Hamburg. 9027 Schüler und Schülerinnen haben im Fernunterricht für die Prüfungen lernen müssen. Die Leistungsspitze ist breiter geworden.
Trotz oder wegen der Corona-Pandemie – die Abiturienten des Jahrgangs 2020 haben insgesamt besser abgeschnitten als ihre Vorgänger in früheren Jahren. Die Durchschnittsnote aller 9027 Abiturientinnen und Abiturienten beträgt 2,36. Im vergangenen Jahr lag der Notenschnitt bei 2,42, in den vergangenen zehn Jahren pendelte er zwischen 2,42 und 2,48.
Eine genaue Analyse der Ergebnisse soll in den nächsten Monaten erfolgen. „Offensichtlich war aber die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auch in der Zeit des Fernunterrichts besser, als lange Zeit behauptet wurde“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Es habe sich ausgezahlt, dass für eine Reihe von Schülern die Vorbereitungszeit verlängert worden war.
„Aus Elternbriefen geht hervor, dass manche Schülerinnen und Schüler sicher auch davon profitiert haben, dass es während des Corona-bedingten Lockdowns weniger Freizeitangebote und Ablenkungsmöglichkeiten gab“, sagte Rabe, der den Abiturienten zum Abschluss unter „nicht einfachen Rahmenbedingungen“ gratulierte.
Abiturientinnen haben besser abgeschlossen als ihre Mitschüler
Wie in den zurückliegenden Jahren gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen den Leistungen der Abiturientinnen und der Abiturienten. Knapp 55 Prozent der Absolventen sind weiblich. Bei den sehr guten Durchschnittsnoten zwischen 1,0 und 1,5 liegen die jungen Frauen mit einem Anteil von mehr als zwei Dritteln klar vorn. Umgekehrt rangieren die jungen Männer mit einem Anteil von 55 Prozent bei den schwächeren Abschlüssen zwischen 3,0 und 3,8 vorn.
Die absolute Leistungsspitze ist noch einmal breiter geworden: Die Bestnote 1,0 wurde insgesamt 193 Mal vergeben, im Vorjahr schlossen 159 Abiturienten mit der Note 1,0 ab. Drei Schülerinnen und Schüler schafften das Abitur ganz knapp mit der Note 3,8. Nur 247 Schüler haben die Prüfung nicht bestanden – das sind 2,7 Prozent. Im Vorjahr hatte die Durchfallerquote noch bei 4,8 Prozent gelegen.
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Brecht-Gymnasium in St. Georg ist Spitzenreiter
An den Gymnasien betrug die Durchschnittsnote aller Abiturienten 2,27, an den Stadtteilschulen 2,52. Während die staatlichen Gymnasien auf einen Wert von 2,29 kamen, waren die privaten Gymnasien mit 2,12 noch einmal besser. Spitzenreiter ist erneut das private Brecht-Gymnasium (St. Georg) mit einem Durchschnittswert von 1,63 (2019: 1,75). 52 der 66 Abiturienten schlossen die Reifeprüfung mit einer Note besser als 2,0 ab. Fünf Schülerinnen und Schüler erreichten die Bestnote 1,0.
Bei den staatlichen Gymnasien liegen das Helene-Lange-Gymnasium (Harvestehude), das Wilhelm-Gymnasium (Harvestehude), das Christianeum (Othmarschen) sowie die Gymnasien Walddörfer (Volksdorf), Hochrad (Othmarschen) und Eppendorf mit Notendurchschnitten von 2,0 bis 2,4 vorn. Bei den staatlichen Stadtteilschulen kommen die Max-Brauer-Schule (Bahrenfeld) auf 2,11 und die Stadtteilschulen Blankenese auf 2,20, Bergedorf auf 2,31 sowie Alter Teichweg (Dulsberg) auf 2,35. Der Durchschnitt aller staatlichen Stadtteilschulen liegt bei 2,55, die privaten Stadtteilschulen kamen auf 2,20.
Die meisten Abiturienten gibt es in diesem Jahr an den Gymnasien Grootmoor (Bramfeld) mit 147, Carl-von-Ossietzky (Poppenbüttel) mit 133 und Ohmoor (Niendorf) mit 125 sowie an den Stadtteilschulen Goethe-Schule (Harburg) mit 140, Blankenese mit 131 und der Julius-Leber-Schule (Schnelsen) mit 122 Absolventen.