Hamburg. Behörde will eine “Bunte Mischung“ und startet Dialogwerkstatt für das Gebiet rund um den künftigen Fernbahnhof.
Das Areal rund um den künftigen Fernbahnhof Diebsteich soll attraktiver gestaltet werden. Die Stadtentwicklungsbehörde stellte am Freitag einen Rahmenplan für das Gebiet vor, der die bestehende Mischung aus Gewerbe- und Wohnnutzung, Sportflächen und Friedhöfen explizit einbezieht.
Oberbaudirektor Franz-Josef Höing stellte bei der Präsentation klar, dass es nicht darum gehe, „ein geschlecktes, neues Quartier zu entwickeln, denn es handelt sich nicht um eine jungfräuliche Fläche“, sondern die bestehende Substanz in die städtebauliche Entwicklung bis zum Jahr 2040 einzubeziehen. Es solle eine bunte Mischung aus Nutzungen entstehen, die den Ansprüchen unterschiedlichster Bewohner und Besucher gerecht werde.
Für das Quartier seien die Pläne eine große Chance
Das Plangebiet liegt rund um den S-Bahnhof Diebsteich, der zum Fernbahnhof ausgebaut werden soll und umfasst eine Fläche von etwa 70 Hektar. Markante Grundstücke sind die Postliegenschaften und die Industriegebäude des ThyssenKrupp-Areals sowie der Friedhof am Diebsteich. Das Thyssen-Gelände und die Postflächen, abgesehen vom Briefverteilzentrum, das noch genutzt wird, hat die Stadt bereits gekauft.
Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) sagte, die Entwicklungspläne seien unabhängig von der Verlegung des Fernbahnhofs an den Diebsteich. „Die Frage, die sich jetzt stellt, ist, wie lange wird es dauern, nicht, ob die Verlegung kommt.“ Für das Quartier seien die Pläne eine große Chance. Damit sich die Menschen, die dort wohnen und arbeiten, auch künftig wohlfühlen, sei aber die Bürgerbeteiligung wichtig. Dazu gibt es an diesem Sonnabend eine Dialogwerkstatt, bei der der Rahmenplan-Entwurf diskutiert wird.
Musikhalle für bis zu 5000 Besucher denkbar
Was absehbar geplant ist: Die bestehenden Sportplätze an der Waidmannstraße sollen neu angeordnet werden, um Platz für einen neuen Park am Lunapark entstehen zu lassen.
Die prägenden Gebäude von ThyssenKrupp möchte Höing möglichst erhalten und ergänzen. So sei eine Musikhalle für bis zu 5000 Besucher denkbar, ebenso ein Regionalliga-Stadion insbesondere für den Verein Altona 93. Möglich sei die Kombination mit einer Quartiersgarage und Gebäudezeilen, in denen Geschäfte der Nahversorgung Platz finden könnten. Das Paketpostamt soll voraussichtlich ebenfalls erhalten werden und für kulturelle und gewerbliche Nutzung infrage kommen.
Weil es derzeit wenig Plätze zum Verweilen gibt, sei man auch in Verhandlungen mit der Kirche, ob man am Friedhof Diebsteich, der ein Gartendenkmal ist, offene Wiesen und damit Erholungsflächen schaffen könne, hieß es weiter. Vieles ist in diesem Stadium noch im Ungefähren, der Rahmenplan sei ein erstes Korsett, „ein erster Vorschlag“, sagte Höing. Wie die einzelnen Bausteine der Entwicklung aussehen können, müssten die nächsten Schritte klären.
Dialogwerkstatt, 22. Juni, 11–15 Uhr: Start um 11 Uhr mit Austausch an Infoständen und Thementischen. 12 Uhr: Impulsvortrag, 14.45 Uhr: Reflexionsrunde mit Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Im Zelt auf dem Gelände der Paketpost, Kaltenkirchener Straße 3.