unterstützung noch nachzubessern.

Laut Bundeswirtschaftsministerium sind auch direkt angeschlossene Firmen, die nachweislich und regelmäßig 80 Prozent ihrer Umsätze mit geschlossenen Unternehmen erzielen, antragsberechtigt. Bei früheren Hilfen war zudem die Bearbeitung und Auszahlung teils schleppend verlaufen. Althusmann hatte Ende September mit Blick auf die Lage des vielerorts angeschlagenen Gastgewerbes auch Fehler eingeräumt: Bis zur Corona-Krise habe man die Gaststätten nicht wirklich gefördert.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
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215 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein – mehr als 10.000 Fälle

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist über den Wert von 10.000 gestiegen. Nach Angaben der Landesregierung von Montagabend wurden binnen eines Tages 215 Neuinfektionen gemeldet – am Vortag waren es 177. Die Zahl der Todesfälle stieg um 4 auf 205.

Wie die Landesregierung weiter mitteilte, haben sich somit seit Beginn der Pandemie 10.212 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 126 Covid-19-Patienten. Am Sonntag waren es 120.

Corona-Tests vor Landtagssitzung in Kiel

Der Teil-Lockdown im November beeinflusst auch die Planungen für die Landtagssitzung in der nächsten Woche in Kiel. „Die Sitzung findet auf jeden Fall statt“, sagte Parlamentssprecherin Vivien Albers. Über Details werde der Ältestenrat am Mittwoch entscheiden. Erstmals wird es für Abgeordnete Corona-Schnelltets geben. Sie sind vorgesehen für Donnerstag und Freitag eine Stunde vor Sitzungsbeginn. Für Dienstagnachmittag werden sogenannte PCR-Tests vorbereitet. Diese gelten im Vergleich zu den Schnelltests als zuverlässiger. Die Tests sind freiwillig.

„Wir arbeiten auf Hochtouren“, sagte Albers im Blick auf die Vorbereitungen für die November-Sitzung des Landtags. Diese soll nach bisherigem Stand regulär am Mittwoch beginnen und am Freitag enden. Ob die Tagung angesichts der Corona-Situation eventuell noch verkürzt wird, ist offen. Zum Schutz vor dem Coronavirus trennen im Plenarsaal Acrylglaswände die Abgeordneten voneinander. Diesen wird auch empfohlen, am Sitzplatz einen Mund-Nase-Schutz zu tragen.

Die 180 Mitarbeiter der Landtagsverwaltung arbeiten derzeit überwiegend im Homeoffice. Ausgenommen sind Tätigkeiten, die zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs zwingend notwendig sind und nur vor Ort erledigt werden können.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Montag, 9. November