Hamburg. Schulstart: Lehrergewerkschaften monieren Mängel. 9600 Corona-Bußgeldbescheide in Hamburg. Wacken im Stream.

Das Infektionsgeschehen mit dem neuartigen Coronavirus wird auch in Hamburg und Norddeutschland weiter genau beobachtet: Seit vergangener Woche liegt die Zahl der täglichen Neuansteckungen in der Hansestadt wieder mit einer Ausnahme im zweistelligen Bereich, am Mittwoch wurden 18 weitere Fälle gemeldet. In Schleswig-Holstein waren es am Dienstagabend sogar 38 Neuinfektionen. Besonders stark betroffen ist der Kreis Dithmarschen – ein neues Risikogebiet?

Derweil hat die Bußgeldstelle in Hamburg neue Zahlen zu Corona-Verstößen bekannt gegeben – Innensenator Andy Grote (SPD) wurde für seinen Umtrunk bisher nicht belangt.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Mittwoch, den 29. Juli::

Schulstart mit Corona: Lehrergewerkschaften monieren Mängel

Die Lehrergewerkschaften Hamburg (DLH) sind mit dem Plan von Schulsenator Ties Rabe, zum neuen Schuljahr wieder flächendeckend in den regulären Unterricht einzusteigen, nicht einverstanden. Der Plan komme zu spät, sei nicht hinreichend differenziert, belaste die Lehrkräfte mit erheblicher Mehrarbeit und enthalte zudem kein Konzept für den Fall einer Verschärfung der Infektionslage, heißt es in einer Presseerklärung.

Zumindest für die erwachsenen Schülerinnen und Schüler müsse das Abstandsgebot aufrechterhalten werden. „Schließlich befinden sich in den Oberstufen Hamburger Schulen nicht wenige Schülerinnen und Schüler, die derzeit in der Öffentlichkeit aufgrund ihres nicht pandemiegerechten Verhaltens auffallen. In diesem Punkt muss deswegen dringend nachgebessert werden“, fordert der DLH-Vorsitzende Helge Pepperling. Auch müsse die mit dem Maßnahmenpaket verbundene Mehrarbeit der Lehrkräfte berücksichtigt werden.

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Zahl der Neuinfektionen in Dithmarschen steigt weiter

Der Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein könnte bei weiter deutlich steigenden Corona-Zahlen zum Risikogebiet werden. Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage ist auf 44 gestiegen, wie ein Sprecher des Landkreises am Mittwochabend mitteilte. Weitere Tests stehen noch aus. Der Kreis will am Donnerstag informieren, wie die weitere Verbreitung des Virus innerhalb der Stadt Heide verhindert werden soll.

Der Sprecher hatte am Nachmittag mitgeteilt, dass es sich bei zuvor bekanntgewordenen 33 Corona-Infizierten vor allem um Rückkehrer von Reisen auf den West-Balkan und nach Skandinavien handele. Weitere Ansteckungen habe es in den Familien gegeben. Der überwiegende Teil entfalle auf mehrere Familien aus Dithmarschen, die engen Kontakt pflegten.

Am Abend teilte er mit: „Neben weiteren Positivfällen aus der Testreihe im Zuge des Ausbruchsgeschehens in Heide haben sich unabhängig davon auch in anderen Teilen des Kreises Neuinfektionen ereignet. Auch für Heide stehen noch weitere Testungen an.“

Corona-Tests: Flughafen-Anwohner nehmen Airlines in Pflicht

Fluglinien sollen sich an den Kosten für freiwillige und verpflichtende Corona-Tests beteiligen. Das fordert die Notgemeinschaft der Flughafen-Anlieger
Hamburg. Die Testkosten sollten auf die Start- und Landegebühren umgelegt werden. "Das geht schnell und mit wenig Aufwand", sagt der Vereinsvorsitzende Gebhard Kraft.

Die Fluglinien seien an der gegenwärtigen Risikolage nicht unbeteiligt und weigerten sich, entsprechend den Empfehlungen die Mittelsitze in den Flugzeugen unbesetzt zu lassen. Wenn die Fluggesellschaften schon aus Profitgründen die Hygiene an Bord vernachlässigten, sollten sie auch mit ihren dadurch erzielten Mehreinnahmen für die Tests aufkommen, hieß es in einer Pressemitteilung der Notgemeinschaft.

Corona: Büsum will Maskenpflicht in Fußgängerzone einführen

Für Passanten im Nordseebad Büsum im Kreis Dithmarschen gilt künftig in der Fußgängerzone eine Maskenpflicht. Das neue Hygienekonzept tritt vermutlich zum Wochenende in Kraft, wie Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje (FWB) am Mittwoch dem NDR Schleswig-Holstein sagte. Hintergrund ist, dass der nach den Corona-Regeln gebotene Mindestabstand in der Fußgängerzone zum Teil nicht eingehalten werden könne.

Corona-Regeln? Hagenbeck klagt über rücksichtslose Besucher

Der Tierpark Hagenbeck hat Schwierigkeiten mit Besuchern, die sich nicht an die Corona-Abstandsregeln halten. Es komme vor, dass sich größere Menschenmengen im Park ansammelten, sagte die Sprecherin des Tierparks, Michaela Wilke, am Mittwoch. Die Ansammlungen kämen insbesondere zu Stoßzeiten und an „Hotspots“ wie dem beliebten Elefantengehege vor.

Der Tierpark Hagenbeck gab am Montag bekannt, dass sich Besucher ab sofort wieder über Kattas im Tropenaquarium freuen können.
Vorkehrungen im Tierpark Hagenbeck: Absperrungen sollen dafür sorgen, dass Besucher die Abstände einhalten. © picture alliance/dpa

„Es ist ab und zu schwierig im Park“, sagte die Sprecherin. Im Eingangsbereich sei die Situation jedoch deutlich besser. Der Tierpark hat nach eigenen Angaben umfassende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Neben Hinweisschildern, Absperrungen und Markierungen seien 28 weitere Ordner im Einsatz.

Zuvor hatte die „Hamburger Morgenpost“ über Besucher berichtet, die Abstandsregeln im Park und vor dem Eingang ignorierten und sich nicht an die Anweisungen von Ordnern hielten. „Wir müssen alle mit diesen Einschränkungen leben, es ist leider im Moment so“, sagte Wilke, die gleichzeitig an die Vernunft der Besucher appellierte.

Maskenverweigerer schlägt Restaurantmitarbeiter

Zwei Mitarbeiter eines Schnellrestaurants in Bremen sind geschlagen worden, weil sie einen Kunden auf das Fehlen einer Mund-Nasen-Bedeckung hingewiesen haben. Nach Polizeiangaben war der Mann in der Nacht zum Mittwoch in das Restaurant gekommen. Als ihm gesagt wurde, dass er ohne Maske im Lokal nicht bedient werde, wurde er ausfällig.

Er griff erst einen 28-jährigen Mitarbeiter an und dann einen Kollegen, der schlichten wollte. Schließlich stürmten noch vier Kumpel des Angreifers ins Lokal und schlugen ebenfalls auf die Mitarbeiter ein. Diese kamen mit Blessuren davon. Die Täter flüchteten anschließend in einem Auto.

Mundschutz-Mode: Kreativ durch die Krise

Mundschutz-Mode: Kreativ durch die Krise

Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke.
Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke. © dpa | Kay Nietfeld
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt.
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt. © dpa | Carsten Koall
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches.
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches. © ZB | Soeren Stache
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde.
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde. © dpa | Ahmad Hasaballah
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg.
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg. © dpa | Aaron Favila
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion.
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion. © dpa | Javed Dar
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf.
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf. © dpa | Kamran Jebreili
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis.
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis. © dpa | Chokri Mahjoub
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador". Dieses Mal in Quito, Ecuador. © dpa | Juan Diego Montenegro
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika.
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika. © dpa | Themba Hadebe
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München.
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München. © dpa | Felix Hörhager
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske.
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske. © dpa | Sven Hoppe
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern.
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern. © dpa | Mosa'ab Elshamy
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Bald Risikogebiet? Dithmarschen meldet enormen Anstieg

Der Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein könnte bei weiter deutlich steigenden Corona-Zahlen zum Risikogebiet werden. Ein Kreissprecher sagte am Mittwoch, innerhalb der vergangenen sieben Tage seien Stand Mittwoch früh 33 Neuinfektionen festgestellt worden. Am späten Nachmittag sollten die Laborergebnisse von weiteren 45 getesteten Personen vorliegen. „Einige dieser Personen zeigen Corona-typische Symptome, so dass wir mit weiteren positiven Tests rechnen.“

Die Regierung von Schleswig-Holstein stufte den bayrischen Landkreis Dingolfing-Landau explizit als Risikogebiet ein (Symbolbild).
Wieder Ein- und Ausreisekontrollen in Schleswig-Holstein (Archivbild)? Der Kreis Dithmarschen könnte zum Corona-Risikogebiet werden. © picture alliance/dpa

Bei den 33 Corona-Infizierten handelt es sich nach Angaben des Sprechers vor allem um Reiserückkehrer vom West-Balkan und aus Skandinavien, aber auch im Kontext dieser Rückkehrer erfolgte Ansteckungen im familiären Bereich. Der überwiegende Teil der Neuinfektionen sei auf mehrere in Dithmarschen lebende Familien entfallen, die einen engen Verbund miteinander pflegten. Bei den 45 Personen, deren Testergebnisse noch ausstehen, handle es sich um Kontaktpersonen.

Wann Dithmarschen Risikogebiet werden würde

Im Kreis Dithmarschen leben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 133 210 Menschen. Rein rechnerisch müsste es innerhalb von sieben Tagen mehr als 66,5 Neuinfizierungen in dem Kreis geben, damit er zum Risikogebiet erklärt werden könnte.

Maßgeblich dafür ist im Regelfall, ob in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt mehr als 50 Personen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Laut RKI gab es Stand 29. Juli 00 Uhr im Kreis Dithmarschen 23,3 Fälle auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Deutschlandweit lag dieser Wert am Mittwochmorgen bei 4,5 Fällen.

Über die Einstufung von Risikogebieten in Schleswig-Holstein entscheidet das Gesundheitsministerium in Kiel. Es gebe keinen Automatismus, erläuterte ein Sprecher auf Anfrage. Grundlage sei die Quarantäne-Verordnung des Landes. Neben der 50-Fälle-Grenze könne das Ministerium auch weitere Faktoren einfließen lassen, etwa wenn sich Ausbrüche regional klar begrenzen lassen.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) über die Quarantäne-Regeln:

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Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Hamburg meldet 18 neue Corona-Fälle

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Hamburg ist seit Dienstag um 18 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie wurden damit 5355 Menschen in Hamburg positiv auf das Virus getestet. Rund 5000 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen aber als genesen angesehen werden. Am Vortag waren in der Hansestadt zwölf Neuinfektionen gemeldet worden.

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) werden derzeit sechs Corona-Patienten behandelt.
Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) werden Corona-Patienten auf der Intensivstation behandelt. © Imago/Hanno Bode

In Hamburger Krankenhäusern wurden den Angaben zufolge 21 Menschen mit dem Coronavirus behandelt. Sechs von ihnen liegen auf Intensivstationen. Laut Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf starben in Hamburg bisher 230 Menschen an Covid-19. Das RKI, das unabhängig von der Todesursache alle mit dem Virus infizierten Toten erfasst, kommt auf 261.

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Wacken: Heavy-Metal-Festival startet heute im Livestream

Headbangen im Homeoffice: Am Mittwoch startet ein Online-Event als Ersatz für das wegen der Corona-Pandemie abgesagte Heavy-Metal-Festival in Wacken in Schleswig-Holstein. Das Digitalfestival läuft bis Sonnabend.

Geplant sind am Mittwoch unter anderem Auftritte von Body Count mit Ice-T, Anthrax, Motor Sister und von Metalqueen Doro geplant. An den vier Tagen stehen bei "Wacken World Wide" auch Konzerte von Blind Guardian, Heaven Shall Burn, In Extremo, Kreator und Beyond The Black und Sabaton auf dem Programm. Wacken-Gigs vergangener Jahre von Iron Maiden, In Flames und Arch Enemy ergänzen es.

Thomas Jensen (r.) und Holger Hübner, Veranstalter des Wacken Open Air, lassen das Festival Corona-bedingt als Online-Event starten.
Thomas Jensen (r.) und Holger Hübner, Veranstalter des Wacken Open Air, lassen das Festival Corona-bedingt als Online-Event starten. © dpa

Nach Veranstalterangaben werden die Musiker bei dem Festival live spielen. Sie sollen damit in Echtzeit mit präzisem Kamera-Tracking abgefilmt und direkt in ein virtuelles Set integriert werden. Die Fans sollen dabei nicht nur Zuschauer sein, sondern durch Mitmachprogramme und Interaktionen eingebunden werden. Hier geht es zum Wacken-Stream.

38 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus innerhalb eines Tages um 38 Fälle auf 3379 erhöht. Wie die Landesregierung mit Stand Dienstagabend berichtet, lag die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen weiter bei 156. Rund 3100 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt zwölf an Covid-19 Erkrankte behandelt.

Ein Arzt führt einen Covid-19-Test durch. Die Zahl der Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist zuletzt stark gestiegen.
Ein Arzt führt einen Covid-19-Test durch. Die Zahl der Neuinfektionen in Schleswig-Holstein ist zuletzt stark gestiegen. © dpa | Axel Heimken

Den stärksten Anstieg gab es erneut im Kreis Dithmarschen. Dort wurden mit Stand Dienstagabend zwölf neue Fälle gemeldet. Dabei soll es sich vor allem um Reiserückkehrer vom West-Balkan und aus Skandinavien handeln, aber auch im Kontext dieser Rückkehrer erfolgte Ansteckungen im familiären Bereich, sagte der Kreissprecher am Dienstag. Der überwiegende Teil der Neuinfektionen sei auf mehrere in Dithmarschen lebende Familien entfallen, die einen engen Verbund miteinander pflegten.

Corona-Verstöße: 9600 Bußgeldbescheide in Hamburg

Seit mehr als vier Monaten gelten bundesweit die Hygiene- und Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dennoch verstoßen immer wieder Menschen dagegen. In Hamburg sind deshalb in den vergangenen Wochen Tausende Bußgeldbescheide verschickt worden.

Bis zum 24. Juli seien 10.224 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, sagte Matthias Krumm, Sprecher des Einwohnerzentralamts. Daraus seien bislang 9635 Bußgelder hervorgegangen.

Zwei Polizisten gehen an der Außenalster Streife. In Hamburg wurden bislang mehr als 6650Bußgelder wegen Corona-Verstößen verhängt.
Zwei Polizisten gehen an der Außenalster Streife. In Hamburg wurden bislang mehr als 6650Bußgelder wegen Corona-Verstößen verhängt. © Daniel Bockwoldt/dpa

Wie hoch die Summe der bisher verhängten Bußgelder ist, konnte Krumm nicht sagen. Wie viel Geld auf diese Art bereits eingenommen wurde, dagegen schon: „Bisher wurden Einnahmen in Höhe von 804.956,83 Euro erzielt.“ Doch nicht alle Betroffenen haben anstandslos bezahlt. In 1676 Verfahren wurde gegen den Bescheid Einspruch erhoben.

Der bei Weitem größte Teil der Bußgelder sei wegen Verstößen gegen das Abstandsgebot ergangen, die jeweils mit 150 Euro geahndet würden, sagte Krumm. Die Bandbreite der Bußgelder reicht von diesen 150 Euro bis 5000 Euro.

Coronavirus – die Bilder zur Krise:

Sehr hohe Bußgelder werden etwa fällig, wenn trotz Verbots ein Gewerbe betrieben wird – beispielsweise eine Diskothek, die in Hamburg nach wie vor geschlossen bleiben muss. Durchweg handelt es sich dabei um Ordnungswidrigkeiten. In den meisten Fällen hat die Polizei die Regelverstöße angezeigt – sie muss die Einhaltung der Corona-Regeln überwachen. Hier geht's zum Bußgeldkatalog zur SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung.

Umtrunk-Affäre: Grotes Treffen wird weiter untersucht

Ob demnächst auch Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) von der Bußgeldstelle zur Kasse gebeten wird, stand indes noch nicht fest. In der Sache gebe es noch keinen neuen Sachstand, so Krumm. „Der Sachverhalt wird weiterhin von der Bußgeldstelle geprüft. Herr Grote hat im Rahmen des Verfahrens von seinem Recht auf Anhörung Gebrauch gemacht und eine schriftliche Stellungnahme abgegeben, welche bei der Bearbeitung berücksichtigt wird.“

Innensenator Andy Grote (SPD) über das Alkoholverbot in Hamburg.
Innensenator Andy Grote . © Roland Magunia/Funke Foto Services

Grote wird vorgeworfen, trotz der Corona-Krise einen Stehempfang zu seiner Wiederernennung als Senator mit 30 Freunden und Bekannten in einer Bar in der Hafencity gefeiert und dabei gegen die Corona-Regeln verstoßen zu haben. Grote bestreitet den Verstoß, auch wenn er das Treffen inzwischen als „dummen Fehler“ bezeichnet, für den er sich mehrfach entschuldigt hat. Gegen Grote war anonym Anzeige erstattet worden.

Studie: Jugendliche nutzen während Lockdown länger digitale Spiele

Kinder und Jugendliche haben während des Corona-Lockdowns einer Studie zufolge 75 Prozent mehr Zeit mit digitalen Spielen verbracht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung zur Mediennutzung der Krankenkasse DAK-Gesundheit zusammen mit Forschern des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die an diesem Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll.

Ein Junge vor einem Computerspiel (Symbolfoto).
Ein Junge vor einem Computerspiel (Symbolfoto). © imago

Demnach stieg bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren, die mindestens einmal pro Woche spielen, die Nutzungsdauer von digitalen Spielen auf Tablets, Smartphones, Spielkonsolen oder am PC deutlich an: Während im September vergangenen Jahres die durchschnittliche Spieldauer werktags noch bei 79 Minuten lag, kletterte sie im April – also rund vier Wochen nach Beginn des Corona-Lockdowns – auf 139 Minuten. Neben Kindern wurden in der repräsentativen Untersuchung auch Erziehungsberechtigte in den rund 1200 Familien befragt.

Rabe über den Corona-Neustart in Hamburgs Schulen:

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Demo für Wiederzulassung der Prostitution auf St. Pauli

Unter dem Motto „Herr Tschentscher, wir müssen reden“ haben Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber am Dienstagabend auf St. Pauli erneut für eine Wiederzulassung der Prostitution demonstriert. „Lieber legal und kontrolliert - als illegal und unkontrolliert“, forderten sie und appellierten an Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), das Prostitutionsgewerbe „im Sinne der Pandemie-Bekämpfung“ wie bereits andere körpernahe Dienstleistungen aus dem Corona-Lockdown zu entlassen.

Die Demonstration am Dienstagabend auf der Herbertstraße.
Die Demonstration am Dienstagabend auf der Herbertstraße. © Laura Kosanke

Zu der Kundgebung hatte die Gruppe „Sexy Aufstand Reeperbahn“ aufgerufen. Rund 80 Prostituierte zogen mit Plakaten von der Herbertstraße bis vor die Davidwache. Nebelmaschinen und Scheinwerfer setzten die Prozession effektvoll in Szene. Nach Polizeiangaben säumten etwa 300 Schaulustige und Unterstützer den kurzen Demonstrationsweg.

Bezirksamtschef Falko Droßmann (SPD) schloss sich den Forderungen an. Zugleich stellte er eine Wiederzulassung der Prostitution zum 1. September in Aussicht. Voraussetzung sei, dass die Corona-Infektionszahlen bis dahin nicht wieder in die Höhe schnellten. Dann beabsichtige die Sozialbehörde gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen, „die Prostitution in Prostitutionsstätten wieder zuzulassen“, sagte er.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Dienstag, 28. Juli 2020