Hamburg. Hamburgs Schulen sollen fit werden für digitales Lernen: Nach den Sommerferien stehen 49.000 mobile Endgeräte zur Verfügung.

Aus Sicht der CDU-Opposition hat die Corona-Krise beim Thema Digitalisierung erhebliche Defizite im Schulbereich offenbart. „Viele Kinder konnten beim Homeschooling nicht erreicht werden, da kein Laptop oder Ta­blet vorhanden war“, heißt es in einem Antrag, den der CDU-Landesvorstand einstimmig beschlossen hat. Als Konsequenz fordern die Christdemokraten eine flächendeckende Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten – auch um bei einer befürchteten „zweiten Welle“ der Corona-Pandemie besser vorbereitet zu sein als bislang.

„Jeder Schüler ab der weiterführenden Schule soll bei Bedarf spätestens am ersten Schultag nach den Sommerferien ein Tablet und/oder einen Laptop zur Ausleihe erhalten, mit dem digital gelernt werden kann und Homeschooling ermöglicht werden wird“, heißt es in dem Antrag, der von dem Bundestagsabgeordneten und CDU-Landesvize Christoph Ploß, Bürgerschaftsfraktionschef Dennis Thering und der schulpolitischen Sprecherin der Fraktion, Birgit Stöver, vorgelegt wurde.

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Auch jeder Lehrer und jede Lehrerin soll bis zum Start in das neue Schuljahr so ausgestattet sein, dass „digitales Lehren und Lernen möglich ist“. Während es in jedem Unternehmen üblich sei, dass Mitarbeiter die notwendige technische Ausstattung erhielten, sei das an den Schulen bis heute nicht der Fall. „Lehrer haben keine technische Dienstausstattung und müssen ihr privates Equipment für den digitalen Unterricht bereitstellen“, heißt es in dem Antrag. Außerdem solle die Fortbildung der Lehrer intensiviert und an allen Schulen eine sichere Lernplattform angeboten werden, die datenschutzrechtlich unbedenklich sei und Funktionen wie einen Messenger-Dienst und eine Videokonferenzlösung enthalte.

Alle Hamburger Schüler sollen Zugang zu einem Tablet oder Laptop erhalten

„Spätestens nach den Schulferien müssen die Hamburger Schulen fit sein für digitales Lernen. Dabei darf Bildung nicht vom Einkommen der Eltern abhängig sein – daher sollten alle Schüler Zugang zu einem Tablet oder Laptop erhalten“, sagte Ploß. „Auch nach zehn Wochen Fernunterricht liegen noch immer keine einheitlichen technischen und pädagogischen Standards für die Schulen vor. Der Zustand des Improvisierens kann so nicht weitergehen“, sagte Birgit Stöver. Laut Fraktionschef Thering müsse der rot-grüne Senat die Bundesmittel aus dem Digitalpakt Schule jetzt nutzen, „denn die Schulpflicht muss auch in Pandemie-Zeiten auf hohem Niveau sichergestellt werden“.

In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU weist der Senat darauf hin, dass die staatlichen allgemeinbildenden Schulen den Schülern derzeit bis zu 11.000 mobile Endgeräte zur Verfügung stellen können. „Zusätzlich hat die für Bildung zuständige Behörde im Rahmen einer aktuellen zentralen Beschaffungsaktion 38.000 Notebooks und Ta­blets bestellt. Diese Geräte sollen die Schulen u. a. Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen, die zu Hause über keine eigenen Geräte verfügen, um sicherzustellen, dass Hamburgs Schüler im Fernunterricht gut mitarbeiten können“, heißt es in der Senatsantwort.

Laut Senat verfügen die Hamburger Schulen mit dann rund 49.000 mobilen Endgeräten, die zum größten Teil aus dem zwischen Bund und Ländern vereinbarten Digitalpakt Schule finanziert werden, „über die beste Ausstattung aller Bundesländer“. Die allgemeinbildenden Schulen besuchen knapp 200.000 Schülerinnen und Schüler.