Hamburg. Im Jahr 2019 hat die Stadt 3581 Mobiltelefone angeschafft. Dabei wurden die neusten und oft auch die teuersten Geräte gekauft.

Immer erreichbar und auf dem aktuellen Stand zu sein: Die Anforderungen, die Hamburg an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt, haben ihren Preis. Allein im vergangenen Jahr hat die Stadt 3519 neue Mobiltelefone im Wert von insgesamt fast 2,8 Millionen Euro angeschafft. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des scheidenden Bürgerschaftsabgeordneten Carsten Ovens (CDU) hervor.

Durchschnittlich hat die Stadt damit pro Gerät knapp 780 Euro ausgegeben. Größter Preistreiber war das mit Abstand beliebteste Modell: das iPhone XR von Apple. Allein 2699 Exemplare davon wurden 2019 angeschafft – zum Stückpreis von durchschnittlich 906,64 Euro. Auch 23 Smartphones der neuesten iPhone-Generation 11 im Wert von jeweils deutlich mehr als 1000 Euro stehen auf der städtischen Einkaufsliste.

„Fraglich, ob es nicht das iPhone 8 auch getan hätte und ob wirklich so viele Telefone auf einmal neu benötigt wurden", kritisiert Ovens in der "Bild"-Zeitung. Das teuerste Hamburger Diensttelefon des Jahres hat allerdings keinen Apfel auf dem Gehäuse: das Huawei Mate RS für stolze 1696,99 Euro.

Ovens kritisiert Kauf von Huawei-Geräten

Insgesamt 18 Geräte des umstrittenen chinesischen Herstellers hat die Stadt 2019 angeschafft. Weil Huawei mit den chinesischen Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet, hat Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar erst im Januar die Bundesregierung davor gewarnt, den Konzern am Aufbau des deutschen 5G-Netzes zu beteiligen.

Ovens kritisiert den Kauf der Huawei-Geräte als "fahrlässig". Sorgen macht ihm auch die Sicherheit der Gehäuse selbst. So habe die Stadt nur 2274 Schutzhüllen (für insgesamt 33.898 Euro) angeschafft. Der Einkauf einer Schutzhülle solle bei Neubestellungen Standard sein, findet Ovens: "Von 3581 Telefonen sind demnach 1307 ohne Schutz – da wären die 15 Euro für eine Hülle gut angelegtes Geld vom Steuerzahler.“