Hamburg. Kampagne heißt “Eine Sorge weniger“: Fahrgäste sollen sich auch in Corona-Zeiten sicher in den öffentlichen Verkehrsmitteln fühlen.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) wirbt mit der Kampagne „Eine Sorge weniger“ um Fahrgäste. Im Zuge der Corona-Krise gingen die Fahrgastzahlen deutlich zurück. Anfang April waren es 76 Prozent weniger Fahrgäste im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Inzwischen sind diese wieder auf rund 60 Prozent gestiegen, es sind täglich 1,5 Millionen Fahrgäste in Bussen und Bahnen unterwegs.
„Wir wollen mit dieser Kampagne zeigen, dass die Fahrgäste sicher mit ihrem HVV unterwegs sein können. Dafür setzen wir zahlreiche Maßnahmen um“, kündigte HVV-Geschäftsführer Lutz Aigner bei der Präsentation am Montag an. „Die Fahrgäste sollen sich wohlfühlen und brauchen keine Angst vor einer Coronaansteckung zu haben, wenn sie sich weiter an die Maskenpflicht halten“, sagte der neue Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).
Corona-Krise: Mindestabstand in Bus und Bahn oft nicht einzuhalten
Teil der Kampagne ist auch, die Kunden weiter für die Maskenpflicht zu sensibilisieren. Denn der eigentlich vorgeschriebene Mindestabstand von 1,50 Metern – der auch in Supermärkten, in der Gastronomie oder im Einzelhandel gilt – kann in den öffentlichen Verkehrsmitteln schon jetzt häufig nicht eingehalten werden und der HVV geht davon aus, dass die Fahrgastzahlen sukzessive weiter steigen werden.
„Auch wenn es mal enger in Bus und Bahn wird und dadurch eine Einhaltung des Mindestabstandes nicht möglich ist, sind die Fahrgäste durch die Masken geschützt. Die Kunden halten sich zu fast 100 Prozent an die Maskenpflicht, die auf unbestimmte Zeit weiterhin in den öffentlichen Verkehrsmitteln gelten wird“, sagte Hochbahn-Chef Henrik Falk.
Auch Thema Hygiene ist Teil der Kampagne
Außerdem soll es in diesem Jahr keinen Sommerfahrplan geben. „Wir werden die dichte Taktung beibehalten und auf einen ausgedünnten Sommerfahrplan verzichten. Wo es erforderlich ist, erhöhen wir sogar die Taktung“, sagte Falk.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Auch das Thema Hygiene ist der Teil der Kampagne: „Die Fahrzeuge werden täglich gründlich gereinigt und es sind jeden Tag mobile Hygiene Teams unterwegs“, so Falk. Ein weiterer Punkt: „Außerdem wird in den Fahrzeugen für eine gute Durchlüftung gesorgt. Die Busfahrer öffnen an jeder Haltestelle die Türen, egal ob Fahrgäste ein- oder aussteigen. Bei den DT5-Fahrzeugen der U-Bahn werden automatisch alle Türen in den Stationen geöffnet. Die DT4-Fahrzeuge werden zur Zeit mit einer neuen Software ausgestattet, damit auch in diesen U-Bahnen die Türen öffnen, ohne das die Fahrgäste irgendeinen Knopf drücken müssen.“
Busse werden mit Trennscheiben ausgestattet
Eine weitere Maßnahme ist, dass die 1.500 Busse der Hochbahn und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) in den kommenden Wochen mit Trennscheiben ausgestattet werden. Aktuell bleibt die vordere Tür in den Fahrzeugen geschlossen und der Fahrerbereich ist mit einem Flatterband abgesperrt. Wenn die Trennscheiben installiert sind – die pro Stück rund 1.000 Euro kosten – werden auch die vorderen Türen wieder geöffnet und es ist wieder möglich, auch im Bus Fahrkarten mit Bargeld zu kaufen.
Wissenswertes zum HVV:
- Der Hamburger Verkehrsverbund wurde 1965 gegründet und nahm ein Jahr später seine Tätigkeit auf
- Im 8616 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet des HVV leben 3,5 Millionen Menschen
- Neben dem Hamburger Stadtgebiet gehören die Schleswig-Holsteiner Kreise Pinneberg, Segeberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg sowie die niedersächsischen Landkreise Stade, Harburg und Lüneburg zum HVV
- An jedem Werktag befördert der HVV rund 2,6 Millionen Fahrgäste
- 4454 Fahrzeuge gehören zum HVV: 2093 Bahnen, 2335 Busse und 26 Fähren
- Im HVV sind 23 Verkehrsunternehmen organisiert
- Neben den vier U-Bahn- und sechs S-Bahn-Linien gehören die drei AKN-Linien und mehr als 700 Buslinien zum HVV