Hamburg. Desinfektionsmittel aus Krankenhäusern gestohlen. Weitere Fälle in Stormarn und Hamburg bestätigt. Internorga verschoben.

In ganz Deutschland steigt die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus und die Angst vor einer Ansteckung. In Apotheken werden Desinfektionsmittel knapp. Atemschutzmasken sind ausverkauft, Großveranstaltungen werden abgesagt. Alle wichtigen Nachrichten für Norddeutschland lesen Sie hier im Newsblog:

Uni beschließt Corona-Maßnahmenpaket

Der Krisenstab der Universität Hamburg reagiert auf das Coronavirus mit einem umfassenden Paket an Handlungsanweisungen, das gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde, der Wissenschaftsbehörde und den anderen Hochschulen der Stadt ausgearbeitet wurde.

Demnach ist es ab sofort allen Studierenden sowie Mitarbeitern, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, untersagt, sich die ersten 14 Tage nach dem Abflug auf dem Uni-Gelände aufzuhalten.

Mitarbeiter sollen stattdessen im Home-Office arbeiten, Studierende müssten die Dozenten über ihre Abwesenheit informieren, heißt es in dem Schreiben, dessen wesentlichen Inhalte Uni-Präsident Dieter Lenzen auch über eine Video-Botschaft transportierte.

Dienstreisen in Risikogebiete der Länder China, Iran, Italien und Südkorea verbietet die Hochschule, auch andere Reisen müssten auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Gästen und Delegationen aus den entsprechenden Regionen sei abzusagen.

Uni-Präsident Dieter Lenzen und Wissenschaftssentorin Katharina Fegebank (Archiv): Hamburgs Hochschulen haben ein Maßnahmenpaket wegen des Coronavirus geschnürt.
Uni-Präsident Dieter Lenzen und Wissenschaftssentorin Katharina Fegebank (Archiv): Hamburgs Hochschulen haben ein Maßnahmenpaket wegen des Coronavirus geschnürt. © Imago/Chris Emil Janßen

Überhaupt müsse jegliche Veranstaltung an der Uni ab sofort gestrichen werden, sofern sie nicht dringend erforderlich sei. Stattdessen solle auf Konferenz-Systeme umgestellt werden. Die Mensen blieben allerdings geöffnet.

Bei Versammlungen, Veranstaltungen oder Sitzungen mit mehr als zehn Personen sind nun exakte Teilnehmerlisten mit Kontaktangaben Pflicht. "Hierdurch wird gewährleistet, dass im Nachgang potentielle Kontaktpersonen schnell identifiziert werden können", heißt es.

Das kommende Sommersemester stehe zur Zeit zwar nicht zur Disposition. Jedoch sei zu prüfen, ob Präsenzveranstaltungen notwendig seien oder gegebenenfalls durch andere Formate wie das Uni-eigene Video-Vorlesungssystem "Lecture2Go" ersetzt werden könnten.

"Das Sommersemester wird nach jetzigem Stand auf jeden Fall stattfinden – sollte sich daran etwas ändern, würden alle informiert werden", sagte Lenzen. "Das gilt auch für Prüfungen, die im Vorfeld des Sommersemesters durchgeführt werden."

An der Uni werden nun flächendeckend Schilder verteilt, die auf das Vermeiden von Körperkontakt wie etwa Händeschütteln hinweisen. Alle Mitarbeiter und Studierende wurden aufgefordert, sich täglich auf der Webseite der Uni über etwaige Änderungen zu informieren.

Sämtliche Anweisungen seien Stand jetzt noch bis Ende Mai gültig. "Dies ist keine Panikmache, sondern die Wahrnehmung unserer Verantwortung für die Angehörigen der Universität, aber auch darüber hinaus für die Gesellschaft", sagte Lenzen.

UKE: Desinfektionsmittel als begehrtes Diebesgut

Das UKE ist dieser Tage vor allem wegen des Coronavirus in den Schlagzeilen.
Das UKE ist dieser Tage vor allem wegen des Coronavirus in den Schlagzeilen. © Imago/Chris Emil Janßen

Angesichts der Furcht vor dem Coronavirus sind Desinfektionsmittel und Schutzmasken auch bei Dieben begehrt. Im UKE seien in den vergangenen Tagen mehrfach Flaschen mit Desinfektionsmittel und Schutzmasken gestohlen worden, sagte eine Sprecherin am Dienstag.

Das Klinikum habe in drei Fällen Strafanzeige erstattet. Die Lagerräume würden nun noch besser verschlossen und überwacht. Engpässe gebe es derzeit aber nicht. Mitarbeiter, Patienten und Besucher könnten sich weiterhin die Hände desinfizieren. Zuerst hatte "bild.de" über die Diebstähle berichtet.

Diebstähle erschüttern Krankenhaus Winsen

Auch das Krankenhaus Winsen klagt über Diebstähle. Unbekannte hätten diverse Desinfektionsmittelflaschen aus den öffentlichen Spendern entwendet, wie die Klinik am Dienstag via Facebook mitteilte. "Uns fehlen die Worte für diese Taten", hieß es dort.

Schließlich müsse jedermann die Möglichkeit gegeben werden, "sich überall im Haus ausreichend desinfizieren zu können, um vor allem auch unsere Patienten zu schützen".

Derzeit sei es für medizinische Einrichtungen ohnehin schwierig, an ausreichend Desinfektionsmittel und Schutzkleidung zu gelangen: "Wir sind traurig darüber, dass es Menschen gibt, die sogar vor solchen Schritten nicht zurückschrecken."

Bürgertelefon in Lüneburg eingerichtet

Im Landkreis Lüneburg gibt es bisher keine Coronainfektionen. Um die Bevölkerung zu informieren, wurde aber ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter der Telefonnummer 04131 26-1000 werden Fragen zum Corona-Virus beantwortet, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr.

Beiersdorf spürt „verstärkten Gegenwind“ – auch durch Coronavirus

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf erwartet für das laufende Jahr „verstärkten Gegenwind“ in mehreren Absatzmärkten sowie durch die Coronavirus-Epidemie. „Die Corona-Auswirkungen sind heute noch nicht vollständig abzusehen“, sagte Stefan De Loecker am Dienstag in Hamburg. Aber im Januar und Februar habe das Geschäft mit Kosmetikprodukten deutlich unter Plan gelegen. Vor allem habe das Coronavirus Einfluss auf die Umsätze in China gehabt, wo Beiersdorf Nivea-Produkte und die Haarstyling-Marke „Maestro“ vertreibt.

In China läuft nach Angaben des Vorstandschefs auch die Produktion noch nicht wieder auf vollen Touren. Zwar seien sowohl ein Werk für Hautpflegeprodukte als auch ein Klebstoff-Werk nach den Neujahrsfeiern wieder in Betrieb gegangen. In der vom Coronavirus stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei sei ein weiteres Hautpflege-Werk aber noch nicht wieder angelaufen.

Im Übrigen gebe es keine Unterbrechungen in den Lieferketten, ergänzte De Loecker. Mitarbeiter in China und Italien arbeiteten im Home-Office. Als weitere Schutzmaßnahmen gegen das Virus hat der Konzern – wie andere Unternehmen auch – Reisen bis auf die nötigsten storniert und im März alle Konferenzen abgesagt. Die Bilanz 2019 wurde am Dienstag statt wie üblich in der Konzernzentrale vor Journalisten nur telefonisch vorgestellt.

Schutzmasken für den öffentlichen Gesundheitsdienst in Hamburg

Eine Hamburger Firma hat der Hansestadt die Lieferung von Schutzmasken für den öffentlichen Gesundheitsdienst zugesagt. Die Ware sei bereits vor Ort und könne kurzfristig ausgeliefert werden. Damit könnten neben Kliniken auch der ambulante Bereich wie etwa bei Tests bei Verdachtsfällen sowie der Rettungsdienst unterstützt werden.

Weiterer Corona-Fall in Niedersachsen

In Oldenburg wurde am Dienstag ein weiterer Fall einer Corona-Infektion in Niedersachsen bestätigt. Der 20 Jahre alte Mann aus dem Landkreis Ammerland wurde isoliert und befindet sich in häuslicher Quarantäne. Nach ersten Erkenntnissen hatte er an einer Karnevalsfeier in Palenberg bei Heinsberg teilgenommen und sich wahrscheinlich dort mit dem Virus infiziert. Die vergangenen Tage hatte er bei seiner Mutter in Oldenburg verbracht, die ebenfalls häuslich isoliert wurde.

Hamburg verschiebt Internorga

Die Europas größte Gastromesse Internorga in Hamburg wird verschoben (Archivbild).
Die Europas größte Gastromesse Internorga in Hamburg wird verschoben (Archivbild). © picture alliance/Ulrich Perrey/dpa

Die Internorga, die vom 14. bis zum 17. März in Hamburg stattfinden sollte, wird wegen der Coronavirus-Infektionen verschoben. Darüber informierte die Messe Hamburg ihre Aussteller am Dienstag. "Die Gesundheit aller Aussteller, die der Besucher und nicht zuletzt die Gesundheit unserer aller Mitarbeiter haben für uns höchste Priorität", heißt es in dem Schreiben. Ein Ausweichtermin für Europas größte Gastronomie-Messe soll möglichst schnell bekanntgegeben werden. Lesen Sie hier weitere Hintergründe zu den Folgen der Internorga-Absage für Hamburg.

Hamburger Flughafen erwartet Einbußen durch Coronavirus-Krise

Der Hamburger Flughafen erwartet bei einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und damit verbundenen Flugstreichungen Einbußen. "Schon jetzt ist zu beobachten, dass die Auslastung in den Flugzeugen sinkt“, sagte Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler am Dienstag. Der Hamburg Airport rechne daher mit weiteren Einschnitten, weswegen im März und April vorerst keine Neueinstellungen vorgenommen werden sollen. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Epidemie seien weitere wirtschaftliche Entscheidungen nicht auszuschließen, kündigte Eggenschwiler an.

In der letzten Februarwoche sind seinen Angaben zufolge die Passagierzahlen in Hamburg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um rund 14 Prozent zurückgegangen. "Dies ist eine Folge der abschwächenden Konjunktur und der Karnevalstage, an denen weniger Geschäftsreisende unterwegs sind – aber dieser hohe Rückgang ist auch auf das Coronavirus zurückzuführen."

Der Hamburger Flughafen-Chef verwies auf Fluggesellschaften wie Easyjet und Lufthansa, die Flugstreichungen angekündigt hatten. So sollten auf den Strecken von Hamburg nach Frankfurt und München die Kapazitäten reduziert werden. Wenn in weiteren Städten, die eine direkte Flugverbindung nach Hamburg haben, zusätzliche Erkrankungen mit dem Virus auftreten sollten, erwartet Eggenschwiler rückläufige Buchungszahlen für die betroffenen Flüge.

UKE-Mitarbeiter mit Coronavirus infiziert

In Hamburg hat sich ein weiterer Mann mit dem Virus infiziert. Es handelt sich um einen Labor-Mitarbeiter am UKE, der mit seiner Familie in Rellingen wohnt. Er, seine Frau und seine beiden Kinder befinden sich nun in Quarantäne. Ab Mittwoch werden eine Schule in Rellingen und ein Kindergarten in Pinneberg vorsorglich geschlossen.

Wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sagte, gehöre der Mann zu den entfernteren Kontaktpersonen des Kinderarztes, dessen Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Nacht zum Freitag bestätigt worden war. Dem Labormitarbeiter gehe es nach eigenen Angaben gut, er befinde sich in häuslicher Isolation, hieß es.

Der Kreis Pinneberg hat ein eigenes Bürgertelefon für Nachfragen geschaltet. Dieses ist am Dienstag ab 15.30 Uhr, dann werktäglich von 8 bis 17.00 Uhr sowie freitags bis 14.00 Uhr unter der Nummer 04121/4502-5000 zu erreichen.

Prüfer-Storcks: Kritik an Bundesregierung – Grippe in Hamburg viel schlimmer

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) hat am Dienstag die bisherigen Coronavirus-Fälle in Hamburg und Norddeutschland in ihrer Gefährlichkeit relativiert. Es gebe derzeit vier Fälle aus Hamburg, aber keine Folgefälle daraus.

Der erkrankte UKE-Arzt – der erste in Hamburg bekannt gewordene Fall – sei zusammen mit seiner Frau in ihrer Heimat in Henstedt-Ulzburg isoliert worden, die Frau habe sich jedoch nicht mit Sars-CoV-2 infiziert. Beide blieben jedoch weiter in der Isolation. Prüfer-Storcks sagte: „Ich kann nur appellieren, dass alle besonnen bleiben und auch vernünftig mit der Unsicherheit und Symptomen umgehen – so, wie Sie sich auch bei der Grippe verhalten würden.“

Bei einem Verdachtsfall solle man am besten die 116 117 anrufen oder die Hotline der Stadt Hamburg (040 428 284 000). Die Senatorin sagte, bei derzeit 2500 Grippefällen in der Stadt sei dies „eine ganz andere Dimension als vier Fälle von Covid-19“.

Hamburgs Taskforce tage mindestens einmal am Tag. Prüfer-Storcks sagte, sie habe die Bundesregierung aufgerufen, möglicherweise den Verkehr in Risikogebiete wie dem Iran, Norditalien oder Südkorea weiter einzuschränken. Die Meinung der Bundesregierung sei, dass das europaweit geregelt werden müsse. Gleichzeitig kritisierte die scheidende Gesundheitssenatorin Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dafür, dass es trotz der Ankündigung am späten Donnerstag nicht schnell genug eine Rechtsverordnung dafür gegeben habe, die Aussteigekarten für Flugpassagiere am Airport verpflichtend zu machen. „Wir haben die zunächst auf eigene Faust ausgeteilt.“

Hamburg habe genügend Testkapazitäten, aber die Lage beim Coronavirus sei insgesamt „dynamisch“. Heißt: Eine Verschlimmerung sei jederzeit möglich. Für Veranstaltungen erklärte sie die Gesundheitsämter der Bezirke für zuständig. „Das ist immer eine Entscheidung im Einzelfall. Veranstaltungen an frischer Luft sind anders als in geschlossenen Räumen. Es kommt auch darauf an, ob man eine Rückverfolgung der Teilnehmer herstellen kann.“

Senatorin Prüfer-Storcks über neuen Corona-Fall in Hamburg

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    Niedersachsen: Einrichtung von Testzentren verzögert sich wohl

    Die Einrichtung regionaler Testzentren im Kampf gegen das neuartige Coronavirus dürfte sich in Niedersachsen verzögern. Eigentlich sollten die Diagnosezentren bis Ende der Woche ihre Arbeit aufnehmen. Dies sei aber vermutlich nicht möglich, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) am Dienstag.

    Größtes Problem sei fehlende Schutzkleidung, die am Markt ausverkauft sei – Ärzte in Testzentren müssten aber unbedingt Schutzkleidung tragen. Andernfalls drohten Ärzte auszufallen und in Quarantäne geschickt zu werden. Das Land Niedersachsen prüfe in Abstimmung mit der Bundesregierung, ob es Reserven etwa bei Bundeswehr oder Technischem Hilfswerk gebe.

    Nach Angaben des Sprechers sei es aber möglich, dass es in einzelnen Regionen schneller gehe, die Testzentren einzurichten. Die 11 KVN-Bezirksstellen im Land sollten Kontakt mit den insgesamt 45 Gesundheitsämtern aufnehmen. Ziel sei, gemeinsam geeignete Räumlichkeiten zu suchen. Dies könnten Gesundheitsämter oder KVN-Bereitschaftsdienstpraxen in Krankenhäusern sein, auch könnten Räume angemietet werden. Im zweiten Schritt sollten niedergelassene Ärzte oder Ruheständler gefunden werden, die auf freiwilliger Basis für die Tests zuständig sein sollen. Die Testzentren sollen nur für begründete Fälle sein.

    "100 in Abklärung befindliche Verdachtsfälle" im Norden

    Nachdem drei Covid-19-Fälle im Kreis Segeberg, in Lübeck und im Kreis Herzogtum Lauenburg bestätigt wurden, hieß es aus dem Gesundheitsministerium in Kiel, man gehe von einer Größenordnung von etwa „100 in Abklärung befindlicher Verdachtsfälle“ aus. Im Moment zirkuliert das Virus den Angaben zufolge noch nicht in Schleswig-Holstein.

    Weiterer Fall in Schleswig-Holstein bestätigt

    Im Kreis Stormarn gibt es jetzt den ersten bestätigten Corona-Fall. Montagabend kam die Bestätigung des Diagnoseergebnisses. Die Frau aus Ammersbek ist von einer Reise aus einem Risikogebiet zurückgekehrt und befindet sich seit ihrer Rückkehr auf Anordnung des Gesundheitsamtes in häuslicher Isolation. Sie wurde gleich nach ihrer Ankunft am Hamburger Flughafen getestet und isoliert. Sie hat zurzeit keine Symptome. Da sie seit ihrer Rückkehr keine wesentlichen Kontakte hatte, sind weitere Ansteckungen nicht wahrscheinlich.

    Wegen Coronavirus Veranstaltungen abgesagt

    Wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus hat der Seehafen Kiel die für Mittwoch geplante Eröffnung eines neuen Kreuzfahrtterminals abgesagt. Dies bestätigte ein Sprecher am Dienstag. Zuvor hatten mehrere regionale Medien darüber berichtet. Die Ankunft des ersten Kreuzfahrtschiffes in der neuen Saison sei nach wie vor für den 26. April geplant, sagte der Hafensprecher.

    Die AfD in Schleswig-Holstein verschiebt ihren für den 29. März in Henstedt-Ulzburg geplanten Landesparteitag. In einem Schreiben an die Mitglieder begründet der Landesvorstand die Entscheidung mit der Ansteckung eines Bewohners der Gemeinde im Kreis Segeberg mit dem neuartigen Coronavirus. Die Gesundheit der Mitglieder habe unbedingten Vorrang. „Wir streben einen neuen Termin noch vor den Sommerferien an, jedoch nicht vor Ende Mai wegen des Bundesparteitages im April.“

    Ärzteverband: Coronavirus für Kinder keine große Gefahr

    Das neuartige Coronavirus ist für die allermeisten Kinder nach Angaben des niedersächsischen Landesverbandes der Kinder- und Jugendärzte keine große Gefahr. „Es betrifft in seinem komplizierten Verlauf vor allem ältere Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen. Dies sollten sich die Eltern immer wieder bewusst machen“, sagte die Verbandssprecherin und Ärztin Tanja Brunnert aus Göttingen.

    Die Kinder- und Jugendarztpraxen in Niedersachsen erleben Brunnerts Angaben zufolge derzeit einen vergleichbaren Ansturm wie sonst auch in dieser Jahreszeit. „Wir sehen viel Influenza, grippeähnliche Erkrankungen, Magen-Darm-Infekte, Streptokokkeninfektionen und Hand-Mund-Fuß-Krankheit.“ Die Angst vor dem Virus Sars-CoV-2, das die Krankheit Covid-19 auslösen kann, führe allerdings zu einer gewissen Unsicherheit bei den Eltern.

    Die Ärztinnen und Ärzte versuchen Brunnert zufolge grundsätzlich, Eltern in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, mit banalen Infekten ihrer Kinder auch allein zurecht zu kommen. Allerdings müssten Eltern häufig mit ihren Kleinen in die Praxis kommen, da sie eine ärztliche Bescheinigung für ihren Arbeitgeber brauchen.