Hamburg. Ab Montag muss beim Einkaufen und in Bus und Bahn eine Maske getragen werden. Wo man sie kaufen kann und was sie kosten.
Seitdem am Dienstag angekündigt wurde, dass von der kommenden Woche an beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen Gesichtsmasken obligatorisch sind, decken sich die Hamburger mit Mundschutz ein. „Wir haben einen regelrechten Ansturm von Kunden in den Hamburger Apotheken“, sagte Kai-Peter Siemsen dem Abendblatt. Der Präsident der Apothekenkammer Hamburg appelliert an die Bürger: „Es sollten jetzt keine Hamsterkäufe gemacht werden, damit der Vorrat für alle reicht. Die Apotheken haben große Mengen geordert, aber aufgrund der hohen Nachfrage sind Masken schnell wieder ausverkauft.“
Was Schutzmasken in der Apotheke kosten
Siemsen betreibt die Neue Eilbeker Apotheke an der Wandsbeker Chaussee und hat allein von Dienstag bis Mittwochmittag rund 1850 OP-Masken verkauft, auch chirurgische Masken genannt. „Wir führen zum einen die geprüften FFP2-Masken, die einen Schutz für den Träger und sein Gegenüber geben. Die sind aber eher für den medizinischen Bereich gedacht, kostet bei uns 9,90 Euro – aber die werden auch für 13 Euro oder mehr gehandelt“, sagte Siemsen.
Für 1,50 Euro oder im 50er-Pack für 59,90 Euro verkauft der Apotheker OP-Masken, „die andere, aber nicht unbedingt den Träger vor einer Virenübertragung schützen“. In seiner Apotheke war Siemsen am Mittwoch so gut wie ausverkauft, aber er wartet noch auf eine Lieferung mit 29.000 Masken, „die hoffentlich Donnerstag oder Freitag eintrifft.“
Bürgermeister Tschentscher beantwortet Fragen zur Maskenpflicht:
Von einer „gigantischen Nachfrage“ spricht auch Björn Gussenberg von der Falken-Apotheke an der Hoheluftchaussee. Hier kostet die FFP2-Maske 12,95 Euro, das Fünferpack 39,95 Euro. Die OP-Masken sind hier aktuell ausverkauft. In der Rathaus-Apotheke am Rathausmarkt 19 in der Hamburger Innenstadt bildete sich bereits gestern Vormittag eine kleine Schlange vor dem Geschäft – die meisten Kunden wollten einen Mundschutz erwerben. Die FFP2-Masken kosten hier 12,95 Euro und OP-Masken im Dreierpack 5,49 Euro.
Stoffmasken für jedes Portemonnaie
Beliebt sind aber auch die Stoffmasken. Vor der Stoffbox:Hamburg an der Hegestraße 11 in Eppendorf hatte sich gegen 12.30 Uhr am Mittwoch bereits eine Schlange von zehn Personen gebildet, die Stoffmasken für Erwachsene und Kinder für 10 Euro das Stück kaufen wollten. Wenige Meter weiter bietet auch die Boutique Harm Jopp Masken in verschiedenen Designs für 27 Euro an, die in der eigenen Schneiderei in Eimsbüttel hergestellt werden.
Der Hamburger Designer Stefan Eckert hat 25 Modelle seiner „Statement-Mundmasken“ entworfen, die jeweils in zwei Größen erhältlich sind und 19 Euro pro Stück kosten. Produziert werden die Modelle im Hamburger Atelier des Designers und können unter www.stefan-eckert.com bestellt oder auch im Shop am Überseeboulevard 2 bezogen werden.
Wo man in Hamburg Stoffmasken kaufen kann
In der ganzen Stadt bieten Geschäfte und Schneidereien häufig auch selbst genähte Stoffmasken an, die meist zwischen 8 und 20 Euro kosten. Hier eine kleine Auswahl:
- &erna Stoffladen an der Großen Brunnenstraße 76
- Albayram Textil-Atelier an der Goernestraße 5
- Schneiderin Aytül Cevikol am Hofweg 31
- Clean Heels an der Großen Theaterstraße 30
- Fisherman Uwe in der Rindermarkthalle (Feldstraße)
- Schneiderbude an der Kollaustraße 7
- Schneidermeister K. Frech an der Brandstwiete 58
- Leo Luna an der Methfesselstr. 60.
- Die Saseler Schuhmacherei am Saseler Parkweg 2 näht auch Masken. Wer eigenen Stoff mitbringt, bezahlt 5 Euro pro Stück.
- Nicht im Geschäft an der Gasstraße, aber im Internet unter können Kunden bei dem Maßkonfektionär Dolzer Mund-Nasen-Masken im Fünferpack für 39.90 Euro – für Kinder für 29,90 Euro – ordern.
Wie wird die Maskenpflicht kontrolliert?
Unterdessen hat die Musical-Schneiderei vom „König der Löwen“ statt bunter Kostüme jetzt rund 1200 Gesichtsmasken für Gasnetz Hamburg genäht. Weil FFP2-Masken, die die rund 150 Mitarbeiter auf Baustellen und im direkten Kundenkontakt trügen, für die übrige Belegschaft derzeit kaum zu bekommen seien, erteilte das städtische Unternehmen laut einem Sprecher bereits kurz vor Ostern den Auftrag an die Schneiderei.
Wie wird die Polizei von Montag an die Maskenpflicht im ÖPNV und Einzelhandel kontrollieren? Innensenator Andy Grote (SPD) deutete an, dass die neue Regelung im Gegensatz zum Kontaktverbot zunächst weniger stark durch die Polizei überprüft werden soll. „Wir haben hier Bereiche, wo es eigenständige Organisationsverantwortliche gibt“, sagte Grote. Demnach stehen voraussichtlich die Einzelhändler, aber auch die Verkehrsbetriebe in erster Linie in der Pflicht, auf die Einhaltung der Maskenpflicht zu achten.
Was passiert, wenn man gegen die Maskenpflicht verstößt?
In Senatskreisen gilt als nahezu ausgeschlossen, dass einzelne Verstöße bereits ab Montag in aller Schärfe geahndet werden. Voraussichtlich wird es zwar keine festgelegte „Eingewöhnungszeit“ geben. Ähnlich wie bei vorherigen Allgemeinverfügungen sollen Menschen bei Verstößen zunächst freundlich ermahnt werden. „Sofern wir eingebunden sind, werden wir mit Augenmaß vorgehen“, sagte Polizeisprecher Holger Vehren.
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Bislang gibt es auch noch keinen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Maskenpflicht. Die Details befänden sich in der Abstimmung und würden wahrscheinlich bis Freitag geklärt, heißt es in der Verwaltung. Innensenator Grote sprach davon, dass man ab Montag die Einhaltung der Maskenpflicht fortlaufend beobachten werde. Durch die Überwachungskameras habe man etwa aus dem ÖPNV „sehr gute Bilder“, um einen schnellen Überblick zu gewinnen. Auch die Situation in den Geschäften könne man gut überblicken. „Wenn wir sehen, wir haben dort Probleme, wird die Polizei dort auch unterstützen“, sagte Grote.