Hamburg. In der kommenden Woche müssen sich unter anderem Drogenschmuggler und ein aggressiver Fast-Food-Käufer vor Gericht verantworten.
In der kommenden Woche müssen sich unter anderem vier Männer vor Gericht verantworten, die fast eine halbe Tonne Marihuana über eine Werbeagentur von Spanien nach Hamburg geschmuggelt haben sollen, ein aggressiver Gast, der einen Burger-King-Angestellten verprügelt hat, weil er seine Bestellung nicht mehr ändern konnte und ein 35-Jähriger, der eine Zufallsbekanntschaft verschleppte und zwang, ihm ein neues Smartphone zu kaufen.
Außerdem beginnt ein weiterer Prozess gegen eine Frau, die sich in Syrien dem sogenannten Islamischen Staat angeschlossen haben soll, und die Berufung im Fall eines 29-Jährigen wird verhandelt: Der BMW-Fahrer war mit überhöhter Geschwindigkeit frontal mit einem entgegenkommenden Bus zusammengestoßen. Sein Beifahrer kam bei dem Unfall ums Leben. Schließlich wird einem 61-Jährigen vorgeworfen, mehrere tausend kinderpornografische Bilder und Videos gehortet zu haben.
Die Prozesse der Woche: Die Marihuana-Agentur
Vier Männer im Alter zwischen 27 und 35 Jahren stehen ab Montag vor dem Landgericht Hamburg: Ihnen wird "bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge" vorgeworfen. Zwischen Dezember 2018 und Januar 2020 sollen die Männer 427 Kilogramm Marihuana aus Spanien geschmuggelt haben, die Zieladresse: eine Werbeagentur in Bahrenfeld, deren Geschäftsführer zwei der Angeklagten waren. Durch den Weiterverkauf an zwei Mittäter, die sich in einem weiteren Prozess verantworten müssen, sollen die Männer einen Gewinn von rund zwei Millionen Euro erzielt haben.
Der Burger-King-Prügler
Ein 43-Jähriger muss sich ab Donnerstag wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Hamburg verantworten: Am 1. März dieses Jahres, so lautet die Anklage, soll der Mann in die Küche der Burger-King-Filiale an der Kieler Straße eingedrungen sein und einen der Angestellten zunächst beleidigt und dann verprügelt haben. Der Grund: Wut darüber, dass er seine Bestellung nachträglich nicht mehr habe verändern können.
Der angebliche Hells Angel
Ein 35-Jähriger steht ab Freitag wegen erpresserischen Menschenraubs und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Hamburg: Anfang Dezember 2019 soll er eine Zufallsbekanntschaft drangsaliert, erpresst und verschleppt haben. Er soll plötzlich an der Wohnung des Geschädigten – den er nur zwei Tage zuvor in einer Bar kennengelernt hatte – aufgetaucht sein, seinem Opfer ins Gesicht geschlagen und 1300 Euro verlangt haben.
Er soll außerdem behauptet haben, ein Mitglied der Rockerbande Hells Angels zu sein, und dem Geschädigten, Schlüssel, Bankkarten und Handy abgenommen haben, um ihn zu nötigen, mit dem 35-Jährigen in dessen Auto zunächst zu einer Sparkasse und dann zu einem Elektronikmarkt zu fahren. In der Bank musste das Opfer 1100 Euro von seinem Konto abheben, dann wurde es gezwungen, für seinen Peiniger ein Mobiltelefon für 749 Euro zu kaufen.
Der verurteilte Raser
Am Dienstag beginnt am Landgericht Hamburg der Berufungsprozess im Fall eines jungen Mannes, der am 28. August 2015 zusammen mit einem Freund in einem PS-starken BMW durch Wilhelmsburg fuhr. Auf regennasser Fahrbahn verlor der damals 24 Jahre alte Mann in einer Kurve die Kontrolle über seinen Wagen und prallte frontal mit einem entgegenkommenden Bus zusammen. Am Unfallort galt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, der BMW war zum Zeitpunkt der Kollision noch etwa 70 km/h schnell. Der Angeklagte wurde lebensgefährlich verletzt, sein Beifahrer starb noch am Unfallort. Deswegen war der inzwischen 29-Jährige 2019 wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Der Kinderpornograf
Ein 61 Jahre alter Hamburger steht ab Mittwoch vor dem Amtsgericht Bergedorf: Er soll im Jahr 2017 in 82 Fällen fast 1500 kinderpornografische Bild- und Videodateien über Chatprogramme heruntergeladen haben, zudem wurden bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes auf Datenträgern weitere fast 5000 kinderpornografische Dateien gefunden. Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft waren die Opfer, die auf den Bildern und Videos zu sehen sind, "überwiegend Kinder im Grundschulalter".