Hamburg. Sieben Corona-Fälle in Flüchtlingsunterkunft bei Wolfsburg. Hamburg vermeldet wenige Neuinfektionen. Der Corona-Newsblog.

Zahlreiche Corona-Lockerungen sorgen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern dafür, dass die Menschen mehr und mehr zu ihrem Alltag zurückkehren. Auch wegen des schönen Wetters am Pfingstwochenende brummt die Außengastronomie und viele Menschen nutzen die Sonne für Kurzurlaube an Ost- und Nordsee.

Bereits am Freitag hatte Dänemarks Ministerpräsident eine weitere gute Nachrichten für den Norden: Das Land öffnet seine Grenzen wieder für Touristen aus Deutschland.

Der Newsblog für Hamburg und den Norden am Sonntag (31. Mai):

Corona-Ausbruch in Göttingen: 310 Kontaktpersonen identifiziert

Nach dem Corona-Ausbruch im Zusammenhang mit mehreren Feiern in Göttingen arbeiten die Behörden weiterhin mit Hochdruck daran, Kontaktpersonen ausfindig zu machen. Mit Stand Sonntagabend waren 170 Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Kreis Göttingen identifiziert, darunter Dutzende Kinder und Jugendliche. Bislang sind 36 Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.

Etwa 140 weitere Kontaktpersonen fallen in die Zuständigkeit anderer Gesundheitsämter, die umgehend informiert worden seien, teilte die Stadt Sonntagabend mit. Außerdem hieß es am Sonntagabend, der Stadt lägen Hinweise vor, nach denen das Infektionsgeschehen unter anderem in einer Shisha-Bar erfolgt sein könnte.

Bei Wolfsburg: Sieben Corona-Fälle in Flüchtlingsunterkunft

Unterdessen wurde bekannt, dass sich - ebenfalls in Niedersachsen - in einer Flüchtlingsunterkunft in Ehra-Lessien bei Wolfsburg ein Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Infektion bestätigte. Nach einem Test von 24 Personen, die in direktem Kontakt mit dem Infizierten standen, seien sieben Personen ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden, so der Landkreis.

Gottesdienste sind nicht Ursache der Coronavirus-Verbreitung

Die Corona-Infektionen innerhalb einer Pfingstgemeinde in Bremerhaven haben sich nach Einschätzung der Stadtverwaltung nicht während der Gottesdienste, sondern durch familiäre und soziale Kontakte verbreitet. "Die Gemeinde hat dem Krisenstab ein plausibles Hygienekonzept für die stattgefundenen Gottesdienste dargestellt", teilte die Stadt Bremerhaven am Sonntag mit.

Der Eingang zum Gemeindehaus der freikirchlichen Pfingstgemeinde im Stadtteil Schierholz. Im Umfeld der Glaubensgemeinschaft gab es einen Corona-Ausbruch.
Der Eingang zum Gemeindehaus der freikirchlichen Pfingstgemeinde im Stadtteil Schierholz. Im Umfeld der Glaubensgemeinschaft gab es einen Corona-Ausbruch. © picture alliance/dpa

Krisenstab und Gemeinde seien überein gekommen, sich weiter miteinander auszutauschen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen. Das Gesundheitsamt wolle stützende aufsuchende Hilfen anbieten, um betroffene Familien direkt zu informieren und zu unterstützen. Die Zahl der positiv bestätigen Corona-Fälle aus dem Umfeld der Religionsgemeinschaft hat sich am Sonntag (Stand 13.45 Uhr) um drei Fälle auf 57 erhöht.

Interaktiv: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Schleswig-Holstein: Notbetreuung in Kitas geht zu Ende

Wegen der vorerst erfolgreichen Eindämmung des Coronavirus können die Kitas in Schleswig-Holstein jetzt ihr Angebot von der Notbetreuung auf einen eingeschränkten Regelbetrieb ausweiten. Die Auslastung der Kitas kann mit Beginn des Monats Juni von zuletzt etwa 30 Prozent auf rund 75 Prozent steigen. Das hatte die Landesregierung am 27. Mai beschlossen und bekanntgegeben.

Nach Auffassung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kommt die Öffnung der Kitas nach Pfingsten und eine Woche später der Grundschulen zu früh. Die Gesundheit des pädagogischen Personals und der Lehrkräfte sei gefährdet, schrieb die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).

160 Menschen in Quarantäne nach Corona-Ausbruch in Göttingen

Nach einem Corona-Ausbruch im Zusammenhang mit mehreren Feiern in Göttingen arbeiten die Behörden mit Hochdruck daran, Kontaktpersonen ausfindig zu machen. Am Sonnabend befanden sich 160 Menschen in Quarantäne, darunter 57 Kinder und Jugendliche. Bislang sind 35 Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Eine Person sei schwer erkrankt und befinde sich in stationärer Behandlung. NDR-Informationen zufolge muss die Person künstlich beatmet werden. Alle andere seien bislang symptomfrei.

Die Infektionen erfolgten bei oder nach mehreren größeren privaten Feiern. Nach Angaben der Göttinger Sozialdezernentin Petra Broistedt hatten sich Familienverbände mit überregionalem Bezug aus weiten Teilen Niedersachsens und NRW offensichtlich am vergangenen Wochenende getroffen. Dabei sei das Distanzgebot nicht eingehalten worden, so dass es bereits am Dienstag zu ersten Infektionen gekommen sei, sagte Broistedt dem NDR.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Die Gesundheitsbehörden in Stadt und Landkreis Göttingen müssen ihren Angaben zufolge nun etwa 140 bis 200 Kontaktpersonen ersten Grades ausfindig machen. Nach Informationen des „Göttinger Tageblatts“ kontaktierten Mitarbeiter des von Stadt und Landkreis gemeinsam betriebenen Gesundheitsamtes am Sonntagvormittag noch einmal knapp 75 Personen, die am Vortag trotz einer Aufforderung nicht zu einem Test erschienen waren.

Unterdessen wurde bekannt, dass sich – ebenfalls in Niedersachsen – in einer Flüchtlingsunterkunft in Ehra-Lessien ein Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Infektion bestätigte. Nach einem Test von 24 Personen, die in direktem Kontakt mit dem Infizierten standen, seien sieben Personen ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden, so der Landkreis.

Niedersachsen zahlt 825 Millionen Euro Corona-Soforthilfen

Niedersachsen hat seit März mehr als 825 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen für Unternehmen und Selbstständige ausgezahlt. Das teilte Landeswirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Sonntag zum Ende des Förderprogramms mit. Die Hilfen seien von der NBank auf Basis von mehr als 148.000 Anträgen ausgezahlt worden, sagte der Minister. Hinzu kommen demzufolge etwa 6400 Anträge auf Liquiditätskredite in Höhe von rund 270 Millionen Euro.

Ab Juni solle es ein neues Programm der Bundesregierung geben. „Dass das neue Programm des Bundes auf Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern ausgeweitet werden soll, begrüße ich sehr, da zunehmend auch größere mittelständische Betriebe durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie in existenzielle Schwierigkeiten geraten“, sagte Althusmann. Das Land wolle einen zweiten Nachtragshaushalt vorschlagen, um die Wirtschaft weiter zu unterstützen.

Sieben neue Corona-Infektionen in Hamburg

In Hamburg liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiterhin im einstelligen Bereich. Am Sonntag wurden sieben neue Fälle bestätigt, wie auf der offiziellen Website zu den Corona-Zahlen mitgeteilt wurde. Am Vortag waren es sechs Neuinfektionen.

Damit ist die die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 5088 gestiegen. Weiterhin können rund 4700 der zuvor mit dem Sars-CoV-2-Virus positiv getesteten Menschen als genesen betrachtet werden.

43 Menschen befinden sich wegen der Lungenkrankheit Covid-19 in stationärer Behandlung (Vortag 46). Davon werden 21 Personen intensivmedizinisch betreut – darunter gleichbleibend zum Vortag 13 Hamburger. Neue Todesfälle hat es nicht gegeben. Das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat bislang bei 225 Personen eine Sars-CoV-2-Infektion als Todesursache festgestellt.

Demonstrationen gegen Corona-Auflagen in Hamburg

In Hamburg hat es am Sonnabend mehrere Demonstrationen gegen die geltenden Corona-Auflagen gegeben. An der größten Versammlung auf der Ludwig-Erhard-Straße in der Innenstadt nahmen nach Polizeiangaben bis zu 475 Menschen teil.

Im Verlauf habe sich auch eine Gruppe von rund 70 Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum gebildet, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Insgesamt seien die Proteste unauffällig verlaufen. Weil für die Demonstrationen Straßen gesperrt wurden, kam es im Stadtgebiet zu Verkehrsbehinderungen.

Lotto King Karl spielt Autokino-Konzert in Hamburg

Der Hamburger Sänger Lotto King Karl ("Hamburg meine Perle") und seine Band Die Barmbek Dream Boys geben am 28. Juni in Steinwerder am Hafen ein Autokino-Konzert. Das teilte der Musiker via Instagram mit.

"Das wird sehr neu für uns", sagte er. Aber es sei auch eine Chance, mal wieder zu spielen. "Und das Gute ist: Jeder, der kommt, wird einen Parkplatz bekommen."

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Museen in Niedersachsen sammeln Corona-Objekte

Eine gebastelte Torte aus WC-Rollen und ein Klopapier-Mobile an der Decke: Museumsbesucher werden in einigen Jahren sicher staunen, was Niedersachsen im Pandemie-Frühjahr 2020 bewegt hat. Nach Aufrufen zum Sammeln von Corona-Objekten füllen sich in den Ausstellungshäusern langsam die Depots.

„Corona-Sperrtisch“ steht auf dem kleinen Schild, das sich Heike Pöppelmann bei einem Café-Besuch in Braunschweig noch gesichert hat. Der Lockdown hatte sich an jenen Märztagen bereits angekündigt und Pöppelmann ahnte, dass es jetzt darum geht, Geschichte zu dokumentieren. Wenige Wochen später lud die Chefin des Braunschweigischen Landesmuseums mit ihrem Team zu einem Anlieferungstermin für Corona-Objekte ein – auch ihr „Sperrtisch“-Schild gehört jetzt zu den Ausstellungsstücken.

Braunschweig: Ein gehäkelter Hamster mit Klopapierrolle steht im Landesmuseum. Museen in Niedersachsen halten mit Corona-Objekten die Krisenzeit fest.
Braunschweig: Ein gehäkelter Hamster mit Klopapierrolle steht im Landesmuseum. Museen in Niedersachsen halten mit Corona-Objekten die Krisenzeit fest. © Ole Spata/dpa

Dabei ist unter anderem ein detailreiches Modell eines Rennwagens. Der Spender habe wohl Zeit für den aufwendigen Bau gehabt, weil er nicht wie gewohnt beruflich zu den Formel-1-Rennen weltweit fliegen konnte, sagte Pöppelmann. Ein Mädchen häkelte einen Hamster mit einer Klopapierrolle und hielt so die sogenannten Hamsterkäufe humorvoll fest. „Die Objekte werden jetzt inventarisiert und die Geschichten dazu festgehalten“, sagt Museumsdirektorin Pöppelmann.

Für das Historische Museum in Hannover ist derzeit ein Fotograf in der Landeshauptstadt unterwegs. Er soll die für die Corona-Zeit typischen Bilder einfangen. „Es geht um leergeräumte Regale, Menschen, die Schlange stehen und die besondere Situation in Schulen“, berichtet Andreas Fahl, der für die Sammlung zuständig ist. Dazu sichere das Ausstellungshaus besondere Verbotsschilder.

Gesundheitssenatorin sieht Schulschließung rückblickend anders

Hamburgs scheidende Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sieht die Entscheidung zur Schul- und Kitaschließung im Rückblick anders. Ob es notwendig gewesen sei, die Kitas und Schulen zu schließen, darüber würden sich noch heute die Wissenschaftler streiten.

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks steht rückblickend etwas anders zu den Schulschließungen (Archivbild).
Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks steht rückblickend etwas anders zu den Schulschließungen (Archivbild). © Roland Magunia/Funke Foto ServicesVertragsfotografen (HA und BM)! Honorarfrei für FMG-Tageszeitungen! | Roland Magunia

„Hätten sie (die Wissenschaftler) damals nicht gesagt, dass Kinder und Jugendliche die Krankheit stärker übertragen als Erwachsene, dann hätten wir vielleicht anders entschieden und Schulen wie Kitas offengelassen oder schneller wieder geöffnet. Aber auch die Wissenschaftler brauchten Zeit, um die neue Krankheit zu erforschen“, sagte Prüfer-Storcks der „Welt am Sonntag“ (Regionalausgabe Hamburg). Der UKE-Rechtsmediziner Prof. Klaus Püschel und und weitere Wissenschaftler hatten schon Anfang Mai die Öffnung von Schulen und Kitas gefordert.

Mit den bisherigen Maßnahmen zeigt sich Prüfer-Storcks zufrieden. „Momentan kann man sagen: Die Pandemie flacht ab, wir haben mit unseren Maßnahmen viel erreicht und vieles richtig gemacht.“

Vier Corona-Infektionen mehr in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nach Angaben der Landesregierung zuletzt innerhalb eines Tages um 4 auf 3092 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Webseite unter Berufung auf das Robert Koch-Institut mit Stand Sonnabendabend weiter mitteilte, gab es keine neuen Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Bisher gibt es 145 Tote in Schleswig-Holstein. Rund 2800 Infizierte gelten inzwischen wieder als gesund. 19 Corona-Kranke werden noch in Krankenhäusern behandelt.

Corona: Prüfer-Storcks hält zweite Welle für möglich

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) hält eine zweite Infektionswelle im Herbst nicht für unwahrscheinlich: „Corona wird nicht einfach so verschwinden, das Virus ist noch da“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Unklar sei, ob für das derzeitige Abflachen der Pandemie in Deutschland nur die ergriffenen Maßnahmen und die Disziplin der deutschen Bevölkerung verantwortlich gewesen sei oder ob es bei Covid-19 doch saisonale Schwankungen wie bei der Grippe gebe.

„Wir wissen es nicht. Deshalb darf man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen“, sagte sie. „Gefährlich wäre es, wenn wir im Herbst die saisonale Grippe hätten und diese sich mit einer zweiten Corona-Welle paaren würde.“ Deshalb setze sie sich dafür ein, dass für den Herbst eine sehr umfangreiche Grippe-Impfstrategie entwickelt werde, die über das hinausgehe, was die Ständige Impfkommission bisher empfiehlt.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Corona: Hamburger LPK plötzlich Publikumsrenner

Die über Livestream übertragenen Hamburger Landespressekonferenzen haben sich zu einem Publikumsrenner entwickelt. Zuletzt schauten Tausende Menschen zu und likten oder kommentierten kräftig. Da das Rathaus in Zeiten von Corona für den Publikumsverkehr gesperrt ist, versammeln sich die Zuschauer im Internet. In den Kommentarspalte von Youtube, Facebook und Twitter wollen sie mitreden. Die Social-Media-Kanäle des Hamburger Senats verzeichnen hohe Abrufzahlen.

Seit dem 17. März werden die Pressekonferenzen regelmäßig per Livestream übertragen. Damit kommt das Presseteam bisher auf 15 Landespressekonferenzen. Abrufbar sind die Streams nicht nur auf sozialen Netzwerken, sondern auch auf „Hamburg.de“. Und auch auf abendblatt.de können die Landespressekonferenzen verfolgt werden.

Was ist erlaubt, was nicht? Fragen an den Bürgermeister:

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„Wir haben eine bunte Mischung aus konstruktiven Kommentaren, aber auch Beschimpfungen und Leute, die versuchen, das Forum für etwas anderes zu kapern“, sagt Katharina Kleinen-von Königslöw, Professorin für Journalistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Hamburg. Einzelne Leute versuchten den Stream gezielt zu nutzen, um Verschwörungstheorien zu verbreiten.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (beide SPD) in einer Landespressekonferenz (Archivbild).
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (beide SPD) in einer Landespressekonferenz (Archivbild). © dpa

„Die Kommentare der Bürgerinnen und Bürger werden hinsichtlich der Netiquette geprüft“, betont Senatssprecher Marcel Schweitzer. Das Regelwerk untersagt zum Beispiel rassistische oder sexistische Äußerungen. Auf Verstöße weise die Online-Redaktion der Pressestelle hin. Im März und April seien sie dabei durch Mitarbeiter anderer Behörden unterstützt worden. Laut Schweitzer haben sie in den Monaten April und Mai die Kanäle zum Teil im Schichtbetrieb von 8 Uhr bis 22 Uhr sowie an Wochenenden betreut.

Fast alle Blumengeschäfte in Hamburg wieder geöffnet

Floristen in Hamburg können in der Corona-Krise ein wenig aufatmen: In der Branche geht es wieder aufwärts, zumal das Geschäft zum Muttertag „bei den meisten Betrieben sehr gut“ lief, wie Michael Bergmann, Geschäftsführer des Fachverbands Deutscher Floristen (FDF) in Hamburg, dem Abendblatt sagte. Im Schnitt habe der Umsatz um rund 30 Prozent zugelegt, hatte der FDF-Bundesverband gemeldet. „Dem können wir uns anschließen“, so Bergmann.

Auch Heiko Jungmichel von „Das kleine Grüne“ in Hoheluft-West beobachtet solche Effekte. „Zuletzt waren sehr viel mehr Menschen in unserem Viertel an den Wochenenden zu Hause und nicht für einen Ausflug zum Beispiel ins Ferienhaus verreist“, erklärt er die kräftigen Umsatzzuwächse zu den Feiertagen. Eine höhere Nachfrage verzeichneten gerade Geschäfte mit einem „gärtnerischen Charakter“, ergänzt Bergmann, ausgelöst „durch das gute Wetter in Verbindung mit vielen Menschen die es sich zu Hause, auf dem Balkon oder im Garten schön machen wollen.“

Andererseits sei die Situation für Geschäfte, die einen großen Teil des Umsatzes mit Blumenschmuck für Veranstaltungen, Messen oder auch Hochzeiten machen, „noch sehr schwierig.“ Bei solchen Betrieben gebe es noch immer Beschäftigte, die ganz oder teilweise in Kurzarbeit sind. „Es sind aber mittlerweile wieder fast alle Geschäfte in Hamburg geöffnet“, sagte Bergmann.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Viele Container- und Kreuzfahrtschiffe außer Betrieb

Wegen der Corona-Krise haben die Reedereien so viele Schiffe stillgelegt wie noch nie. Weltweit seien gegenwärtig 11,3 Prozent der Containerflotte ungenutzt, heißt es in einem internen Bericht des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg. 524 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 2,65 Millionen Standardcontainern (TEU) sind nicht auf den Weltmeeren unterwegs, sondern liegen vor den Häfen auf Reede, meist in Asien. An Bord leben oft noch die Besatzungen.

Ähnlich sieht es in der Kreuzschifffahrt aus. Die gesamte Weltflotte von rund 400 Schiffen ist gegenwärtig außer Betrieb. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise haben schwerwiegenden Störungen im internationalen Transport- und Reiseverkehr nach sich gezogen. In der Containerschifffahrt rechnen Fachdienste im Juni mit einer weiteren Verschärfung der Situation.

Größerer Corona-Ausbruch nach Feiern in Göttingen

Weiterer größerer Ausbruch in Niedersachsen: Wie eine Stadtsprecherin mitteilte, infizierten sich bei einigen größeren privaten Feiern mehrere Menschen mit dem Coronavirus. Die Betroffenen seien zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung. „Aus Datenschutzgründen können keine weiteren Angaben zu den Betroffenen gemacht werden“, teilte die Sprecherin mit. Die Menschen hätten sich wahrscheinlich am vergangenen Wochenende angesteckt.

Ein Schild mit dem Schriftzug
Ein Schild mit dem Schriftzug "Gesundheitsamt für die Stadt und den Landkreis Göttingen" ist an einem Bauzaun vor dem Gebäude befestigt. In Göttingen hat es einen größeren Ausbruch mit dem neuartigen Coronavirus gegeben. © dpa | Swen Pförtner

Eine abschließende Zahl an Infizierten lag zunächst nicht vor. „Derzeit werden alle Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Landkreis Göttingen auf das Virus getestet, um einen Überblick über die Situation zu erlangen“, erklärte die Stadtsprecherin. Auch am Pfingstwochenende solle getestet werden. Die Anzahl der zu kontaktierenden Personen bewege sich im dreistelligen Bereich. Unter den Kontaktpersonen seien auch 57 Kinder und Jugendliche. Die entsprechenden Schulen seien bereits informiert.

Das Gesundheitsamt verfolge am Wochenende unter Hochdruck die Infektionsketten, Quarantäneverfügungen würden umgehend erstellt. Nach Mitteilung von Sonnabend sind in Stadt und Landkreis Göttingen derzeit 100 Personen an Covid-19 erkrankt, 17 mehr als am Vortag.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Sonnabend (30. Mai)