Hamburg. Zudem sind drei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Eine Grundschulklasse in Quarantäne.

Der Start des neuen Schuljahrs wird in Hamburg von Corona überschattet: 23 Schülerinnen und Schüler sowie drei Schulbeschäftigte von 19 Schulen der Hansestadt sind positiv auf das neuartige Sars-CoV-2-Virus getestet worden, wie die Schulbehörde am Montag auf Abendblatt-Anfrage mitteilte.

Wegen eines bestätigt infizierten Kindes muss eine vierte Klasse der Grundschule Rönnkamp in Schnelsen vorerst zu Hause bleiben. Infiziert ist auch eine Lehrerin der Schule Ahrensburger Weg in Volksdorf. Kollegen, die zu ihr Kontakt gehabt haben könnten, werden getestet und nicht an der Schule eingesetzt, sagte Behördensprecher Peter Albrecht.

Fast alle Corona-Fälle an Hamburgs Schulen sind Reiserückkehrer

In fast allen der insgesamt 26 Fälle handele es sich um Reiserückkehrer, die sich in den Ferien infiziert und dies vor dem Betreten der Schule gemeldet hätten. Deshalb seien abgesehen von den genannten Quarantäne-Maßnahmen an den beiden Schulen in Schnelsen und Volksdorf keine weiteren Konsequenzen für den Schulbetrieb nötig gewesen.

Für Irritationen sorgte am Montag allerdings das Lise-Meitner-Gymnasium in Osdorf. Wegen eines Corona-Verdachts bei einem Schüler in der Jahrgangsstufe 12 hatte Schulleiterin Doris Oldenburg entschieden, dass am Montag die gesamte Stufe – etwa 70 Schülerinnen und Schüler – dem Unterricht fernbleiben sollte. Im Moment gelte es, „lieber ein bisschen zu vorsichtig zu sein als ins Risiko zu gehen“, sagte Oldenburg auf Abendblatt-Nachfrage.

Umgang mit Corona-Verdachtsfällen nicht klar geregelt

Die Schulbehörde erklärte, dieses Vorgehen widerspreche ihren Vorgaben. Hamburgs Schulen sollten bei Corona-Verdachtsfällen und bei bestätigten Infektionen das zuständige Gesundheitsamt informieren, das dann über Maßnahmen entscheide.

Abgesehen davon gebe die Schulbehörde keinen detaillierten Ablaufplan vor, wie die Schulen bei Verdachts- und Infektionsfällen vorgehen sollten. Zur Beurteilung solcher Fälle qualifiziert seien die Gesundheitsämter. Zwar vergehe Zeit bis zu einer Entscheidung. Aber das sei immer noch besser, als wenn Schulleitungen „aus dem Bauch heraus“ eine Entscheidung träfen.

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Das für das Lise-Meitner zuständige Bezirksamt Altona teilte mit, das Testergebnis liege noch nicht vor. Der betroffene Schüler sei in Quarantäne. Bisher sehe das Gesundheitsamt „keine Notwendigkeit zur Verhängung schulbezogener Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz in diesem Einzelfall“.

Senator Rabe übergibt Tablets an Stadtteilschule

Unterdessen übergab Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag 270 Tablets an die Stadtteilschule Alter Teichweg in Dulsberg. Die Geräte sind Teil einer Lieferung von 38.000 Geräten im Wert von rund 18 Millionen Euro, welche die Schulbehörde bestellt hatte. Davon seien mehr als 28.000 Tablets und Laptops an Hamburgs Schulen ausgeliefert worden, 3000 Geräte sollten noch in dieser Woche eintreffen, sagte Rabe. Die verbleibenden 8000 Geräte werden wegen Lieferproblemen des Herstellers wohl erst ab Ende August bereit stehen.

Interaktive Karte: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Das Geld für die Geräte stammt aus dem Digitalpakt, mit dem die Bundesregierung den Unterricht mit Computern und digitalen Medien fördern will. Insgesamt verfügten Hamburgs Schulen bald über 50.000 digitale Endgeräte (inklusive PC) und damit über Computer für jeden vierten Schüler, sagte Rabe.

Gericht stellt klar: Lehrkräfte müssen keine Maske tragen

Das Verwaltungsgericht Hamburg hat den Eilantrag eines Vaters abgelehnt, mit dem die Schulbehörde verpflichtet werden sollte, für Lehrer das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auch während des Unterrichts anzuordnen. Entscheidender Gesichtspunkt für die Richter war, dass dem Staat bei der Erfüllung seiner Schutzpflicht für Leben und Gesundheit ein erheblicher Einschätzungs- und Gestaltungsspielraum zukommt.

Eine Verletzung der Schutzpflicht könne nur dann festgestellt werden, wenn Schutzmaßnahmen überhaupt nicht getroffen werden oder offensichtlich ungeeignet oder völlig unzulänglich sind. Gegen die Entscheidung kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.

CDU Hamburg vermittelt Schutzmasken an Schulen

Den CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß und den CDU-Bürgerschaftsfraktionschef Dennis Thering haben Klagen von Schulen erreicht, die nach wie vor über keine oder nicht genug FFP2-Schutzmasken für Lehrkräfte verfügen.

Die CDU-Politiker vermitteln dank der Spende des Hamburger Familienunternehmens Möller & Förster (u. a. Betreiber von Hagebaumärkten) FFP2-Schutzmasken an Schulen, die sie dringend benötigen. Interessierte Schulen können sich unter Tel. 040/477055 oder Christoph.ploss@bundestag.de melden.