Rostock. Der Eichenprozessionsspinner erholt sich langsam vom chemischen Keulenschlag der Jahre 2013 bis 2015. Von der damaligen Situation ist Mecklenburg-Vorpommern weit entfernt, heißt es aus dem Landesamt für Gesundheit und Soziales.
Der Eichenprozessionsspinner, dessen Raupen beim Menschen schwere Allergien auslösen können, erholt sich nach den chemischen Bekämpfungsaktionen der Jahre 2013 bis 2015 langsam wieder. Betroffen seien einzelne Eichen und Teile von Alleen vor allem im Landkreis Ludwigslust-Parchim, sagte der Biologe Kai Gloyna vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) der Deutschen Presse-Agentur. Vereinzelte Meldungen gebe es auch aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
In einigen Fällen gebe es Nester mit Eigelegen in zweistelliger Zahl in einem Baum, sagte Gloyna. Sie würden abgesaugt. Nach einer jahrelangen Zunahme der Eichenprozessionsspinner-Population im Südwesten des Landes hatten sich die Behörden 2013 zur Bekämpfung mit Pestiziden aus der Luft entschieden. Umweltschützer kritisierten dies scharf. Im Ergebnis konnte die Population jedoch so stark dezimiert werden, dass es seither nur noch punktuelle Vorkommen gibt, gegen die mechanisch vorgegangen werden kann. Auch in diesem Jahr sei keine Bekämpfung mit chemischen Mitteln aus der Luft nötig, sagte Gloyna.
Die Experten des Lagus überwachen die Entwicklung der Population des Eichenprozessionsspinners, indem jährlich im Sommer die Nester an ausgewählten Standorten gezählt werden. "Wir haben 70 bis 80 Standorte mit jeweils 20 Bäumen", erklärte Gloyna. Hinzu kämen Meldungen von Bürgern und Straßenmeistereien. Auch die Forstverwaltung werde befragt. So ergebe sich ein Gesamteindruck.
Dieser besagt Gloyna zufolge, dass die Population langsam wieder zunimmt, aber bei weitem nicht das Niveau erreicht hat, als großflächig eingegriffen werden musste. "Wir sind noch ein Stück weit entfernt von dem, was wir 2012/2013 hatten", sagte er.