Fridays for Future zeltet jetzt dauerhaft auf dem Gänsemarkt
•
Lesezeit: 3 Minuten
Hamburg. In dem Lager mitten in der Hamburger City wollen Klimaaktivisten Tag und Nacht diskutieren und protestieren – auf unbestimmte Zeit.
Die Hamburger Klimaaktivisten von Fridays for Future (FFF) schlagen zum Wochenende ein Klimacamp auf dem Gänsemarkt auf. Mit Zelten und Pavillons will die Hamburger FFF-Ortsgruppe nach eigenen Angaben "einen ständigen Aufenthaltsort schaffen, an dem coronakonform Tag und Nacht diskutiert, gelernt und protestiert werden kann." Das Klimacamp soll auf unbestimmte Zeit in der Hamburger Innenstadt stehen.
Anlass der Aktion sei der Jahrestag des Forderungspapiers der Hamburger FFF-Ortsgruppe, das am 13. August 2019 an die Hamburger Bürgerschaft und den Senat adressiert und im Umweltausschuss vorgestellt wurde, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Das Klimacamp, das bereits seit Donnerstag aufgebaut wird, soll die Wichtigkeit der Fridays for Future-Forderungen erneut verdeutlichen.
Gänsemarkt-Camp: Banner richtet sich an Politik
“Wir ziehen jetzt vorerst ins Klimacamp, weil uns die Politik keine andere Wahl lässt", sagt Dalila Nouame, Sprecherin von Fridays for Future Hamburg. "Seit über anderthalb Jahren stehen wir wöchentlich auf der Straße, seit einem Jahr haben wir konkrete Forderungen an die Hamburger Politik." Aber passiert sei nichts. "Man zwingt uns regelrecht dazu, noch vehementer und empörter zu werden”, so Nouame.
Mit einem Banner am Eingang des Klimacamps wollen die Klimaaktivisten die Hamburger Politik auf die Dringlichkeit des Handelns erinnern. Im Fokus ihrer Forderungen stehen die Themen Energie, Verkehr und Stadtentwicklung. Den vom Hamburger Senat ausgearbeiteten Klimaplan sieht die FFF-Bewegung "als nicht ausreichend" an. In der Mitteilung heißt es dazu: "Mit ihm würde man die Ziele des Pariser Klimaabkommens verfehlen."
Fridays for Future und Verdi demonstrieren am Rathaus
Florian König, Sprecher von Fridays for Future Hamburg, mahnt: “Die Zeit rennt und der Senat muss endlich begreifen, was auf dem Spiel steht. Wenn wir auch nur die Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben wollen, muss Hamburg bis spätestens 2035 klimaneutral sein." Auf ihre Forderungen, die die Klimaaktivisten mit Wissenschaftlern vor einem Jahr im Umweltausschuss vorgestellt hatten, habe FFF bis heute von der Politik "keine sinnvollen Reaktionen" erhalten. "Wir hoffen, dass sich das durch unseren Protest hier im Klimacamp ändert”, sagt König.
Klimastreik in Hamburg mit Greta Thunberg und Fettes Brot:
Klimastreik in Hamburg mit Greta Thunberg und Fettes Brot
1/38
Neben dem Camp stand am Freitag auch eine Fridays-for-Future-Demo an: Gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi demonstrierten Anhänger der Klimabewegung um 14 Uhr für bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr und für mehr Klimaschutz. Geplant sei, mit einer Abstands-Menschenkette um das Rathaus zu zeigen, dass für eine Verkehrswende attraktive Arbeitsplätze und mehr Personal nötig seien, hieß es im Vorwege.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.