Hamburg. Der Tag im Überblick: Weiterer Corona-Fall an Hamburger Grundschule. Viele Neuinfektionen. Alkohol-Verkaufsverbote verlängert.
Tausende Reiserückkehrer wollen sich in Hamburg auf Covid-19 testen lassen. Viele rufen beim Hamburger Arztruf 116 117 an, auch ohne Symptome. Der ist damit zeitweise überlastet.
Reisende aus Risikogebieten im Aus- und Inland sind zu dem Corona-Test verpflichtet; für alle anderen Rückkehrer ist er freiwillig und kostenlos. Dagegen müssen die Hamburger Krankenhäuser die regelmäßigen Corona-Tests für ihre Beschäftigten bislang selbst bezahlen.
Am Donnerstag ist die Zahl neuer Corona-Fälle in Hamburg wieder deutich angestiegen Es wurden 47 Neuinfektionen gemeldet. Am Mittwoch waren es noch 28 gewesen. Schleswig-Holstein meldete am Mittwochabend 39 neue Infektionen.
Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Donnerstag, 13. August:
- Keine bayerischen Verhältnisse in Schleswig-Holstein
- Tui Cruises verlangt Corona-Test von allen Passagieren
- Weiterer Corona-Fall an Hamburger Grundschule
- Bezirke verlängern Alkoholverkaufsverbot in Hamburgs Party-Hotspots
- Leonhard erinnert wegen Testpanne in Bayern an Quarantänepflicht
- Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg erneut hoch
- Wesermarsch-Landrat positiv auf Coronavirus getestet
- Bis zu 4000 Anrufe bei 116 117 in Hamburg – viele ohne Symptome
- Krankenhäuser müssen Corona-Tests für Mitarbeiter selbst zahlen
Interaktive Karte: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit
30 neue Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Corona-Infizierten innerhalb eines Tages um 30 gestiegen. Wie die Landesregierung am Donnerstagabend mitteilte, wurden bisher - Stand Mittwochabend - insgesamt 3744 Corona-Fälle im nördlichsten Bundesland registriert.
Im Zusammenhang mit dem Coronavirus starben 158 Menschen, diese Zahl hat sich nicht erhöht. Im Krankenhaus werden 20 Corona-Patienten behandelt. Rund 3300 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen.
Corona-Tests: Keine bayerischen Verhältnisse in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sollen Reiserückkehrer innerhalb von 24 Stunden das Ergebnis ihres Corona-Tests erfahren. Um Pannen mit langen Verzögerungen wie in Bayern zu vermeiden, arbeiten die hiesigen Teststationen mit eigenen Apps der zugehörigen Labore, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Kiel mitteilte. Damit könnten die Getesteten dann das Testergebnis abrufen. Rückmeldungen erfolgten auch mit QR-Code, SMS oder Telefon.
Die Panne mit Corona-Tests in Bayern hat dramatische Ausmaße. Stand Mittwoch warteten 44 000 Reiserückkehrer aus dem Ausland auf ihre Ergebnisse. Zuvor hatten sie Tests an bayerischen Autobahnen gemacht. Unter ihnen waren mehr als 900 nachweislich positiv getestet worden.
Corona-Probleme an 16 Schulen in Schleswig-Holstein
An 16 Schulen in Schleswig-Holstein gibt es Corona-Infizierte oder Corona-Verdachtsfälle. Das teilte das Bildungsministerium am Donnerstag in Kiel mit. Fünf Schulen seien am Donnerstag neu hinzugekommen, elf Schulen seien bereits vorher betroffen gewesen, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Schüler einzelner Jahrgangsstufen seien in Quarantäne, bis die jeweiligen Corona-Testergebnisse vorlägen. Es gehe dabei meist nur um ein paar Tage. Komplette Schulschließungen wegen Corona gebe es in Schleswig-Holstein aktuell nicht.
Tui Cruises verlangt Corona-Test von allen Passagieren
Passagiere der Kreuzfahrtreederei Tui Cruises dürfen ab September nur noch mit einem negativen Corona-Test an Bord. Die Regelung betreffe alle Abfahrten der Mein-Schiff-Flotte, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Kosten für den Test seien bereits im Reisepreis inbegriffen. „Über weitere Einzelheiten werden alle Gäste automatisch und rechtzeitig vor Reisebeginn informiert“, hieß es weiter.
Nach monatelanger Zwangspause bietet Tui Cruises seit Juli wieder Kreuzfahrten von deutschen Häfen an. Der Neustart begann zunächst mit einem dreitägigen Rundtrip auf der Nordsee und ohne Landgang. Diese Kurz-Kreuzfahrten ohne Landgang werden laut der Reederei auch im September fortgesetzt. Gleichzeitig will die Reederei ihr Angebot erweitern. Demnach sollen dann siebentägige Kreuzfahrten mit der „Mein Schiff 6“ ab und bis zur griechischen Insel Kreta mit von Tui Cruises organisierten Landausflügen möglich sein.
CDU fordert schnelle Einrichtung von Testzentrum in Hamburger City
Die CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft übt scharfe Kritik am rot-grünen Senat: Dieser verspiele wertvolle Zeit im Kampf gegen das Corona-Virus, da es noch immer kein Testzentrum in der Innenstadt gebe.
Dazu erklärt Stephan Gamm, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Bereits das Testzentrum am Hamburger Flughafen ist viel zu spät eingerichtet worden, das hätte bereits zu Ferienbeginn stehen müssen. Und schon vor Wochen haben wir den rot-grünen Senat nachdrücklich aufgefordert, sich nicht nur auf die Flugreisenden zu beschränken, sondern auch für Bahn- und Busreisende Testkapazitäten aufzubauen". Jetzt seinen die Ferien in Hamburg bereits seit einer Woche vorbei und noch immer gebe es kein Testzentrum am Hauptbahnhof/ZOB. "Es ist nicht im Sinne der Pandemie-Bekämpfung, dass möglicherweise Infizierte durch die halbe Stadt zu einem Testzentrum reisen."
Der jüngste Anstieg der Neuinfektionen belegt einmal mehr die Notwendigkeit für die schnelle Realisierung von Testzentren.
Weiterer Corona-Fall an Hamburger Grundschule
Nach zwei Corona-Fällen an der Grundschule Rönnkamp, wo zwei Kinder positiv getestet worden sind, gibt es nun einen weiteren Corona-Fall an einer Hamburger Grundschule: An der Grundschule Turmweg in Rotherbaum gibt es einen Drittklässler, der positiv getestet wurde. Das bestätigt das Bezirksamt Eimsbüttel dem Abendblatt. Der Schüler ist seit Dienstag zu Hause.
Wie nun mit den anderen Kindern der dritten Jahrgangsstufe umgegangen wird, dazu wollte die Behörde noch keine Angaben machen. Kay Becker, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel: „Wir legen die weiteren Maßnahmen fest.“
Corona in drei Kieler Schulen – Jahrgangsstufen in Quarantäne
In drei Kieler Schulen sind nach einzelnen Corona-Fällen jeweils eine Jahrgangsstufe vorerst geschlossen worden. Die Kinder der Jahrgangsstufen seien in häuslicher Quarantäne, bis alle ihre Corona-Testergebnisse vorlägen, teilte eine Sprecherin des Bildungsministeriums am Donnerstag mit. In den drei Schulen sei jeweils ein Kind positiv auf Corona getestet worden, woraufhin als Schutzmaßnahme die Jahrgangsstufen nach Hause geschickt worden seien.
Am Donnerstag musste rund 130 Schüler des 9. Jahrgangs einer Gemeinschaftsschule in häusliche Quarantäne sowie die Lehrkräfte. Bereits am Mittwoch waren rund 50 Schüler der 3. Klasse einer Grundschule sowie etwa 65 Schüler einer 7. Jahrgangsstufe einer Gemeinschaftsschule betroffen gewesen. Über beiden Fälle vom Mittwoch hatten zuvor die „Kieler Nachrichten“ berichtet.
Die wegen der Corona-Infektion einer Lehrerin geschlossene Grundschule in Rantrum bei Husum hatte am Mittwoch wieder geöffnet. Die Schule war bisher die einzige von 792 Schulen in Schleswig-Holstein, die wegen eines Corona-Falles noch vor dem Schulstart in dieser Woche hatte geschlossen werden müssen.
Bezirke verlängern Alkoholverkaufsverbot in Hamburgs Party-Hotspots
Die Bezirksämter Altona, Hamburg-Mitte und Eimsbüttel haben am Donnerstag das Alkoholverkaufsverbot an Wochenende in Ottensen, auf St. Pauli und im Schanzenviertel verlängert. Der Verkauf und die Abgabe alkoholischer Getränke unter anderem durch Kioske, Tankstellen, Einzelhandel sowie Bars und Gaststättenbetriebe ist somit auch am Freitag, 14. August, und Sonnabend, den 15. August, jeweils von 20 Uhr bis 6 Uhr des Folgetags untersagt. Hiervon ausgenommen ist der Ausschank alkoholischer Getränke im Bereich der konzessionierten Außengastronomie für den Verzehr an Ort und Stelle.
Die Begründung der Bezirksämter: Trotz der gegenwärtigen Wetterprognose für das Wochenende (Unwettergefahr) sei zu erwarten, dass viele Menschen stark frequentierte Orte wie Schanzenviertel, Kiez und Ottensen besuchen würden. "Damit steigt potentiell das Risiko größerer Menschenansammlungen im öffentlichen Raum. Erfahrungsgemäß sinken zudem in den Abendstunden mit zunehmendem Alkoholkonsum die Bereitschaft und die Fähigkeit, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten".
Ziel der Allgemeinverfügungen ist, größere Ansammlungen von Personen in den betroffenen Gebieten zu verhindern, bei denen aufgrund einer Alkoholisierung die Gefahr der Ausbreitung des Corona-Virus besteht. An den vergangenen hatte das Alkoholverkaufsverbot Wirkung gezeigt. In den Hamburger Partyzonen hielten sich deutlich weniger Menschen auf. Polizei und Ordnungsamt registrierten deutlich weniger Verstöße gegen die Corona-Auflagen.
Die Allgemeinverfügungen sowie Karten der hiervon betroffenen Orte in Altona, Hamburg-Mitte und Eimsbüttel finden Sie hier: https://www.hamburg.de/allgemeinverfuegungen.
Corona-Pandemie lässt Umsätze von Dräger wachsen
Die Corona-Pandemie hat dem Medizintechnikhersteller Drägerwerk im erste Halbjahr ein deutliches Umsatzwachstum beschert. Das lag an der hohen Nachfrage nach Beatmungsgeräten und Schutzmasken, wie das Unternehmen am Donnerstag in Lübeck mitteilte. Den Angaben zufolge stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 17,1 Prozent. Nominal lag er mit rund 1,4 Milliarden Euro um 15,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im ersten Halbjahr 2019 hatte der Umsatz etwa 1,2 Milliarden Euro betragen. Der Fokus des Unternehmens liege unverändert auf einer schnellen Produktionsausweitung, um möglichst vielen Menschen helfen zu können, sagte Konzernchef Stefan Dräger.
Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen wegen der starken Nachfrage durch die Corona-Pandemie nun mit einem Umsatzwachstum zwischen 14 und 22 Prozent.. „Die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Entwicklungen werden uns noch geraume Zeit beschäftigen. Wir sind in einem Marathon, der noch lange andauern wird“, sagte der Konzernchef.
Rund 900 Millionen Euro Corona-Hilfen in Schleswig-Holstein
Bund und Land haben die Wirtschaft in Schleswig-Holstein im ersten Halbjahr mit rund 900 Millionen Euro an Corona-Hilfen unterstützt. Wegen krisenbedingter Liquiditätsengpässe erhielten gut 57.000 Unternehmen, Freiberufler und Einzelpersonen Zuschüsse oder Darlehen, wie Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag in Kiel berichtete. Das Land zählt insgesamt 123 000 Unternehmen.
Über die Soforthilfe des Bundes flossen rund 400 Millionen Euro und über die des Landes 55 Millionen an Zuschüssen. Aus dem Mittelstandssicherungsfonds des Landes für den Tourismus wurden Darlehen in Höhe von 164 Millionen Euro vergeben. Hinzu kamen über die Investitionsbank und die Hausbanken 284 Millionen Euro an KfW-Mitteln.
„Das ist ein Brocken“, sagte Buchholz. „Ich bin immer optimistisch.“ Aber: „Wir werden Insolvenzen erleben“. Ob im Herbst eine „dicke Welle“ kommt, wisse er nicht. Es gehe darum, möglichst viele Betriebe durch die Krise zu bringen, auch mit einem Härtefallfonds des Landes und stillen Beteiligungen an Unternehmen. Letztere seien mit sieben bewilligten Fällen und einem Volumen von 1,7 Millionen Euro bisher überschaubar.
Leonhard erinnert wegen Testpanne in Bayern an Quarantänepflicht
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat nach der schweren Corona-Test-Panne in Bayern an die Quarantänepflicht von Reiserückkehrern aus Risikogebieten erinnert. Dass es manchmal mehrere Tage bis zum Vorliegen eines Ergebnisses dauere, sei nicht abwendbar, sagte Leonhard am Donnerstag. „Wir wollen ja auch, dass die Ergebnisse richtig sind und den richtigen erreichen.“ Deswegen könne es dauern. Ebenso sei wichtig: „Die Quarantäne ist nicht aufgehoben mit dem Test, sondern die Quarantäne ist aufgehoben mit Zustellung des negativen Testergebnisses. Völlig egal, wie lang es dauert.“
Wegen des verspäteten Versendens von Corona-Testergebnissen in Bayern wussten bis Mittwochabend 900 bei der Rückkehr aus dem Urlaub positiv getestete Bürger aus mutmaßlich mehreren Bundesländern nichts von ihren Infektionen. Dadurch könnten sie andere Menschen angesteckt haben. Insgesamt warteten 44.000 Reiserückkehrer nach den freiwilligen Tests an Autobahnraststätten und Hauptbahnhöfen auf die Ergebnisse.
Traditionelle Windjammer-Parade bei der Kieler Woche trotz Corona
Vieles ist aufgrund der Corona-Pandemie anders bei der diesjährigen Kieler Woche (5. bis 13. September), doch ein Traditionsevent bleibt: Die Windjammer-Parade am zweiten Veranstaltungs-Sonnabend findet statt, wie die Stadt Kiel am Donnerstag mitteilte. In diesem Jahr werde sie zudem zur Segelparade für alle. Alle Segler - egal ob privat oder geschäftlich, modern oder traditionell – konnten sich den Angaben zufolge für eine Teilnahme anmelden. Um das Gesamtbild zu schärfen, werden alle Schiffe die offizielle Kieler-Woche-Flagge mit dem Kreuzknoten hissen.
Insgesamt werden 120 Segelschiffe an der Windjammer-Segelparade teilnehmen. „Von der Resonanz waren wir begeistert“, sagte der Leiter des Kieler-Woche-Büros, Philipp Dornberger. Angeführt wird die Parade demnach von der Bark „Alexander von Humboldt II“, die zuletzt 2012 an der Spitze gesegelt ist.
Bei der diesjährigen Kieler Woche stehen das Segelprogramm, neue digitale Formate, reale Erlebnisse und Events mit kleineren Zuschauerzahlen im Mittelpunkt. Bei allen Veranstaltungsarealen gilt, dass vorab reserviert werden muss, damit Regeln eingehalten werden können. Frei zugängliche Veranstaltungsflächen wird es nach Angaben der Stadt nicht geben.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg steigt wieder
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Hamburg am Donnerstag auf 47 gestiegen. Am Mittwoch waren es 28 gewesen. Die Zahl der in Hamburg bestätigten Fälle liegt damit bei 5820. Es gelten 5100 Personen als geheilt. In den Kliniken werden aktuell 21 Corona-Patienten behandelt, acht werden intensivmedizinisch betreut.
Letzten Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf zufolge starben in Hamburg bisher 231 Menschen an Covid-19. Diese Zahl hat sich zuletzt nicht erhöht.
Beträgt die Anzahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner, muss der Senat über Beschränkungen beraten. Derzeit liegt dieser Wert bei 16,3 von möglichen 50 Neuinfektionen (13. August.2020). Für Hamburg beträgt die Grenze der Neuinfektionen 900 Fälle in sieben Tagen.
Linke kritisiert anhaltendes Sexarbeit-Verbot in Hamburg
Trotz Corona-Lockerungen gibt es bislang keine Anhaltspunkte für ein erhöhtes Infektionsgeschehen im Bereich der körpernahen Dienstleistungen. Das habe der Senat auf eine kleine Anfrage bestätigt, teilte die Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft am Donnerstag mit. In einem aktuellen Schreiben weise zudem das Robert-Koch-Institut (RKI) darauf hin, dass es "keine Evidenz zu Übertragungsrisiken von Sexarbeiter*innen im Kontext von SARS-CoV-2" gebe.
Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, kritisiert, dass sexuelle Dienstleistungen in Hamburg dennoch untersagt bleiben: "Hier wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen. Ich verstehe nicht, warum es noch immer ein Totalverbot der Sexarbeit gibt, während andere körpernahe Dienstleistungen zum Teil bereits seit Mai wieder gestattet sind. Ebenso wie das RKI halten wir die aktuelle Kriminalisierung der Sexarbeit für kontrafaktisch und für die falsche Strategie zur Bekämpfung von Corona."
Wesermarsch-Landrat positiv auf Coronavirus getestet
Der Landrat des Wesermarsch-Kreises, Thomas Brückmann, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Landkreis am Donnerstag mit. Der parteilose Politiker befindet sich bereits seit einer Woche in häuslicher Quarantäne. Ein erstes Testergebnis sei am vorigen Sonnabend negativ ausgefallen. Dann habe Brückmann am Sonntag erste Symptome in Form hohen Fiebers gezeigt. Ein zweiter Test habe dann ein positives Ergebnis ergeben. Seit Mittwoch sei der Landrat fieberfrei.
„Gesundheitliche Einschränkungen liegen nicht vor. Landrat Thomas Brückmann befindet sich im Home-Office und leitet die Amtsgeschäfte von zuhause aus“, hieß es in einer Mitteilung. Abhängig von einer weiteren Testung kommende Woche dauere die Quarantäneanordnung bis etwa Ende der nächsten Woche an.
Nur in Hamburg dürfen Amateursportler nicht im Vollkontakt trainieren
Nach der Entscheidung in Schleswig-Holstein, vom 19. August an im Mannschaftssport wieder Trainings- und Wettkampfbetrieb im Vollkontakt zu erlauben, ist Hamburg das einzige Bundesland, in dem Amateursportler nur in Gruppen von maximal zehn Personen im Vollkontakt trainieren dürfen.
Sportsenator Andy Grote bestätigte, dass erst Ende August über neue generelle Lockerungen entschieden werde. Vereine der Ersten und Zweiten Bundesligen können Sondergenehmigungen beantragen.
Arztruf 116 117 in Hamburg: Bis zu 4000 Anrufe – viele ohne Symptome
Bis zu 4000 Anrufe am Tag verzeichnet der Hamburger Arztruf 116 117 nach dem Ende der Schulferien. „Viele Anrufer sind keine Notfälle, sie haben keine Symptome. Das ist unschön“, sagte Sprecher Jochen Kriens von der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH). Der Notruf sollte nur in medizinisch begründeten Fällen kontaktiert werden.
Viele Menschen wollten sich auch einfach zum Thema Corona informieren, sagte Kriens, doch dafür sei die Hotline der Stadt (040 428 284 000) zuständig. Reisende ohne Corona-Symptome sollten sich in den Zentren in Farmsen und Altona testen lassen, ein weiteres beim Hamburger Hauptbahnhof werde demnächst eröffnet. Positiv zu beobachten sei eine Abschwächung saisonaler Krankheiten durch die Maskenpflicht. „Wir haben weniger Erkältungen, wenige grippale Infekte“, berichtete Kriens.
Zehn bis 15 Plätze im Callcenter der KVH seien derzeit mit medizinischem Fachpersonal besetzt, in Corona-Hochzeiten im Frühjahr waren es 30. Zwischen 2000 und 2500 Anrufe gingen durchschnittlich täglich ein, manche Personen riefen mehrmals an. „Am Sonntag und Montag hatten wir sogar 4000, die Belastung im Callcenter ist groß. Das ist aber noch weit entfernt von den 20.000 im Frühjahr“, erklärte Kriens.
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Reisende aus Risikogebieten im Aus- und Inland sind zu dem Corona-Test verpflichtet; für alle anderen Rückkehrer ist er freiwillig und kostenlos. Der Aufenthalt im Ausland muss durch ein Ticket, eine Hotelrechnung oder einen ähnlichen Beleg nachgewiesen werden. Ebenfalls kostenlos ist der Test für Schulangehörige, wenn die Corona-App anschlägt oder wenn eine Behörde den Test anordnet.
Hamburgs Krankenhäuser müssen Corona-Tests für Mitarbeiter selbst zahlen
Die Hamburger Krankenhäuser müssen die regelmässigen Corona-Tests für ihre Beschäftigten bislang selbst bezahlen. Das sei unfair gegenüber den Krankenhäusern, sagte Claudia Brase, die Geschäftsführerin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft. Sowohl die Beschäftigten an Schulen als auch die Rückkehrer aus Risikogebieten müssten für die Tests nicht selbst aufkommen, auch hätten andere Bundesländer für die Krankenhäuser bereits Regelungen geschaffen. „Unsere Mitarbeiter fühlen sich dadurch nicht wertgeschätzt von der Politik“, sagte Brase. Die Krankenhäuser würden finanziell zusätzlich belastet. Ein Test kostet 60 bis 90 Euro.
Hintergrund ist eine Verwaltungsregelung, die in Hamburg noch nicht umgesetzt wurde. Danach müssen die Krankenhäuser bei den Gesundheitsämtern einen Plan für die regelmäßigen und die anlassbezogenen Tests in ihren verschiedenen Abteilungen vorlegen und genehmigen lassen. Dann können die Krankenkassen die Kosten erstatten. Das haben die Hamburger Gesundheitsämter, die der Gesundheitsbehörde unterstehen, noch nicht getan. „Vermutlich liegt es an einem Bürokratie-Versagen“, sagte Brase. Die Sozialbehörde hat sich dazu noch nicht geäußert.
Ein ähnliches Problem beklagen die niedergelassenen Ärzte für ihre Arzthelferinnen und Sprechstundenhilfen. Sie müssten in einigen Bundesländern Corona-Tests aus ihrer eigenen Tasche bezahlen, um ihren Beruf ausüben zu können. „Das ist zutiefst beschämend und widerspricht dem gesunden Gerechtigkeitsempfinden“, sagte die Augenärztin Frauke Wulf-Homilius, Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen der Ärztevereinigung Virchowbund.
301 Hamburger Lehrer haben Attest aus Sorge vor Corona
In Hamburg haben sich lediglich 1,65 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer aus Sorge vor einer Corona-Infektion vom Präsenzunterricht befreien lassen. Nach Angaben der Schulbehörde vom Donnerstag legten 301 der 20.037 Lehrkräfte ein ärztliches Attest vor. Die Zahlen der Behörde basieren auf einer Abfrage von 370 Schulen.
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Bis zum Mittwochabend (Stand: 19.19 Uhr) wurden nach Angaben der Landesregierung in Schleswig-Holstein 39 neue Infektionen gemeldet. Damit ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle auf 3714 gestiegen. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus werden weiterhin 158 Menschen gezählt. Rund 3300 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen.
Feuerwehrhund zeigt Maskenmuffeln, wie es richtig geht
"Sei schlau wie Bella", rät die Feuerwehr Hamburg bei Facebook und Twitter und zeigt mit einer kleinen Bilderserie, was sie meint: Wie man die Mund-Nasen-Bedeckung richtig trägt, zeigt der Feuerwehrhund in einer kleinen Bilderserie.
Bernd Buchholz hält Verbote für Tagesausflüge für "unverhältnismäßig"
Schleswig-Holstein will keine Einlassbeschränkungen für Tagestouristen einführen, wie sie im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern gelten. „Das wäre völlig unverhältnismäßig“, sagte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) am Mittwoch im ARD-„Mittagsmagazin“. Buchholz warnte Besucher aber vor Unvernunft: „Wir brauchen die Abstandsregelungen weiter“. Die Corona-Zahlen stiegen wieder. Deshalb müsse man auch im Tourismus aufpassen, dass nicht zu viele Menschen eng zusammenkommen. Man müsse nicht unbedingt an heißen Wochenenden in die Hotspots reisen.
Besucher-Ampel lenkt Gäste in St. Peter-Ording
Eine Besucher-Ampel soll künftig die Gäste in St. Peter-Ording lenken. An sechs Hotspots im Ort sei Sensortechnik installiert worden, um die Zahl der Menschen zu erfassen, sagt Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff. Das soll helfen, Menschen-Ansammlungen während der Corona-Epidemie zu vermeiden.
Es seien zum Teil Frequenzmesser aufgestellt worden, mit denen man die Bewegung der Menschen erfassen kann. An anderen Stellen machen Kameras im Minutentakt Fotos, auf denen eine Software automatisiert und anonymisiert die Zahl der Menschen zählt. „Die Bilder werden nicht gespeichert, sondern nach der Datenerfassung sofort gelöscht.“
Die Daten werden ausgewertet und erscheinen als „Ampel“ auf der Internetseite von St. Peter-Ording. Dabei wird für die Hotspots angezeigt, ob sie wenig, mäßig oder stark besucht sind.
„Wir haben das System zehn Tage getestet. Es wurde am Dienstag offiziell freigeschaltet“, sagte Höfinghoff. St. Peter-Ording ist laut Höfinghoff „die erste touristische Destination in Deutschland, die Sensortechnik einsetzt und damit eine digitale Besucherlenkung ermöglicht“. Der NDR berichtete zuvor darüber.