Hamburg. Das Wochenende im Überblick: Verhältnismäßig viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus für einen Sonntag.

Die Folgen der Corona-Krise bestimmen wieder stärker den Alltag der Menschen in Hamburg und dem gesamten Norden. In Hamburg ist die Zahl der Neuinfektionen am Freitag sprunghaft um 119 Fälle angestiegen, am Sonnabend waren es dann 88, am Sonntag folgten 52. Die Sozialbehörde kritisiert die Hamburger für wiederholte Regel-Verstöße. Und der Corona-Bußgeldkatalog ist lang. Bis zu 80 Euro müssen zum Beispiel diejenigen zahlen, die in der Bahn ihre Mund-Nasen-Bedeckung nicht ordnungsmäß tragen. Die meisten Bußgeldbescheide wurden bisher aber für einen anderen Tatbestand erlassen.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Durch die Corona-Beschränkungen braucht die Polizei in Schleswig-Holstein für Fußballspiele weniger Personal. Zwar ist laut Landespolizeiamt dadurch auch Überstundenabbau möglich. Dafür gebe es mehr Einsätze durch Demonstrationen.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Sonnabend, 26. September und Sonntag, 27. September:

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

52 neue Corona-Infektionen in Hamburg

In Hamburg ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen um 52 gestiegen – ein für einen Sonntag verhältnismäßig hoher Wert, da viele Gesundheitsämter die Neuinfektionen vom Wochenende erst in der Woche nachtragen. Es ist der höchste Anstieg für einen Sonntag seit dem 12. April, als 78 Neuinfektionen gemeldet worden waren. Am Sonntag vor einer Woche waren 15 Corona-Fälle gemeldet worden.

Damit haben sich seit dem Beginn der Pandemie 7689 Menschen mit dem Virus infiziert. Am Vortag waren 88 neue Fälle gemeldet worden. Etwa 6400 Infizierte können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.

Mit insgesamt 525 Fällen in den vergangenen sieben Tagen liegt Hamburg (29,2) weiter unter dem Grenzwert von 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner bei der sogenannten 7-Tages-Inzidenz. Am Vortag wurden 488 gezählt. Für Hamburg beträgt die Grenze der Neuinfektionen 900 Fälle in sieben Tagen. Der Wert steigt seit Tagen allerdings an. Wenn er überschritten wird, kann das neue Beschränkungen nach sich ziehen.

In Hamburger Krankenhäusern werden – Stand Freitag 14 Uhr – 32 Covid-19-Patienten behandelt, zwei mehr als zuvor. Die Zahl der Intensivpatienten erhöhte sich um zwei auf zwölf. Diese Zahlen werden am Wochenende nicht aktualisiert. Die Zahl der Toten ist unverändert: Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf starben in Hamburg bisher 239 Menschen an Covid-19; das RKI nannte für Hamburg 269 Tote.

Wesselburen: Mehrere Corona-Fälle in einem Viertel

In Wesselburen nahe St. Peter-Ording wurden nach einem Bericht des "Schleswig-Holsteins Magazins" des NDR mehrere Corona-Fälle in einem Viertel festgestellt. Dort sollen in Kürze ganze Straßenzüge getestet werden. Die Tests wären freiwillig. 28 Corona-Fälle zählte das Gesundheitsamt im Kreis Dithmarschen in dieser Woche in Wesselburen. Allein am Sonnabend waren vier Fälle hinzugekommen. Die Kleinstadt hat nur rund 3400 Einwohner.

Besonders problematisch für das Gesundheitsamt sind dem Fernsehbericht zufolge die Wohnverhältnisse einiger Familien, die teils vor Jahren aus Osteuropa nach Wesselburen gekommen sind. Sie leben laut NDR teilweise auf engstem Raum zusammen.

Massentest in Flensburg

In Flensburg sind am Sonntag mehrere Schulklassen auf einem Parkplatz auf Corona getestet worden. Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) wies auf Facebook auf eine starke Staubildung hin und bat alle Testpersonen, „erst zu der Ihnen zugeteilten Uhrzeit zu erscheinen“. Hintergrund des Massentests mit mehr als 160 Menschen, für den die Kassenärztliche Vereinigung ihr mobiles Testzentrum zur Verfügung stellte, sind die gestiegenen Corona-Zahlen in Flensburg. Die Förde-Stadt hat zurzeit die größte Corona-Belastung in Schleswig-Holstein.

Laut Robert Koch-Institut lag Stand Sonntag 0 Uhr die 7-Tage-Inzidenz berechnet auf 100.000 Einwohner bei 29,0. Ein Sprecher der Stadt sagte, die Stadt habe 26 neue Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen registriert. Alle Fälle gingen auf eine große private Feier in Dänemark zurück, an der auch viele Gäste aus Flensburg teilgenommen hätten. Es seien auch Schulkinder betroffen, weshalb jetzt ganze Klassen getestet würden. Außer dem Massentest am Sonntag solle voraussichtlich noch eine weitere Testung am Dienstag erfolgen.

Fraktionen von SPD und Grünen: verkaufsoffenen Sonntag nachholen

Für 2020 waren in Hamburg vier verkaufsoffene Sonntage geplant. Wegen der Corona-Auflagen musste der Termin am 5. April jedoch abgesagt werden. Nun bringen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen einen gemeinsamen Antrag in die kommende Bürgerschaftssitzung ein, mit dem der Senat ersucht wird, in Zusammenarbeit mit den Bezirken eine Sonntagsöffnung am 25. Oktober zu ermöglichen. Voraussetzung ist, dass die Beteiligten vor Ort einen Themensonntag mit entsprechenden Veranstaltungen organisieren.

Verstoß gegen Corona-Auflagen: mehrere Betriebe geschlossen

Bei Kontrollen auf dem Hamburger Kiez sind zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Auflagen festgestellt worden. Wegen gravierender Verfehlungen seien in der Nacht zu Sonntag acht Lokale geschlossen worden, sagte ein Polizeisprecher. Zudem musste ein Sexclub auf der Reeperbahn schließen. Die Polizei hatte das Bezirksamt Mitte bei den Kontrollen unterstützt.

Auch am Freitag hatten die Bezirksämter Mitte und Altona auf dem Kiez und im Schanzenviertel kontrolliert. Dabei seien unter anderem zwei Kioske aufgefallen, die sich nicht an das Alkoholverkaufsverbot gehalten hätten, sowie Verstöße gegen Maskenpflicht und das Abstandsgebot, sagte der Polizeisprecher. Schließungen habe es nicht gegeben.

Wegen Corona: Feldhockey-Bundesligaspiel abgesagt

Das für Sonntag (11.30 Uhr) angesetzte Feldhockey-Bundesligaspiel der Damen zwischen dem Großflottbeker THGC Hamburg und den Zehlendorfer Wespen musste kurzfristig abgesagt werden. Grund: Eine Berliner Spielerin war am Sonnabend positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Damit war eine Austragung der Partie nicht möglich. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest, teite der GTHGC dazu am Sonntag weiter mit.

Trotz Corona-Einschränkungen: Besucherrekord im Bärenwald

Der Inlandstourismus hat im Bärenwald Müritz an der Mecklenburgischen Seenplatte für einen Besucherrekord gesorgt. Wie das Bärenschutzzentrum in Stuer am Sonntag mitteilte, haben trotz der fünf Wochen Schließzeit im Frühjahr 2020 jetzt schon mehr Gäste den Bärenwald besucht als im gesamten bisherigen Rekordjahr 2019.

Zwei Braunbären raufen im Bärenwald Müritz in Stuer.
Zwei Braunbären raufen im Bärenwald Müritz in Stuer. © Bernd Wüstneck dpa/lmv/lno

Im vergangenen Jahr wurden erstmals rund 100.000 Gäste gezählt. In dem Bärenwald, den die Tierschutzstiftung Vier Pfoten (Hamburg) 2006 eröffnete, leben derzeit 16 Braunbären aus nicht artgerechter Haltung. Die Einrichtung erwartet in den nächsten Tagen den einmillionsten Besucher. Seit Anfang des Monats sind auch Tagestouristen wieder in Mecklenburg-Vorpommern willkommen.

"Winternotprogramm ganztägig öffnen"

Die Linken in der Hamburger Bürgerschaft fordern, wegen der Corona-Pandemie das Winternotprogramm (ab 1. November) "ganztägig und für alle obdachlosen Menschen zu öffnen". Es biete einen nächtlichen Erfrierungsschutz, der aber am Tage immer wieder verlassen werden müsse. "Es gibt derzeit also keine Möglichkeiten für obdachlose Menschen sich tagsüber im Warmen aufzuhalten“, sagte die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Stephanie Rose. Im Winternotprogramm seien die Obdachlosen zumeist in Mehrbettzimmern untergebracht. Hier müsse man auf den Abstand achten, vor allem in den Gemeinschafts- und Waschräumen.

Neue Zahlen aus Schleswig-Holstein

Bei Tests sind in Schleswig-Holstein 15 Neuinfektionen bestätigt worden. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie erhöhte sich damit mit dem Stand von Sonnabendabend auf 4671, wie aus den von der Landesregierung veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Am Freitag waren 53 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb bei 161. 13 Corona-Patienten werden im Krankenhaus behandelt.

Coronavirus: Erneut meldete die Behörde viele Neuinfektionen in Hamburg (Symbolbild).
Coronavirus: Erneut meldete die Behörde viele Neuinfektionen in Hamburg (Symbolbild). © imago/Cover-Images

Studentenwohnheime: Weniger Bewerber

Corona senkt die Zahl der Bewerber um Plätze in den Hamburger Studentenwohnheimen. Beim Studierendenwerk sei die Zahl der Bewerber zum 1. Oktober im Vergleich zum Vorjahres-Zeitpunkt von 2369 auf 1755 zurückgegangen, sagte der Geschäftsführer des Studierendenwerks Hamburg, Jürgen Allemeyer. Doch da nur 750 Einzüge möglich seien, sei die Zahl der Interessenten noch immer deutlich höher als das Angebot.

Studenten an der Universität Hamburg in Corona-Zeiten: Plätze in Wohnheimen gibt es mehr al zuletzt, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot. Der Markt für Studentenwohnungen und WGs beibt angespannt.
Studenten an der Universität Hamburg in Corona-Zeiten: Plätze in Wohnheimen gibt es mehr al zuletzt, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot. Der Markt für Studentenwohnungen und WGs beibt angespannt. © picture alliance / dpa Themendienst / Bodo Marks

Internationale Studierende können oft nicht kommen. Der Wohnungsmarkt für Studierende in Hamburg bleibe angespannt. Es gebe immer mehr Mikro-Appartements von privaten Anbietern. „Doch die sind so was von teuer.“ Das Studierendenwerk bietet in 26 Wohnanlagen rund 4400 Wohnplätze für Studierende und Auszubildende an. Ein möbliertes Standardzimmer koste derzeit 255 Euro warm, in neuen Wohnanlagen liege eine Unterkunft bei bis zu 400 Euro. Für ein privates WG-Zimmer seien 500 Euro keine Seltenheit.

Der Ansturm auf die Studienplätze in Hamburg ist enorm. Ein Grund ist auch, dass die üblichen Zeiten von sozialen Jahren, Jobben und längeren Urlauben für Abiturienten des Jahrgangs 2020 zumeist ausfallen. Die Lehre soll zumeist "hybrid" stattfinden, in einer Mischung aus Präsenz und Video-Vorlesungen.

Cloppenburg: Polizei kontrolliert Hygieneregeln

In dem stark von Corona-Fällen betroffenem Landkreis Cloppenburg hat die Polizei am Wochenende verschärft kontrolliert. Laut Mitteilung vom Sonntag seien in Löningen sowie in den Gemeinden Essen, Lastrup und Lindern sowie in der Stadt Cloppenburg bei Gewerbetreibenden und Gästen keine Verstöße gegen die Vorschriften festgestellt worden. Die Kontrollierten hätten besonnen und verantwortungsvoll gehandelt.

Hamburg St. Pauli: In den Tanzenden Türmen musste das Restaurant
Hamburg St. Pauli: In den Tanzenden Türmen musste das Restaurant "Clouds" wegen eines Coronaverdachts schließen. © Picture Alliance / xim.gs / Philipp Szyza

St. Pauli: "Clouds" in Tanzenden Türmen geschlossen

Aufregung auf St. Pauli: In den sogenannten Tanzenden Türmen am Eingang der Reeperbahn muss das Restaurant "Clouds" wegen eines Corona-Verdachts für zwei Tage vorsorglich schließen. Wie der NDR berichtet, soll es im Umkreis eines Mitarbeiters einen Verdachtsfall geben. Alle Mitarbeiter würden getestet. Sollten die Tests negativ ausfallen, könne das "Clouds" am Montag wieder öffnen.

Coronatest positiv: Familienvater geht mit seiner Familie shoppen

Ein Familienvater aus Rendsburg ist mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Laufe dieser Woche zum Shoppen in die Rendsburger Innenstadt gefahren, obwohl er positiv auf das Coronavirus getestet und unter Quarantäne gestellt worden war. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost". Anschließend sei er mit der Familie noch in einer McDonald's-Filiale gewesen. Mit dabei war die Freundin einer Tochter. Wie die Mopo berichtet, schlugen die Eltern des Mädchens Alarm. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Coronavirus: Viele Neuinfektionen in Hamburg

Am Sonnabend meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 88 Corona-Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der Infizierten in der Hansestadt auf 7637. Von den seit Beginn der Pandemie positiv auf das Virus getesteten Menschen können nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen rund 6400 als genesen angesehen werden.

Die Gesamtzahl der vom Institut für Rechtsmedizin am UKE ermittelten Corona-Toten ist unverändert geblieben. Sie liegt in der Hansestadt bei 239, teilte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit.

In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 32 Covid-19-Patienten behandelt. Zwölf von ihnen liegen demnach auf Intensivstationen. Mit 27,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt Hamburg zwar nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Dennoch steigt der Inzidenzwert derzeit kontinuierlich an.

Corona-Krise: Gesundheitssenatorin zur Lage in Hamburg

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Volle Tanzfläche – Osnabrücker Nachtclub wegen Corona-Verstößen zu

Angesichts grober Verstöße gegen die Hygienevorschriften sind Polizei und Behörden gegen eine Diskothek in Osnabrück vorgegangen. „Hier wurden die in der niedersächsischen Corona-Verordnung festgeschriebenen Regeln erneut ignoriert“, sagte die Leiterin des städtischen Krisenstabs, Katharina Pötter, am Sonnabend. Die Ordnungsbehörde habe die sofortige Schließung bis Sonntagnacht angeordnet und Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit eingeleitet. Dem Betreiber der Diskothek drohe ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro, teilte die Stadt mit.

Bei einer Kontrolle in der Nacht zum Sonnabend sei statt der erlaubten Schankwirtschaft eine Diskothek mit einer gut gefüllten Tanzfläche vorgefunden worden. Den Abstandsregeln, der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung sowie Dokumentationspflichten kamen der Betreiber und die meisten der 250 Gäste demnach nicht nach. „Gerade die Bedingungen in Diskotheken sind ein idealer Nährboden für das Virus, sich weiter auszubreiten. Deshalb ist ein solches Verhalten von Betreibern und Besuchern absolut inakzeptabel“, sagte Pötter.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Wegen Corona: Polizei kommt mit weniger Personal beim Fußball aus

Schleswig-Holsteins Polizei kommt wegen der Corona-Beschränkungen mit weniger Personal bei Fußballspielen aus. „Die Begleitung von "Geisterspielen" erfordert deutlich weniger Kräfte als Einsätze in vollen Stadien“, sagte ein Sprecher des Landespolizeiamts. „Rechnerisch lässt sich das aber wegen der nicht vorhandenen Vergleichbarkeit nicht in Prozent und Personenstunden ausdrücken.“ Mittlerweile sind im Norden wieder Spiele mit bis zu einem Viertel der möglichen Zuschauerkapazität möglich.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Als Beispiel verwies die Polizei auf die Spiele des Zweitligisten Holstein Kiel gegen die damaligen Ligakonkurrenten Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld. „So wurden in einer "normalen Saison" für beide Spiele insgesamt 1120 Polizeibeamte eingesetzt, bei den Spielen ohne Publikum zählten wir 14 eingesetzte Kräfte. Das entspricht 9127 zu rund 66 Einsatzstunden.“ Bei beiden Spielen sei aufgrund der damaligen Lage 2019 jedoch ein überdurchschnittlicher Kräfteeinsatz nötig gewesen.

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Während der Corona-Pandemie wurde die Zahl der Streifenwagen auf Schleswig-Holsteins Straßen erhöht, um die Kontakt- und Ortsbeschränkungen zu überwachen und vor Ort präsent zu sein. „Gleichzeitig sind wegfallende Aufgaben, dazu gehören auch die Fußballeinsätze, durch eine gesteigerte Anzahl von Demonstrationslagen ersetzt worden“, sagte der Polizeisprecher. Auch die Möglichkeit des Überstundenabbaus wurde von Beamten genutzt.

Fast eine Million Euro an Corona-Bußgeldern in Hamburg verhängt

Seit März sind in Hamburg Bußgelder in einer Gesamthöhe von knapp einer Millionen Euro für Verstöße gegen die Corona-Eindämmungsverordnung verhängt worden. Die Summe von 985 725 Euro entstamme 10 298 Bußgeldbescheiden mit Stand Mitte September, sagte Matthias Krumm, Sprecher des zuständigen Einwohnerzentralamts, der Deutschen Presse-Agentur.

„Der Tatbestand mit den meisten Verstößen ist nach wie vor die Nichteinhaltung des Mindestabstands“, sagte Krumm. Seit März seien dafür 5636 Verfahren eröffnet worden. Die bisherigen Einnahmen aus diesem Tatbestand belaufen sich demnach auf rund 479 790 Euro.

Seit Anfang September wurde es zudem für Maskenverweigerer in der Hansestadt teurer: Wer bei geltender Maskenpflicht im öffentlichen Raum ohne Mund-Nase-Bedeckung erwischt wird, dem droht seitdem ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro. Dies gelte sowohl für Masken-Totalverweigerer als auch für Menschen, die den Schutz nicht ordnungsgemäß angelegt hätten. Zu sechs eingegangenen Anzeigen seien dazu bisher Verfahren eröffnet worden. „Einnahmen konnten noch nicht verzeichnet werden“, so Krumm.

53 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Bei Tests auf das Coronavirus sind in Schleswig-Holstein 53 Neuinfektionen bestätigt worden. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie im Norden erhöhte sich damit Stand Freitagabend auf 4656, wie aus den von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Am Donnerstag waren 63 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb bei 161.

In Krankenhäusern wurden am Freitag 13 Corona-Patienten behandelt. Am Vortag waren es vier weniger gewesen. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4100 als genesen.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Trotz Corona: Schleswig-Holstein Gourmet Festival startet am Sonntag

Mit leicht geändertem Programm wegen der Corona-Pandemie startet das Schleswig-Holstein Gourmet Festival am Sonntag in seine 34. Saison. Zur Auftaktgala laden Sternekoch Lutz Niemann sowie als Gastköche 3-Sterne-Koch Marco Müller (Berlin) und Eicke Steinort (Harrislee) ins Maritim Seehotel Timmendorfer Strand ein.

Steinort ist dieses Jahr als Neumitglied erstmals am Start. Eine Woche nach der Auftaktgala wird der 38-Jährige selbst Gastgeber in seinem Hotel Wassersleben im gleichnamigen Ortsteil von Harrislee an der Flensburger Förde nahe der dänischen Grenze sein. Als Gastkoch wird hier der Sternekoch Ronny Siewert aus Heiligendamm in Mecklenburg-Vorpommern erwartet.

Insgesamt werden zwischen September 2020 und März 2021 auf 35 Veranstaltungen neben den Gastgebern Gastköche und Gastköchinnen ihr Handwerk präsentieren. Darunter seien auch die Top-Köchinnen Sonja Frühsammer und Cornelia Poletto, teilten die Veranstalter von der Kooperation Gastliches Wikingland mit. Um nicht durch eine mögliche zweite Corona-Welle ab Mitte November gestoppt zu werden, wurden viele Termine in das neue Jahr 2021 verlegt.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Freitag, 25. September