Hamburg. Der Tag im Überblick: Hurtigruten räumt Fehler bei Corona-Ausbruch ein. Neue Zahlen. Alle sind für Heizpilze – nur Die Linke nicht.
Das Coronavirus breitet sich weiter aus: Die Gesamtzahl der mit Covid-19 infizierten Menschen in Hamburg ist am Donnerstag auf 7009 angestiegen. Rund 6000 von ihnen können mittlerweile als genesen angesehen werden.
Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.
Heizpilze im Winter für Gastronomen erlauben – ja oder nein? Bezirkssenatorin Katharina Fegebank und der Umweltsenator Jens Kerstan finden, in Corona-Zeiten könne man eine Ausnahme machen. Das sieht die Fraktion Die Linke anders.
Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Donnerstag, 17. September:
- Hurtigruten hat bei Corona-Ausbruch Fehler gemacht
- Auch nach Pandemie: Diese Stadt will ab 2022 keine Kreuzfahrtschiffe mehr
- Kieler Weihnachtsmärkte finden trotz Corona statt
- Alkohol-Verkaufsverbot für St. Pauli, Schanze und Ottensen verlängert
- Coronavirus: Neue Zahlen zu Infektionen in Hamburg
- Trotz Corona: Vier neue Geschäfte im AEZ eröffnet
- Sport in Corona-Zeiten: 650 Zuschauer decken Kosten nicht
- Alle sind für Gastro-Heizpilze – nur Die Linke nicht
- Neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:
Hurtigruten hat bei Corona-Ausbruch Fehler gemacht
Nachdem die norwegische Reederei Hurtigruten ihre Reisen auf Expeditionsschiffen bis Ende 2020 wegen der zunehmenden Corona-Infektionszahlen in Europa abgesagt hat, muss die Reederei weitere schlechte Nachrichten verkünden.
In den vergangenen Wochen war Hurtigruten wegen eines Ausbruchs mit mehr als 70 Corona-Infektionen auf dem Kreuzfahrtschiff „Roald Amundsen“ in Bedrängnis geraten. Dazu präsentierte die Reederei am späten Donnerstagnachmittag einen unabhängigen Untersuchungsbericht, aus dem hervorgeht, dass im Verlauf des Ausbruchs gleich mehrere Fehler begangen wurden. Unter anderem sei dem Infektionsverdacht nicht nachgegangen worden, auch die Quarantäneregeln seien nicht richtig befolgt worden.
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Auch nach Pandemie: Diese Stadt will ab 2022 keine Kreuzfahrtschiffe mehr
Aktuell fallen viele Kreuzfahrten Pandemie-bedingt aus. Das soll in Eckernförde nach Möglichkeit so bleiben: Die Stadt an der Ostsee will ab 2022 keine Kreuzfahrtschiffe mehr in ihrem Hafen. Das hat der Umweltausschuss der Stadt am Mittwochabend beschlossen, wie Bauamtsleiter Timm Orth am Donnerstag sagte. Grund für die Beschlussempfehlung des Ausschusses sind die Bemühungen der Ostseestadt um den Klimaschutz und nachhaltigen Tourismus. Die endgültige Entscheidung muss die Ratsversammlung treffen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Wie die „Eckernförder Zeitung“ berichtete, soll auch eine Unterbindung von drei bereits geplanten Anläufen von Kreuzfahrtschiffen im kommenden Jahr geprüft werden. Für die Beschlussempfehlung stimmten SPD, Grüne, Linke, FDP und eine fraktionslose Ratsfrau. CDU und SSW wollen die Zahl der Anläufe dagegen lediglich auf vier begrenzen. Die Entscheidung über die Kreuzfahrtschiffe wird die Ratsversammlung voraussichtlich am 12. November treffen.
Seit 2015 werde Eckernförde von Kreuzfahrtschiffen angelaufen, sagte der Geschäftsführung der Eckernförde Touristik & Marketing GmbH, Stefan Borgmann, am Donnerstag. Die ursprünglich sechs geplanten Anläufe im laufenden Jahr seien wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. In den vergangenen Jahren sei die Eckernförder Bucht im Schnitt von fünf Kreuzfahrtschiffen angelaufen worden.
Hamburg fördert Live- und Streamingkonzerte mit 500 000 Euro
Hamburg will der Musikszene der Hansestadt für Live- und Streamingkonzerte einen finanziellen Zuschuss geben. Eine halbe Million Euro steht zur Verfügung, wie die Kulturbehörde am Donnerstag mitteilte. Mit dem Geld sollen professionell veranstaltete Konzerte unterstützt werden, die wegen der Corona-Regeln auf viele zahlende Gäste oder Gage verzichten mussten oder müssen. Dabei soll das Geld für ins Internet übertragene Konzerte rückwirkend zum 1. März und für Live-Konzerte zum 1. Juli beantragt werden können.
Das ist allerdings nur dann möglich, wenn durch die Auftritte weniger als 250 Euro pro Person und bei größeren Bands oder mehr als 200 Zuschauern weniger als 500 Euro pro Person eingenommen wurden. Zudem sollte bei Livestreams mit einer Spenden- oder Paywall-Funktion deutlich gemacht werden, dass „Kultur umsonst“ nicht zum neuen Corona-Motto wird, so die Behörde weiter. Der Gagenfonds ist mit dem Verein RockCity Hamburg aufgelegt worden.
Kieler Weihnachtsmärkte finden trotz Corona statt
Trotz der Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie sollen in Kiel in diesem Jahr Weihnachtsmärkte stattfinden. „Nach derzeitigem Stand ist mit Maskenpflicht beim Gang über den Weihnachtsmarkt zu rechnen“, wie ein Sprecher der Stadt am Donnerstag sagte. „Ob Alkohol ausgeschenkt werden darf, steht noch nicht fest.“ Die Größe wird von den dann geltenden Corona-Vorgaben des Landes hinsichtlich maximaler Besucherzahl und der Freifläche je Besucher abhängen. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.
Die Stadt geht von einer geringeren Zahl der Stände als in den Vorjahren aus. Ebenso sei damit zu rechnen, dass die Weihnachtsmarktflächen umzäunt werden, damit sich dort nicht mehr Menschen aufhalten als erlaubt. Für genauere Angaben zur Gestaltung sei es noch zu früh. Einen neuen Weihnachtsmarkt am Bootshafen in der Nähe des Holstenfleets soll es in diesem Jahr nicht geben.
Alkohol-Verkaufsverbot für St. Pauli, Schanze und Ottensen verlängert
Auch am kommenden Wochenende wird in den Bezirken Altona, Eimsbüttel und Mitte in bestimmten Gebieten ein Alkoholverkaufsverbot gelten. Das bestätigte der Hamburger Senat am Donnerstag. Das Verbot gilt am Freitag und Sonnabend von 22 Uhr am Abend bis 6 Uhr am folgenden Morgen und bezieht sich auf alle Formen des Außerhaus-Verkaufs von alkoholischen Getränken. Ausgenommen sind erneut gastronomische Betriebe: Sie dürfen für den Verzehr an Ort und Stelle alkoholische Getränke ausschenken.
Anfassen unter Corona verboten? Bremer Ausstellung zeigt Berührungen
Berührungen sind in Corona-Zeiten verpönt, gelten als gefährlich, aber sie fehlen den Menschen: Deshalb widmet das Paula-Modersohn-Becker-Museum in Bremen ihnen eine Ausstellung. Die Schau „Berührend – Annäherung an ein wesentliches Bedürfnis“ mit etwa 60 Kunstwerken öffnet am Sonnabend (19. September) und wird bis zum 24. Januar 2021 gezeigt.
„Gerade im Verzicht wird uns mit einem Mal die besondere, geradezu lebensnotwendige Bedeutung von Berührungen bewusst“, sagte der Direktor des Museums und Kurator der Ausstellung, Frank Schmidt. Körperkontakt als Ausdruck von Nähe, Fürsorge und Liebe – das zeigen mehrere Gemälde von Paula Modersohn-Becker (1876-1907), darunter das Aktbild „Liegende Mutter mit Kind II“ von 1906.
Aber es geht in der Schau auch um unangenehme Berührungen, um Gewalt und Übergriffigkeit. Texte und Videos zeigen, welche Bedeutung Körperkontakt in der modernen Gesellschaft hat.
Corona-Fallzahlen im Kreis Cloppenburg steigen weiter
Im aktuell in Niedersachsen am stärksten betroffenen Kreis Cloppenburg steigen die Corona-Fallzahlen weiter. Dort lag am Donnerstag der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen bei 46,9. „Es ist nicht so, dass beim Wert 50 der Landkreis zu ist", sagte Kreissprecher Frank Beumker. „Wir haben nicht vor, die Wirtschaftsbetriebe oder ähnliches zu schließen“, sondern es werde weiterhin auf punktuelle Einschränkungen gesetzt. Am Nachmittag sollten eventuell neue Einschränkungen bekannt gegeben werden.
Nachdem in der Stadt Löningen fast eine komplette Fußballmannschaft samt Trainer positiv getestet worden war und nach Fällen in einem Altenheim und Schulen gab es bereits Einschränkungen: Alle Sportplätze und Sporthallen sollen bis Ende des Monats gesperrt bleiben. Vereinzelt sind Schulstandorte dicht, an Schulen mit positiven Fällen verfügte der Kreis auch im Unterricht Maskenpflicht. Ob es eine Ursprungsquelle gab und wo die gelegen haben könnte, darüber hat der Kreis laut Sprecher keine Kenntnisse.
Coronavirus: Neue Zahlen zu Infektionen in Hamburg
Am Donnerstag meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 46 Corona-Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der Infizierten in der Hansestadt auf 7009. Von den seit Beginn der Pandemie positiv auf das Virus getesteten Menschen können nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen rund 6000 als genesen angesehen werden.
Der Corona-Ausbruch in der Bar „Katze“ im Schanzenviertel, bei den in den vergangenen Tage bereits sechs Infektionen nachgewiesen worden seien, spiegele sich noch nicht in den Zahlen wider, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich,
Laut Behörde sind in den Zahlen erneut Reiserückkehrer enthalten, und zwar diesmal aus England, Frankreich und Kroatien. Zudem habe es mehrere Ausbrüche in Familien gegeben. Als solche werden Fälle gewertet, in denen eine infizierte Person andere Familienmitglieder ansteckt. In einem Fall seien acht Familienmitglieder betroffen. Zudem gingen vermehrt Fälle auf simple Ansteckungen in der Stadt zurück, bei denen ein Infizierter bei zufälliger Gelegenheit andere Menschen ansteckt.
Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht zum Corona-Ausbruch in der "Katze"
Die Gesamtzahl der vom Institut für Rechtsmedizin am UKE ermittelten Corona-Toten ist gleich geblieben. Sie liegt in der Hansestadt weiter bei 238, teilte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit. Die Altersgruppe, bei der es seit Pandemiebeginn die meisten Infektionen gegeben hat, ist in Hamburg mittlerweile die der 20- bis 29-Jährigen, gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen. Dies gilt als mögliche Erklärung dafür, dass es trotz steigender Infektionszahlen zuletzt weniger Todesfälle und Klinikbehandlungen gab. Sollte das Virus wieder stärker auf Ältere übertragen werden, könne sich dies ändern, warnen Mediziner.
In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 29 Covid-19-Patienten behandelt. Acht von ihnen liegen demnach auf Intensivstationen. Mit 17,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt Hamburg nach wie vor deutlich unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte.
Nach Corona-Delle wieder mehr Aufträge für Baugewerbe im Norden
Nach einer Delle im Zuge der Corona-Pandemie haben die größeren Betriebe des Bauhauptgewerbes in Schleswig-Holstein im Mai und Juni wieder mehr Aufträge an Land erhalten. Im Mai (plus 7,5 Prozent) und Juni (13,9 Prozent) zog die Auftragslage wieder an, wie das Statistikamt Nord am Donnerstag berichtete. Der Wert der Auftragseingänge war in den von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Monaten März (minus 22,3 Prozent) und April (9,5 Prozent) im Vorjahresvergleich gesunken.
Im ersten Halbjahr steigerten die größeren Betriebe des Bauhauptgewerbes ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 14 Prozent war der Anstieg im Wirtschaftsbau am höchsten. Dort wurden knapp 400 Millionen Euro umgesetzt. Auch im Straßenbau gab es eine Steigerung um zehn Prozent auf 135 Millionen Euro. Im Wohnungsbau sanken die Umsätze dagegen um sechs Prozent auf 500 Millionen Euro.
Berücksichtigt wurden für die Auswertung 396 Betriebe mit mindestens 20 Mitarbeitern. Das waren 34 Firmen mehr als im Vorjahreszeitraum.
Trotz Corona: Vier neue Geschäfte im AEZ eröffnet
Das Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ) in Poppenbüttel hat im Zuge der Corona-Krise keine Ladenbetreiber zu verzeichnen, die ihre Flächen aufgeben. Alle bleiben an Bord, neue Geschäfte haben sogar eröffnet. Dazu zählt der Modeanbieter Olymp & Hades, daneben ist der Optiker eyes + more eingezogen. Auch die Modemarke Betty Barclay und das DesignForum mit Wohnaccessoires haben neu eröffnet.
Unterdessen hat die Nachfrage wieder angezogen. „Mit einer durchschnittlichen Frequenz von 39.000 Besuchern täglich sind wir sogar fast wieder auf unserem früheren Niveau“, sagte Centermanagerin Ludmila Brendel und ergänzte: „Obwohl während des Lockdowns 56 unserer Geschäfte für die zuverlässige Versorgung mit Lebensmitteln und wichtigem Alltagsbedarf geöffnet waren, war es ein anspruchsvoller Prozess, dass wieder sämtliche 240 Mieter bis 20 Uhr öffnen konnten.“
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Wie berichtet, wird auch die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof erhalten bleiben – sie stand zunächst auf der Streichliste des angeschlagenen Warenhauskonzerns, der zahlreiche Standorte auch in Hamburg schließt. Mit einer Fläche von rund 12.900 Quadratmetern auf vier Etagen ist Galeria Karstadt Kaufhof der größte Einzelhandelsmieter im AEZ.
Sport in Corona-Zeiten: 650 Zuschauer decken Kosten nicht
Mit wie vielen Zuschauern können die Clubs planen? Nach der bundesweiten Einigung zur sechswöchigen 20-Prozent-Regelung in Stadien und Sporthallen erwarten die Zweitligahandballer des HSV Hamburg kommende Woche eine finale Entscheidung. Am Montag findet die Vor-Ort-Abnahme des eingereichten Hygienekonzeptes durch das Gesundheitsamt Mitte in der Sporthalle Hamburg statt.
„Dann wissen wir mehr“, sagt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke, „wir planen mit 650 Zuschauern, sollten es 800 oder 1000 werden, können wir das kurzfristig umsetzen.“ 3570 Plätze bietet die Arena in Winterhude, 714 wären es nach 20-Prozent-Rechnung. 1300 Dauerkarten hat der Zuschauerkrösus der Zweiten Liga mit einem Schnitt von 3000 Fans pro Spiel verkauft. 85 Prozent der Käufer verzichten in der Herz-Variante auf Regressansprüche.
Wer von den Dauerkarteninhabern abzüglich eines Sponsorenkontingents hineinkommt, entscheidet die Anmeldung an einem noch zu bestimmenden Tag. Wer sich online zuerst registriert, erhält seine Karte. Drei Heimspiele sind vom 10. Oktober bis Ende des Monats betroffen. Die Kosten decken sich erst ab einer 50-prozentigen Hallenauslastung.
Alle sind für Gastro-Heizpilze – nur Die Linke nicht
Dürfen Heizpilze in den Wintermonaten für behagliche Wärme auf den Restaurantterrassen sorgen, obwohl die Geräte klimaschädlich sind? Die CDU hatte diesen sicherlich diskutablen Punkt auf die Tagesordnung der Bürgerschaft gesetzt. Aber ein wenig zu spät: Am Vortag hatte der Senat, zuvorderst die Bezirkssenatorin Katharina Fegebank und der Umweltsenator Jens Kerstan (beide Grüne), die Luft aus der Debatte gelassen. Ja, aus Corona-Gründen wolle man die Heizpilze für diesen Winter ausnahmsweise erlauben – aber nur bis Ende März 2021.
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Und so entwickelte sich im Bürgerschaftssaal eine etwas müde Debatte. Einzig die Fraktion Die Linke stemmte sich gegen die Pilzheizung. Mit der Erlaubnis werde ein „fatales Zeichen“ für die Klimapolitik gesetzt, sagte Stephan Jersch. Zuvor hatte David Erkalp (CDU) in die Vollen gegriffen. „Den Gastronomen nicht zu helfen, ist wahrscheinlich unterlassene Hilfeleistung – ich hoffe, nicht mit Todesfolge“, sagte er. Arne Platzbecker (SPD) hielt dagegen: „Wir werden helfen“. Und zwar nicht, wie es der CDU-Antrag vorsehe, mit einer Pilzerlaubnis bis Jahresende, sondern bis Ende März.
Brauereien bricht der Umsatz weg
Die Corona-Krise hat offensichtlich massive Auswirkungen auf die deutsche Brauwirtschaft. Nach einer Branchenumfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) ist der Bierabsatz im ersten Halbjahr 2020 in den Unternehmen um 16 Prozent zurückgegangen, der Umsatz lag im Schnitt um 19 Prozent unter dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr 2020 rechnen die Mitgliedsbrauereien des DBB mit einem Absatzminus von mindestens 14 Prozent und mit einem Umsatzeinbruch von im Schnitt 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Je stärker Brauereien von Gastronomie und Veranstaltungen abhängig sind, desto höher sei der wirtschaftliche Schaden, heißt es. In einzelnen Unternehmen sind die Umsätze laut Umfrage um bis zu 70 Prozent zurückgegangen. Brauereien, die ihre Biere hingegen hauptsächlich über den Handel absetzen oder in den Sommermonaten vom Inlandstourismus profitieren konnten, kommen deutlich besser durch die Krise. An der Umfrage beteiligten sich 80 Brauereien.
Staatliche Hilfen, von denen Brauwirtschaft und Gastronomie profitieren könnten, werden von der Branche überwiegend als nicht ausreichend bewertet. Mehr als die Hälfte der Brauereien (54 Prozent) wünscht sich mehr Hilfe von Bund und Ländern. Nur ein Viertel (25 Prozent) gab an, dass die Unterstützung des Staates ausreichend sei.
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Neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Bei Tests auf das Coronavirus sind in Schleswig-Holstein am Mittwoch 23 Neuinfektionen bestätigt worden. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle seit Beginn der Epidemie im Norden erhöhte sich auf 4311, wie aus den am Mittwochabend von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Am Dienstag waren 33 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb bei 161.
Coronavirus – die Fotos zur Krise:
In Krankenhäusern wurden am Mittwoch acht Corona-Patienten behandelt, zwei mehr als am Vortag. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4000 als genesen.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Mittwoch, 16. September