Hamburg. „Rote Rosen“ trotz Corona – ab Juli wieder neue Folgen. Sechs neue Infektionen in Hamburg. Der Newsblog.

Neben den neuen Corona-Lockerungen, die Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen diese Woche bekannt gegeben haben, verkündete Dänemarks Ministerpräsident am Freitag weitere gute Nachrichten für den Norden: Das Land öffnet seine Grenzen wieder für Touristen aus Deutschland.

Nach einer Restaurant-Eröffnung in Leer ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten im Landkreis mittlerweile auf 37 gestiegen. 280 Personen befinden sich bisher in Quarantäne. Auch in Göttingen kam es zu einem größeren Corona-Ausbruch. Mehrere Menschen infizierten sich bei einigen größeren privaten Feiern mit dem Virus.

Der Newsblog für Hamburg und den Norden am Freitag (30. Mai):

Größerer Corona-Ausbruch nach Feiern in Göttingen

Weiterer größerer Ausbruch in Niedersachsen: Wie eine Stadtsprecherin mitteilte, infizierten sich bei einigen größeren privaten Feiern mehrere Menschen mit dem Coronavirus. Die Betroffenen seien zum größten Teil Mitglieder verschiedener Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung. „Aus Datenschutzgründen können keine weiteren Angaben zu den Betroffenen gemacht werden“, teilte die Sprecherin mit. Die Menschen hätten sich wahrscheinlich am vergangenen Wochenende angesteckt.

Ein Schild mit dem Schriftzug
Das Gesundheitsamt in Göttingen. In der Stadt hat es einen größeren Ausbruch mit dem neuartigen Coronavirus gegeben. © dpa | Swen Pförtner

Eine abschließende Zahl an Infizierten lag zunächst nicht vor. „Derzeit werden alle Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Landkreis Göttingen auf das Virus getestet, um einen Überblick über die Situation zu erlangen“, erklärte die Stadtsprecherin. Auch am Pfingstwochenende solle getestet werden. Die Anzahl der zu kontaktierenden Personen bewege sich im dreistelligen Bereich. Unter den Kontaktpersonen seien auch 57 Kinder und Jugendliche. Die entsprechenden Schulen seien bereits informiert.

Das Gesundheitsamt verfolge am Wochenende unter Hochdruck die Infektionsketten, Quarantäneverfügungen würden umgehend erstellt. Nach Mitteilung von Sonnabend sind in Stadt und Landkreis Göttingen derzeit 100 Personen an Covid-19 erkrankt, 17 mehr als am Vortag.

Hamburger Flughafen: Schauspieler Barry Atsma postet leeren Abflugbereich

Der niederländische Schauspieler Barry Atsma veröffentlichte am Sonnabend ein Foto auf Instagram, das ihn mit Maske im leeren Abflugbereich des Hamburger Flughafens zeigt. "Flughafen für mich alleine #spooky", schrieb er dazu.

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Der aus der Serie "Bad Banks" bekannte Schauspieler war laut seinem Instagram-Account für Dreharbeiten einer Sat.1-Produktion in Hamburg.

„Rote Rosen“ trotz Corona – ab Juli wieder neue Folgen

Nach einer wochenlangen Zwangspause wegen der Corona-Krise laufen ab dem 6. Juli wieder neue Folgen der Telenovela „Rote Rosen“ im Ersten. Das teilte die ARD am Freitag mit. Wegen der Corona-Beschränkungen waren die Dreharbeiten am 23. März für fünf Wochen unterbrochen worden.

 Die beiden Schauspieler Philipp Oliver Baumgarten und Claudia Schmutzler posieren im September am Rande der Dreharbeiten.
Die beiden Schauspieler Philipp Oliver Baumgarten und Claudia Schmutzler posieren im September am Rande der Dreharbeiten. © picture alliance/dpa

Seit dem 27. April wird unter Einhaltung besonderer Sicherheitsmaßnahmen wie etwa der Abstandsregel wieder gedreht. Bis es wieder mit frischem Material weitergeht, zeigt die ARD die Anfänge der in Lüneburg gedrehten Serie ab Episode 1. „Rote Rosen“ läuft montags bis freitags jeweils um 14.10 Uhr.

Ehemaliger Thalia-Intendant: Behutsam vorgehen bei Theateröffnung

Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Ulrich Khuon, findet es richtig, bei der Wiedereröffnung von Theatern behutsam vorzugehen. Theater seien sehr komplexe Gebilde. „Also sehr viele Menschen arbeiten sehr eng miteinander. Und wir müssen das alles üben“, sagte er am Freitag im rbb-Inforadio. Khuon ist Intendant des Deutschen Theaters in Berlin und leitete vorher das Hamburger Thalia Theater. Sie hätten sich vorbereitet, trotzdem brauche die Praxis „behutsame Schritte“.

Ulrich Khuon spricht sich für eine behutsame Öffnung der Theater aus.
Ulrich Khuon spricht sich für eine behutsame Öffnung der Theater aus. © picture alliance/dpa

Bundesweit hatten Theater schließen müssen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. In einigen Ländern dürfen Theater unter Auflagen wieder öffnen, in Hamburg und Berlin noch nicht. Das Deutsche Theater, das Berliner Ensemble und auch das Junge Schauspielhaus planen nun kleinere Open-Air-Aufführungen mit begrenzter Zuschauerzahl. Das Deutsche Theater will auf dem Vorplatz „Die Pest“ zeigen. Für Khuon ein guter Weg. Das Thalia wird seinen Spielplan voraussichtlich Mitte Juni vorstellen.

Sechs neue Corona-Infektionen in Hamburg

In Hamburg liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiterhin im einstelligen Bereich. Am Sonnabend wurden sechs neue Fälle bestätigt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Damit sei die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 5081 gestiegen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) können weiterhin rund 4700 der zuvor mit dem Sars-CoV-2-Virus positiv getesteten Menschen als genesen betrachtet werden.

Derzeit befinden sich 46 Menschen wegen der Lungenkrankheit Covid-19 in stationärer Behandlung (am Vortag waren es 30). Davon werden 20 Personen intensivmedizinisch betreut – darunter gleichbleibend zum Vortag 13 Hamburger. Mitte April hatten noch mehr als 260 Patienten mit Covid-19 in Hamburg im Krankenhaus gelegen. 246 Infizierte sind in Hamburg nach Angaben des Robert Koch-Instituts gestorben. Das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf konnte laut Gesundheitsbehörde bislang bei 225 Personen eine Sars-CoV-2-Infektion als Todesursache feststellen.

Interaktiv: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Gewerbemiete: Jeder fünfte in Hamburg bezahlt sie aktuell nicht

Rund ein Fünftel der gewerblichen Mieten in Hamburg wird gegenwärtig nicht gezahlt. Betroffen seien vor allem die Vermieter von Einzelhandelsflächen, Gastronomie und Hotels, teilten mehrere regionale Verbände der Immobilienwirtschaft als Ergebnis einer Umfrage mit. Rund 2500 Mietverhältnisse seien gegenwärtig gestört.

Die Höhe der entgangenen Monatsmieten liege im Durchschnitt bei rund 3375 Euro; bei einzelnen Gewerbevermietern noch deutlich höher. Geringer sind die Einbußen bei den Wohnungen: Hier konnten gut 3000 Mieten nicht gezahlt werden. Das entspreche weniger als einem Prozent der untersuchten rund 376.500 Mietverhältnisse. Die Höhe der ausstehenden Miete lag hier bei durchschnittlich 653 Euro. „Die Wohnungsmieten werden bislang überwiegend zuverlässig gezahlt“, heißt es.

Wegen des Coronavirus mussten Hamburger Gewerbe schließen – und stellten teilweise ihre Mietzahlungen ein.
Wegen des Coronavirus mussten Hamburger Gewerbe schließen – und stellten teilweise ihre Mietzahlungen ein. © Andreas Laible / FUNKE Foto Services

570 Millionen Euro Finanzhilfen an Betriebe im Norden ausgezahlt

Der Bund und das Land Schleswig-Holstein haben notleidende Betriebe in der Corona-Krise bisher mit rund 570 Millionen Euro unterstützt. Der größte Anteil entfällt mit 365 Millionen auf Soforthilfen des Bundes für Betriebe bis zehn Mitarbeitern.

Das geht aus einer Übersicht des Wirtschaftsministeriums in Kiel hervor. Demnach hat jeder zweite dazu berechtigte Betrieb einen Antrag gestellt. Dieses Programm war bis zum 31. Mai befristet.

Infektionsmediziner: Schule ohne Abstandsregeln ist jetzt vertretbar

Die Wiedereinführung von Schulunterricht ohne Abstandsregeln in der Corona-Krise ist nach Auffassung des Kieler Infektionsmediziners Helmut Fickenscher gerade vor den Sommerferien ein guter Zeitpunkt. „Die bisher erfolgreiche Eindämmung des Virus macht dies vertretbar, und man kann in den wenigen Wochen bis zu den Ferien Erfahrungen sammeln, bei Gefahrensituationen gegensteuern und hat die langen Ferien als zeitlichen Sicherheitspuffer“ sagte Fickenscher. Er ist Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten.

Um die geplante Öffnung der Grundschulen ohne Abstandsregeln in Schleswig-Holstein vom 8. Juni an ist ein öffentlicher Streit entbrannt. Lehrerverbände wie die GEW kritisieren die Maßnahme als verfrüht.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Wegen Corona: Weniger Herzinfarktpatienten in Notaufnahmen

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind aus Sorge vor einer Ansteckung deutlich weniger Patienten mit einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt in den Hamburger Notaufnahmen angekommen. „Das dominierende Phänomen, das wir erlebt haben, war einfach das Thema Angst. Die Leute waren und sind immer noch extrem verunsichert“, sagte Stephan Willems, Chefarzt Kardiologie an der Asklepios-Klinik in St. Georg. Die Angst, sich anzustecken sei so groß gewesen, dass Betroffene das Krankenhaus lieber gemieden hätten.

Die Zahlen sprechen Bände und sorgen die Mediziner: Das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) hat von Mitte März bis Mitte April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang der Patientenzahlen von bis zu 50 Prozent registriert. Auch bei den Asklepios-Kliniken sind die Zahlen spürbar gesunken.

Hamburger Proberäume dürfen wieder unter Auflagen öffnen

Hamburger Proberäume dürfen bereits wieder unter Auflagen öffnen, obwohl sie nicht ausdrücklich in der letzten „Corona-Verordnung“ erwähnt worden sind. Voraussetzungen dafür seien die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen sowie regelmäßiges Lüften und Reinigen, sagte der Pressesprecher der Hamburger Kulturbehörde, Enno Isermann. Für Sänger und Blasmusiker gelte sogar ein Mindestabstand von 2,5 Metern.

Ein leerer Proberaum im Keller einer ehemaligen Industrieanlage in Hamburg-Rothenburgsort.
Ein leerer Proberaum im Keller einer ehemaligen Industrieanlage in Hamburg-Rothenburgsort. © picture alliance/dpa

Isermann bezieht sich auf einen Paragrafen der Verordnung vom 26. Mai, in dem vor allem kulturelle Bildungsangebote und Tanzschulen genannt wurden. Nach Auslegung der Kulturbehörde sei der Abschnitt auch für Bandproben anzuwenden. „Dabei geht es zunehmend darum, allgemeingültige Regelungen für den gesamten Kulturbereich zu finden und nicht für einzelne Branchen oder Örtlichkeiten“, so Isermann.

CDU fordert Desinfektionsspender auf Spielplätzen

Die CDU-Fraktion fordert mehr Schutz vor dem Coronavirus im öffentlichen Raum. „Spielplätze, Sport- und Grünanlagen, Wochenmärkte und Haltestellen müssen standardmäßig mit Desinfektionsspendern ausgestattet werden“, sagte der bezirkspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, André Trepoll. So lasse sich das gesellschaftliche Leben wieder weitestgehend normalisieren und dennoch eine zweite Corona-Welle verhindern. „Hier erwarte ich jetzt in allen Hamburger Bezirken schnelle Maßnahmen und volle Kooperation und Unterstützung des rot-grünen Senats.“

André Trepoll (CDU) fordert Desinfektionsspender auf Spielplätzen.
André Trepoll (CDU) fordert Desinfektionsspender auf Spielplätzen. © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services

Die CDU-Fraktion will in der nächsten Bürgerschaftssitzung am 10. Juni einen Antrag mit dem Titel „Nachhaltige Wege aus der Corona-Krise – was jetzt in den Bezirken getan werden muss!“ einbringen. Auch sei zu prüfen, wie Fußgängerampeln so geschaltet werden können, dass sie, ohne dass der Passant auf den Taster drücken muss, auf Grün umspringen, heißt es in dem Antrag.

Mehr als 1000 Verstöße gegen Corona-Auflagen im Norden

Polizei und Ordnungsämter in Schleswig-Holstein erfassen täglich im Land durchschnittlich rund 15 Verstöße gegen die Corona-Auflagen. Das geht aus Angaben des Landeskriminalamtes hervor. Wie das LKA mitteilte, wurden seit März 1148 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz registriert. Davon waren 717 Ordnungswidrigkeiten und 431 Straftaten.

In den meisten Fällen wurde der Mindestabstand nicht eingehalten. In wenigen Fällen wurde laut LKA im gewerblichen Bereich gegen die Auflagen verstoßen oder eine angeordnete Quarantäne nicht eingehalten. Die meisten Verstöße gab es an Wochenenden und Feiertagen. Angaben zur Zahl der betroffenen Personen und ihrer Altersstruktur sowie zur Summe der Bußgelder sind laut LKA nicht möglich.

Was ist erlaubt, was nicht? Fragen an den Bürgermeister:

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Leer: Noch mehr Corona-Fälle nach Restaurant-Eröffnung

Im Landkreis Leer steigt die Zahl der Corona-Infizierten nach der Wiedereröffnung des Restaurants "Alte Scheune" weiter an. Gesichert hängen damit 37 Fälle zusammen, teilt der Landkreis am Freitag auf seiner Homepage mit. Mittlerweile befinden sich 280 Personen in Quarantäne – und die Zahl könne sogar weiter steigen, heißt es in der Mitteilung. Zum Vergleich: Am Donnerstag befanden sich noch 217 Menschen in Quarantäne. Dies bedeutet einen Anstieg von 29 Prozent.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Dänemark öffnet Grenzen für Urlauber aus Deutschland

Dänemark öffnet seine Grenzen wieder für Touristen aus Deutschland, Island und Norwegen. Das gab Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Freitag in Kopenhagen bekannt. Voraussetzung sei, dass die Touristen mindestens sechs Nächte außerhalb Kopenhagens buchen. „Wir sind wie alle anderen dabei, Dänemark wieder zu öffnen. Wir machen es kontrolliert und schrittweise“, so Frederiksen.

In Dänemark hat sich die Corona-Lage deutlich verbessert: Die Zahlen der Neuinfektionen und der Gestorbenen haben sich seit Ende März stark verringert. Mittlerweile kommen täglich nur noch vereinzelte Covid-19-Todesfälle hinzu.

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