Hamburg. Nur noch 200 akut infizierte Hamburger, “Cuxhaven-Pause“ für Tagestouristen, 20.000-Euro-Spende an Hagenbeck.

Nach wochenlangen Einschränkungen läuft das Tourismus-Geschäft an Nord- und Ostsee wieder an. Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein spricht von einer überdurchschnittlichen Buchungslage und einem guten Start in die Saison. Doch Urlauber müssen auch in den Ferienorten mit Einschränkungen rechnen.

In Hamburg können Besucher ab Montag wieder auf die Plaza in der Elbphilharmonie. An Himmelfahrt ist sogar eine Kieztour möglich – allerdings nur virtuell. Auch der schwedische E-Scooterverleiher Voi verteilt ab heute wieder seine E-Roller in Hamburg. Auch die Katamaran "Halunder Jet" ist seit Mittwoch wieder zwischen der Hansestadt und Helgoland unterwegs.

Die Corona-News für Hamburg und den Norden am Mittwoch (20. Mai):

Corona-Krise: Auto-Disco in Trittau gestartet

Die Trittauer Großdiskothek Fun-Parc hat in der Corona-Krise eine Disco der besonderen Art organisiert: Eine der ersten Auto-Discos in Norddeutschland ging am Mittwochabend an den Start. An fünf Abenden wird von Mittwoch bis Sonntag, 20. bis 24. Mai, auf dem Parkplatz an der Ecke Großenseer Straße/Bürgerstraße das Car-Festival gefeiert.

Pyroshows, CO2-Kanonen und Konfettistreams runden die Auto-Discos in Trittau ab.
Pyroshows, CO2-Kanonen und Konfettistreams runden die Auto-Discos in Trittau ab. © Isabella Sauer

Auf der Bühne sorgen Disc-, Light- und Videojockey für Stimmung. Davor stehen die Autos in Reihen hintereinander. Das Tonsignal wird über eine UKW-Frequenz direkt in die Radios übertragen. Pyroshows, CO2-Kanonen und Konfettistreams runden die Partys ab. Das gesamte Geschehen wird gefilmt und auf vier LED-Leinwände übertragen.

Hamburg bekommt Autokino auf dem Heiligengeistfeld

Gute Nachrichten in der Corona-Krise: Seit Mittwochnachmittag steht fest, dass Hamburger ab Juni Filmklassiker und Blockbuster mitten auf dem Heiligengeistfeld sehen können. Die Bergmann-Gruppe (u.a. Harley Days) hat in Kooperation mit den Ottenser Zeise-Kinos den Zuschlag für das Autokino „Bewegte Zeiten – Das Autokino für Hamburg“ erhalten, wie die Unternehmen am Nachmittag mitteilten. Wochenlang hatten die Betreiber auf eine Genehmigung gewartet.

„Wir freuen uns sehr und arbeiten nun mit Hochdruck daran, möglichst schnell ein tolles Filmerlebnis für alle Hamburgerinnen und Hamburger auf die Beine zu stellen“, sagt Thorsten Weis, Geschäftsführer bei der Bergmann-Gruppe. Auch „spezielle Filme mit thematischem Bezug“ sollen über die Leinwand laufen. Die Premiere ist für Anfang Juni geplant.

Auch auf der Bahrenfelder Trabrennbahn sollen bald Filme über die Leinwand flimmern. Die Bezirksversammlung in Altona hatte am vergangenen Donnerstag grünes Licht gegeben. Das letzte Autokino in Hamburg schloss 2003.

Trotz Corona: Seebrücke darf am Sonnabend vor dem Rathaus demonstrieren

Vorläufige juristische Niederlage für die Innenbehörde: Das Verwaltungsgericht Hamburg hat dem Verein Seebrücke erlaubt, am Sonnabend (23. Mai) auf dem Rathausmarkt zu demonstrieren. Damit hat es das Verbot der Behörde aufgehoben. Wie die Seebrücke am Mittwoch mitteilte und das Gericht dem Abendblatt bestätigte, kann die Kundgebung mit 900 Teilnehmern stattfinden. Die Hygienevorschriften und Abstandsregeln müssen eingehalten werden. Ein Seebrücke-Sprecher kündigte im Abendblatt an, das sehr ernst nehmen zu wollen.

Mahnwache der Seebrücke Hamburg: Zwei Frauen stehen mit ihrem Banner an den Landungsbrücken (Archivbild).
Mahnwache der Seebrücke Hamburg: Zwei Frauen stehen mit ihrem Banner an den Landungsbrücken (Archivbild). © Kaja Weber

Bei der Demonstration „Leave no one behind – evacuate now“ geht es den Veranstaltern darum, auf die Not der Flüchtlinge unter anderem auf den griechischen Inseln aufmerksam zu machen. Man wolle der „Forderung nach einer Evakuierung aller Lager für geflüchtete Menschen und einem Landesaufnahmeprogramm für mindestens 1000 Menschen in Hamburg Nachdruck verleihen“. Die Innenbehörde kann gegen das Urteil noch Rechtsmittel beim Oberverwaltungsgericht einlegen, um den Protest möglicherweise in der letzten Minute noch zu stoppen.

Oberbürgermeister empfiehlt Tagestouristen eine "Cuxhaven-Pause"

An vielen Nord- und Ostsee-Stränden gibt es für Himmelfahrt und Pfingsten Betretungsverbote und Parkzeitbegrenzungen. Auch Uwe Santjer, Oberbürgermeister von Cuxhaven, hat sich vor den anstehenden Feiertagen mit mahnenden Worten an Einwohner und Touristen gewandt. „Auch wenn es sich für so Manchen bereits wieder normal anfühlen mag, gilt es weiterhin Rücksicht auf Ihre Mitmenschen zu nehmen“, so der Oberbürgermeister.

In den vergangenen Wochen blieb der Strand in Cuxhaven wegen der Corona-Krise leer.
In den vergangenen Wochen blieb der Strand in Cuxhaven wegen der Corona-Krise leer. © dpa picture alliance/Sina Schuldt

Insbesondere Tagesgäste sollten sich überlegen, ob sie während der Corona-Krise einen Ausflug an die Küste unternehmen möchten. Sie sollten, wenn möglich, eine „Cuxhaven-Pause“ einlegen. Wenn sich die Situation wieder entspannt hat, freue er sich jedoch wieder auf Besucher, so Santjer.

In Niedersachsen öffnen ab Montag wieder Sporthallen und Fitnessstudios

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport hat weitere Lockerungen in der Cororna-Krise angekündigt. Boris Pistorius: „Nach der Öffnung der Sportanlagen im Freien folgen am Montag die Sporthallen. Natürlich mit Abstand und viel Disziplin bei den Hygienemaßnahmen."

Auch Fitnessstudios können ab dem 25. Mai wieder öffnen. Dort gelten ebenfalls Abstands- und Hygieneregeln. "Es war mir von Beginn an ein Anliegen, die Fitnessstudios bei den Lockerungen immer mit im Blick zu haben und auch hier die sportliche Betätigung wieder zu ermöglichen", sagt Pistorius und betont, dass ein Großteil des Reha- und Gesundheitssports in den gewerblichen oder vereinseigenen Fitnessstudios stattfinde.

Corona-Krise: Fischer protestieren in Kiel und Hannover

Fischer haben vor dem Kieler Landtag und dem niedersächsischen Landtag in Hannover für höhere Hilfen zur Bewältigung der Corona-Krise demonstriert. In der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein stellten Fischer leere Fischkisten, Holzkreuze und Netze auf. „Wenn die Fischerei stirbt, stirbt die Küste“ stand auf einem Plakat: Etwa 20 Fischer forderten am Mittwoch höhere staatliche Hilfen in der Corona-Krise. Laut Fischereiverband haben die meist familiengeführten Kutterbetriebe Einkommensverluste von über 50 Prozent. „Wir fordern die finanzielle Gleichstellung mit den benachbarten Ländern in einem vereinten Europa“, erklärte er.

Die geplante Beihilfe für 30 zusätzliche Liegetage sei in Deutschland geringer als für gleichartige Betriebe in Nachbarländern, die auf denselben Fanggründen unterwegs seien. So seien die Tagessätze für die Stilllegung von Kuttern in den Niederlanden zehn- bis zwölfmal höher. „Das ist doch eine gewaltige Wettbewerbsverzerrung“, sagt der Landesvorsitzende Lorenz Marckwardt. 180 bis 300 Euro am Tag, je nach Schiffsgröße, gebe es in Deutschland.

In Hannover versammelten sich rund 30 Fischer vor dem Landtag. Die Einschränkungen von Gastronomie und Catering in der Corona-Pandemie machten sich beim Absatz von Fischen, Krabben und Muscheln deutlich bemerkbar, teilte der Landesfischereiverband Weser-Ems mit. Von der Umweltschutzorganisation Greenpeace kam indes Kritik. „Das Gejammer der Fischer ist zynisch: Die Gewinne sind weniger wegen der fehlenden Absatzmöglichkeiten, sondern vor allem wegen der ausbleibenden Schälkapazitäten in Marokko eingebrochen“, sagte der Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. In Nordafrika würden die Tiere jedoch zu Dumpinglöhnen geschält und hätten vor dem Verkauf hierzulande bereits eine wochenlange Reise hinter sich.

Firma aus Reinbek kauft Hagenbeck-Tickets für 20.000 Euro

Nils Minow (v.l.), Leiter Marketing, und Geschäftsführerin Dr. Victoria Behrmann von Amandus Kahl bei der Scheckübergabe mit Hagenbeck-Geschäftsführer Dr. Dirk Albrecht. Hagenbeck.
Nils Minow (v.l.), Leiter Marketing, und Geschäftsführerin Dr. Victoria Behrmann von Amandus Kahl bei der Scheckübergabe mit Hagenbeck-Geschäftsführer Dr. Dirk Albrecht. Hagenbeck. © Hagenbeck

Der mittelständische Maschinenbauer Amandus Kahl aus Reinbek (Schleswig-Holstein) unterstützt den Tierpark Hagenbeck mit dem Kauf von Ticket im Wert von 20.000 Euro. „Wir stehen in der Verantwortung, nach rechts und links zu gucken und herauszufinden, wer aufgrund der Corona-Krise besonders dringend auf Hilfe angewiesen ist“, sagt Victoria Behrmann, Geschäftsführerin bei Amandus Kahl.

Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht freut sich über die großzügige Unterstützung. Insbesondere in der Cororna-Krise bräuchte der Hamburger Zoo jede Hilfe, um die etwa 16.000 Tiere in dem 19 Hektar großen Park zu versorgen.

Corona-Zahlen: Nur noch 200 Hamburger akut an Covid-19 erkrankt

Gute Nachrichten aus der Hamburger Gesundheitsbehörde: Immer weniger Menschen sind akut mit dem Coronavirus infiziert. Am Mittwoch registrierte die Behörde nur noch 200 mit dem Coronavirus infizierte Hamburger. Am Vortag waren es 300, vor gut einem Monat lag die Zahl noch bei 1.650 (22. April).

Insgesamt wurden bislang in der Hansestadt 5045 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. 4600 gelten laut Robert Koch-Institut (RKI) wieder als genesen. Damit sind etwa 90 Prozent aller erkrankten Hamburger wieder gesund.

Seit dem Vortag sind nur elf weitere Corona-Fälle bekannt geworden. Am Dienstag konnte die Behörde sogar erstmals keine neuen Infektionen vermelden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Hamburg 236 Menschen mit einer Covid-19-Infektion gestorben. Das Institut für Rechtsmedizin geht zum jetzigen Stand von 210 Hamburgern aus, bei denen eine Infektion mit dem Coronavirus die Todesursache war.

59 Menschen müssen derzeit wegen einer Covid-19-Infektion stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Davon liegen 24 auf einer Intensivstation.

Miniatur Wunderland öffnet am Mittwoch wieder für Besucher

Seit dem 20. Mai ist das Miniatur Wunderland in Hamburg wieder geöffnet.
Seit dem 20. Mai ist das Miniatur Wunderland in Hamburg wieder geöffnet. © imago images / epd

Nach mehreren Wochen Corona-Zwangspause können Besucher ab dem 20. Mai wieder ins Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt. Allerdings gilt seit heute dort die Wunderland-Straßenverkehrs-Ordnung, kurz WuStVO.

In dieser ist festgelegt, wie Besucherströme durch die Ausstellung geleitet werden. Unter anderem ist auf dem Boden ein Straßenverkehrsnetz aufgemalt. Einbahnstraßen, Sackgassen, Kreisverkehre, Bahnübergänge und mehr sollen für den nötigen Abstand sorgen.

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Katamaran „Halunder Jet“ pendelt wieder zwischen Hamburg und Helgoland

Die High-Speed Fähre Halunder Jet legt an den Landungsbrücken an. Der Helgoland-Katamaran soll am Mittwochvormittag mit einer Fahrt nach Helgoland in die Saison starten. An Bord dürfen erst einmal nur Urlauber, Tagestouristen können voraussichtlich erst ab 25. Mai mitfahren.
Die High-Speed Fähre Halunder Jet legt an den Landungsbrücken an. Der Helgoland-Katamaran soll am Mittwochvormittag mit einer Fahrt nach Helgoland in die Saison starten. An Bord dürfen erst einmal nur Urlauber, Tagestouristen können voraussichtlich erst ab 25. Mai mitfahren. © Christian Charisius/dpa

Wegen der Corona-Krise ist der Helogland-Katamaran „Halunder Jet“ am Mittwoch zwei Monate später als geplant in die Saison gestartet. „Wir fahren heute mit 204 Urlaubern auf die Insel“, sagte die Geschäftsführerin der Reederei FRS Helgoline, Birte Dettmers, nach der Abfahrt. Von Hamburg aus ging es über Cuxhaven zu Deutschlands einziger Hochseeinsel. Der Halt in Wedel fällt künftig weg.

Um die Corona-Abstandsregeln einhalten zu können, wurden die Sitzplätze auf dem „Halunder Jet“ neu arrangiert. 400 Fahrgäste - statt normalerweise 680 - können deshalb derzeit nur befördert werden. Sie müssen beim Ein- und Aussteigen sowie beim Umherlaufen an Bord eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Erst einmal können nur Urlauber mitfahren. „Nach unserer Information dürfen wir ab dem 25. Mai auch wieder Tagesgäste willkommen heißen“, berichtete Dettmers.

Das 17 Millionen Euro teure und 56 Meter lange Schiff „Halunder Jet“ hatte im Frühjahr 2018 seinen Vorgänger gleichen Namens abgelöst. Im vergangenen Jahr waren rund 97.000 Passagiere mit dem „Halunder Jet“ unterwegs. Die dritte Saison des Schiffes läuft offiziell bis zum 1. November.

26 Euro für die Tüte Erdnüsse - Origineller Protest eines Restaurants

Um der Forderung nach einer niedrigeren Mehrwertsteuer auch für Getränke Nachdruck zu verleihen, geht ein Restaurant in Timmendorfer Strand neue Wege. Gäste zahlen im „Wolkenlos“ auf einer Seebrücke in Timmendorfer Strand für eine kleine Tüte Chips stolze 8,50 Euro und bekommen dann „umsonst“ einen Aperol Spritz dazu, oder sie legen 26,50 Euro für eine Packung Erdnüsse hin und erhalten eine Flasche Wein extra. Nachmittags gibt's den Butterkeks für 2,90 Euro und dazu einen Espresso oder eine Scheibe Zitrone für 3,50 Euro mit einer kleinen Cola.

Begründet wird die ungewöhnliche Preisgestaltung mit den unterstützenden Maßnahmen der Regierung in der Corona-Krise. Diese hatte beschlossen, die Mehrwertsteuer für Speisen für ein Jahr von 19 auf 7 Prozent zu senken, um den Restaurants zu helfen. Dies gilt allerdings nicht für Getränke.

Die Senkung der Mehrwertsteuer sei der richtige Schritt gewesen, sagt Geschäftsführer Christian Kermel. Aber sie müsste auch für Getränke gelten, um mehr zu helfen. Dies betreffe etwa Bars, in denen gar keine Speisen verkauft würden und auch für Hotels sei es schwierig, wenn der Kaffee beim Frühstück steuerlich anders abgerechnet werde als das Rührei. Die meisten Gäste würden anfangs staunen über die Preise, aber die Aktion dann gut finden, sagt Kermel. Offiziell tritt die Mehrwertsteuersenkung erst am 1. Juli in Kraft und gilt dann ein Jahr.

E-Scooter des Anbieter Voi werden wieder in der Stadt verteilt

Ab Mittwoch (20. Mai) können die E-Scooter von Voi in Hamburg wieder ausgeliehen werden.
Ab Mittwoch (20. Mai) können die E-Scooter von Voi in Hamburg wieder ausgeliehen werden. © Voi

Nachdem allmählich mit den Lockerungen in Hamburg der Alltag zurückkehrt, können seit heute auch wieder die E-Scooter des schwedischen Anbieters Voi ausgeliehen werden. Laut dem E-Scooterverleiher werden wieder alle E-Scooter in der Stadt aufgestellt. Neu ist jedoch, dass vermehrt außerhalb der Innenstadt die Roller verfügbar sein sollen. So soll es mehr E-Scooter in Harburg, Bergedorf, Berne und Poppenbüttel geben.

Zudem wurden laut dem Anbieter Desinfektions- und Hygienemaßnahmen einführt. Alle zwei bis drei Fahrten sowie bei Wartungs-, Auflade- und Umparkvorgängen würden die Voi-Roller desinfiziert. Die Mitarbeiter seien entsprechend geschult worden und tragen beispielsweise bei der Arbeit Handschuhe.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Konzerttour für Seeleute im Hamburger Hafen

Der Seemannsclub Duckdalben hat für Seeleute am Sonntag (24.Mai) mehrere Konzerte im Hamburger Hafen organisiert. "Durch Reisebeschränkungen müssen über 150.000 Offiziere und Matrosen ihren Einsatz an Bord unfreiwillig verlängern und können nicht zu ihren Familien. Auch Landgänge, der Besuch von Seemannsmissionen und Clubs sind nicht möglich", heißt es von den Initiatoren.

Ein kleines Schiff mit den Musikern Dara McNamara und Stephen Kavanagh wird zwischen 11.30 Uhr und 13.30 Uhr durch den Hamburger Hafen fahren und an unterschiedlichen Orten Konzerte für die Seeleute geben. Die Konzerttour "Corona Port Concerts" wird live Youtube, auf Facebook und Instagram gestreamt.

Travemünde plant keine Beschränkungen für Ausflügler

In Travemünde sind Tagestouristen auch an Himmelfahrt willkommen. Anders als an anderen Nord- und Ostsee-Stränden gibt es dort weder Betretungsverbote noch Parkzeitbegrenzungen. Der zur Hansestadt Lübeck gehörende Ort an der Travemündung will viel informieren und um ein ans Coronavirus angepasstes Verhalten werben – und das soll auch kontrolliert werden. Die Strände können unter Wahrung der Abstandsregeln von allen genutzt werden.

Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) sagte: „Die Sicherheit sowohl für die einheimische Bevölkerung als auch für unsere Gäste steht trotz aller umzusetzender Lockerungen absolut im Mittelpunkt.“ Deshalb müssten die geltenden Kontakt- und Abstandsregeln von 1,50 Metern sowie die Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr unbedingt eingehalten werden. „Das tun wir in erster Linie im Dialog mit Bürgern und Gästen“, so Lindenau. Dennoch werde der städtische Ordnungsdienst mit Unterstützung der Polizei und zusätzlich engagiertem Sicherheitspersonal im gesamten Stadtgebiet an allen Tagen Kontrollen durchführen.

Himmelfahrt gilt in Lübeck als eine Art Probelauf. „Wir werden nach dem Wochenende ein Zwischenfazit ziehen und gegebenenfalls nachsteuern und weitere Beschränkungen erlassen müssen, sollten die Regeln nicht eingehalten werden“, sagte Lindenau.

Plaza der Elbphilharmonie macht wieder auf

Sie ist eine der großen Touristenattraktionen Hamburgs und macht nun wieder auf: Die Plaza der Elbphilharmonie kann nach wochenlanger coronabedingter Schließung ab Montag wieder betreten werden. Es gelten dabei aber besondere Schutzmaßnahmen, wie die Elbphilharmonie auf ihrer Webseite mitteilte. Deshalb sei die Anzahl der Personen begrenzt, die sich gleichzeitig auf der Plaza aufhalten können. Die Besucher werden zudem aufgefordert, den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten und gegebenenfalls eine Gesichtsmaske zu tragen. Einzeltickets für bis zu sechs Personen sind online erhältlich.

Die öffentliche Aussichtsplattform in 37 Meter Höhe über der Elbe ist ein Publikumsmagnet. Schon vor gut einem Jahr war der zehnmillionste Besucher auf der Plaza gezählt worden.

Zwölf neue Corona-Fälle im Norden – insgesamt 3014 Infektionen

In Schleswig-Holstein ist die Zahl der offiziell gemeldeten Infektionen mit dem Coronavirus nach Angaben der Landesregierung zuletzt binnen 24 Stunden um zwölf Fälle gestiegen. Somit beträgt die Gesamtzahl der seit Ausbruch der Corona-Krise nachgewiesenen Fälle mit Stand Dienstagabend 3014, wie die Landesregierung auf ihrer Webseite unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut mitteilte.

Die Zahl der Gestorbenen erhöhte sich demnach um 3 auf 131. Rund 2700 Infizierte gelten inzwischen wieder als gesund. 34 werden noch in Krankenhäusern behandelt.

Run auf Schleswig-Holsteins Ferienorte nach Tourismus-Neustart

Nach dem zwischenzeitlichem Stopp in der Corona-Krise hat der Tourismus in Schleswig-Holstein bereits wieder Fahrt aufgenommen. „Der Gästezuspruch ist groß, die Buchungslage ist an vielen Orten überdurchschnittlich“, sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur-Schleswig-Holstein, Bettina Bunge. Die Branche sei erfolgreich in die neue Saison gestartet.

Während des Lockdowns wirken viele Strände wie hier in St. Peter-Ording verlassen. Dies könnte sich nun bald ändern.
Während des Lockdowns wirken viele Strände wie hier in St. Peter-Ording verlassen. Dies könnte sich nun bald ändern. © imago images / Manngold

„Die Gastgeber in den Orten sind professionell vorbereitet und haben die Vorgaben der Landesregierung detailliert umgesetzt“, sagte Bunge. Lange Staus beim Sylt-Shuttle, an den Fähren und auf den Straßen zu den bekannten Ferienorten belegten, dass die Reiselust groß sei. Abstands- und Hygieneregeln zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus müssten aber auch im Urlaub eingehalten werden. „Die Tourismuswirtschaft braucht dringend Gäste, die Menschen brauchen dringend Erholung, aber unsere Gesundheit geht immer vor.“

Seit Montag dürfen Touristen wieder in das nördlichste Bundesland reisen und ihren Urlaub auch auf den Inseln in Nord- und Ostsee verbringen. Hotels und Restaurants sind auf. An Christi Himmelfahrt und dem kommenden Wochenende sowie an Pfingsten gilt für die Nordseeinsel, die meisten Halligen und die Tourismus-Hochburg St. Peter-Ording aber ein Betretungsverbot für Tagestouristen. Kommen darf nur, wer mindestens eine Übernachtung gebucht hat. Für Helgoland gilt diese Regelung bereits jetzt bis Sonntag. Hintergrund ist die Angst vor einem Massenandrang von Tagesbesuchern.

Schleswig-Holstein: Einschulung für 12. August geplant

Die Einschulung der Erstklässler zum nächsten Schuljahr in Schleswig-Holstein ist laut Bildungsministerium für den 12. August geplant. Das sei der derzeitige Stand, sagte eine Sprecherin. Die Corona-Krise hatte den Ablauf des aktuellen Schuljahres völlig durcheinandergebracht. Die Schulen wurden geschlossen. Erst nach und nach können Schüler wieder an Präsenzunterricht teilnehmen.

Vatertagstour über den Kiez trotz Corona? Internet macht's möglich

Olivia Jones und andere Barinhaber des berühmten Stadtteils St. Pauli wollen an Christi Himmelfahrt das Flair der Reeperbahn mithilfe von Facebook in die Wohnzimmer bringen.
Olivia Jones und andere Barinhaber des berühmten Stadtteils St. Pauli wollen an Christi Himmelfahrt das Flair der Reeperbahn mithilfe von Facebook in die Wohnzimmer bringen. © Magdalena Tröndle/dpa

Väter, Männer und große Jungs müssen in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie nicht auf ihre Tour durch den Hamburger Kiez verzichten. Denn einige Geschäfte des berühmten Stadtteils St. Pauli wollen das Flair der Reeperbahn stattdessen mithilfe von Facebook in die Wohnzimmer bringen. An Christi Himmelfahrt, von 12 Uhr an, können die Besucher - ob männlich oder weiblich - verschiedene kleine Läden auf und abseits der Reeperbahn live erkunden. Ob die Olivia Jones Bar, Weinladen, Taco-Restaurant, Barbershop, Craft-Beer-Shop, Atelier oder Schmidts Tivoli Theater - zu jeder vollen Stunde wird es einen etwa 30-minütigen Livestream aus dem jeweiligen Kiez-Geschäft geben.

„Jeder Laden hat sich ein kleines Programm ausgedacht. Man bekommt zudem einen Blick hinter die Kulissen. Das ist nicht nur für Hamburger, sondern auch für Touristen interessant“, sagte eine Sprecherin des Veranstalters Facebook am Dienstag in Hamburg. Mit dem bunten Programm soll die Vielfalt des Kiezes gezeigt werden. Zudem haben die Zuschauer die Gelegenheit, die Geschäfte durch das Kaufen von Gutscheinen zu unterstützen.

Die Tour:

  • 12 Uhr: Weinladen St. Pauli
  • 13 Uhr: Fritzen Atelier & Krämerladen
  • 14 Uhr: Mexiko Straße Taquería
  • 15 Uhr: Alles Elbe Craft Beer Kneipe
  • 16 Uhr: Olivia Jones Bar
  • 17 Uhr: Herrengut Barbershop
  • 18 Uhr: Schmidts Tivoli Theater

„Wir hängen in der Luft“: Wattkutscher fühlen sich im Stich gelassen

Nach dem Corona-Lockdown kehren langsam die Touristen zurück nach Cuxhaven. Die Strandkörbe sind aufgestellt, der Kletterpark ist offen und das Ausflugsschiff „Flipper“ sollte diese Woche seinen Betrieb wiederaufnehmen. Auch Kai Stelling würde gerne seine Pferde vor seine Kutschen spannen und mit Gästen ins Wattenmeer fahren. Doch wann er das machen kann, weiß er noch nicht. „Wir hängen in der Luft“, sagt er.

„Es mag sich keiner bei den Behörden aus dem Fenster hängen“, sagt auch Wattwagenfahrer Jan Brütt. „Der eine sagt so, der andere so.“ In der Lüneburger Heide dürfen Kutschen bereits wieder fahren. Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur heißt es von der Pressestelle des Landkreises Cuxhaven, dass am 25. Mai die Wattwagenfahrten starten könnten. Die Fuhrunternehmen wissen davon allerdings nichts.

Der Landkreis gibt vor, dass für die Ausflüge zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk die aktuellen Hygiene-Regelungen des öffentlichen Personenverkehrs gelten. Jeder Gast müsse auf den Wattwagen „soweit möglich einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen“ halten, teilte eine Sprecherin des Landkreises mit. Ausnahmen gebe es für Familien. Das Tragen von Atemschutzmasken sei verpflichtend. Stelling und Brütt wissen nicht, wie sie den Mindestabstand umsetzen sollen: Die Kutschen sind für bis zu zehn Gäste ausgelegt, sie haben drei Sitzreihen, die rund 70 Zentimeter voneinander entfernt sind. „Die 1,5 Meter Abstand können wir in keiner Weise einhalten“, sagt Stelling.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Lesen Sie hier den gestrigen Corona-Newsblog (19. Mai)