Hamburg. Der Tag im Überblick: Verteilung falscher Masken vor Schulen? Querdenken dementiert perfiden Plan. Ida Ehre Schule weiter geschlossen.
Corona und kein Ende in Sicht: Seit einer Woche ist auch in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ein Teil-Lockdown in Kraft getreten, um die rasant steigenden Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen. In den vergangenen sieben Tagen wurden in der Hansestadt 3104 Positiv-Getestete gemeldet, der Inzidenzwert liegt aktuell bei 163,4.
Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.
Mit Kurzarbeit haben sich Tausende Betriebe in der Corona-Krise behauptet. Im Sommer gab es einen deutlichen Rückgang. Wer nun im Zuge des Teil-Lockdowns erneut verkürzt arbeiten lassen will, muss eine wichtige Frist beachten.
Lesen Sie hier die Corona-Nachrichten für den Norden am Montag, 9. November:
- Norderstedter Pflegeheim: Zahl der Corona-Toten steigt
- UKE gibt erste Entwarnung nach erneutem Corona-Ausbruch
- Verteilung falscher Masken vor Schulen? Querdenken dementiert perfiden Plan
- Coronavirus: Neue Zahlen zu Infektionen in Hamburg
- Ida Ehre Schule weiter geschlossen – Warten auf Testergebnisse
- Senatorin Leonhard: So leidet die Seele durch die Pandemie
- Linke kritisiert Umgang mit Geflüchteten in Quarantäne
- 177 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
- Im Sommer deutlich weniger Kurzarbeit im Norden
Corona in Hamburg, Deutschland und weltweit – die interaktive Karte
Weitere Heimbewohner im Kreis Segeberg gestorben
Die Zahl der nach einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Bewohner des Alten- und Pflegeheims „Zum Steertpogg“ in Norderstedt ist auf zwölf gestiegen. Wie der Kreis Segeberg am Montag mitteilte, handelte es sich beim aktuellsten Todesfall um eine 82 Jahre alte Frau. Allein in dem Heim hatten sich nach früheren Angaben mindestens 33 Bewohner und neun Mitarbeiter infiziert.
Insgesamt erhöhte sich die Gesamtzahl der Gestorbenen an oder mit Covid-19 im Kreis Segeberg um zwei auf 23 Fälle. Im DRK-Seniorenzentrum in Kaltenkirchen starb ein 96 Jahre alter Bewohner. Es war der dritte Todesfall in diesem Zusammenhang in der Einrichtung. Dort wurde früheren Angaben zufolge bei 16 Bewohnern und drei Mitarbeitern das Coronavirus festgestellt.
Mit Stand Montag wurden im Kreis Segeberg 26 Menschen in einer Klinik wegen Covid-19 versorgt. Ein Patient liegt auf der Intensivstation.
UKE gibt erste Entwarnung nach erneutem Corona-Ausbruch
Das UKE hat nach einem erneuten Corona-Ausbruch in einem sensiblen Bereich vorsichtig Entwarnung gegeben. Auf der betroffenen Transplantationsstation seien seit dem 28. Oktober keine weiteren neuen Infektionen mehr registriert worden, sagte die UKE-Sprecherin Saskia Lemm auf Anfrage. Vier Patienten und drei Mitarbeitern waren zuvor positiv getestet worden. "Bisher sind bei den meisten Betroffenen keine wesentlichen Covid-19-Symptome aufgetreten", so Lemm. Keiner von ihnen habe bislang intensivmedizinische Hilfe benötigt. Gerade bei immungeschwächten Personen kann sich auch längere Zeit nach der Infektion noch ein schwerer Krankheitsverlauf einstellen.
Der Ausbruch war entdeckt worden, nachdem eine Patientin nach ihrer Entlassung positiv getestet worden war. Daraufhin wurden auch die Infektionen auf der Station festgestellt. "Bei der Häufung der Fälle scheinen Patientenkontakte außerhalb der Station eine Rolle gespielt zu haben", sagte Lemm. Man nehme hier eine Ansteckung untereinander an. Seit vergangener Woche sei die Transplantationsstation wieder im Normalbetrieb. Dass noch weitere Infektionen festgestellt werden, ist nach Angaben des UKE "unwahrscheinlich". Es gelte jedoch noch die volle mögliche Inkubationszeit von 14 Tagen abzuwarten. Bereits im März und April war es im UKE im Bereich der Onkologie zu einem schweren Corona-Ausbruch gekommen. Insgesamt infizierten sich damals 60 Menschen, darunter 40 Mitarbeiter. Elf Patienten verstarben infolge der Covid-19-Infektion.
Bremer Gericht weist Eilanträge gegen Corona-Verordnung zurück
Fitnessstudios und Bordelle müssen in Bremen weiterhin geschlossen bleiben. Das Oberverwaltungsgericht der Freien Hansestadt lehnte zwei entsprechende Eilanträge gegen die seit einer Woche geltende Corona-Verordnung zum Teil-Lockdown bis 30. November ab. Die Schließung von Fitnessstudios und Prostitutionsstätten sei rechtmäßig und insbesondere verhältnismäßig, hieß es am Montag in einer Pressemitteilung des OVG zur Begründung.
Mit der Schließung werde der legitime Zweck verfolgt, „die exponentiell angestiegene Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krankheit Covid-19 zu verringern und damit Leib und Leben jedes Einzelnen wie auch der Bevölkerung insgesamt sowie die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Gesundheitssystems zu schützen“.
Das Gericht folgte der Argumentation der Antragstellerinnen nicht, wonach weder Fitnessstudios noch Bordelle Treiber der Infektion seien. Die greife nicht, so das OVG. Mittlerweile könnten 75 bis 95 Prozent der Infektionen nicht mehr nachvollzogen werden.
Stormarn meldet drei weitere Corona-Tote
Im Kreis Stormarn sind über das Wochenende drei weitere Menschen gestorben, die mit dem Coronavirus infiziert waren. Nach Angaben der Kreisverwaltung handelt es sich bei den Opfern um einen Mann und zwei Frauen aus der Altersgruppe der über 90-Jährigen. Seit Beginn der Pandemie sind nun 45 Erkrankte im Kreisgebiet gestorben.
Lesen Sie hier den vollständigen Bericht.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen steigt weiter
Die Zunahme der Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen hat sich am Montag etwas verlangsamt. So stieg die Zahl der laborbestätigten Covid-19-Fälle im Vergleich zum Vortag um 677 auf 46.983, wie das Sozialministerium im Internet bekanntgab. Am Sonntag waren noch 1320 neue Fälle hinzugekommen. Gleichzeitig überschreiten immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte die kritische Schwelle von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Nur noch 6 von 45 Regionen im Land lagen unter diesem Wert, einen Tag zuvor waren es noch 10.
Landesweit erreicht derweil die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen festgestellten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner 102,0, einen Tag zuvor waren es 102,2. Ab einer Schwelle von 50 neuen Ansteckungen gilt ein Landkreis oder eine kreisfreie Stadt als Corona-Risikogebiet. Am höchsten fällt die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz im Landkreis Cloppenburg mit 318,7 aus, am niedrigsten im Landkreis Holzminden mit 28,4.
Verteilung falscher Masken vor Schulen? Querdenken dementiert perfiden Plan
Die Initiative Querdenken 711 hat bestritten, aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen am heutigen Montag vor Schulen in Hamburg und anderen deutschen Städten unwirksame Masken verteilen zu wollen. „Dass Schüler oder Eltern auf dem Schulweg angesprochen werden würden, ist falsch“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei der auch vom Abendblatt verbreiteten Meldung handele es sich um „Fakenews“.
Zuerst hatte der Kölner „Express“ über den perfiden Plan berichtet und aus einer entsprechenden E-Mail von Querdenken-Gründer Michael Ballweg zitiert. Der erklärte nun in einem Video, es habe sich dabei um eine „interne E-Mail“ gehandelt, „um unsere Kommunikationsstrukturen zu testen“. Dass sie eine solche mediale Welle schlagen würde, sei nicht zu erwarten gewesen. Die in Stuttgart gegründete Initiative Querdenken 711 hält die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie für grundgesetzwidrig und bezweifelt die Wirksamkeit von Masken.
Die Hamburger Schulbehörde hatte dem Abendblatt bestätigt, dass mehrere Warnungen vor einer solchen Verteilaktion eingegangen seien. Andere Ministerien und Behörden in Deutschland hatten Eltern konkret gewarnt.
Coronavirus: Neue Zahlen zu Infektionen in Hamburg
In Hamburg wurden am Montag 298 Neuinfektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Am Vortag waren 285 neue Fälle gemeldet worden. Damit steigt der Sieben-Tage-Wert von 163,4 (Sonntag) auf nun 165,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg damit 17.437 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) gelten rund 10.200 von ihnen als genesen.
Aktuelle Zahlen zur Krankenhausbelegung lagen am Montag nicht vor. Mit Stand Freitag wurden in Hamburger Kliniken 240 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, auf Intensivstationen lagen 58 Patienten. Von diesen kommen 45 aus Hamburg. Die Zahl der Corona-Toten blieb unverändert. Demnach starben nach amtlichen Angaben seit Beginn der Pandemie in Hamburg 256 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung. Das RKI zählte mit Stand Montag, 0.00 Uhr, für die Hansestadt unverändert 304 Tote.
Hamburg: Im Einzelhandel bleiben im Teil-Lockdown die Kunden weg
Nach einer Woche Teil-Lockdown leidet der Einzelhandel in Hamburg verstärkt unter Kundenschwund. Zwar dürften die Geschäfte im Gegensatz zur Gastronomie öffnen, was erst einmal positiv klinge, sagte Mareike Petersen vom Handelsverband Nord am Montag. „Aber es kommen keine Kunden.“ Bundesweit liege der Kundenrückgang etwa zwischen 30 und 40 Prozent. Ausgenommen seien dabei nur Lebensmittel- und Onlinehandel.
Besonders schwer getroffen seien Läden, die auf Touristen angewiesen sind. „Das ist in Hamburg ja auch ein ganz entscheidender Faktor“, sagte Petersen. „Für Geschäfte, die lokal verankert sind und Stammkunden haben, ist es natürlich besser.“ Bundesweit rechne der Verband damit, dass die Pandemie das Aus für bis zu 50.000 Unternehmen bringen werde.
Für das Weihnachtsgeschäft rechne der Handelsverband in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von bundesweit 1,2 Prozent, sagte Petersen. „Wobei auch auch hier ein Großteil online stattfinden dürfte.“
Corona-Pandemie: Erstes Schiff von Hapag-Lloyd Cruises erhält Hygiene-Zertifikat
Damit Kreuzfahrten auch in Zeiten des Coronavirus stattfinden können, gelten für die Schiffe strenge Hygieneregeln und -konzepte. Grundlage dieser Maßnahmen ist ein Präventionskonzept, das in Zusammenarbeit mit Behörden und Experten erarbeitet wurde. Die Hanseatic inspiration von Hapag-Lloyd Cruises hat nun als erstes Schiff der Flotte von dem unabhängigen SGS Institut Fresenius ein Zertifikat für die Umsetzung des Konzepts erhalten.
„Auch in der neuen Reiserealität können wir auf unserer Flotte Kreuzfahrten mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Genuss anbieten. Das haben wir seit unserem Neustart im Sommer unter Beweis gestellt", betont Karl J. Pojer, CEO von Hapag-Lloyd Cruises. "Zahlreiche positive Gästestimmen sowie Zufriedenheitswerte und eine Weiterempfehlungsrate von durchschnittlich 94 Prozent bestätigen dies.“
Ida Ehre Schule weiter geschlossen – Warten auf Testergebnisse
Nach einem Corona-Reihentest bei allen Schülern und Schulbeschäftigten ist die Ida Ehre Schule in Hamburg-Eimsbüttel weiter geschlossen. Zunächst müssten die Testergebnisse abgewartet werden, sagte ein Sprecher der Schulbehörde am Montag. „Wir erwarten die Ergebnisse der Testungen heute und in den nächsten Tagen.“
Der Betrieb der Schule sei bereits am vergangenen Freitag auf Distanzunterricht umgestellt worden. Die Ida Ehre Schule ist den Angaben zufolge die erste Schule in Hamburg, die Corona-bedingt den Präsenzunterricht komplett einstellen musste.
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Am Freitag hätten sich rund 1300 Schülerinnen und Schüler sowie Beschäftigte freiwillig testen lassen. „Bis zum Vorliegen der Ergebnisse sind alle Beteiligten in Quarantäne“, sagte Albrecht. Bis Freitag seien bereits 17 Infektionen bei Schülern und Schulpersonal nachgewiesen worden, „verteilt aber auf verschiedene Jahrgänge“.
Senatorin Leonhard: So leidet die Seele durch die Pandemie
Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard warnt in einem Interview mit Stephanie Wuensch, Vorsitzende der Stiftung Freundeskreis Ochsenzoll, davor, Ängste vor Corona weiter zu schüren: „Wir hatten am Anfang der Pandemie Expertinnen und Experten, die auf dem Standpunkt standen, die Leute könnten gar nicht genug Angst vor dem Virus bekommen, damit sie sich an alle Regeln halten.“
Dies sei der falsche Weg: „Die Menschen haben in Pandemiezeiten genügend Angst. Angst um ihre Gesundheit, Angst um ihre Existenz, Angst um ihre Angehörigen.“ Dies würde vor allem Menschen mit psychischen Problemen noch stärker belasten. Stattdessen müsse Politik mit Transparenz deutlich machen, warum es so wichtig sei, sich an die Corona-Regeln zu halten: „Politik darf Angst nicht zum Handlungsansatz machen.“
Ohnehin, so die Senatorin, seien Menschen mit psychischen Problemen durch Corona besonders gefordert. Gerade diese Personengruppe sei auf feste Strukturen angewiesen. „Deshalb ist es für sie besonders hart, wenn sich das Leben plötzlich so radikal ändert.“ Melanie Leonhard glaubt allerdings auch, dass durch die Pandemie das Verständnis für Betroffene mit psychischen Erkrankungen gewachsen sei. „Die Ungewissheit durch die Pandemie macht vielen zu schaffen.“ Umso stärker werde man nun nachvollziehen können, wie sehr Menschen mit seelischen Problemen leiden.
Tschentscher: Die Lage in den Kliniken wird schwieriger
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist besorgt wegen der zunehmenden Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken der Hansestadt, die möglicherweise bald die Zahlen im Frühjahr übertreffen werden. Die Lage werde schwieriger, sagte er im Interview mit der „Hamburger Morgenpost“. Schon im Frühjahr seien Intensivkapazitäten begrenzt gewesen, weshalb planbare Eingriffe verschoben wurden. „Das ist in den Kliniken letztlich auch eine Frage des Personals. Wir müssen an die Belastung und Gesundheit der Beschäftigten denken.“ Es gehe deshalb nun darum, mit dem Teil-Lockdown das Infektionsgeschehen stark abzubremsen.
Gleichzeitig nannte er die Berichte aus der Impfstoffentwicklung „ermutigend“. So gebe es eine Reihe an Wirkstoffen, die bereits in der klinischen Prüfung seien. „Das ist mehr als man im Frühjahr erwarten konnte.“ Dennoch werde es noch dauern, bis tatsächlich ein Impfstoff da ist und eine ausreichende Zahl an Personen geimpft ist.
Hoffnung auf Weihnachten ohne Corona-Regeln machte Tschentscher nicht. „Wir werden wahrscheinlich auch Ende Dezember noch generelle Beschränkungen haben. Alles hängt davon ab, wie gut es uns jetzt gelingt, die Infektionsdynamik zu bremsen.“
Linke kritisiert Umgang mit Geflüchteten in Quarantäne
Die Linke hat am Sonntag auf aus ihrer Sicht unhaltbare Zustände in einer Flüchtlingsunterbringung am Bargkoppelweg in Rahlstedt hingewiesen. Wegen eines Corona-Ausbruchs in der Zentralen Erstaufnahme am benachbarten Bargkoppelstieg mit mehr als 70 Infizierten seien die nicht infizierten Geflüchteten am Bargkoppelweg 60 einquartiert worden, sagte die Linken-Bürgerschaftsabgeordnete Carola Ensslen. Laut Ensslen handelt es sich um einen reaktivierten Reservestandort. Obwohl sie negativ getestet worden seien, habe man die Bewohner nach der Desinfektion ihrer ursprünglichen Unterkunft nicht zurückgebracht. „Jetzt leben sie seit drei Wochen in Quarantäne“, so Ensslen.
Am Sonnabend habe sie mit Bewohnern gesprochen, die an den Zaun der bewachten Unterkunft gekommen seien. Diese schliefen offenbar in Vier- bis Achtbettzimmern unter schlechten Hygienebedingungen. „Die Bewohner monierten, dass Desinfektionsspender leer seien und sie sich in Mehrbettzimmern nicht vor Infektionem schützen könnten.“ Ihr sei berichtet worden, dass immer wieder neue Infektionen auftreten würden, zuletzt vier am Freitag.
Das würde die Quarantäne jedes Mal aufs Neue verlängern. Sie habe Mütter mit Säuglingen gesprochen, die sich große Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder machten. „Ich bin erschüttert, dass in einer reichen Stadt wie Hamburg Menschen wie Vieh weggesperrt werden“, so die Politikerin. Das zuständige Einwohnerzentralamt war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
177 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung von Sonntagabend binnen eines Tages 177 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden – am Vortag waren es 233. Die Zahl der Todesfälle stieg um 1 auf 201. Wie die Landesregierung weiter mitteilte, haben sich somit seit Beginn der Pandemie 9997 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert.
In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 120 Covid-19-Patienten. Am Sonnabend waren es 124.
Corona-Krise: Wo noch Intensivbetten frei sind
Im Sommer deutlich weniger Kurzarbeit im Norden
Rund 30.500 Betriebe in Schleswig-Holstein haben von März bis Oktober für insgesamt 353.600 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Die am stärksten betroffenen Branchen waren im Zuge der Corona-Pandemie der Einzelhandel ohne den Lebensmittelbereich, das Gaststättengewerbe, das Gesundheitswesen, der Großhandel und der Bau, wie aus Angaben der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit hervorgeht. Tatsächlich geleistet wurde Kurzarbeit nach den aktuellsten Zahlen im Juli von 64.700 Beschäftigten in 9100 Betrieben. Damit gab es in jedem neunten Betrieb im Land Kurzarbeit.
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Zum Frühjahr bedeutete dies einen deutlichen Rückgang, denn im April arbeiteten noch 154.300 Beschäftigte in 20.900 Betrieben kurz. Die Gesamtausgaben für Kurzarbeit summierten sich bis zum 25. Oktober auf 410 Millionen Euro.
„In den vergangenen Monaten hatte sich die Situation für einige Branchen in Schleswig-Holstein wieder etwas entspannt", erläuterte die Regionaldirektorin der Arbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann. „Sie konnten von den Corona-Lockerungen profitieren und haben daher ihre Kurzarbeit häufig reduziert oder sogar beendet. Infolge der aktuellen Pandemie-Entwicklung mit dem Teil-Lockdown seit dem 2. November könne es nun wieder notwendig werden, Kurzarbeit neu anzuzeigen. Dies sei erforderlich, wenn sie mindestens drei Monate lang unterbrochen wurde. Nachträgliche Anzeigen könnten nicht berücksichtigt werden, äußerte Haupt-Koopmann in Richtung Unternehmen.
Gedenken an Pogromnacht in Hannover fällt coronabedingt aus
Das traditionelle Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938 fällt in Hannover wegen der Corona-Pandemie aus. Die Landeshauptstadt hat die Veranstaltung, die für diesen Montag geplant war, abgesagt. Der Gedenkort an der zerstörten Neuen Synagoge an der Roten Reihe wird aber von 10 bis 18 Uhr geöffnet und für ein individuelles Gedenken unter Wahrung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln zugänglich sein, teilte eine Sprecherin der Stadt mit.
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Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bittet um Verständnis für diese Entscheidung, die in Absprache mit den jüdischen Gemeinden getroffen wurde. In Gedenken an die Opfer findet eine kurze und nichtöffentliche Kranzniederlegung im kleinen Kreise statt. Am 9. November 1938 waren im Deutschen Reich die Synagogen angesteckt, Friedhöfe geschändet und Geschäftsleute, die als jüdisch galten, verhaftet und verschleppt worden.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Wochenende