Hamburg. Coronavirus: Auch im Hospital zum Heiligen Geist gilt das Besuchsverbot – dennoch können sich Bewohner und Besucher sehen.

In der ersten Sitzung des Corona-Sonderausschusses der Bürgerschaft am Donnerstag schloss Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks eine schnelle Aufhebung der Besuchsverbote in den Hamburger Alten- und Pflegeheimen aus. Da Pflegebedürftige als besondere Risikogruppe gelten, dürfen – auch zum Schutz der Mitarbeiter – die Heime also weiter nicht von Besuchern betreten werden. Das Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel hat inzwischen für seine 700 Bewohner in der stationären Pflege eine neue Lösung gefunden.

Die Stiftung setzt auf Abstandskontakt. Vor jedem Haus werden in einem geschützten, überdachten Bereich zwei Stühle an den Stirnseiten eines großen Tisches aufgebaut. Eine Pflegekraft bringt den Bewohner zu diesem Platz, der Angehörige nimmt auf der anderen Seite Platz.

Wie das Treffen trotz Besuchsverbots funktioniert

Damit möglichst viele Bewohner in den nächsten Wochen von dieser Regelung profitieren, ist die Besuchszeit auf zwanzig Minuten beschränkt – die Termine vereinbart das Heim mit dem Angehörigen. Um eine Ansteckung auszuschließen, dürfen weder Speisen noch Getränke verzehrt werden, das Abstandsgebot muss auch bei der Begrüßung strikt eingehalten werden, also kein Händedruck, keine Umarmung. Bewohner und Angehöriger tragen Schutzmasken, ein Mitarbeiter beobachtet das Geschehen dezent im Hintergrund.

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„Unsere Priorität bleibt der Schutz unserer Bewohner und Mitarbeiter“, sagt Frank Schubert, Vorstandschef des Hospitals zum Heiligen Geist: „Aber mit diesem Abstandskontakt ermöglichen wir, dass sich Angehörige und Bewohner sehen und miteinander reden können. Denn wir spüren ja die psychosozialen Folgen für unsere Bewohner, die sehr unter der Isolierung leiden, zumal wir hier nicht über wenige Tage oder Wochen sprechen. Die Schutzmaßnahmen werden uns über einen längeren Zeitraum begleiten. Der menschliche Kontakt zur Familie, zu Freunden und Bekannten fehlt.“