Hamburg. Coronapandemie: Klausuren sollen erst von Ende Mai an geschrieben werden. Senat hat Start auf 21. April festgelegt.

Die Elternräte an den Stadtteilschulen haben Schulsenator Ties Rabe (SPD) aufgefordert, die Abiturprüfungen wegen der Coronapandemie auf den „spätestmöglichen Termin“ zu verschieben. Aus Sicht der Eltern sollten die Klausuren von Ende Mai/Anfang Juni an geschrieben werden. Die Schulbehörde hat dagegen angekündigt, dass die schriftlichen Prüfungen zwischen dem 21. April und dem 6. Mai stattfinden sollen – lediglich fünf Tage später als ursprünglich geplant.

„Dieser vorgesehene Zeitraum ist problematisch und wird möglicherweise nicht einzuhalten sein, weil das Covid-19-Infektionsrisiko dann noch immer bestehen wird“, heißt es in einer Erklärung der Gemeinschaft der Elternräte an Stadtteilschulen (GEST). Eine deutliche Verschiebung des Termins würde „faire und gerechte Prüfungen für alle Schülerinnen und Schüler gewährleisten“.

Schüler sind verunsichert

„Die psychische und physische Belastungssituation innerhalb der Familien wegen der bis mindestens zum 21. April von der Bundesregierung verordneten Restriktionen führt zu einer stark unterschiedlichen Prüfungsvorbereitung“, sagte GEST-Vorstandsmitglied Uwe Krön. Dies werde durch unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten von Schulen und Elternhäusern noch verstärkt und führe zu „einer großen bildungspolitischen Ungerechtigkeit.“ GEST-Vorstandsmitglied Ann-Kristin Rauschning sagte: „Die Verunsicherung der Schüler führt kaum zum optimalen Abruf des Leistungsvermögens.“

„Der persönliche Kontakt zwischen Schülern und Lehrkräften ist ein wichtiger Baustein für das erfolgreiche Absolvieren der Prüfungen“, so Vorstandsmitglied Torsten Schütt. Bei einem frühen Prüfungstermin komme der Austausch wegen der Schulschließungen zu kurz.

Außergewöhnliche Umstände

Eine Verschiebung der Abi-Prüfungen in den Juni bedeutet, dass Nachschreibtermine für die Klausuren und mündliche Prüfungen in die Sommerferien fallen können, die am 25. Juni beginnen. „Es sind in diesem Jahr ohnehin außergewöhnliche Umstände. Uns Eltern ist wichtig, dass die Prüfungen unter möglichst guten Voraussetzungen stattfinden können. Wenn das bedeutet, dass die Prüfungen in die Sommerferien hineinreichen, nehmen wir das in Kauf“, sagte Schütt. Allerdings dürfte die Zahl der Schüler, die die Klausuren nachschreiben müssten, dann geringer sein.

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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert einen Verzicht auf die Prüfungen zum ersten und mittleren Schulabschluss, weil besonders für Kinder mit schwierigem sozialen Umfeld keine gute Prüfungsvorbereitung möglich sei.

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