Hamburg. HPA nimmt ein selbstständig fahrendes Peilboot in Betrieb. Es lotet die Wassertiefen in schwer erreichbaren Regionen aus.

Sie ist mit 1,65 Metern so lang, wie ein Teenager groß ist, kann mit Strom aus zwei Batterien bis zu sechs Stunden lang emissionsfrei auf dem Wasser unterwegs sein und wird künftig wie von Geisterhand gesteuert im Hamburger Hafen unterwegs sein: Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos), der Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA) Jens Meier und Hafenkapitän Jörg Pollmann, haben am Mittwoch das erste sogenannte Autonome Oberflächenfahrzeug (Autonomous Surface Vehicles, kurz: ASV) im Hamburger Hafen in Betrieb genommen. Rike Verheyen aus der Hydrographie-Abteilung der Hafenbehörde HPA taufte es auf den Namen „Echo.1“.

Das gelbe Schwimmgerät, das keinen Steuermann an Bord benötigt, sondern im Einsatz von einem Bediener an Land betreut wird, kann mit seinen Sensoren die Wassertiefe genau erfassen. Eingesetzt werden soll es vornehmlich in den Bereichen des Hamburger Hafens, in denen das Wasser eher flach oder sehr flach ist und die deshalb von Peilbooten nur schwer oder gar nicht erreicht werden können.

Drohnen sollen in Zukunft viele nützliche Aufgaben übernehmen

Obwohl die Bezeichnung gemeinhin für Flugobjekte ohne Piloten genutzt wird, gilt „Echo.1“ als Drohne. „Drohnen haben sich rasant zu hochkomplexen technischen Systemen entwickelt, die in naher Zukunft viele nützliche Aufgaben übernehmen werden – in der Luft und wie hier auch auf dem Wasser“, sagte Senator Westhagemann. Hafenkapitän Jörg Pollmann sagte: „Ich bin sicher, dass der noch ungewohnte Anblick eines autonom fahrenden Fahrzeugs im Hamburger Hafen bald zur Normalität werden und ,Echo.1‘ nicht lange allein bleiben wird.“

Der Inbetriebnahme waren Tests im August vergangenen Jahres vorausgegangen. Damals waren zwei unterschied­liche selbstfahrende Vermessungsdrohnen im Kurzeinsatz. Die Wahl der HPA fiel schließlich auf „Echo.1“.

Technische und rechtlichen Fragen

Zuvor gab es eine ganze Reihe von offenen technischen und rechtlichen Fragen zu klären: Kommt das ASV mit den sich ständig verändernden Verkehrsverhältnissen klar? Wie verhält es sich mit der Haftung, wenn es doch einmal zu einer Kollision kommen sollte? Ist die Datenübertragung an Land dauerhaft und verlässlich sichergestellt? Wir haben ,Echo.1‘ auf Herz und Nieren getestet“, versicherte Hafenkapitän Pollmann.

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Parallel zum Testbetrieb im vergangenen Sommer hatte es in Hamburg einen mehrtägigen Workshop mit mehr als 120 internationalen Hydrographie-Experten gegeben. Seinerzeit hatte auch Feuerwehr-Chef Christian Schwarz gesagt, man könne sich gut vorstellen, die Arbeit der Einsatzkräfte durch ASVs zu unterstützen. Zum Beispiel bei Brandfällen, der Katastrophenabwehr oder bei der Suche nach Menschen im Wasser. Bevor sich bei einer ungeklärten Lage Feuerwehrleute in Gefahr brächten, könnten solche autonomen Fahrzeuge vorab hilfreiche Daten und Bilder liefern, so Schwarz