Hamburg. Hauptnutzer des “Regionalligastadions des Westens“ wird Altona 93. Geklärte Standortfrage mit Domino-Effekt für den Wohnungsbau.

Durchbruch für Altona 93 (AFC) bei der Suche nach einem neuen Fußballstadion: Als Ersatz für die Adolf-Jäger-Kampfbahn soll der Traditionsverein aus dem Hamburger Westen nun direkt gegenüber dem künftigen Fernbahnhof Diebsteich eine regionalligataugliche Arena erhalten.

Wie der Senat am Donnerstag mitteilte, hat sich der AFC mit dem zur Finanzbehörde gehörenden Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) in einem sogenannten "Letter of Intent" auf einen Standort auf dem ehemaligen ThyssenKrupp-Gelände an der Waidmannstraße geeinigt.

Fußballstadion soll 2006 fertig sein

Dort soll nun bis zum Jahr 2026 ein "Regionalligastadion des Westens" entstehen. Als Hauptnutzer erhält der AFC Mitbestimmungsrecht bei der Bedarfsplanung, die bis Ende August abgeschlossen sein soll. Nichts zu rütteln gibt es dabei an der Kapazität: Die Spielstätte soll mindestens 4000 Zuschauern Platz bieten.

Die nun getroffene Vereinbarung war durch den Konsens zum neuen Bahnhof möglich geworden. Rund um das Areal wird nun die Planung des "Sportparks Diebsteich" sowie der weiteren Quartiersentwicklung vorangetrieben. Als neuer Stadionstandort war ursprünglich auch die Memellandallee im Gespräch gewesen.

Rot-Grün in heller Vorfreude

Sportsenator Andy Grote (SPD) spricht auch angesichts neuer Flächen für Beachvolleyball, Tennis oder Streetball von einem "Meilenstein im Ausbau der Sportinfrastruktur in der Active City“. Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD): "Die Entwicklung der vorhandenen Sportflächen an der Waidmannstraße zu einem modernen Sportpark wird auch den Bewohnerinnen und Bewohnern aus Mitte Altona und dem noch zu entwickelnden Holstenquartier zugutekommen."

Auch Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) freut sich auf den künftigen Sportpark. "Es ist in Zeiten großer Flächenknappheit ein großer gemeinsamer Erfolg, dafür einen so zentralen Ort in Altona aufbauen zu können", sagt von Berg, die auf einen weiteren Effekt hinweist: "Mit der Realisierung des Stadions kann nach dem Umzug ein wichtiger Baustein für den Wohnungsbau in Ottensen an der Griegstraße realisiert werden."

Wohnungsbau an der Griegstraße kann kommen

Die dortige Adolf-Jäger-Kampfbahn, das nach der Stuttgarter Waldau zweitälteste noch funktionstüchtige Stadion Deutschlands, hatte der AFC bereits im Jahr 2007 an den Altonaer Spar- und Bauverein sowie Behrendt Wohnungsbau verkauft. Mit dem designierten neuen Stadionstandort greift dieser Vertrag nun endgültig. Vorgesehen sind dort zwischen 200 und 330 Wohnungen.

Traditionsreich, aber eben auch in die Jahre gekommen: Die Adolf-Jäger-Kampfbahn in Ottensen.
Traditionsreich, aber eben auch in die Jahre gekommen: Die Adolf-Jäger-Kampfbahn in Ottensen. © Imago/Claus Bergmann

Mit einem Anteil des rund 9,65 Millionen Euro hohen Verkaufserlöses muss sich der Fußballclub nun wiederum an dem Stadionneubau beteiligen. Ende 2026 soll der Verein dann seinen Spielbetrieb von der Griegstraße an die Waidmannstraße verlegen. „In den nächsten Monaten und Jahren werden wir dieses Projekt mit allen Akteuren nun sehr sorgfältig weiter planen und voranbringen“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).

Weitere Informationen der Stadt Hamburg zur Diebsteich-Planung.