Hamburg. Nach wie vor ignorieren viele Autofahrer das Durchfahrtverbot. Polizei verhängt erste Geldbußen.

Ist es Ignoranz, Unaufmerksamkeit – oder einfach der Nachahmungseffekt? Auch am Mittwoch fuhren zahlreiche Autofahrer von Ballindamm, Neuer Jungfernstieg und Gänsemarkt kommend in den für sie gesperrten Jungfernstieg hinein.

Seit vergangenen Freitag sind dort aber nur Busse,Taxis, Fahrräder, E-Scooter und – zu bestimmten Zeiten – Lieferverkehr erlaubt. Darauf weisen Schilder an den Zufahrtsstrecken hin. Auch die Medien hatten groß berichtet.

Jungfernstieg: Polizei verwarnt mehrere hundert Autofahrer

Die Polizei, die mittlerweile die dritte Schwerpunktkontrolle seit vergangenem Freitag durchführte, hatte dennoch viel zu tun. Teilweise mussten die zwölf Beamten, die sich zwischen Neuer Wall und Große Bleichen positioniert hatten, Schlangen von mehr als zehn Autos „abarbeiten“.

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Die meisten Autofahrer (272 laut Polizei) wurden nur mündlich verwarnt. Es gab aber auch etliche (149), die bewusst in die autofreie Zone gefahren waren. Diese müssen ein Bußgeld von 20 Euro zahlen.

Das droht demnächst allen, die – absichtlich oder nicht – das Durchfahrtsverbot missachten. „Noch gehen wir mit Augenmaß vor. Ab Ende der Woche wird gegen alle, die dabei erwischt werden, ein Bußgeld verhängt“, sagte Enno Treumann, Leiter der zuständigen Polizeiwache PK 14, und kündigte weitere Kontrollen an.

Verkehrssenator schwärmt schon jetzt vom Erreichten

Verkehrssenator Anjes Tjarks, der sich am späten Vormittag ein Bild von der Lage machte, verwies auf die bereits erzielten Erfolge. „Der Neue Wall ist schon eine tolle Flaniermeile geworden Die Aufenthalts- und die Luftqualität auch in den Großen Bleichen sind bereits sehr viel besser.“

Jetzt gelte es, die Baumaßnahmen am Jungfernstieg schnell fertig zu stellen. Wie berichtet, soll bis Mitte November eine Übergangslösung ohne größere bauliche Eingriffe erstellt. Eine zweite Phase mit den endgültigen baulichen Änderungen erfolgt dann im Frühjahr 2022. Über die Online-Beteiligung auf beteiligung.hamburg/jungfernstieg können Hamburger ihre Ideen und Kritik in die Maßnahmen einbringen.