Hamburg . Die Schmetterlingsraupe ist giftig und kann allergische Reaktionen, Juckreiz und Asthma auslösen. So können Sie sich schützen.

Er ist nur ein unscheinbarer grauer Falter, doch die Brennhaare der Larven können bei Menschen Juckreiz und allergische Reaktionen auslösen: Der Eichenprozessionspinner breitet sich im gesamten Stadtgebiet Hamburgs aus, warnt die Umweltbehörde. „Das Vorkommen der Raupe ist in den letzten Jahren merklich angestiegen. Gerade in den Parks und Grünanlagen ist besonders dort Handlungsbedarf, wo sich viele Menschen aufhalten, also in der Nähe von Spielplätzen und Liegewiesen“, sagt Björn Marzahn, Sprecher der Umweltbehörde.

In Hamburg sind zurzeit vor allem das Autobahndreieck Hamburg-Süd, die Friedhöfe in Öjendorf, Altona und Ohlsdorf sowie der Winterhuder Stadtpark und die angrenzenden Straßenzüge stark betroffen. In Wandsbek und Bergedorf warnt die Umweltbehörde vor einem Befall in den Gebieten um den Bramfelder See, am Moorfleeter Deich sowie dem Naturschutzgebiet Boberger Niederung.

Experten beobachten Ausbreitung der Raupe im Norden. Ein Grund ist der Klimawandel.
Experten beobachten Ausbreitung der Raupe im Norden. Ein Grund ist der Klimawandel. © dpa

Raupenhärchen können zu roten Flecken und Juckreiz führen

Die Klimaerwärmung, die uns im Frühsommer ein milderes Wetter beschert, hat sich laut Julius Kühn Institut nachweislich positiv auf die Population des Eichenprozessionsspinners ausgewirkt. Die Widerhaken der Raupenhärchen setzen sich auf der Haut fest und können zu roten Flecken, starker Bindehautentzündung, Juckreiz und weiteren allergischen Reaktionen führen. Kommen sie in die Atemwege, lösen die Brennhaare zum Teil Bronchitis, Asthma und schmerzhaften Husten aus. Die Haare der Raupen sind jahrelang giftig und können durch den Wind Hunderte Meter weit verbreitet werden. Der Gefährdungszeitraum liegt in den Frühsommermonaten zwischen Mai und Juli.

So können Sie sich schützen:

  • Befallene Bereiche sollten großflächig gemieden werden.
  • Raupen und Gespinste sollten unter keinen Umständen berührt werden und Hautbereiche wie Gesicht, Hals und Arme in den betroffenen Gebieten bedeckt sein.
  • Bei Kontakt mit den Härchen ist ein sofortiger Kleiderwechsel sowie eine Dusche mit Haarreinigung dringend notwendig.
  • Bei stärkeren allergischen Reaktion sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Die Umweltbehörde ruft die Hamburger auf, bei der Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner-Raupen mitzuhelfen. Marzahn: „Wer ein Nest oder Raupen des EPS entdeckt, muss das zuständige Bezirksamt informieren (Telefon 428280 oder 115). Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und seiner Nester sollte immer von Fachleuten mit Vollschutzanzug und Atemschutz erfolgen.“