Hamburg. Beschäftigte der Stadtreinigung waren am Freitag in Warnstreik. Welche Auswirkungen der Ausstand auf Hamburgs Haushalte hat.

Ein weiterer Warnstreik bei der Hamburger Stadtreinigung hat am Freitag erneut für ungeleerte Tonnen und liegengebliebenen Müll gesorgt. Sowohl bei Müllabfuhr als auch bei der Reinigung von Gehwegen, Parks und Grünanlagen habe es etwa 50 Prozent Einbußen gegeben, sagte Stadteinigungssprecher Kay Goetze. „Den Einsatz der verbliebenen Mitarbeiter haben wir priorisiert: Erst für den Bio- und den Hausmüll. Was schwierig wird, ist die Abfuhr von Papier und Kartonagen.“

Auch bei den Recyclinghöfen hätten nur vier von derzeit elf in Betrieb befindlichen öffnen können. Sperrmülltermine seien nach Möglichkeit verschoben worden. Verdi-Fachbereichsleiter Ole Borgard sprach von einer „Superbeteiligung“. An einer Kundgebung am Morgen vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof hätten knapp 1000 Warnstreikende teilgenommen.

Auswirkungen des Warnstreiks noch bis Mitte der Woche spürbar

Zu weiteren geplanten Arbeitsniederlegungen wollte sich Borgard nicht konkret äußern. „Wir haben bis zum 22. genügend Zeit, noch mal Druck zu machen“, sagte er. Am 22. Oktober kommen die Tarifparteien zur nächsten Verhandlungsrunde zusammen. In der hohen Beteiligung am Arbeitskampf sei auch die „Empörung“ der Beschäftigten abzulesen, sagte er.

Die Streikauswirkungen bei der Stadtreinigung würden noch bis Mitte der Woche spürbar sein, sagte Goetze. Ab Montag werde man beginnen, die stehengebliebenen Tonnen zu leeren und Parks und Grünanlagen zu säubern. „Bis Mittwoch soll wieder alles auf Null sein“, sagte er..

In Hamburg etwa 45.000 Beschäftigte von der Tarifrunde betroffen

Verdi fordert für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Zwei Verhandlungsrunden blieben bislang ohne Ergebnis.

In Hamburg sind der Gewerkschaft zufolge insgesamt etwa 45.000 Beschäftigte von der Tarifrunde betroffen. Anfang der Woche waren schon Beschäftigte von Kitas und Kliniken in den Warnstreik getreten. Bei der Stadtreinigung gab es bereits in der vergangenen Woche erste Arbeitsniederlegungen.

Gelbe und Bio-Tonnen nicht betroffen

Laut SRH sind heute Ausfälle bei der Müllabfuhr, der Reinigung, der Sperrmüllabfuhr sowie der mobilen Problemstoffsammlung zu erwarten. Aufgrund der Sondersituation werde die Abholung von Biotonnen vor der Leerung von Restmüll und Altpapier priorisiert. Alle ausgefallenen Leerungen sollen schnellstmöglich nachgeholt werden. Nicht betroffen von dem Streik sind die gelben Tonnen sowie die Abholung der gelben Säcke.

Außerdem werde der Betrieb der Recyclinghöfe erheblich beeinträchtigt. Da die Recyclinghöfe auch am Sonnabend wegen des Tags der Deutschen Einheit geschlossen bleiben, empfiehlt die Stadtreinigung "dringend", diese erst wieder ab der kommenden Woche anzufahren. Weitere Infos zum Arnstreik unter www.stadtreinigung.hamburg sowie telefonisch unter 040/ 25760 (montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr).