Hamburg. Test-Ergebnisse aus Bramfelder Pflegeheim ausgewertet. Fridays for Future wollen wieder offline protestieren. Der Newsblog.

Seit Mittwoch ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg deutlich um insgesamt 40 Fälle gestiegen. Sieben der neu gemeldeten Personen stammen aus einem Wohnheim für Geflüchtete in Wandsbek. Die knapp 300 Bewohner wurden am Donnerstag unter Quarantäne gestellt.

Auch vier neue Corona-Fälle in einem Pflegeheim in Bramfeld, ein Corona-Ausbruch auf zwei Aida-Kreuzfahrtschiffen im Rostocker Hafen sowie sechs infizierte LKA-Mitarbeiter aus Mecklenburg Vorpommern sind am Freitag bekannt geworden.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Freitag, den 24. Juli:

Kostenlose Corona-Tests auch am Hamburg Airport

Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftig an allen internationalen Flughäfen in Deutschland kostenlos auf das Virus testen lassen können. Das beschlossen die Gesundheitsminister der Länder und des Bundes am Freitag in einer Telefonkonferenz, wie ein Sprecher von Hamburgs Senatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte. Die Tests sollen freiwillig sein und am Zielflughafen gemacht werden. Die Kosten teilten sich der Bund und die Länder. Mit dem Angebot werde die Möglichkeit geboten, die sonst vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne zu umgehen. Außerdem erhielten die Behörden so ein klareres Bild, wer mit Covid-19-Symptomen nach Deutschland zurückkehre.

Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftigauch am Flughafen Hamburg kostenlos auf das Virus testen lassen können (Symbolbild).
Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftigauch am Flughafen Hamburg kostenlos auf das Virus testen lassen können (Symbolbild). © dpa-tmn | Karl-Josef Hildenbrand

Die Testmöglichkeiten sollen so schnell wie möglich geschaffen werden. „Wir blicken mit einiger Besorgnis auf die Frage der Reiserückkehrer“, sagte Behördensprecher Martin Helfrich. In Hamburg enden die Sommerferien am 5. August. Unter den neuen Fällen in der Hansestadt befänden sich bereits einige Urlaubsheimkehrer.

Keine weiteren Corona-Fälle in Kieler Hauptbahnhof-Imbiss

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in einem Imbiss im Kieler Hauptbahnhof liegt weiter bei sechs. Es lägen keine weiteren positiven Tests der übrigen Mitarbeiter vor, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitag. Nach den sechs Fällen in der Belegschaft waren auch die übrigen der 15 Beschäftigten auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Das Gesundheitsamt hat telefonisch Kontakt zu den mehr als 400 Gästen aufgenommen, die in der Woche vor Schließung des Ladens am Montag in dem Imbiss gegessen haben.

Vier Corona-Fälle in Bramfelder Pflegeheim bestätigt

In dem Pflegeheim in Hamburg-Bramfeld, in dem am Dienstag ein Corona-Fall festgestellt wurde, gibt es nun drei weitere Fälle. Das bestätigte der Sozialbehördensprecher Martin Helfrich am Freitag dem Abendblatt. „Es gilt aktuell und auch weiterhin ein Besuchsverbot und die Quarantäne“, sagte er. Das bedeute, dass die Bewohner auch von engen Verwandten keinen Besuch bekommen dürfen.

„Über die weiteren Konsequenzen wird das zuständige Gesundheitsamt zeitnah entscheiden“, so Helfrich. Die drei neuen Corona-Fälle scheinen laut Behörde mit dem ersten Fall in unmittelbarem Zusammenhang zu stehen. Zuerst hatte „NDR 90,3“ berichtet.

Fridays for Future wollen wieder offline protestieren

Die Klimaaktivisten rund um Fridays for Future verkündeten am Freitag, dass sie zukünftig nicht mehr online sondern wieder auf der Straße demonstrieren wollen. Als ersten großen Anlass wählen die Organisatoren den globalen Klimastreik am 25. September, der bereits vergangenes Jahr weltweit stattfand.

Am 20. September 2019 versammelten sich bereits 70.000 Menschen auf dem Jungfernstieg.
Am 20. September 2019 versammelten sich bereits 70.000 Menschen auf dem Jungfernstieg. © André Zand-Vakili

"Denn wenn die Corona-Krise eines gezeigt hat, dann: Treat every crisis like a crisis. Wir haben gesehen: Die Politik kann handeln, wenn es darauf ankommt. Jetzt fordern wir: Tut das auch bei der Klimakatastrophe", heißt es in der Ankündigung.

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Mehr als 64.000 Menschen holen sich Rat bei der Corona-Hotline

Bei der vom Niedersächsischen Innenministerium eingerichteten Corona-Hotline sind seit dem Start insgesamt 64.227 Anrufe eingegangen. Mehr als 120 Mitarbeiter hätten seit Ende März den Anrufern beispielsweise bei Fragen zum Virus selbst oder zu speziellen Corona-Verordnungen weitergeholfen, teilte das Ministerium am Freitag mit.

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Damit ziehen die Organisatoren eine positive Zwischenbilanz aus dem Projekt, das auch über die Sommermonate weitergeführt werden soll. Den höchsten Andrang gab es Anfang Mai, als die Kontaktbeschränkungen erstmals gelockert wurden. Bis zu 2000 Anrufe pro Tag gingen in dieser Zeit ein.

Aida Cruises hält trotz Corona-Infektionen an Kurz-Kreuzfahrten fest

Das Kreuzfahrt-Unternehmen Aida Cruises hält trotz der festgestellten zehn mit Corona infizierten Crewmitglieder an den geplanten Kurz-Kreuzfahrten fest. Die betroffenen Mitarbeiter befänden sich in strenger Einzelisolation an Bord eines der beiden Schiffe, die derzeit im Rostocker Seehafen liegen, sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze am Freitag in Rostock.

Die „AidaMar“ und die „AidaBlu“ stünden nicht unter Quarantäne, allerdings seien alle Landgänge gestrichen. Am 5. August soll in Hamburg die „AIDAperla“ zur Kurz-Kreuzfahrt ohne Landgang ablegen, am 12. August in Rostock die „AIDAmar“ und am 16. August in Kiel die „AIDAblu“.

Meck-Pomm: Sechs LKA-Mitarbeiter positiv auf Corona getestet

Nicht nur im Rostocker Hafen häufen sich die Corona-Fälle, auch im Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern wurden nach aktuellen Angaben sechs Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte das LKA am Freitag mit.

Nachdem die erste Person bereits am Dienstag gemeldet wurde, verschärfte das LKA die Hygienepläne für Mitarbeiter und ermittelte alle Kontaktpersonen. Am Donnerstag wurde daraufhin bekannt, dass sich fünf weitere Kolleginnen aus dem näheren beruflichen Umfeld des ersten Corona-Falls infiziert hatten. Am Freitag seien weitere Tests vorgenommen worden, deren Ergebnisse noch ausstehen.

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Falsche Kontaktdaten bereiten bei Corona-Ausbrüchen Probleme

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat Restaurantbesucher zur Ehrlichkeit bei der Angaben von Kontakten wegen der Corona-Pandemie ermahnt. „Niemand tut sich einen Gefallen, beim Betreten eines Restaurants falsche Kontaktdaten anzugeben“, sagte Garg. Je besser bei Ausbruchsgeschehen Kontaktpersonen nachzuverfolgen seien, desto besser ließen sich Infektionsketten unterbrechen.

Heiner Garg (FDP) ist Gesundheits- und Sozialminister von Schleswig-Holstein.
Heiner Garg (FDP) ist Gesundheits- und Sozialminister von Schleswig-Holstein. © dpa

„Auch Gastwirte tun sich keinen Gefallen damit, Kontaktdaten ihrer Gäste nicht zu erheben oder nicht aufzubewahren“, sagte Garg. Sie riskierten damit bei einem erhöhten Infektionsgeschehen, „dass auch die Gastronomie im schlimmsten Fall wieder unter Schließungen leidet“. Bei Angabe falscher Daten, der Nichterhebung oder der Nichtaufbewahrung seien hohe Bußgelder möglich. Das Problem von Fantasienamen auf Gästelisten war im Zusammenhang mit den bestätigten Corona-Fällen in einem Imbiss im Kieler Hauptbahnhof zu Tage getreten.

Aida Cruises: "Betroffene Mitarbeiter in strenger Isolation"

Die mit Corona infizierten Crewmitglieder der Aida-Cruises-Kreuzfahrtschiffe im Rostocker Hafen stehen laut Angaben des Unternehmens "nicht im Zusammenhang mit dem regulären Bordbetrieb". Nach einem Test vor Abflug wurden die Mitarbeiter beim Betreten des Schiffes erneut getestet. Anschließend hätten sich alle Besatzungsmitglieder vorsorglich in Einzelisolation begeben.

Auch Crewmitglieder der
Auch Crewmitglieder der "AidaBlu" wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Sie liegt gemeinsam mit der "AidaMar" im Rostocker Hafen. © picture alliance/dpa

"Alle betroffenen Mitarbeiter befinden sich weiterhin in strenger Isolation und wurden unter Quarantäne gestellt. Ein zweiter PCR-Test zur Verifizierung der Ergebnisse wurde umgehend durchgeführt", teilte Aida auf Abendblatt-Anfrage mit. Auch alle weiteren angereisten Besatzungsmitglieder werden vorsorglich erneut auf Corona getestet und bleiben weiterhin in Isolation.

Corona-Ausbruch: Steckten sich Crewmitglieder im Flugzeug an?

Die Corona-Tests der Crewmitglieder vor Abflug waren alle negativ, teilte Hansjörg Kunze, Sprecher von Aida Cruises, am Freitag im Rostocker Rathaus mit. Bei der Ankunft in Rostock seien anschließend zehn Personen infiziert gewesen. Möglicherweise haben sie sich auf ihrer Reise im Flugzeug angesteckt, wo viele Fluggäste nur einfache Masken getragen haben, hieß es auf der Pressekonferenz.

Kostenlose Corona-Tests für Hamburger Lehrer

Alle Hamburger Lehrer können sich nach dem Beginn des neuen Schuljahres am 6. August kostenlos auf Corona testen lassen. Das Angebot richte sich auch an alle anderen Beschäftigten der Hamburger Schulen wie Erzieher, Sozialpädagogen und Sekretärinnen, teilten die Kassenärztliche Vereinigung und die Schulbehörde am Freitag mit.

Die knapp 25.000 Lehrer und Mitarbeiter hätten die Möglichkeit, sich auch ohne konkreten Verdacht auf eine Infektion mehrmals testen zu lassen. Die Kosten von zwei bis vier Millionen Euro werde die Schulbehörde tragen, hieß es. Das freiwillige Angebot gelte vorerst bis zu den Herbstferien, die am 5. Oktober beginnen.

Lesen Sie auch: Corona-Tests für Lehrer kosten bis zu vier Millionen Euro

Zehn Aida-Crewmitglieder in Rostock mit Corona infiziert

Das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommern und das Landesamt für Gesundheit und Soziales meldeten am Freitag zehn Corona-Infektionen auf den Aida-Schiffen, die zurzeit in Rostock liegen. Es handele sich um Crewmitglieder, die zur Vorbereitung der Arbeitsaufnahme auf das Coronavirus getestet worden sind.

Die
Die "AidaMar" liegt wegen der Corona-Pause im Rostocker Hafen. © picture alliance/dpa

Nach Angaben des Ministeriums wurden "alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern".

Probleme bei Kündigungen von Fitnessstudio-Verträgen

Mehrfach haben sich Nutzer von Fitnessstudios in Schleswig-Holstein nach Schließung der Läden in der Corona-Krise wegen Problemen mit Vertragskündigungen an die Verbraucherzentrale gewandt. In einem Fall hatte ein Mitglied eines Lübecker Fitnessclubs seinen über 24 Monate laufenden Vertrag fristgerecht zum 31. Januar 2021 gekündigt, wie die Verbraucherzentrale am Freitag mitteilte. Das Studio habe die Kündigung aber erst zum 30. April bestätigt – also mit drei Monaten kostenpflichtiger Verlängerung.

Laut Verbraucherzentrale sind solche kostenpflichtigen Vertragsverlängerungen rechtlich aber nicht zulässig. „Vertrag ist Vertrag – dieser alte Grundsatz gilt auch in Corona-Zeiten.“ Betroffenen raten die Verbraucherschützer, für einen Nachweis zu sorgen, dass die Kündigung fristgerecht erfolgte.

Hamburger Kitas sollen ab August wieder normal öffnen

Hamburgs Kitas sollen vom 6. August an wieder uneingeschränkt öffnen. Ein Hygienekonzept für den Normalbetrieb habe die Stadt in Kooperation mit Medizinern und Trägern der Einrichtungen entwickelt, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, am Freitag.

Vom 6. August sollen Kitas in Hamburg wieder uneingeschränkt öffnen.
Vom 6. August sollen Kitas in Hamburg wieder uneingeschränkt öffnen. © picture alliance/dpa

Dem Hygienekonzept zufolge müssen weder Kinder noch Erzieher eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Kindern ab etwa fünf Jahren solle aber beigebracht werden, die Niesetikette und das regelmäßige Händewaschen zu beachten. Oberflächen müssten regelmäßig vom Personal desinfiziert und Räume kontinuierlich gelüftet werden. Für das Abholen und Bringen der Kinder soll laut Helfrich eine „geregelte Übergabesituation“ geschaffen werden. Dabei handele es sich um einen separaten Bereich, an dem Eltern eine Maske tragen müssten.

Niedersachsen kehrt zu Regelbetrieb der Kindergärten zurück

Auch Niedersachsen nimmt zum 1. August den Regelbetrieb in Kindergärten wieder auf. In den vergangenen vier Wochen mit einem eingeschränkten Regelbetrieb und großen Gruppen habe sich gezeigt, dass die Kitas nicht zu einem Hotspot von Corona-Infektionen geworden sind, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Freitag in Hannover.

„Wir nähern uns damit stark einem Kita-Alltag, wie wir ihn vor Corona kannten.“ Auch die Neuaufnahme von Kindern sei wieder möglich. Befristet dürfen die Kindergärten bis zu den Herbstferien weiterhin fachfremdes Personal einstellen, wenn Erzieherinnen oder Erzieher coronabedingt ausfallen.

Studie aus Hannover: Hunde können Corona-Infektion erschnüffeln

Besonders geschulte Hunde können einer Studie zufolge Corona-Infektionen recht zuverlässig erschnüffeln – und brauchen dafür nach Angaben der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover nur recht wenig Vorbereitung. "Die Hunde mussten lediglich eine Woche trainiert werden, um zwischen Proben von Sars-CoV-2-infizierten Patienten und nicht infizierten Kontrollen zu unterscheiden", teilte die Stiftung am Donnerstag mit.

Speziell ausgebildete Hunde können auch Corona-Infektionen erschnüffeln.
Speziell ausgebildete Hunde können auch Corona-Infektionen erschnüffeln. © dpa

"Die Methode könnte in öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, bei Sportveranstaltungen, an Grenzen oder anderen Massenveranstaltungen als Ergänzung zu Laboruntersuchungen eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus oder Ausbrüche zu verhindern", hieß es weiter.

UKE-Mitarbeiter an Hunde-Studie beteiligt

Das Team um Holger Andreas Volk von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, zu dem unter anderem Mitarbeiter der Medizinischen Hochschule Hannover und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zählten, testete acht spezialisierte Spürhunde der einzigen Diensthundeschule der Bundeswehr in Ulmen in Rheinland-Pfalz.

Coronavirus – die Bilder zur Krise:

Hamburg verzeichnet Rekord beim Radverkehr – wegen Corona?

Beschert Corona Hamburg einen Fahrradboom? Tatsache ist: Die Stadt hat erneut einen Rekord an Radfahrenden verzeichnet. Die Zählsäule an der Gurlittinsel (St. Georg) wurde im vergangenen Monat von 278.370 Fahrrädern passiert. Die Zahl ist die höchste, die je in einem Juni gemessen wurde, und liegt um 4000 höher als im Vorjahresmonat. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der Grünen-Bürgerschaftsabgeordneten Rosa Domm hervor. Allein am 23. Juni fuhren fast 14.000 Menschen auf Fahrrädern an der Zählsäule vorbei.

Fahren Hamburger wegen Corona wieder mehr Fahrrad?
Fahren Hamburger wegen Corona wieder mehr Fahrrad? © picture alliance/dpa

Die Zahlen sind aber offenbar nicht nur ein Effekt des Virus, das viele davon abgehalten haben mag, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen – zumal viele andere den Weg zur Arbeit erst gar nicht antreten. Bereits im Januar und damit vor Beginn der Pandemie war entlang der Außenalster das höchste Radverkehrsaufkommen für diesen Monat gezählt worden. Die Grünen werten die Ergebnisse als „klares Signal für einen stärkeren Ausbau der Radinfrastruktur in Hamburg“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Der neue Verkehrssenator Anjes Tjarks hatte vergangene Woche die Einrichtung von Fahrradspuren auf mehreren Hauptverkehrsstraßen angekündigt.

Gesundheitsbehörde: 16 neue Corona-Fälle in Hamburg

In Hamburg sind seit Donnerstag 16 neue Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 5290 Menschen in der Hansestadt mit dem Virus angesteckt, wie die Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Rund 5000 davon können nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen aber als genesen angesehen werden. Am Donnerstag waren 24 neue Fälle für Hamburg gemeldet worden.

In der zurückliegenden Woche gab es nach Angaben der Behörde insgesamt 56 Neuinfektionen. Das sind 3,1 pro 100 000 Einwohner. Das Infektionsgeschehen liegt in Hamburg damit nach wie vor weit unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, ab dem der Senat über erneute Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beraten müsste.

Die Gesundheitsbehörde teilte am Sonntag 18 neue Corona-Fälle mit (Symbolbild).
Die Gesundheitsbehörde teilte am Freitag 16 neue Corona-Fälle mit (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Zwei Corona-Infizierte weniger auf der Intensivstation

In Hamburger Krankenhäusern wurden den Angaben zufolge am Donnerstag 23 Menschen mit dem Coronavirus behandelt (zwei mehr als am Vortag), fünf von ihnen liegen auf Intensivstationen – das sind zwei weniger als am Mittwoch.

Bei der Zahl der Todesopfer gab es keine Veränderungen: Laut Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf starben in Hamburg bisher 230 Menschen an Covid-19. Das RKI, das unabhängig von der Todesursache alle mit dem Virus infizierten Toten erfasst, kommt unverändert auf 261.

Maskenstreit eskaliert – Betrunkener attackiert 80-Jährige

Weil sie ihn bat, eine Maske aufzusetzen, hat ein Betrunkener eine 80 Jahre alte Reisende im Göttinger Bahnhof angegriffen. Der 35-Jährige sei zunächst festgenommen worden, teilte die Bundespolizei mit. Gegen den inzwischen wieder freigelassenen Mann aus Berlin werde wegen Beleidigung, Körperverletzung und versuchten Raubes ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte er sich in der Nacht zum Freitag mit einer Bierdose auf eine Bank neben die Seniorin gesetzt. Als er auf ihre Bitte, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen oder sich wegzusetzen, nicht reagierte, setzte sich die 80-Jährige auf eine Bank gegenüber.

Am Bahnhof Göttingen eskalierte ein Streit um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zwischen zwei Personen (Symbolbild).
Am Bahnhof Göttingen eskalierte ein Streit um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zwischen zwei Personen (Symbolbild). © picture alliance / imageBROKER

Doch der Mann beleidigte sie, schüttete sein Bier über sie und versuchte, ihr zwei Rollkoffer zu entreißen. Weil die Seniorin aus Dortmund diese festhielt, schlug und trat er auf die Koffer ein und traf sie dabei am Arm. Zwei Reinigungskräfte einen Schnellrestaurants eilten der schreienden Frau zur Hilfe und hielten den Angreifer bis zum Eintreffen der Bundespolizei fest. Einen Alkoholtest verweigerte der Mann.

Corona-Krankmeldung: Gesundheitsberufe in Hamburg besonders betroffen

Besonders Beschäftigte in Gesundheitsberufen waren in Hamburg in der Zeit von März bis Mai 2020 stark von Krankschreibungen im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen. Das ergab eine Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-Versicherten in Hamburg.

Vor allem Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege fehlten im Zusammenhang mit Covid-19 an ihrem Arbeitsplatz. Auch Medizinische- und Zahnmedizinische Fachangestellte waren überdurchschnittlich häufig von der Diagnose betroffen.

Hurtigruten-Kreuzfahrten nach Norwegen ab sofort mit Ausflugsprogramm

Die Kreuzfahrten des Anbieters Hurtigruten finden dank der Aufhebung der norwegischen Reisebeschränkungen fortan auch mit dem für die Routen üblichen Ausflugsprogramm statt. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit.

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Als erstes Expeditionsschiff brach die "MS Fridtjof Nansen" Ende Juni mit 160 Gästen im Hamburger Hafen Richtung Norwegen auf. Seitdem wurden zwei Expeditionen erfolgreich durchgeführt, so Hurtigruten. Bereits bei der zweiten Reise ab Hamburg konnte das Expeditionsteam Ausflüge mit den Gästen unternehmen.

Hamburg: CDU-Landesvorsitzender will Mehrwertsteuer dauerhaft senken

Der Landesvorsitzende der CDU Hamburg, Roland Heintze, fordert, dass die bis zum Jahresende geltende Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 16 Prozent beibehalten wird. Damit solle die Konjunktur gestärkt und eine mögliche Insolvenzwelle verhindert werden.

"Uns droht ansonsten eine massive Welle von Firmenpleiten ab Herbst dieses Jahres, wenn die Insolvenzantragspflicht wieder gilt. Die Gefahr einer Pleitewelle wäre auch mit einer längeren Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bloß verschoben", so Heintze.

Acht Personen nach Sylt-Aufenthalt positiv auf Corona getestet

Nach einem Sylt-Aufenthalt wurden acht Personen aus Nordrhein-Westfalen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Gruppe bestehend aus zwei befreundeten Familien hielt sich vom 10. bis 16. Juli auf der Nordseeinsel auf, um gemeinsam Renovierungsarbeiten an einem ihrer Zweitwohnsitze durchzuführen. Zwei Familienmitglieder reisten bereits am 12. Juli ab und entwickelten anschließend Krankheitssymptome.

Nach einem Aufenthalt auf der Nordseeinsel Sylt wurden acht Personen aus Nordrhein-Westfalen positiv auf Corona getestet (Symbolbild).
Nach einem Aufenthalt auf der Nordseeinsel Sylt wurden acht Personen aus Nordrhein-Westfalen positiv auf Corona getestet (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Die verbliebenen fünf Familienmitglieder, die ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sollen sich bei ihren zuvor erkrankten Verwandten angesteckt haben, teilte der Kreis Nordfriesland am Freitag mit. Man gehe davon aus, dass sich die Erstinfizierten jedoch nicht auf Sylt sondern zuvor an ihrem Wohnort infiziert hatten. Eine weitere Kontaktperson der Familien wurden ebenfalls positiv getestet. Auf der Insel wurde drei Personen Quarantäne verordnet.

Hamburg: Bars und Clubs noch mindestens sechs Wochen geschlossen

Bars, Clubs und Discos in Hamburg bleiben coronabedingt noch mindestens sechs Wochen geschlossen. „Das sind die Orte mit dem höchsten Ansteckungsrisiko“, sagte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) in einem Interview der „Bild“-Zeitung (Freitag).

Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (Archivbild).
Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (Archivbild). © picture alliance/dpa

In vielen Ländern Europas habe ein zu schnelles Öffnen zu rasant steigenden Infektionszahlen geführt. „Wenn die Fallzahlen bleiben wie sie sind, können wir uns in sechs Wochen mit der Clubszene an einen Tisch setzen“, sagte die Senatorin. Noch länger werde es bei den Bordellen dauern: „Das Geschäft lebt von Nähe und Körperkontakt. Das wird erst ganz zum Schluss möglich sein.“

Schleswig-Holstein: Sieben neue Corona-Infektionen gemeldet

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um sieben Fälle auf 3299 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Website mit Stand Donnerstagabend berichtet, blieb die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen unverändert bei 155.

Rund 3000 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt sieben an Covid-19 Erkrankte behandelt.

Trotz Corona: „Mein Schiff 2“ verlässt Hamburger Hafen

Nach monatelanger Zwangspause legt am Freitag erstmals wieder ein großes Kreuzfahrtschiff von einem deutschen Hafen ab. Das Tui-Schiff „Mein Schiff 2“ soll um 21.30 Uhr den Hamburger Hafen verlassen und zu einem dreitägigen Rundtrip auf die Nordsee starten.

Am Freitag startet die
Am Freitag startet die "Mein Schiff 2" als erstes große Kreuzfahrtschiff wieder ab Hamburg (Archivbild). © picture alliance / imageBROKER | Christian Ohde

An Bord sind deutlich weniger als die knapp 2900 Passagiere, die eigentlich Platz hätten. Die Kapazität ist begrenzt auf maximal 60 Prozent der zulässigen Passagiere. Diese verbringen das Wochenende auf See und kehren am Montagmorgen in die Hansestadt zurück.

An Bord gilt ein strenges Hygienekonzept mit den üblichen Regeln. Die Crewmitglieder sollen untereinander und zu den Gästen den Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten oder Gesichtsmasken tragen. Die Büfettrestaurants werden geöffnet sein, aber die Gäste haben nicht selbst Zugang zu den Speisen, sondern diese werden ihnen angereicht.

Weitere Reedereien bieten kurze Kreuzfahrten an

Auch weitere Reedereien neben Tui starten mit ähnlichen Konzepten wieder zu kurzen Trips. Am 5. August soll die „AidaPerla“ von Hamburg zu ihrer ersten Reise nach der Corona-Pause ablegen, am 12. August in Rostock die „AidaMar“ und am 16. August in Kiel die „AidaBlu“.

Die AIDAperla liegt wegen der Corona-Krise im Hamburger Hafen.
Die AIDAperla liegt wegen der Corona-Krise im Hamburger Hafen. © picture alliance/dpa

Die Reederei Hurtigruten mit ihren deutlich kleineren Schiffen ist bereits seit Juni wieder am Markt und bietet sogar zweiwöchige Touren entlang der norwegischen Küste bis zum Nordkap an – allerdings ebenfalls ohne Landgang.

Interaktiv – Deutschlands Urlaubsgebiete im Corona-Vergleich:

Erneut runder Tisch zur Situation in der Fleischindustrie

Die Landesregierung von Niedersachsen beschäftigt sich erneut mit den Arbeits- und Lebensbedingungen in der Schlachtindustrie. Am Donnerstagnachmittag sei eine zweistündige Videokonferenz geplant, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Hannover. Neben Ressortchef Bernd Althusmann (CDU) nehmen auch Sozialministerin Carola Reimann und Umweltminister Olaf Lies (beide SPD) an der Runde teil. Auch Vertreter von Kommunen und der Schlachtindustrie sind beteiligt, darunter die Unternehmen PHW („Wiesenhof“) und Tönnies.

Die Firma Tönnies begann erst kürzlich mit ihrem Probebetrieb nach der Corona-Schließung.
Die Firma Tönnies begann erst kürzlich mit ihrem Probebetrieb nach der Corona-Schließung. © picture alliance/dpa

Bei der Konferenz geht es unter anderem um das Corona-Infektionsgeschehen in den Schlachthöfen. Gedacht sei an ein Melderegister, um im Infektionsfall schnell die Kontakte der Betroffenen nachvollziehen zu können. In diesem Zusammenhang testete der Landkreis Vechta am Donnerstag Produktionsmitarbeiter eines Wiesenhof-Hähnchenschlachthofs in Lohne erneut auf eine Corona-Infektion.

Continental: Jobs in Harburg sind sicher

Der Nachfrageeinbruch und der wochenlange Produktionsstopp der Autobauer haben tiefe Spuren bei Continental hinterlassen. Der Autozulieferer und Reifenhersteller fuhr im zweiten Quartal deutliche Verluste ein, der Umsatz sackte ab. Das schürt die Sorge um weitere Einschnitte bei den Beschäftigten, nachdem Conti bereits 2019 ein Sparprogramm angeschoben hat.

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental musste mit einem Nachfrageeinbruch kämpfen.
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental musste mit einem Nachfrageeinbruch kämpfen. © picture alliance/dpa

Zumindest die rund 800 Mitarbeiter in den beiden Hamburger Werken ContiTech Elastomer-Beschichtungen und ContiTech Vibration Control in Harburg dürften davon aber verschont bleiben. „Uns ist von Arbeitsplatzkürzungen derzeit nichts bekannt“, sagt der zuständige Gewerkschaftssekretär der IG BCE, Kim Fleischmann. „Im Gegenteil: Die Geschäftsführung hat erst kürzlich eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung unterschrieben.“ Eine Sprecherin von ContiTech bestätigte, dass es für die Standorte eine Betriebsvereinbarung gebe, wonach betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden.

SPD: Wenige Schüler nutzen im Norden „Lernsommer 2020“

Der „Lernsommer 2020“ mit Schulangeboten für Schüler in den Ferien in Schleswig-Holstein verfehlt nach Auffassung der SPD sein Kernziel. „Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler, die Rückstände aus den Corona-Monaten aufzuarbeiten haben, wird nicht erreicht und ist auf Angebote im kommenden Schuljahr angewiesen“, kritisierte der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat.

Nur etwas mehr als ein Prozent (3830) aller 365.600 Schülerinnen und Schüler nutzten die Angebote. „Das ist weit davon entfernt, ein Erfolg zu sein“, wie Bildungsministerin Karin Prien zusammen mit ihrer Bundeskollegin Anja Karliczek (beide CDU) es darzustellen versucht hätten, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Niedersachsen: Landesregierung will Videokonferenzen weiterhin nutzen

Aufgrund guter Erfahrungen mit Videokonferenzen will die Landesregierung in Zukunft verstärkt auf digitale Besprechungen anstelle von Dienstreisen setzen. Zu den Vorteilen gehörten die Zeitersparnis und eine höhere Flexibilität und Spontaneität sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, teilte die Staatskanzlei in Hannover mit. Außerdem diene es der Umwelt, wenn Flugreisen oder Autofahrten entfallen.

Informationen zum Coronavirus:

Lesen Sie hier den Newsblog von Donnerstag, 23. Juli 2020