Hamburg. Wegen des Coronavirus' wird die OMR-Messe in Hamburg abgesagt. Mehr als 60.000 Menschen waren für dieses Jahr erwartet worden.
Sie wollten in Hamburg das „heftigste OMR Festival abliefern“, das man je gesehen hat, doch am Donnerstag mussten die Macher der größten Wissens- und Inspirations-Plattform für die Digital- und Marketingszene in Europa ihren Traum begraben. OMR-Gründer Philipp Westermeyer sagte: „Wir müssen die Messe absagen, die Rahmenbedingungen sind dafür nicht gemacht.“
Coronavirus: OMR-Absage erfolgt schweren Herzens
Schon in den letzten Tagen hatten sein Team und er überlegt, wie sie auf die Ausbreitung des Coronavirus reagieren sollten. Bis zuletzt hatten sie darauf gehofft, das OMR Festival 2020 (OMR = Online Marketing Rockstars) wie geplant durchführen zu können, doch mit Blick auf die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse rund um das Virus hat sich die Situation in kürzester Zeit entscheidend geändert.
Es wäre einfach unverantwortlich, rund 60.000 Menschen aus der ganzen Welt zwei Tage lang an einem Ort zu versammeln. „Nach den Ereignissen der letzten Tage müssen wir uns nun endgültig der Realität stellen: Ein OMR Festival, so wie wir es kennen, wird es in diesem Jahr nicht geben können. Gesundheitliche Bedenken gehen vor. Die Absage erfolgt schweren Herzens, ist im Moment aber sicherlich die einzig richtige Entscheidung,“ so Westermeyer.
Im Jahr 2021 soll es dafür umso toller werden
Das für den 12. und 13. Mai geplante Festival wird auch nicht einfach nur verschoben und an einem anderen Termin nachgeholt, erklärt der OMR-Gründer: „Wir werden uns aber so manches einfallen lassen, um in gewohnter OMR Manier zu überraschen und freuen uns schon jetzt auf ein umso tolleres, größeres und begeisterndes OMR Festival am 4. und 5. Mai 2021.”
In diesem Jahr wäre die Veranstaltung so groß wie nie zuvor gewesen. 60.000 Besucher, 300 Speaker, 500 Aussteller und 5000 Marken hätten sich vor Ort versammelt. Erstmals waren alle Hallen der Hamburg Messe angemietet worden. Internationale Stars wie Gwyneth Paltrow, Peloton-Gründer John Foley, VIP-Ärztin Dr. Barbara Sturm und Josh Luber (StockX) sollten in Hamburg auftreten.
Tourismus-Chef: Auswirkungen sind „einschneidend“
Nachdem auch der Frühlingsdom und der Hamburg-Marathon abgesagt wurden, erklärt Hamburgs Tourismus-Chef Michael Otremba: „Die Auswirkungen der Absage von Veranstaltungen jeglicher Art und Größe sind für unser Leben in der Stadt und die Tourismuswirtschaft einschneidend. Dennoch ist die Entscheidung alternativlos. An erster Stelle muss jetzt die schnellstmögliche Eindämmung der Virusausbreitung und damit die Gesundheit stehen. Nur ein konsequentes Handeln mit all seinen Einschränkungen wird dazu führen, dass die diffuse Unsicherheit einer Klarheit weicht. Dann werden wir auch wieder Optimismus und Reisefreude erleben.“
Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
- Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
- Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
- Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten, die Infektionssymptome zeigen
- Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind überflüssig – sie können sogar umgekehrt zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen
Absage des OMR-Festivals ein großer Gewinnverlust
Die OMR-Konferenz ging 2011 erstmals an den Start. Aus dieser Veranstaltung wurde in kurzer Zeit das zweitägige OMR-Festival mit Konferenz, Messe, Konzerten und rund 52.000 Besuchern im Jahr 2019. Daneben veranstaltet und veröffentlicht OMR zahlreiche weitere Formate – darunter Studien, Seminare, Partys, Podcasts sowie eine Stellenbörse.
Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 95 Mitarbeiter in Hamburg. Das All Inclusive Ticket hätte in diesem Jahr 499 Euro gekostet, das Expo & Party only Ticket 49 Euro; bei der großen Anzahl an Besuchern bedeutet die Absage des Festivals einen großen Gewinnverlust. Doch Westermeyer bleibt positiv: „Wir werden durch den Sturm durchkommen. Wir bekommen das gut hin und sind dafür gut aufgestellt.“
Das Magazin „Philipp“, dass Westermeyer gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt geplant hatte, wird wahrscheinlich dennoch erscheinen, denn das Interesse an den wichtigsten digitalen Themen und Machern ist groß. Eine Art gedrucktes Festival sozusagen. Lesen ist nicht ansteckend.
Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen
- Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
- SARS-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitet
- Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst