Hamburg. Sie ist bundesweit einzigartig: Vor 75 Jahren wurde in Hamburg die Wasserschutzpolizeischule gegründet.

Es ist ein stolzes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde in Hamburg die Wasserschutzpolizeischule gegründet. Seit 1992 werden dort nicht nur sämtliche „Wasserschützer“ Deutschlands ausgebildet. Die Ausbildung ist auch wichtig, um innerhalb der Wasserschutzpolizeien, die Ländersache sind, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu bilden.

Etwas abseits im Hafen, am Worthdamm auf dem Kleinen Grasbrook, liegt das sechsgeschossige Backsteingebäude der Wasserschutzpolizeischule, aus dem man Richtung Norden einen herrlichen Blick auf die Elbphilharmonie hat. Seit dem 1. September 1945, also nur vier Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, begann hier die Ausbildung unter britischer Verwaltung. Die Engländer waren damals Besatzungsmacht in Hamburg. Der Anfang war nicht einfach. Das Gebäude war durch einen Bombentreffer im Krieg arg ramponiert worden.

Nur Thüringen hat keine Wasserschutzpolizei

Nach und nach schickten die anderen Bundesländer ihre Wasserschutzpolizisten an den Worthdamm zur Ausbildung. Anfang 1992 traten vier der fünf neuen Bundesländer und als letztes altes Bundesland das Saarland der Ausbildungskooperation bei. Nur Thüringen blieb außen vor. Dort gibt es keine Wasserschutzpolizei.

Heute ist die Wasserschutzpolizeischule eine modern ausgestattete Ausbildungsstätte, an der beispielsweise an Schiffssimulatoren trainiert wird. Die Ausbildung ist den Bedürfnissen der Bundesländer angepasst. Das Saarland hat lediglich eine Wasserschutzpolizeiwache und zwei Boote. Dort haben es die maritimen Polizisten mit Binnen- und Sportschifffahrt zu tun. In Hamburg sieht das anders aus: Mit 520 Beamten hat die Hansestadt die größte Wasserschutzpolizei Deutschlands, drei Reviere und der Außenposten Cuxhaven gehören dazu. Sie ist damit nicht nur für den Hafen, sondern für die komplette Elbe bis in die Mündung hinein zuständig.

Lesen Sie auch:

Weil bundesweit auch die Wasserschutzpolizeien vergrößert werden, stellen sich die nur 34 Mitarbeiter der Wasserschutzpolizeischule auf einen Ausbau ein. Dazu gehört nicht nur neue Technik unter dem Stichwort „Digitalisierung“. Vor allem der Neubau eines Gebäudes soll die Kapazität erhöhen.