Derby HSV vs. St. Pauli: Pyro, Block-Sturm und Festnahmen
•
Lesezeit: 2 Minuten
Hamburg. Unter die Fan-Aufmärsche zum Volksparkstadion mischten sich Vermummte. HSV-Fans noch schneller “bedient“ als 1500 Polizisten.
Sonderzüge der Hamburger S-Bahn, Fan-Aufmärsche, Pyrotechnik, Festnahmen und Polizisten aus mehreren Bundesländern sowie Einsatzkräfte der Bundespolizei: Die Polizei Hamburg musste ihr "bewährtes Konzept" mit 1500 (!) Beamten auffahren, um den schon gewohnten Wahnsinn beim Stadtderby zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli in der Zweiten Liga zu kontrollieren.
Und wenn die Tabelle nicht noch von einem der beiden Hamburger Vereine umgebogen wird, droht auch in der Saison 2020/2021 die Wiederholung von zwei Derbys.
Wie die Polizei am frühen Abend mitteilte, habe es vier Festnahmen gegeben. Die Fans seien aber nach Aufnahme der Personalien und "polizeilicher Maßnahmen" wieder freigelassen worden. Am späten Abend schien die Lage auf St. Pauli ruhig, zumindest was die Aggressionen zwischen den Fanlagern betraf. Der Lagedienst der Polizei berichtete von Feiern der Paulianer, aber nicht von Ausschreitungen.
Aus den beiden Aufzügen der Fan-Gruppen am Nachmittag Richtung Stadion wurde laut Polizei Pyrotechnik abgefeuert und es wurden sogenannte "Polenböllern" gezündet. Außerdem hätten sich Fans vermummt. Das ist bei Demonstrationen in Hamburg verboten. Bei den Märschen beider Fangruppen kam es zu Zwischenfällen.
Die Polizei betonte, dass St.-Pauli-Fans versucht hätten, etwa 50 Minuten vor Anpfiff eine Folie zwischen den Blocks zu entfernen und HSV-Anhänger anzugreifen. Die HSVer hätten das bemerkt und seien ebenfalls in Richtung Gästefans gedrängt. Aus dem Pauli-Block seien zudem Leuchtraketen geflogen.
Polizeisprecher Timo Zill sagte: „Die Ereignisse von Freitagabend, aber auch das Verhalten im Stadion vor Spielanpfiff zeigen, dass der Einsatz von 1500 Beamten absolut notwendig war. Das Konzept der strikten Fantrennung hat sich nunmehr das vierte Mal in Folge bewährt.“ Am Freitagabend waren bei einem Angriff vermummter Pauli-Fans und anschließender Schlägerei elf Menschen am Großneumarkt verletzt worden. Unter ihnen waren zwei Schwangere.
Sportlich wollten die Beamten das Geschehen auf ihre Weise kommentieren: "Noch vor dem Abpfiff des Spiels um 14:51 Uhr kam es bereits zu erheblichen Abwanderungen", hieß es in einer Mitteilung. Bedeutet: Noch schneller als die Polizei hatten die HSV-Fans genug von diesem Derby.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.