Hamburg. Wo die ersten Pop-up-Bikelanes im Herbst entstehen sollen. Geplant ist auch eine Fahrradbrücke über die Norderelbe.

In Berlin gibt es sie schon, in Hamburg war lange unklar, wann sie eingerichtet werden: provisorische Fahrradspuren auf Hauptverkehrsstraßen. Jetzt liegt ein Zeitplan für die sogenannten Pop-up-Bikelanes vor. „Wir wollen sie vor allem dort ausprobieren, wo bisher keine oder nur eine unzureichende Radinfrastruktur vorhanden ist“, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). „Hierfür werden wir noch im Sommer konkrete Straßenabschnitte benennen und dann erste Bikelanes bereits im Herbst, eine weitere Tranche dann im Frühjahr 2021 umsetzen.“

Derartige Fahrradspuren soll es zum Beispiel auf der Max-Brauer-Allee zwischen Holstenstraße und Stresemannstraße, auf der Straße Beim Schlump und auf der Hallerstraße sowie im Straßenzug Sandtorkai/Brooktorkai geben. Doch bei diesen Straßen dürfte es nicht bleiben. „Pop-up-Bikelanes bilden ein wichtiges Element, um auch relativ kurzfristig gut abgegrenzte Radwege mit mehr Platz und Sicherheit für den Radverkehr zu installieren“, sagt Tjarks.

Rad- und Fußgängerbrücke soll über die Norderelbe führen

Der kurzfristig für Bauarbeiten eingerichtete Radweg auf dem Sievekingdamm. Der ADFC sieht darin den ersten Pop-up-Radweg in Hamburg.
Der kurzfristig für Bauarbeiten eingerichtete Radweg auf dem Sievekingdamm. Der ADFC sieht darin den ersten Pop-up-Radweg in Hamburg. © ADFC Hamburg

Deutlich spektakulärer und deutlich teurer ist ein weiteres Projekt, mit dem Tjarks das Radfahren attraktiver machen will: den Bau einer Rad- und Fußgängerbrücke über die Norderelbe. Sie soll die HafenCity mit dem geplanten Stadtteil Grasbrook verbinden. Es wäre die letzte Elbbrücke vor der Mündung in die Nordsee. Die Idee erinnert an moderne Bauten in der Radlermetropole Kopenhagen.

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„Gemeinsam mit der HafenCity GmbH prüfen wir, wie eine Querung der Elbe zwischen dem Grasbrook und der HafenCity für den Rad- und Fußverkehr sowie für Rettungsfahrzeuge gebaut und finanziert werden kann“, sagt Tjarks. „Die Brücke wäre nicht nur für den neuen sehr autoarmen Stadtteil Grasbrook ein Gewinn, sondern auch die kürzeste Verbindung aus Richtung Wilhelmsburg und Harburg in die Hamburger City.“

Tjarks will in der ganzen Stadt „unterbrechungsfreie Radverbindungen“ schaffen. „Die Geschwindigkeit entsteht dabei nicht primär durch schnelleres Fahren, sondern durch den Abbau von Barrieren“, sagt er. Außerdem will der rot-grüne Senat ein Konzept für neue Fahrradhäuser entwerfen. In innerstädtischen Quartieren sollen bestehende Stellplätze überdacht und abschließbar werden.